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Vom Todestage.

Wie du mich mit Schrecken schüttelst, Tag, wo mir die Seel entschwebt; Wie mir Herz und Nieren kranken, All mein Eingeweide bebt,

Wenn dein Bild, o Schreckensanblick, Sich vor meinem Sinn erhebt.·

Wer mag dich zu Ende denken,
Furchtbar unvermeidlich Looß,
Wenn des Lebens Pulse stocken,
Von des Fleisches Banden los
Sich die fieche Seele ringet
Und der Leib zum Grabesschooß.

Zunge stockt, die Sinne schwinden,
Das verwandte Auge bricht,
Zuckend ächzt das Herz, die Lunge
Lechzt nach Luft und findet nicht,
Starr die Glieder, bleich die Lippen,
Tief entstellt das Angesicht.

Ha, jezt drängen vor dein Lager
Geister sich, von zweier Art:
Hier der Tugend Engelbilder,
Lasterteufel dort geschart;
Doch die treten dir am nächsten,
Welchen du dein Herz gepaart.

Praesto sunt et cogitatus,

Verba, cursus, opera;

Et prae oculis nolentis
Glomerantur omnia:

Illuc tendat, huc se vertat,
Coram videt posita.

Torquet ipsa reum suum

Mordax conscientia,

Plorat, acta corrigendi

Defluxisse tempora,

Plena luctu caret fructu

Sera poenitentia.

Falsa tunc dulcedo carnis

In amarum vertitur,

Quando brevem voluptatem
Perpes poena sequitur,

Iam quod magnum credebatur

Nil fuisse cernitur.

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Atsi mens in summae lucis

Gloriam extollitur,

Aspernatur lutum carnis

Quo mersa provolvitur,

Et ut carcerati nexu
Laetabunda solvitur.

Quaeso, Christe, rex invicte,

Tu succurre misero,

All dein Wandel, Thun und Trachten, Worte selbst, Gedanken gar,

Ob dein Auge fich verschließet,

Dichter füllt sich stäts die Schar:
Wie Du hin und her dich wendest,
Du erblickt sie nur zu klar.

An des Schuldgen Busen naget
Des Gewissens scharfer Zahn:
Ach, daß er in Sack und Asche
Buße nicht zur Zeit gethan!
Wie er traure jezt und schaure,
Keine Buße mag verfahn.

Weh, der falschen Freuden Süße
Wandelt sich in Bitterkeit,

Jenem kurzen Sinnenrausche

Folgt der Strafe Nüchternheit:

Was des Wunsches würdig deuchte
Zeigt nun seine Nichtigkeit.

Wenn die Seele zu des Lichtes
Lauterm Glanz erhoben wird,
Eckelt sie der Pfuhl der Lüste,
Drein sie schwelgend sich verirrt,
Froh daß sich der Kerker aufthat,
Und die Kette nicht mehr flirrt.

Christus, fleh ich, Siegesfönig,
Hilf dem Armen gnädiglich,

Sub extrema mortis hora

Quum iussus abiero,

Nullum in me ius tyranno

Praebeatur impio.

Cadat princeps tenebrarum,
Cadat pars tartarea;

Pastor ovem iam redemptam
Tunc reduc ad patriam,
Ubi te videndi causa

Perfruar in saecula.

S. Petrus Damiani.

Antiphona de morte.

Media vita

In morte sumus:

Quem quaerimus adiutorem

Nisi te, domine,

Qui pro peccatis nostris

Iuste irasceris.

Sancte Deus,

Sancte fortis,

Sancte et misericors salvator:

Amarae morti ne tradas nos.

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Daß, wenn einst nach deinem Willen
Auch mein Geist der Erd entwich,
Keine Macht dem grimmen Zwingherrn
Sei verstattet über mich.

Fluch dir, Fürst der Finsternisse,
Fluch des Abgrunds schwarzer Brut!
Führe, Hirt, dein Schäflein wieder
Heim in deiner Hürde Hut,
Daß es stäts an deinem Anblick
Dort sich weide, höchstes Gut.

Vom Tode..

Mitten im Leben

Sind wir vom Tod umfangen:
Willst Du nicht Hülfe geben,
Wo sollen wir Trost erlangen?
Herr, den unsre Missethat
Mit Recht erzürnet hat.
Heiliger Gott,

Allmächtiger Gott,

Erhabner, barmherziger Heiland:

Gieb uns nicht Preis dem bittern Tod.

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