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worden war, zurückgegeben mit der Aeußerung, sie wollten von ihren Freunden keine Bezahlung haben. Dieß ist ganz gegen ihren gewöhnlichen Gebrauch.

Am 6. sollte Capitän Tylden mit seiner Mannschaft nach der berüchtigten Waterkloof ziehen ; aber die Fingus, die sich auf militärischen Befehl nicht verstehen, weigerten sich wegen der gestrigen Begebenheit, ihre Familien zu verlassen. Der ge= nannte Officier begab sich hierauf mit 50 Mann, meist Engländer, in das Lager des General Somerset.

In Folge eines Aufrufs, welchen Sir Harry Smith an alle Bürger der östlichen Distrikte hatte ergehen lassen, kam am 9. ein Commando Bürger von Cradal nach Whittlesea, um das Militär in einer allgemeinen Bewegung gegen die Kaffern zu unterstüßen. In den folgenden Tagen kamen noch verschiedene Abtheilungen der Bürger-Miliz hieher.

Mehrere holländische Bauern kamen am Sonntag, den 14., mit ihrem Commandanten, Herrn Prätorius, hierher und wohnten der Predigt mit Andacht bei. Genannter Commandant, welcher hierauf ins Feld gezogen war und sein Lager auf Mapasa's ehemaligem Wohnsitz aufgeschlagen hatte, bat schriftlich, es möchte ein Missionar von hier hinkommen, um Gottesdienst zu halten. Da aber zu befürchten war, man würde auf dem Rückweg keine hinlängliche Bedeckung haben, so konnte seis nem Gesuch nicht Genüge geleistet werden.

Am Gründonnerstag, 8. April, hatten wir die große Gnade, nach langem Sehnen wiederum das heilige Abendmahl genießen zu dürfen, wodurch unsre hungrigen und durftigen Seelen aufs Neue erquickt, getröstet und gesegnet wurden. Auch am

Charfreitag wurden die Herzen angefaßt und be= gnadigt. Ueberhaupt hatten wir eine so stille Woche, wie wir vielleicht seit einem Jahr nicht gehabt haben, da die hiesigen Besaßungstruppen auf einen Feldzug ausgezogen waren. Am großen Sabbath kamen sie nach Hause und brachten ungefähr 200 Stück Vieh mit, welches sie den Kaffern abgenommen hatten. Am ersten Ostertage be= teten wir vor der Predigt die herrlicher Tag, o feliger Tag, freier die Lodesmacht brach! Helden im blutigen Krieg,

mit Lobgefängen

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Osterlitanei.

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an dem der Bes O daß Ihm, dem unzählige Mengen

nun lohnten den Sieg! und große Schaaren in himmlischer Wonne sich um Ihn drängen, -wenn jenes Morgens Licht der Nächte lehte bricht!

Ein neuer Gouverneur, der edle Herr George Cathcart, General-Major, welcher nach seiner An= kunft aus England am 1. April in der Capstadt beeidigt wurde, kam am 9. in King Williams Town an. Am vorigen Tage war Sir Harry Smith, mit Beweisen der Hochachtung von Seiten der Bürgerschaft dieser Stadt und besonders des Militärs überhäuft, von da abgereist. Auch der Kafferhäuptling Pato und sein Volk, durch dessen Gebiet ihn der Weg nach Ost-London führte, ver= säumten nicht, Sr. Excellenz noch die gebührende Achtung und den wohlverdienten Dank zu zollen. Der Zuruf: Guten Morgen, großer Capitän!'' erschallte auf Einmal von mehreren Stimmen zu= gleich aus dem Dunkel der Morgendämmerung dem Gouverneur entgegen, der, von seinem Gefolge begleitet, in ernster Stimmung seines Weges zog. Dieser Zuruf kam aus dem Munde Pato's und seiner Geheimräthe, die herbeigeeilt waren um ih

rem scheidenden Freund und Wohlthäter ein Leber. wohl! zu sagen. Pato's wohlwollende Gesinnung, die er auf diese einfache Weise zu Tage legte, er= freute den Gouverneur gewiß eben so sehr, als die auf das Beßte abgefaßte Dank-Adresse, die ihm anderwärts irgendwo überreicht wurde, wie es auch dem Pato zum Ruhm gereicht, daß er, selbst auf Kosten seiner Nachtruhe, die lehte Gelegenheit ergriff, sich seinem Gebieter dankbar zu erzeigen. Auch sollte er dieses nicht umsonst thun. Noch einmal öffnete Sir Harry seine wohlthätige Hand und einige Geschenke erfreuten Pato's Herz. Eine Ehrenwache aus dem Volk dieses Häuptlings war bereit, den Gouverneur nach dem Seehafen zu be= gleiten. Entzückt über den Gedanken, unter den schüßenden Waffen loyaler Kaffern, nachdem er den Mordspießen der Gaikas glücklich entronnen war, vom Kriegsschauplah abziehen zu können, dankte Sir Harry die Eskorte von King Williams Town ab und erreichte wohlbehalten das in der Mündung des Büffelfluffes zu seinem Empfang bereit stehende Dampfschiff, welches ihn nach der Tafelbai brachte.

