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will-berechnet haben, daß während – Karls; des Fünften Regierung funfsigtausend Menschen, ak lein der Meligion wegen, durch die Hand des, Nady richters gefallen finde

Wirst man, einen Blick auf das gewaltsare Verfahren, dieses Monarchen, so hat man Mühe zu be greifen, was den Aufruhr, der unter der folgenden Megierung so wüthend hervorbrach, während der sei= nigen in Schranken gehalten hat. Eine nähere Beleuchtung wird diesen Umstand, aufklären Karts gefürchtete Uebermacht in Europa hatte den niederländischen Handel zu einer Größe erhoben, die ihm vorher niemals geworden war. Die Majestät seines Namens schloß ihren Schiffen alle Häfen auf, reinigte für fie alle Meere, und bereitete ihnen die gunftigsten Handelsverträge mit auswärtigen Mächten. Durch, ihn vorzüglich, richteten sie die Oberherrschaft ber = Hansasin (der Oftseen zur Grunden. Die neue Welt, Spanien, Italien, Deutschland, die nunmehr Einen, Beherrscher, mit ihnen theilten, waren gleichfam als, Provinzen ihres eigenen Vaterlandes, zu betrachten, und kagen allen ihren Unternehmungen offen. Er hatte ferner, die noch übrigen sechs Provin zen mit der burgundischen Erbschaft vereinigt, und diefem Staate einen Umfang,. eine: politische, Wich

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*) Moteron. 1.Their Buche 564573: Grotu Annal. Belg. Led 14 9952) Der Lezare neink Hunderkransenkəs A. G. d. v. N. II. Ch. 51910%

tigkeit gegeben, die ihn den ersten Monarchien Eu: ropens an die Seite seßte *). Dadurch schmeichelte er dem Nationalstolze dieses Volks. Nachdem Geldern, Utrecht, Friesland und Gröningen feiner Herrschaft einverleibt waren, hörten alle Privatkriege in diesen Provinzen auf, die so lange Zeit ihren Handel beunruhigt hatten; ein ununterbrochener innerer Friede ließ sie alle Früchte ihrer Betriebsamkeit ern ten. Karl war also ein Wohlthäter dieser Völker. Der Glanz seiner Siege hatte zugleich ihre Augen geblendet, der Ruhm ihres Souverains, der auch auf sie zurückfloß, ihre republikanische Wachsamkeit besto

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*) Er war auch einmal Willens, ihn zu einem König, reiche zu erheben; aber die wesentlichen Verschieden, heiten der Provinzen unter einander, die sich von Verfassung und Sitte bis zu Maß und Gewicht ers freckten, brachten ihn von diesem Vorsage zurüð. Wesentlicher hätte der Dienst werden können, den er ihnen durch den burgundischen Vertrag leistete, wors in ihr Verhältniß zu dem deutschen Reiche festge segt wurde. Diesem Vertrage gemäß sollten die sie benzehn Provinzen zu den gemeinschaftlichen Bedürf niffen des deutschen Reichs zweimal so viel, als ein Churfürft, zu einem Türkenkriege dreimal so viel beis tragen: dafür aber den mächtigen Schuß diesel Reichs genießen, und an keinem ihrer besondern Bor rechte Gewalt leiden. Die Revolution, welche unter feinem Sohne die politische Berfassung der Provin zen umänderte, hob diesen Vergleich wieder auf, ier, des geringen Nußens wegen, den er geleistet, keiner weitern Erwähnung verdient. ·

chen; der furchtbare Nimbus von Unüberwindlichkeit, der den Bezwinger Deutschlands, Frankreichs, Ita= liens und Afrika's umgab, erschreckte die Faktionen. Und dann wem ist es nicht bekannt, wie viel der Mensch er heiße Privatmann oder Fürst sich erlauben darf, dem es gelungen ist, die Bewunderung zu feffeln! Seine öftere persönliche Gegenwart in diesen Ländern, die er, nach seinem eigenen Geståndnisse, zu zehen verschiedenen Malen besuchte, hielt die Mißvergnügten in Schranken; die wiederholten Auftritte strenger und fertiger Justiz unterhielten das Schrecken der souverainen Gewalt. Karl endlich war in den Niederlanden geboren und liebte die Nation, in deren Schoße er erwachsen war. Ihre Sitten gefielen ihm, das Natürliche ihres Charakters und Umgangs gab ihm eine angenehme Erholung von der strengen spanischen Gravitát. Er redete ihre

