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I. Abhandlungen.

Albert Schultens
und seine Bedeutung für die hebräische
Sprachwissenschaft.

Von

Dr. Ferdinand Mühlau,
Licentiat und Privatdocent in Leipzig.

Auf dem blutgetränkten Boden der jungen Republik der Generalstaaten hatte sich seit dem Ende des 16. Jahrh. in fast allen Gebieten des Wissens ein regstes geistiges Leben zu voller Blüthe entfaltet. In dem kurzen Zeitraume von etwa 60 Jahren waren vier Universitäten entstanden: Leiden (1575), Franecker (1585), Groningen (1614) und Utrecht (1636), wozu noch Academieen wie die zu Amsterdam kamen. Die Theologie erfuhr durch bedeutende Vertreter der verschiedensten Richtungen vielfache Förderung und Anregung. Dem Arminianismus verdankte Holland Theologen wie Hugo Grotius und Johann Clericus. Die cartesianische Philosophie fand begeisterte Anhänger, denen der gelehrte Scholastiker der reformirten Kirche Gisbert Voetius scharf entgegentrat, während sein grosser Gegner Joh. Coccejus die theologische Forschung in fruchtbarster Weise zu verinnerlichen wusste. Die Kirchengeschichte hatte in David Blondel einen bedeutenden Vertreter gefunden, und hundert Jahre später förderte Jo. Jac. Wetstein, der Zeitgenosse Schultens', die neutestamentlichen Studien in eminenter Weise.. Die Juden, welche eine Freistätte in der jungen Republik gefunden hatten, hatten besonders durch Baruch Spinoza thätig an dem Aufschwunge der Wissenschaften Theil genommen. Namentlich waren es aber die alttestamentlichen Studien, die in Holland aufs eifrigste gepflegt und in epochemachender Weise gefördert wurden. Man denke an alttestamentliche Theologen der ersten Hälfte des 17. Jahrh. wie Joh. Drusius, Sixt Amama, Petrus Cunaeus, Francisc. Gomarus, Ludw. de Dieu, Andr. Rivetus, Ludw. CappelZeitschr. f. luth. Theol. 1870. I.

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lus, oder Joh. Leusden in der zweiten Hälfte desselben Jahrhunderts; und an die Zeitgenossen A. Schultens' Adrian Reland, Joh. Braun, Campegius Vitringa, Joh. van Marck u. A. Hand in Hand mit der Blüthe der alttestamentlichen Theologie und sie zum guten Theil bedingend ging die Pflege der Philologie, vor allem der orientalischen, in welcher Holland im 17. Jahrhundert unter allen Ländern weitaus den ersten Rang behauptete. Thomas Erpenius, Professor der orientalischen Sprachen in Leiden, schrieb die vor Silv. de Sacy's gramm. arabe bedeutendste arabische Grammatik. Das erste brauchbare

arabische Lexicon, das von Franz Franz Rapheleng, erschien gleichfalls in Leiden, und des Erpenius Schüler und Nachfolger, Jac. Golius, schrieb ein arabisches Wörterbuch, das nicht nur seine Vorgänger weit hinter sich liess, sondern über 150 Jahre hindurch das fast ausschliessliche lexicalische Hilfsmittel für das Studium des Arabischen blieb. Lud. de Dieu förderte die Kenntniss des Aethiopischen und Persischen, Jac. Alting und Carl Schaaf die der aramäischen Dialecte, Adr. Reland die des Rabbinischen. Aber auch die classischen Sprachen fanden in Holland zu Anfang des 18. Jahrh. Vertreter ersten Ranges in Jac. Gronovius, Arnold Drakenborch, Caspar Valkenaer, Tiberius Hemsterhuys, Peter Burmann u. A.