Der so unerwartete Wechsel in der Statthalterschaft wird von den meisten Kolonisten mit Recht als eine unzeitige Maßregel betrachtet, und das Ziel der gehegten Hoffnung, diesen langwährenden Krieg bald beendigt zu sehen, muß nun bedeutend hinausgestellt werden; denn bis sich der neue Gouverneur mit allen Umständen bekannt gemacht ha= ben wird, werden alle Kriegsoperationen gegen den Feind still stehen, wobei dieser jedoch nicht müssig bleiben und nicht aufhören wird, aufs Neue zu rauben und zu plündern. An Sir Harry vers liert Silo und die Missionssache überhaupt einen warmen Freund und Beschüßer.

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Mit dem neuen

Gouverneur kam auch ein Lieutenant - Gouverneur, Herr Darling, der während des Krieges und so lange die Anwesenheit des Gouverneurs an der Gränze nöthig sein wird, oder auch später, wenn dieser es porzieht, in der östlichen Provinz, wie die Bewohner derselben sehnlich wünscheu, zu residiren, seinen Wohnsig in der Capstadt haben soll. Auch General Somersett, ebenfalls ein aufrichtiger Freund der Mission, hat seinen Abruf erhalten, um als Gouverneur einer ostindischen Insel angestellt zu werden. Doch denkt man, daß er vorziehen werde, in seiner jezigen Stellung zu bleiben. (Spätere Nachrichten melden seine Abreise.)

Von dem Vieh, welches am 10. April hieher. gebracht worden war, erhielt die Missionsfamilie eine gute Milchkuh als Tribut für die Ausbesserung des Kraals, der gewöhnlich durch hergebrachtes Vieh beschädigt wird. Da wir Mangel an Milch hatten, so kam es uns wohl zu Statten, daß wir auf eine Weise, die wir nicht vermutheten, einen Zufluß daran erhielten. Unfre Leute, die seit dem 10. April als Beobachtungs-Corps am Dornrivier jenseit des Wiedvogelberges kampirt hatten, kamen am 3. Mai zurück.

Sie hatten, während sie dort waren, keine Kaffern gesehen.

Aus öffentlichen Blättern ersahen wir, daß Sir Harry Smith am 17. April unter Ehrenbezeigungen, die kaum einem frühern Gouverneur dieser Kolonie bei seinem Abschied zu Theil geworden, sich nach England eingeschifft hat. Auf dem Wege nach dem Seestrand wurde sein Wagen von einer dichtgedrängten Menge angehalten, die Pferde eiligst ausgespannt und im Triumph der Wagen von dienstfertigen Händen unter Ehrenpforten von Immergrün und Lorbeeren durch die Straßen der Capstadt

bis an den Landungsplaß gezogen. Als die Anker des Schiffes, an dessen Bord er sich befand, ge= lichtet wurden, wiederhallte der Tafelberg und der ihm zur Seite liegende Löwenberg gar mächtig vom Donner der Kanonen, aus deren. Mündung eine lange Reihe von Ehrenschüssen erfolgte. Ueber Sir Harry herrschte in der ganzen Colonie nur eine Stimme, nämlich die, daß das Wohl aller Bewohner derselben zu befördern sein unermüdetes Bestreben gewesen sei.

Um 5ten hielt Herr Emett Examen und die Jahresfeier seiner Sonntagsschule mit den Kindern der Katrivier - Flüchtlinge, die sich hier und in Whittlesea aufhalten, und gab ihnen nachher ein Theetrinken. Zu einem Thee lud er am Nachmittag auch die Eltern, so wie uns, die Missionare, ein. In einer Rede über den Zweck und Nugen der Sonntagsschule forderte er die Eltern zur Unterstügung und Mitwirkung in dieser guten Sache auf. Ein Gleiches that auch sein Hülfslehrer. Die uneigennützige Liebe und Aufopferung, die Herr Emett in dieser Hinsicht zum Besten seiner Mitbürger und deren Kinder beweiset, ist in der That lobenswerth und verdiente, von denen, die es angeht, besser anerkannt zu werden.

Bruder Bonah erhielt heute einen Brief von August Blaatje, einem früheren Mitglied und Aufseher unsrer Gemeine, der aber noch bei den Rebellen ist. Es geht daraus hervor, daß er und wohl die meisten unsrer Hottentotten nicht einsehen, daß sie auf einen verkehrten Weg gerathen sind, daher keine Schuld bei sich selbst, sondern nur bei Andern und wo möglich bei ihren Lehrern suchen, wiewohl sie ihre Ohren gegen alle Warnungen und Ermahnungen derselben gänzlich zuschlossen.

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