Sprache, und richtete sich in seinem Privatleben nach ihren Gebräuchen. Das drückende Ceremoniel, die unnatürliche Scheidewand zwischen König und Volk, war aus Brüssel verbannt. Kein schelsüchtiger Fremdling sperrte ihnen den Zugang zu ihrem Fürsten der Weg zu ihm ging durch ihre eigenen Landsleute, denen er seine Person anvertraute. Er sprach viel und gern mit ihnen; sein Anstand war gefällig, seine Reden verbindlich. Diese kleinen Kunstgriffe gewannen ihm ihre Liebe, und während daß seine Ärmeen ihre Saatfelder niedertraten, seine räuberischen Hän de in ihrem Eigenthume wühlten, während daß seine

Statthalter preßten, Teine Nachrichter schlachteten, versicherte er sich ihrer Herzen durch eine freundliche Miene.

Sern hatte Karl blese Zuneigung der Nation auf seinen Sohn Philipp forterben gesehen. Mus keinem andern Grunde ließ er ihn noch in seiner Jugend aus Spanien kommen, und zeigte ihn in Brüf fel feinem fünftigen Volke. An dem feierlichen Tage seiner Thronentfagung empfahl er ihm diese Länder als die reichsten Steine in seiner Krone, und er: mahnte i ernstlich, ihrer Verfassung zu schonen.

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Philipp der Zweite war in Allem, was menschlich ist, das Gegenbild seines Vaters. Ehr: filchtig, wie dieser, aber weniger bekannt mit Men schen und Menschenwerth, hatte er sich ein Jbeal von Ser königlichen Herrschaft entworfen, welches Men: schen nur als dienstbare Organe der Willkür behan delt, und durch jede Aeußerung der Freiheit beleidigt wird. In Spanien geboren, und unter der effernen Zuchtruthe des Mönchsthums erwachsen, forderte er auch von Andern die traurige Einförmigkeit und den Zwang, die fein Charakter geworden waren. Der fröhliche Muthwille der Niederländer empörte sein Temperament ad feine Combeyourt nicht meniger, als ihre Privilegien seine Herrschaft verwundeten. Er sprach keine andere, als die spanische Sprache, duk dete nur Spanier um seine Person, und hing mit Elgenfinn an ihren Gebräuchen. Umsönst, daß der Erfindungsgeist aller flandrischen Städte, durch die er

gog, in Poftbaren Festen wetteiferte, feine Gegenbart ~zu verherrlichen *). Philipps Auge blieb fin#ster, Talle Verfchwendingen der Pracht, valle lauten appigen Ergießungen der redlithsten Freude konuten ›lein Lächeln des Beifalls in seine Miomen Locken***).

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Karl verfehlte seine Absicht ganz, da er feinen Sohn den Flámmingern vorstellte. Weniger drúcend würden sie in der Folge sein Joch gefunden ha ben, wenn er seineu Fuß nie in ihr Land gefeßt håtte. Aber sein Anblick kündigte es ihuen an; fein Eintritt in Brüssel hatte ihm alle Herzen verloren. Des Kaisers freundliche Hingebung an dieß Volk diente fezt nur dazu, den hochmüthigen Ernst seines Sohnes desto widriger zu erheben. Jit feinem Un= gesicht hatten sie den verderblichen Anschlag gegen ihre Freiheit gelesen, den er schon damals' in seiner Brust auf- und niederwälzte. Sie waren vorbereitet, einen Tyrannen in ihm zu finden, und gerüstet, ihm zu begegnen.

Die Niederlande waren der erste Thron, von welchem Karl der Fünfte herunterstieg. Vor einer feierlichen Bersammlung in Prüfe! löste er die Generalstaaten ihres Eides, und übertrug ihn auf

Die Etadt Antwerven allein verschwendete bei dies fer Gelegenheit 260,000 Goldgulden. Méteven. 1. Theil. 1. B. 21 22.

** 2. G. d. v. N. II. 512./ ́

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