Er war

In jene Zeit fällt die Jugend unseres Schultens. am 22. August 1686 zu Groningen geboren 1). Kaum 14 Jahr alt geworden ward er am 6. Sept. 1700 an der Universität seiner Vaterstadt inscribirt, um Theologie zu studiren. Mit besonderem Eifer widmete er sich dem Studium der Sprachen, namentlich des Griechischen und Hebräischen. Unterstützt durch bedeutende geistige Anlagen, ein eminentes Gedächtniss und scharfsinnigen Blick machte er bei eisernem Fleisse bald auffallende Fortschritte. Seine Lehrer, Paulus Hulsius und besonders Jo. Braun, ermunterten ihn zum Studium der semitischen Dialecte. Schultens trieb eifrig Chaldäisch, Syrisch und Rabbinisch. An das Arabische wagte er sich zunächst noch nicht. Als er aber in der Vorrede zu des Erpenius

1) Quellen zu A. Schultens' Leben: A. Schultens Vetus et regia via hebraiz. Lugd. Bat. 1738. S. 4 ff. Essay historique sur les ouvrages de feu Ms. A. Sch. in Bibliothèque raisonnée des ouvrages des savants de l'Eur. Amstd. 1750 S. 344-364. Emonis Lueci Vrie moet, Athenarum Frisiacarum libri duo. Leovard. 1758. S. 762-771.- Schultens' Vater, Caspar Sch., war,,juratus" zu Groningen (Athen. Fris. Add. S. 15). Ausser unserem Albert hatte er noch 2 Söhne: Johann Heinrich, der von 1712-1728 in Franecker Senator war und 16. Aug. 1730 zu Leuwarden starb (1. 1. S. 762), und Casper, der von 1722 an Senator in Groningen war und auch dort gestorben ist (1. 1. Add. p. 15).

Rudimenta linguae arabicae die Bemerkung las, dass das Arabische als der leichteste Dialect zuerst zur Erlernung zu empfehlen sei, begann er das Studium desselben mit dem Feuer jugendlicher Begeisterung. In der kurzen Zeit eines Monats überwand er mit Hilfe eines Freundes die Elemente der Sprache und widmete sich von nun an anhaltender Lectüre arabischer Quellen. Der ausserordentliche lexicalische Reichthum des Arabischen, die Fülle seiner Formen, die ursprüngliche Frische und Mannichfaltigkeit seiner Satzbildung befestigten in ihm mehr und mehr die Leberzeugung, dass hier die relativ älteste Gestalt des Semitismus vorliege und es ebendeshalb als nothwendige und unentbehrliche Quelle zur Erkenntniss der übrigen Dialecte, namentlich des Hebräischen, zu betrachten sei. Als daher im Jahre 1702 die Commentarii linguae hebraicae) von Jacob Gousset erschienen, eine Frucht vierzigjähriger mühsamer, gelehrter Arbeit zwar, aber von beschränkt einseitigem Standpunkte aus die Dialectvergleichung principiell verwerfend, regte ihn diese Einseitigkeit nur zu um so eifrigerem Studium des Arabischen an und am 20. Jan. 1706 trat er ersten Male öffentlich in einer Disputation de utilitate linguae arabicae in interpretanda s. scriptura 3) nicht gegen Gousset's Person dieser war schon 1704 gestorben —, wohl aber gegen die von ihm vertretenen Principien auf und für die Nothwendigkeit der Dialectvergleichung ein. In demselben Jahre (1706) ging Schultens zur Fortsetzung seiner Studien. nach Leiden. Dort hörte er bei dem gründlichen und besonnenen Ausleger der kleinen Propheten Joh. van Marck, bei Herm. Wits, bei dem gelehrten Coccejaner und alttestamentlichen Exegeten Sal. van Til, bei dem Professor der eloquentia sacra Franc. Fabricius, bei den Philologen Jac. Perizonius und Jac. Gronovius. Die Schätze der Leidener Bibliothek blieben ihm vor der Hand noch verschlossen, von Wits erhielt er aber einige arabische Manuscripte zur Benutzung. Im folgenden Jahre (1707) vollendete er seine Studien zu Utrecht, wo er den Unterricht und vertrauten Umgang des berühmten Adrian Reland genoss.

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Schultens hatte bei seinen arabischen Studien von vorn herein es darauf abgesehen, sie für die Exegese des alten Testamentes zu verwerthen. Kein Wunder, dass er sich zuerst an dem Buche versuchte, dessen arabische Färbung schon Hieronymus richtig erkannt hatte, an dem Buche Job. Seine

2) 2. Aufl. 1743. 4. u. d. Titel Lexicon linguae hebr. cur. J. Ch. Clodius.

3) Sub praesidio Joh. Braunii publice defensa. Abgedruckt in A. Schultens Opera minora. Lugd. Bat. et Leovard, 1769. 4. p. 487-510.

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