صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

entsprochen werden dürfte, so mag man es dem Herausgeber dieser für Gymnasien bestimmten ,,Einleitung in die Symbolik" wohl Dank wissen, dass er bemüht ist, besonders Denjenigen, welche nicht zu Theologen bestimmt sind, einen klaren Begriff von der Berechtigung und Stellung ihrer Kirche zu vermitteln und sie dahin zu führen, dass sie sich als Glieder der Kirche erkennen und fühlen. Mit Recht wird bemerkt, gerade in unserer Zeit sei für das junge Geschlecht die Einführung in die Symbolik doppelt wichtig, weil es in kirchlicher Beziehung eine Zeit der Gährung und des Werdens sei, wo es ungemein schwer werde, sich zurecht zu finden. Zur Erreichung seiner Absicht geht der Vf. von einer Einleitung in die Symbolik überhaupt aus; handelt dann ausführlicher von den symbolischen Büchern der lutherisch - evangelischen Kirche und knüpft daran eine kurze Uebersicht der Bekenntnissschriften anderer christlicher Kirchengenossenschaften. Das historische Materiale wird mit den nöthigen literarischen Notizen in Paragraphen übersichtlich zusammengestellt und in den Anmerkungen findet der Lehrer für den mündlichen Vortrag zweckmässige, weiter zu verfolgende Winke. Das Lehrbuch schliesst mit einer,,Würdigung der evangelischen Landeskirche des preussischen Staates" (S. 40-45), aus welcher es vergönnt sei Folgendes herauszuheben: „Die preussische evangelische Landeskirche hebt das Gewicht von Lehrbestimmungen auf, über welche die frömmsten, scharfsinnigsten und gelehrtesten Gottesmänner in den getrennten Kirchen selbst vielfach geschwankt haben; nimmt Stützen des Glaubens weg, die schon längst nicht mehr stützten; spricht eine Vereinigung aus, die bereits unter den Gläubigen fast allgemein im Stillen anerkannt war, und tilgt eine Inconsequenz, die höchst beklagenswerth erscheinen musste. Denn indem die getrennten evangelischen Kirchen Mücken säugten, verschlangen sie Kameele, da sie, um die Entwickelung des denkenden Geistes und die Freiheit der Gewissen nicht zu stören, im Vertrauen auf die siegende Kraft der Wahrheit selbst dem entschiedensten Unglauben gestattet haben, in allen Gestalten sich in ihrem Schoosse ungehindert einzunisten und auszusprechen, ohne die Kritiker, Philosophen, Dichter, Satyriker, Prediger und Lehrer, die den Kern der evangelischen Wahrheit angreifen, auszustossen oder irgend zur Rechenschaft zu ziehen."-- Von S. 46 an folgt ein Abdruck der augsburgischen Confession, lateinischen und deutschen Text einander gegenübergestellt. Das Deutsche ist nach der ursprünglichen Orthographie abgedruckt, um auch durch diese Aeusserlichkeit die Jugend in das 16. Jahrh. zu versetzen, auf die fortschreitende Entwickelung der Sprache aufmerksam zu machen und den Sinn für diplomatische Genauigkeit im Quellenstudium zu wecken.

89.

[2533] Eine protestantische Beantwortung der Symbolik Dr. Möhlers von Dr. Joh. Imman. Nitzsch, Kön. Consistorialr., ord. Prof. d. Theol. u. evangel. Universitätspred. an der Rh. Fr.-Wilhelms Univ., u. s. w. Abdruck aus den theologischen Studien und Kritiken nebst einem Anhange: Protestantische Theses. Hamburg, Fr. Perthes. 1835. IV u. 250 S. gr. 8. (1 Thlr. 6 Gr.)

