De beatae Virginis compassione. O quam moestus Cordis aestus Piam matrem conficit, Suum natum Dum libratum Super ligno conspicit. Obstupescit, Inardescit, Ingemiscit, aestuat: Sic dolore, Sic amore, Sic utroque fluctuat: "O decora Quondam ora, Quam sunt modo pallida! Ah! perfossa Ante ossa Quam sunt modo squalida! „Quot cruenta Sunt tormenta, Quae te, fili, lacerant, Violenta Tot lamenta Genetricem macerant. Der h. Jungfrau Mitleiden. In wie bittern Qualen zittern Muß der Mutter Herz voll Huld, Da den süßen Sohn sie büßen Sieht am Kreuz der Menschen Schuld. Sprachlos stand fie, Hände wand sie, Seufzt' und ächzt' in heißer Qual: Schmerz durchwühlte, Liebe fühlte Die erhabne Frau zumal. , das lichte Angesichte, Wie so bleich ist jezt sein Schein ! Sie zerbrachen, Sie durchstachen, Sohn, dein blutend Fleisch und Bein. Wieviel schwerer Marter, Hehrer, Dir zerriß den schönen Leib, Soviel herbe Schmerzen erbe Von dem Sohn ich armes Weib. „Himmel fließe, Erd ergieße Zährenbäche um mein Kind, Mir versiegen, Trocken liegen Mir die Augen thränenblind. „Ach! mir schwellen, Meereswellen Gleich, die Qualen Tag für Tag, Denn sie haben, Kind, begraben Dich in diesem wilden Hag. „Werft euch nieder, Gläubge Brüder, Klaget mit mir um den Sohn, Seht, entflohen Ist des Hohen, Des Gesalbten Leben schon. „Seht, als bleiche, Kalte Leiche Liegt er in das Grab gesenkt, Der das Leben Uns gegeben, Der uns Kraft und Wärme schenkt. |