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Es sind drei Personen, aber sie sind nicht wesentlich unterschieden. Tres personae, aber una essentia. So weit geht es natürlich zu. Wir denken uns drei und selbst mehrere Personen, die im Wesen identisch find. So wir Menschen unterscheiden uns von einander durch persönliche Unterschiede, aber in der Hauptsache, im Wesen, in der Menschheit sind wir eins. Und diese Identification macht nicht nur der speculirende Verstand, sondern selbst das Gefühl. Dieses Individuum da ist Mensch wie wir; punctum satis; in diesem Gefühle verschwinden alle andern Unterschiede ob reich oder arm, gescheut oder dumm, schuldig oder unschuldig. Das Gefühl des Mitleids, der Theilnahme ist daher ein substanzielles, wesenhaftes, ein speculatives Gefühl. Aber die drei oder mehrere menschlichen Personen eristiren außer einander, haben eine getrennte Eristenz, auch wenn sie die Einheit des Wesens noch außerdem durch innige Liebe verwirklichen, bestätigen sollten. Sie constituiren durch die Liebe eine moralische Person, aber haben, jede für sich, eine physikalische Eristenz. Wenn sie auch gegenseitig noch so sehr von einander erfüllt sind, sich nicht entbehren können, so haben sie doch immer ein formelles Fürsich sein. Fürstchsein und Außerandernsein

entnommenes unangemessenes Bild sei, der Trinität die Seele, das Herz aus dem Leibe reißt. Wahrlich, wenn man die Kunstgriffe cabbalistischer Willkühr, welche die speculativen Religionsphilosophen zu Gunsten der absoluten Religion anwenden, auch den endlichen Religionen zu Gute lassen kommen dürfte oder wollte, so wäre es nicht schwierig, auch schon aus den Hörnern des ägyptischen Apis die Pandorabüchse der christlichen Dogmatik herauszudr chseln. Man bedürfte hierzu nichts weiter als die ominöse, zur Rechtfertigung jedes Unfinns geschickte Trennung von Verstand und speculativer Vernunft.

ist identisch, wesentliches Merkmal einer Person, einer Substanz. Anders bei Gott, und nothwendig anders, denn es ist dasselbe in ihm, was im Menschen, aber als ein Andres, mit dem Postulat: es soll ein Andres sein. Die drei Personen in Gott haben keine Eristenz außer einander; sonst würden uns im Himmel der christlichen Dogmatik mit aller Herzlichkeit und Offenheit zwar nicht wie im Olymp viele, aber doch wenigstens drei göttliche Personen in individueller Gestalt, drei Götter entgegenkommen. Die Götter des Olymps waren wirkliche Personen, denn sie existirten außer einander, sie hatten das Wahrzeichen der Realität der Persönlichkeit in ihrer Individualität, stimmten aber im Wesen, in der Gottheit überein; sie hatten verschiedne persönliche Attribute, aber waren jeder einzeln ein Gott, in der Gottheit gleich, als eristirende Subjecte verschieden; sie waren wahrhafte göttliche Personen. Die drei christlichen Personen dagegen sind nur vorgestellte, eingebildete, vorgeheuchelte Personen allerdings andere Personen, als die wirklichen Personen, eben weil sie nur eingebildete, nur Schemen von Persönlichkeiten sind, zugleich aber dennoch wirkliche Personen sein wollen und sollen. Das wesentliche Merkmal persönlicher Realität, das polytheistische Element ist ausgeschlossen, negirt als ungöttlich. Aber eben durch diese Negation wird ihre Persönlichkeit nur zu einem Scheine der Einbildung. Nur in der Wahrheit des Plurals liegt die Wahrheit der Personen. Die drei christlichen Personen sind nicht tres Dii, drei Götterste sollen es wenigstens nicht sein sondern unus Deus. Die drei Perfonen endigen nicht, wie zu erwarten, in einem Plural, sondern Singular; sie sind nicht nur Unum, Eins solches sind auch sondern nur Einer, Unus.

die Götter des Polytheismus

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Die Unität, Einheit hat hier nicht die Bedeutung des Wesens nur, sondern zugleich der Eristenz; die Einheit ist die Eristenzialform Gottes. Drei ist Eins: der Plural ein Singular. Gott ist ein aus drei Personen bestehendes persönliches Wesen*).