Das Repertor. hat seiner Zeit Gelegenheit gehabt, die durch die Symbolik Möhler's hervorgerufenen Streitschriften zur Anzeige zu bringen (vgl. Bd. 1. No. 132, Bd. 3. No. 2101., 2235.). Neben der Schrift von Baur nahm bekanntlich die Kritik von Nitzsch, welche nach und nach in den,,Theol. Studien und Krit." erschien, eine sehr ehrenvolle Stelle efn; und jemehr zu erwarten ist, dass sie durch jene werthvolle Zeitschrift schon in einem weiten Kreise genügend bekannt geworden ist, desto weniger ist es nöthig, die hier erscheinende Sammlung jener fünf Abhandlungen der Aufmerksamkeit des theol. Publicums noch besonders zu empfehlen. Neu sind hier nur die angehängten (100) protestantischen Theses, von welchen der Vf. in dem an Lücke und Gieseler gerichteten Vorworte erklärt, dass er nicht aus provocativem Geiste die Thesesform in Anwendung gebracht, sondern sie nur als die kürzeste Form Dessen, was etwa noch nachzutragen gewesen sei, gewählt habe; wesshalb denn die kurzen, in einer festen und ruhigen Sprache abgefassten, sich weniger auf den Lehrbegriff als auf die historischen Prätensionen des Katholicismus beziehenden Sätze theils als Inhaltsverzeichniss, theils als Ergänzung zu den fünf Artikeln betrachtet werden und dem Lesenden Stoff und Veranlassung zu eigener Prüfung geben mögen.

[2534] Vertheidigung der lutherischen Sache gegen Hrn. Dr. Olshausen's Schrift:,,Was ist von den neuesten kirchlichen Ereignissen in Schlesien zu halten?" von O. Wehrhan, Pastor der evangelisch-luther. Gemeinde in und um Liegnitz. Meissen. (Gödsche.) 1835. 50 S. 8. (6 Gr.)

[2535] Mittheilungen über die neueste Geschichte der lutherischen Kirche. Herausgeg. von Dr. J. G. Scheibel. 1. Bd. 1. Heft. Altona, Hammerich. 1835. VI u. 81 S. gr. 8. (n. 1 Thlr. f. 3 Hefte.)

[2536] Neues und Altes für Lutheraner. Herausgeg. von einem Vereine lutherischer Glaubensgenossen. 1. Bd.

1. Heft. Leipzig, Fr. Fleischer.

(n. 4. Gr.)

1835. 66 S. 8.

[2537] Die Beschuldigungen des Dr. Hrm. Olshausen gegen die Hönigern'sche Kirchengemeinde, ihren Pastor und alle schlesischen Lutheraner, in der Abhandlung: Was ist von den neuesten kirchlichen Ereignissen in Schlesien und von der Anwendung militärischer Gewalt wider die strengen Lutheraner daselbst zu halten?“ Beleuchtet in einem offenen Sendschreiben

von C. G. Kellner, Pastor der evang. luther. Kirche. Leip zig, Fr. Fleischer. 1835. 94 S. 8. (n. 8 Gr.)

[2538] Worte eines Lutheraners an seine Brüder in Schlesien, nebst Berichten über die neuesten Begebenheiten in der evangelischen Kirche dieses Landes. 1. Heft. Hamburg, Fr. Perthes. 1835. 48 S. 8. (6 Gr.)

