Nun fast entseelt von scharfer Qual Und von des Todes Angst zumal, Mich dürftet! ruft er bange:
Der Durst kommt von den Schmerzen her,
Und von dem Wunsch im Herzen mehr, Daß ich Euch Heil erlange.
Doch bald ergreift sein Herz der Krampf, Er ruft im letzten Todeskampf: Eli Eli, Vater!
Warum verläßest Du mich jezt, Auf den ich mein Vertraun geseßt, Mein Gott und mein Berather!
Nach aller Marter, die er trug Seit man ihn anspie, stieß und schlug, Spricht er zum Herrn der Dinge: Es ist vollbracht, vorbei die Pein; Laß Herr, Dir wohlgefällig sein Das Opfer, das ich bringe.
Dann in sein himmlisch Vaterland Verlangend schon den Blick gewandt Sagt er: Ich steh am Ende; Beim lezten Hauche fleh ich Dich, Nimm, Herr und Vater, gnädiglich Den Geist in deine Hände!
Erwäge Jesu Wundenpein,
Dir präge seine Wunden ein, Mensch, daß Du nicht verderbest, Nach dieses Lebens Lust und Leid Dort in der Himmel Herrlichkeit Das ewge Leben erbest.
Ite moesti cordis luctus, Tristes ite gemitus, Lacrymarum ite fluctus
Et ciete fremitus!
Corpus totum, os et genae,
Oculorum lumina,
Membra, sanguis, cor et venae Abeant in flumina.
Nam aeterni natus patris, Veri proles numinis,
Idem homo natus matris Illibatae virginis,
Post immanes cruciatus
Scommatis affligitur,
Diris flagris laniatur, In crucem configitur.
Caput spinis cruentatur, Flagris livent brachia, Vultus sputis defoedatur, Caesa tument labia, Sacrae manus perforantur, Artus hiant vulnere, Clavis pedes terebrantur, Corpus tumet ulcere.
Bange Herzensklagen schallet, Schallet angstvoll Weh und Ach, Zährenbäche rinnt und wallet,
Ruft die tiefsten Seufzer wach,
Leib und Glieder, Mund und Wangen Löst euch auf in Thränenflut,
Ganz zerfloßen und zergangen
Augen, Adern, Herz und Blut.
Denn des ewgen Vaters Erbe, Gottes Sohn von Ewigkeit,
Den, damit der Mensch nicht sterbe Trug die unberührte Maid, Wird nach greuelvollen Qualen Mit Verhöhnung überdeckt, Ganz zerfleischt von Geißelmalen An des Kreuzes Holz gestreckt.
Seht ihn scharfe Dornen krönen, Beide Arme geißelwund,
Speichel ihm die Wangen höhnen, Schläge schwellen seinen Mund.
Seht, durchbohrt sind ihm die süßen Hände, segnend für und für, Nägel stecken in den Füßen Und den Leib bedeckt Geschwür.
Iesu, nostra qui portare Voluisti vulnera,
Qui dignatus es sanare
Nostri cordis ulcera,
Dona nobis, hoc precamur,
His in terris gratiam,
Ut post mortem consequamur
Sempiternam gloriam.
Jesu, da, die uns gebühren, Du die Wunden auf dich nahmst, Auszuheilen von Geschwüren Unsre Brust hernieder kamst, Deine Gnade zu erlangen Gönn auf Erden unserm Flehn, Daß hinüber einst gegangen Wir die ewge Freude sehn..
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