Die drei Personen sind also nur Phantome in den Augen der Vernunft, denn die Bedingungen oder Bestimmungen, durch welche sich ihre Persönlichkeit realisiren müßte, sind durch das Gebot des Monotheismus aufgehoben. Die Einheit läugnet die Persönlichkeit; die Selbstständigkeit der Personen geht unter in der Selbstständigkeit der Einheit; sie sind bloße Relationen. Der Sohn ist nicht ohne den Vater, der Vater nicht ohne den Sohn, der heilige Geist, der überhaupt die Symmetrie stört, drückt nichts aus, als die Beziehung beider auf einander. Die göttlichen Personen unterscheiden sich aber nur dadurch von einander, wodurch sie sich gegenseitig auf einander beziehen. Das Wesentliche des Vaters als Person ist, daß er Vater, des Sohnes, daß er Sohn ist. Was der Vater noch außer seiner Vaterschaft ist, das betrifft nicht seine Persönlichkeit; darin ist er Gott, und als Gott identisch mit mit dem Sohne als Gott. Darum heißt es: Gottvater, Gottsohn, Gott heiliger Geist, Gott ist in allen Dreien gleich, Dasselbe. Ein anderer ist der Vater, ein anderer der Sohn, ein anderer der heilige Geist, aber nichts Anderes, sondern das, was der Vater, ist auch der Sohn und der hei

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*) Die Einheit hat nicht die Bedeutung des Genus, nicht des Unum fondern des Unus. (S. Augustin und Petrus Lomb. 1. I. dist. 19. c.7.8.9.) Hi ergo tres, qui unum sunt propter ineffabilem conjunctionem deitatis, qua ineffabiliter copulantur, unus Deus est. (Petrus L. 1. c. c. 6.) Wie kann sich die Vernunft darin schicken oder das gläuben, das drey eines und eines drey sey." Luther. (T. XIV. p. 13.)

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lige Geist", d. h. es sind verschiedne Personen, aber ohne Verschiedenheit des Wesens. Die Persönlichkeit geht also lediglich in das Verhältniß der Vaterschaft auf, d. h. der Begriff der Person ist hier nur ein relativer Begriff, der Begriff einer Relation. Der Mensch als Vater ist gerade darin, daß er Vater ist, unselbstständig, wesentlich in Bezug auf den Sohn; er ist nicht ohne den Sohn Vater; durch die Vaterschaft sezt sich der Mensch zu einem relativen, unselbstständigen, unpersönlichen Wesen herab. Es ist vor Allem nöthig, sich nicht täuschen zu lassen durch diese Verhältnisse, wie sie in der Wirklichkeit, im Menschen existiren. Der menschliche Vater ist außer seiner Vaterschaft noch selbstständiges, persönliches Wesen; er hat wenigstens ein formelles Fürsichsein, eine Existenz außer seinem Sohne; er ist nicht nur Vater mit Ausschluß aller andern Prädicate eines wirklichen persönlichen Wesens. Die Vaterschaft ist ein Verhältniß, das der schlechte Mensch sogar zu einer ganz äußerlichen, sein persönliches Wesen nicht tangirenden Relation machen kann. Aber im Gottvater ist kein Unterschied zwischen dem Gottvater und dem Gottsohn als Gott; nur die abstracte Vaterschaft constituirt seine Persönlichkeit, seinen Unterschied von dem Sohne, dessen Persönlichkeit gleichfalls nur die abstracte Sohnschaft begründet.

Aber zugleich sollen diese Relationen, wie gesagt, nicht bloße Relationen, Unselbstständigkeiten, sondern wirkliche Personen, Wesen, Substanzen sein. Es wird also wieder die Wahrheit des Plurals, die Wahrheit des Polytheismus bejaht*) und die Wahrheit des Monotheismus verneint. Die

*) Quia ergo pater Deus et filius Deus et spiritus s. Deus, cur non dicuntur tres Dii?

Ecce proposuit hanc propositionem

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Forderung der Realität der Personen ist die Forderung der Jrrealität der Einheit, und umgekehrt die Forderung der Realität der Einheit die Forderung der Irrealität der Personen. So löft denn auch in dem heiligen Mysterium der Trinität — in wiefern es nämlich eine vom menschlichen Wesen unterschiedne Wahrheit vorstellen soll — fich Alles auf in Täuschungen, Phantasmen, Widersprüche und Sophismen *).

XXVI. Kapitel.

Der Widerspruch in den Sacramenten.

Wie das objective Wesen der Religion, das Wesen Gottes ·so löst sich auch, aus leicht begreiflichen Gründen, das subjective Wesen derselben in lauter Widersprüche auf.

Die subjectiven Wesensmomente der Religion sind einerseits Glaube und Liebe, "andrerseits, inwiefern sie sich in einem Cultus äußerlich darstellt, die Sacramente der Taufe

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(Augustinus) attende quid respondeat Si autem dicerem: tres Deos, contradiceret scriptura dicens: Audi Israel: deus tuus unus est. Ecce absolutio quaestionis: quare potius dicamus tres personas quam tres Deos, quia scil. illud non contradicit scriptura. Petrus L. 1. I. dist. 23, c. 3. Wie sehr stüzte sich doch auch der Katholicismus auf die heilige Schrift!

* Eine wahrhaft meisterhafte Darstellung von den zerstörenden Widersprüchen, in welche das Mysterium der Trinität ein unverfälschtes religiöses Gemüth verseßt, findet man in der schon oben citirten Schrift: ,,Theanthropos. Eine Reihe von Aphorismen“ — eine Schrift, welche in der Form des religiösen Gemüths ausspricht, was hier, im,, Wesen des Christenthums" in der Form der Vernunft ausgesprochen wird, und daher besonders dem weiblichen Geschlecht zu empfehlen ist.

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