Die Erscheinungen, welche die evangelische Kirche Schlesiens darbietet, sind dem Ref. immer überaus betrübende gewesen; nicht weil er eine Spaltung der Kirche befürchtete (denn er lebt vielmehr der Ueberzeugung, dass das mit Gottes Segen begonnene und fortgeführte Einigungswerk dennoch zu seinem richtigen Endziele kommen werde), sondern weil die Sache nun längst zum Unglück dahin gediehen ist, dass anstatt christlicher Liebe, welche überall zu bethätigen das Kirchenregiment sicher nicht ermangelt hat, der allem kirchlichen Leben feindliche Zwang eingetreten ist, der Zwang gegen den Widerstand des in seiner Einfalt irre geführten und mit dem beklagenswerthesten Märtyrerfieber angesteckten Volkes. Die theologischen und kirchenrechtlichen Streitfragen, um welche es sich handelt, können hier als bekannt vorausgesetzt werden; der Unkundige aber wird in der bekannten, auch im Repertor. (Bd. 5. No. 1390.) angezeigten Schrift von Olshausen sich leicht und genügend orientiren können, welche, wenn schon sie bei Weitem nicht Alles zum Abschluss gebracht hat, dennoch immer als die bedeutendere der von der unirten Seite erschienenen genannt zu werden verdient. Es war vorauszusehen, dass es an mannichfachen Entgegnungen nicht fehlen werde, und bereits sind ihrer nicht weniger als vier erschienen, über welche wir in den folgenden Zeilen zu berichten haben werden. No. 2534., deren Vf. in dem Repertor., freilich in einem ganz andern Zweige der Literatur, schon einmal genannt worden ist (vgl. Bd. 4. No. 689), beleuchtet Olshausen's angeführte Abhandlung mit Uebergehung der dogmatischen Beziehungen vorzugsweise von dem Standpuncte des Kirchenrechts aus, indem sie zuvörderst die Weigerung der Lutheraner, ihre Kinder in unirten Kirchen taufen und in unirten Schulen unterrichten zu lassen, als rechtlich zulässig zu begründen versucht. Sie soll hiernächst die Behauptung, dass die lutherische Kirche in der unirten fort

1

bestehe,, als irrig widerlegen und den Beweis führen, dass beide völlig heterogene Elemente enthalten, da die unirte Kirche mit ihrem Dogma von der Einigung der geistlichen und weltlichen Gewalt in der Person des Landesherren gegen das kirchliche Princip der Reformation, die Losreissung von der menschlichen Gewalt, verstosse, dass man also die schlesischen Lutheraner weder der Sectirerei noch des Demagogismus beschuldigen könne, wenn sie fordern, was dem westphälischen Friedensschlusse und den Religionsversicherungen gemäss sei. Eine Prüfung dieser An

1

sichten kann in diesen Bll. nicht geliefert werden, vielmehr muss Ref. sich dieselbe für einen andern Ort vorbehalten; doch kann er nicht umhin, schon hier zu bemerken, dass die Ansicht des Vfs. von weltlicher und geistlicher Gewalt in den symbolischen Büchern nicht in dieser Weise und dieser Bedeutung vorliege ein Satz, zu dessen Bestätigung namentlich auf Eichhorn's vortreffliche Darstellung verwiesen werden darf. Uebrigens ist der Ton, in welchem der Vf. seine Schrift gehalten hat, ein zwar ernster, aber durchgehends würdiger. In geringerem Grade lässt sich diess von Scheibel's Mittheilungen No. 2535. behaupten. Diese liefern des geistlich-stolzen Mannes, des einzigen ächten Doctors der Theologie bekannte Lehren in einem überaus abstossenden Gewande; in einer Sprache, welche bis zum Unverständlichen verworren und zerhackt genannt werden muss. Die angehängten Correspondenznachrichten sind nur von untergeordnetém und ungleichem Werthe; doch war dem Ref. namentlich die Mittheilung von Interesse, dass in der Provinz Posen ein Pastor Ehrenström hungrigen und durstigen Seelen in der Nacht im Walde (freilich nicht ohne harte Anfechtung) das Sacrament gereicht hat, eine Thatsache, in welcher die Zeit der donatistischen Circumcellionen, wieder mit all ihrem Glaubenswahn aufgehen zu wollen scheint. Noch weit mindere Bedeutung vermag Ref. dem unter No. 2536. genannten 1. Hefte eines neuen Zeitblattes beizulegen. Dasselbe hat den Zweck die lutherische Kirche gründlich bekannt, theuer und allen Denen, welchen sie schon theuer ist, noch theurer zu machen. Dass dieser vollkommene Billigung verdiene, wird Niemand. leugnen; doch wird er in dieser Weise, welche einige Auszüge aus Luther's Schriften und eine Anzahĺ zum Theil sehr hochtrabender Phrasen enthält, sicher nicht erreicht werden. Im Weiteren, enthält das Heft die Protestationen der Gemeinden zu Hermannsdorf und Hönigern, nebst einigen Notizen über die Schicksale derselben, und am Schlusse eine Anzahl von Excerpten aus einem Programm von Pischon, der von Harms, am 21. Sept. 1834 gehaltenen Säcularpredigt, der evang. Kirchenzeitung u. A., auch aus einer Schrift von Alex, Müller, dessen Name in dieser Zusammenstellung sich allerdings gar sonderlich ausnimmt. Bei weiten die bedeutendste der gegen

