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Expedition des Papstes gegen die Türken a. 1464, welche in dem gedruckten Exemplare nicht vorkommt, aber auf uns gar keinen Bezug hat; in Rayn. ist ebenfalls nichts davon 1).

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Urkunden.

Kirchen

Codices. Legendaria. Vita 8. Severini.

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In dem ehemaligen Klosterhofe dieser ersten Kirche der katholischen Welt omnium urbis et orbis ecclesiorum mater et caput“, sind zwei Zimmer zur Aufbewahrung des Kirchenarchives eingerichtet, welches unter der Leitung des Domherrn und Archivars dieser Kirche Msg. Giovanni Muccioli steht und in ziemlich guter Ordnung gehalten wird. Die ehedem bei dieser Hauptkirche befindliche Bibliothek, welche, nach Anastasius' vitae Pontf. (Muratori SS. III. I. p. 121.) unter dem 47. Papste, dem h. Hilarius (461-467), wenn nicht früher, angelegt wurde, ist seit Sixtus IV. (1471–1484) mit der Vaticanischen vereinigt2). Das Archiv zerfällt in zwei Klassen.

A. Urkunden.

Im Ganzen finden sich derselben 864 Stücke vor, die im Jahre 1846 und 1847 von dem eben genannten Archivare nach einem alten Verzeichnisse revidirt und neu katalogisirt wurden. Da man die alte Signatur, aber nicht ihren alten Standort beibehielt, so ist ihr Aufsuchen etwas zeitraubend. Sie beginnen mit dem Jahre 970

Ueber die verschiedenen Arbeiten des Aeneas Sylvius siehe: Catalogo della raccolta che per la bibliografia del Petrarca e di Pio II. Rosseti. Trieste 1834. Für die Geschichte der Kardinäle: Cardella, Memorie de' Cardinali della S. R. E. Romae 1794. ff. X. fol. Ueber einige Mss. der Vallic. Mai's Spic. Vat. V. 242–244. *) Die geschichtlichen Nachrichten über diese Basilika findet man zusammengetragen in Moroni's Dizionario Vol. XII. p. 191. sqq.

und gehen bis in die neueste Zeit ununterbrochen fort. Neben den Urkunden gibt es hier auch Copiarien nnd Registerbücher mit recht zweckmässigen Repertorien. Auffallend, dass sich aus der ältesten Zeit, und doch ist das 11. 12. und 13. Jahrhundert

sonst gar

sehr stark vertreten, ausser zweier Fridericianis keine Kaiserurkunden erhalten hatten. Die Diplome, im Allgemeinen, betreffen Privilegien, Besitzungen und Einkünfte dieser Kirche und ihrer Priesterschaft, dann Dotationen, Käufe, Verkäufe, Präsentationen, Prokuren, Verleihungen, Ratifikationen, Transakte, Testamente u. s. w. Da diese Kirche in Calabrien, in Spanien, Frankreich, ja in England Besitzungen und Revenuen hatte, so finden sich auch Diplome vor, die für die Geschichte der genannten Länder immerhin Interesse haben mögen. Für unsere Kirchengeschichte fand ich hier aus neuerer Zeit:

1. Aggregatio quoad indulgentias et suffragia eccl. monialium s. Mariae Assumptionis civitatis Znoymensis Ord. s. Franc. facta a Capitulo Lateran. a. 1718. 12. Feb. Sig. E. LXXVIII. p. 541. 2. Aggregatio collegiatae ecclesiae (sic) 00. SS. in civitate Olomuc. facta a capitulo Lateran. a. 1729. 10. Iulii. E. LXXXII. p. 285.

Sig.

3. Aggregatio parochialis eccles. Ioh. Bapt. de Schönberg, facta a capitulo Lateran. a. 1753. 13. April. Sig. E. XCII. p. 91. 4. Aggregatio societatis s. Laurentii civitatis Pragens. facta a capitulo Lateran. a. 1748. 1. Sept. Sig. E. XCI. p. 114. Von Pergament - Diplomen:

1. A. 970. Locatio Castri veteris facta a Iohanne Abbate s. Andreae Capellarum in favorem Crepentii de Theodoro (die älteste Urkunde). Sig. G. 6. E. 2.

