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Nach Verfluß einer halben Stunde kam er wieder, in einen Mantel gehüllt, und stellte sich hinter den Stuhl des Franzosen. Sie haben vorhin die Bravour geäußert, es mit allen Geistern aufzunehmen Wollen Sie es mit einem versuchen?“ „Topp!" fagte der Abbé

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,,wenn Sie es auf sich nehmen wollen, mir einen herbeizuschaffen.“

„Das will ich,“ antwortete der Sicilianer (indem er sich gegen uns kehrte) wenn diese Herren and Damen uns werden verlassen haben.“

„Warum das?" rief der Englånder. ,,Ein herzhafter Geist fürchtet sich vor keiner lustigen Gefellschaft."

Ich stehe nicht für den Ausgang," sagte der Sicilianer.

„Um des Himmels willen! Nein!" schrien die Frauenzimmer an dem Tische, und fuhren erschrocken von ihren Stühlen.

,,Lassen Sie Ihren Geist kommen," sagte der Abbé troßig, aber warnen Sie ihn vorher, daß es hier spißige Klingen gibt“ (indem er einen von den Gästen um seinen Degen bat).

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Das mögen Sie alsdann halten, wie Sie wollen," antwortete der Sicilianer kalt,,,wenn Sie nachher noch Lust dazu haben.“ Hier kehrte er sich zum Prinzen.,,Gnådiger Herr,“ sagte er zu diesem, ,,Sie behaupten, daß Ihr Schlüssel in fremden Hån den gewesen Können Sie vermuthen, in welchen?" „Nein."

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Rathen Sie auch auf Niemand ?“
Ich hatte freilich einen Gedanken"

Würden Sie die Person erkennen, wenn Sie

fie vor sich fähen ?"

,,Ohne Zweifel."

Hier schlug der Sicilianer seinen Mantel zurück, und zog einen Spiegel hervor, den er dem Prinzen vor die Augen hielt.

"Ist es diese ?"

Der Prinz trat mit Schrecken zurück.
,,Was haben Sie gesehen?" fragte ich.

,,Den Armenier.“

Der Sicilianer verbarg seinen Spiegel wieder unter den Mantel. War es dieselbe Person, die Sie meinen?" fragte die ganze Gesellschaft.

,,Die nämliche."

Hier veränderte sich jedes Gesicht, man hörte auf zu lachen. Alle Augen hingen neugierig an dem Sicilianer.

,,Monsieur l'Abbé, das Ding wird ernsthaft,“ fagte der Engländer,,,ich rieth Ihnen, auf den Rückzug zu denken."

Der Kerl hat den Teufel im Leibe," schrie der Franzose, und flog aus dem Hause - die Frauenzimmmer stürzten mit Geschrei aus dem Saale der Virtuose folgte ihnen der deutsche Domherr schnarchte in einem Seffel der Russe blieb, wie bisher, gleichgültig sißen.

,,Sie wollten vielleicht nur einen Großsprecher

zum Gelächter machen," fing der Prinz wieder an,

nachdem jene hinaus waren

wohl Lust, uns Wort zu halten ?“

,,oder hätten Sie

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,,Es ist wahr," sagte der Sicilianer. Mit dem Abbé war es mein Ernst nicht. Ich habe ihn beim Wort genommen, weil ich wohl wußte, daß die Memme es nicht so weit würde kommen lassen. Die Sache selbst ist übrigens zu ernsthaft, um blos einen Scherz damit auszuführen.“

,,Sie räumen also doch ein, daß sie in Ihrer Gewalt ift?”

Der Magier schwieg eine lange Zeit, und schien den Prinzen sorgfältig mit den Augen zu prüfen. „Ja," antwortete er endlich.

Die Neugierde des Prinzen war bereits auf den höchsten Grad gespannt. Dieß war jederzeit seine Lieblingsschwärmerei gewesen, und seit jener ersten Erscheinung des Armeniers hatten sich alle Ideen wieder bei ihm gemeldet, die feine reifere Vernunft und eine bessere Lektüre so lange abgewiesen hatten. Er ging mit dem Sicilianer bei Seite, und ich hörte iha sehr angelegentlich mit ihm unterhandeln.

Sie haben hier einen Mann vor sich," fuhr er fort,,,der von Ungeduld brennt, in dieser wichtigen Materie es zu einer Ueberzeugung zu bringen. Ich würde denjenigen als meinen Wohlthäter, als meinen ersten Freund umarmen, der hier meine Zweifel zerstreute, und die Decke von meinen Augen zöge,

Wollen Sie sich dieses große Verdienst um mich erwerben ?"

,,Was verlangen Sie von mir ?" sagte der Magier mit Bedenken.

„Vor jezt nur eine Probe Ihrer Kunst. Lassen Sie mich eine Erscheinung sehen.“

„Wozu soll das führen ?”

,,Dann mögen Sie aus meiner nähern Bekannt= schaft urtheilen, ob ich eines höhern Unterrichts werth bin."

Ich schäße Sie über Alles, durchlauchtigster Prinz. Eine geheime Gewalt in Ihrem Angesichte, die Sie selbst noch nicht kennen, hat mich beim ersten Anblick unwiderstehlich an Sie gebunden. Sie sind mächtiger, als Sie selbst wissen. Sie haben unumschränkt über meine ganze Gewalt zu gebieten aber

,,Also lassen Sie mich eine Erscheinung fehen.“

Aber ich muß erst gewiß seyn, daß Sie diese Forderung nicht aus Neugierde an mich machen. Wenn gleich die unsichtbaren Kräfte mir einigermaßen zu Willen sind, so ist es unter der heiligen Bedingung, daß ich meine Gewalt nicht mißbrauche.“

„Meine Absichten sind die reinsten. Ich will Wahrheit."

Hier verließen sie ihren Plaß und traten zu einem entfernten Fenster, wo ich sie nicht weiter hören konnte. Der Engländer, der diese Unterredung gleich falls mit angehört hatte, zog mich auf die Seite.

Ihr Prinz ist ein edler Mann; es tut mir leid um ihn. Ich verwette meine Seele, daß er mit einem Schurken zu thun hat.”

„Es wird darauf ankommen," sagte ich,,,wie er sich aus dem Handel zieht.“

,,Wissen Sie was?" sagte der Engländer;,,Jest macht der arme Teufel sich kostbar. Er wird seine Kunst nicht auskramen, bis er Geld klingen hört. Es sind unser Neune. Wir wollen eine Kollekte machen. Das bricht ihm den Hals, und öffnet vielleicht Ihrem Prinzen die Augen.“

„Ich bin's zufrieden."

Der Engländer warf sechs Guineen auf einen Teller und sammelte in der Reihe herum. Jeder gab einige Louis; dem Russen gefiel unser Vorschlag ungemein, er legte eine Banknote von hundert Zechinen auf den Teller - eine Verschwendung, über welche der Engländer erschrak. Wir brachten die Kollekte dem Prinzen. Haben Sie die Güte," sagte der Engländer,,,bei diesem Herrn für uns fürzusprechen, daß er uns eine Probe seiner Kunst sehen lasse und diefen kleinen Beweis unserer Erkenntlichkeit annehme." Der Prinz legte noch einen kostbaren Ning auf den Teller, und reichte ihn dem Sicilianer. Dieser be= dachte sich einige Sekunden,Meine Herren,“ fing er darauf an,,,diese Großmuth erniedrigt mich - aber ich gebe Ihrem Verlangen nach. Ihr Wunsch foll erfüllt werden (indem er eine Glocke zog). Was dieses Gold betrifft, worauf ich selber kein Recht habe,

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