Repert. d. ges. deutsch, Lit. VI. 1.

2

Olshausen gerichteten Erwiederungen ist die No. 2537. verzeichnete Schrift Kellner's, eines Mannes, der unmittelbar in die bekannten Ereignisse zu Hönigern verflochten, namentlich in Olshausen's Schrift vielfach in nachtheiligem Lichte dargestellt worden ist. Er versucht jetzt gegen die diessfallsigen Beschuldigungen sich zu verantworten, und wir geben ihm gern das Zeugniss, dass er manche, bei Olshausen nur dunkel angedeutete oder unrichtig dargestellte Thatsachen in das rechte Licht gestellt, und dadurch seinen Zweck in einiger Beziehung erreicht habe. Die von ihm ausführlich dargestellten acht Hauptbedenken gegen die Agende, deren Annahme nach ihm ebenfalls mit der Union identisch ist, überlassen wir theologischen Zeitschriften zur Prüfung und Widerlegung. - Gedenken wir zuletzt der Worte eines Lutheraners No. 2538. Sie haben die Bestimmung, die aufgereizten Gemüther zum Frieden und christlicher Eintracht zurückzurufen, und genügen derselben in sehr wohlwollender, aber überall nicht tief eindringender Weise. Ueber die auf dem Titel versprochenen, für die folgenden Hefte zurückbehaltenen Berichte über die neuesten Begebenheiten in der evangel. Kirche Schlesiens, ferner über die angekündigte Prüfung des Verhältnisses zwischen Staat und Kirche, und die zu erwartenden Ansichten von dem gegenwärtigen Zustande der evangel. Kirche in Preussen, wird Ref. seinerzeit Anzeige erstatten.

69.

[2539] Prediger - Bibel oder exegetisches Handbuch für praktische Theologen. Herausg. von Ed. Hülsmann, Prediger in Dahl bei Hagen in Westphalen. 1. Bd., welcher die drei ersten Evangelien enthält. Stuttgart, Löflund. 1835. VIII a. 572 S. gr. 8. (2 Thlr. 8 Gr.)

Der Vf. der vorlieg. Predigerbibel findet in der Vorrede zu dem 1. Bd. gewiss nicht mit Unrecht die exegetischen Leistungen der neuesten Zeit, die in der That dermalen einen nie gesehenen Umfang erhalten haben, in einer doppelten Beziehung für den praktischen Theologen ungenügend. Einmal erscheint ihm ein grosser Theil dieser Commentare, mit einem Uebermaasse von philolog. und antiquarischer Gelehrsamkeit so überschüttet, dass die praktischen, eigentlich religiösen Momente, viel zu weit zurücktreten und desshalb bei einem im praktischen Predigerleben vielfach unterbrochenen Studium selten zur rechten Anerkennung gebracht werden können. Sodann aber vermisst er hinwiederum bei einer andern Classe exegetischer Schriften der neuesten Zeit die allerdings nöthige Rücksicht auf den Grundtext und die eigentliche philologische Behandlung desselben und fürchtet, dass der gewissenhafte Geistliche, der sich nie vom Studium des Grundtextes für entbunden halten dürfe, mit ihrer bloss prakt. Auslegung

« السابقةمتابعة »