2. A. 1085. Fundatio monasterii s. Mariae et XII. Apostolorum de Balnearia, facta a Rogerio comite Siciliae et Calabriae 1). — G. 7. C. 1.

3. A. 1106. Paschalis II. habita mentione primatus eccl. Lateran. statuit limites parochiae. G. 1. A. 8.

') Ueber diese in Calabrien liegende Abtei liegen hier von fast allen normännischen Herzogen und Königen Urkunden; weniger von denen aus dem Hause Anjou.

4. A. 1122. Calixtus II. Basil. Later. parochiam confirmat. G. 1. A. 15.

5. A. 1141. Innocentius II. statuit, ut ordo s. Augustini in eccl. Lateran. in perpetuum conservetur, confirmans simul privilegia huius ecclesiae. G. 1. A. 9.

6. A. 1154. Anastasius P. P. IV. habita mentione primatus ecclesiae Lateran. confirmat bona ecclesiae. G. 1. A. 1.

7. Inventarium donorum (sic) Basilicae Later. sub sec. XIII. confectum. G. 8. B. 33.

8. A. 1200. Fridericus II. Rom. Imp. monasterio s. Mariac de Mysterio prope Vimpiam concedit castrum Turiani et privilegia in regno Neapol. G. 2. D. 2.

-

9. A. 1219. Fridericus II. Rom. Imp. ecclesiam Balneariae sub imperiali suscipit protectione. G. 7. C. 14.

10. A. 1308. Clemens V. populum christianum hortatur ad reacdificandam Basilicam Later. iam exustam. G. 1. D. 1.

11. A. 1372. Gregorius XI. declarat Basilicam Lateranensem sedem suam eamque omnium urbis et orbis ecclesiarum primatum obtinere. G. 1. B. 9.

12. A. 1399. Bonifacius IX. concedit capitulo Lateranensi facultatem novas ecclesias aedificandi et aggregandi. - G. 4. I. 18.

13. A. 1505. Procura facta a monialibus s. Iohannis Later. Venetiarum ad obtinendam a Capitulo Lateran. facultatem erigendi monasterium heremitarum s. Augustini apud eandem ecclesiam. G. 6. A. 15. etc. etc. 1)

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B. Codices.

Dieses Archiv zählt 82 Handschriften auf Pergament, darunter das unter Innocenz III. gehaltene Lateran. Concil. (eine Copie aus Johann's XXII. Zeiten), eine mit Dokumenten belegte Geschichte der Lateran-Kirche und eine Papstreihe, die bis auf Hadrian VI. reicht, dann aber besonders kostbare Legendarien. Diese tragen die Nummern 78, 79 und 80, und auf dem Vorsatzblatte die Sig. A. B. C. Sie sind in fol. max. in zwei Kolumnen durchgängig sehr schön mit der grösseren beneventanischen Schrift (die ich

') Die Signatur ist hier so undeutlich, dass man für G. auch sehr gut ein Q. nehmen könne.

lieber M. Casinesische nennen würde, weil sie dort ihre Ausbildung erhielt) sec. X. oder init. XI. geschrieben, und enthalten: Codex A. Homilien, Sermonen und nach dem römischen Kalender Heiligenlegenden. Cod. B. setzt die Vitae Sanctorum fort, und Cod. C. endet dieselben und gibt dann wieder unterschiedliche Sermonen. Dass diese Bände für den Kirchengebrauch bestimmt waren, zeigen die an ihnen befestigten Ketten. Wenn gleich in denselben von unsern Aposteln Kyrill und Method, vom h. Wenzel, Prokop Adalbert etc. keine Spur vorkommt, so sind doch die Leben der hh. Columban, „Rutilantem atque eximio fulgore etc." in 33 Cap. getheilt, Sigismundus rex, der quatuor Coronatorum (für Oesterr. Geschichte noch bei Weitem nicht erschöpft), besonders aber im Cod. B. die vita et obitus s. Severini auctore Eugepio" recht gute Funde.

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Welche Wichtigkeit der h. Severin für Oesterreich's alte Geschichte hat, ist bekannt, aber auch bekannt, dass wir bis zur Stunde noch immer auf eine kritische Ausgabe dieser Legende warten. Gedruckt ward sie durch Surius vitae SS. I. aus einer mangelhaften Handschrift. Baronius hat dasselbe Leben ad an. 450. auszugsweise nach einem Cod. Vall. seinen Annalen eingeflochten. M. Welser liess es bekannt geben aus dem Cod. s. Emmerami. Die Bollandisten Acta SS. Ian. I. 486. legten die Welsersche Ausgabe zu Grunde und vervollständigten sie durch die Handschrift des Nicolai Belfort. Die letzte Ausgabe veranstaltete Bern. Pez in seinen Scriptor. rer. Austriac. p. 62. aus dem Cod. Mellic. mit Benützung der Codd. s. Crucis, Lunaelac. et s. Floriani 1). Doch wie fehlerhaft und besonders in den Namen, wie unrichtig! Es steht zu erwarten, dass uns Pertz's Monumenta diese wichtige Quelle in ihrer Reinheit geben werden. Der ausgezeichnete Geschichtsforscher und Mitarbeiter an diesem klassischen Werke, Dr. Bethmann, dessen Umgang mir der lehrreichste auf meiner italienischen Reise wurde, beschäftigt sich mit dieser Arbeit, und theilt mit seinem gewohtnen Scharfsinne die verschiedenen Recensionen der vita et obitus s. Severini in drei Gruppen ein. Die

1) Aus dem Lat. übertragen und mit Anmerkungen gab dieses Leben heraus Karl Ritter. Linz 1853.

erste nennt er die italienische; sie gibt den reinen ursprünglichen Text und ihre Handschriften stimmen sehr unter einander überein. Es sind bereits 16 hierher gehörige bekannt, zu denen auch die Lateranensische gehört, sowie 6 in M. Casino, die ich für Bethmann kollationirte. Die zweite Gruppe bilden ihm die deutschen Mss. als deren Quelle er die von s. Emmeram anzusehen scheint. Sie sind, höchst wahrscheinlich, erst in Deutschland aus der italienischen Recension, im Ausdruck zwar willkürlich, jedoch ohne Aenderung in der Sache entstanden. Hierher zählt er die Mölker, die beiden Linzer, die von Zwettl, von Heiligenkreuz, von s. Florian und die beiden Wiener Handschriften, von denen umständlich Dr. Wattenbach in Pertz's Archiv X. 1851 spricht. Zur dritten Gruppe endlich rechnet er die in Italien zwar geschriebenen, aber ungenau und willkührlich behandelten und besonders im Anfange mutilirten Mss. zu denen er unter anderen die von Dr. Wattenbach bereits benützte Admonter Handschrift zählt. Im Ganzen kennt Dr. Bethmann nahe an 30 Exemplare von der vita et obitus s. Severini, unter denen, was die Richtigkeit des Textes und vielleicht das Alter anbelangt, die von mir entdeckte Lateran. die auch noch den seltenen Vorzug eines Kapitelverzeichnisses besitzt, wenn nicht den ersten, doch gewiss einen hervorragenden Platz einnimmt 1).

III. Die Bibliothek der irischen Dominikaner bei der Kirche des h. Klemens.

Ihre Unbedeutenheit. Die Kirche des h. Klemens. — Forschungen nach den Ueberresten des h. Kyrill.

Die historische Nachricht, dass der Leib des h. Kyrill († 14. Februar 869) in der s. Klemenskirche, die seit Gregor I. bis 1431 den Benediktinern gehörig, von Urban VIII. (1623—1644) den irischen Dominikanern gegeben wurde, begraben liegt, bestimmte mich, eine genaue Nachforschung nach dem Grabe dieses mährischen

') Mehreres über dieses Archiv gibt Blume in seinem Iter. Itat. III. 154. sqq. u. Bd. IV. p. 288.

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