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filium, sponsi et sponsae pectora conglutinet. Or. de Conjugio (Declam. Melanchth. T. III. p. 453).

Die Unterschiede im göttlichen Wesen der Dreieinigkeit sind natürliche, physikalische Unterschiede. Iam de proprietatibus personarum videamus. .... Et est proprium solius patris, non quod non est natus ipse, sed quod unum filium genuerit, propriumque solius filii, non quod ipse non genuit, sed quod de patris essentia natus est. .... Hylarius in 1. III. de trinitate: .... Nos filii Dei sumus, sed non talis hic filius. Hic enim verus et proprius est filius origine, non adoptione, veritate, non nuncupatione, nativitate, non creatione. Petrus L. (1. I. dist. 26. c. 2. u. 4). Quodsi dum eum aeternum confitemur, profitemur ipsum Filium ex Patre, quomodo is, qui genitus est, genitoris frater esse poterit? .... Non enim ex aliquo principio praeexistente Pater et Filius procreati sunt, ut fratres. existimari queant, sed Pater principium Filii et genitor est: et Pater Pater est neque ullius Filius fuit, et Filius Filius est et non frater. Athanasius. (Contra Arianos. Orat. II. Ed. c. T. I. p. 320.) Qui (Deus) cum in rebus quae nascuntur in tempore, sua bonitate effecerit, ut suae substantiae prolem quaelibet res gignat, sicut homo gignit hominem, non alterius naturae, sed ejus cujus ipse est, vide quam impie dicatur ipse non genuisse id quod ipse est. Augustinus. (Ep. 170. §. 6. Ed. Antw. 1700.) Ut igitur in natura hominum filium dicimus genitum de substantia patris, similem patri: ita secunda persona Filius dicitur, quia de substantia Patris natus est et ejus est imago. Melanchthon. (Loci praecipui Theol. Witebergae 1595. p. 30.), Wie ein leiblicher Sohn Fleisch und Blut und sein Wesen vom Vater hat: also hat auch der Sohn Gottes, vom Vater gebohren, sein göttlich Wesen und Natur vom Vater von Ewigkeit." Luther (T. IX. p. 408). H. A. Roel, ein Theologe aus der Schule des Cartesius und Coccejus, hatte die These aufgestellt:

Filium Dei, secundam Deitatis personam improprie dici genitam. Dagegen erhob sich sogleich sein Collega Camp. Vitringa, erklärte dieselbe für eine unerhörte These und be. hauptete: generationem Filii Dei ab aeterno propriissime enunciari. Auch noch andre Theologen traten dagegen auf und erklärten: generationem in Deo esse maxime veram et propriam (Acta Erudit. Supplem. T. I. S. VII. p. 377 etc.). Daß auch in der. Bibel der Filius Dei einen wirklichen Sohn bedeutet, das geht unzweideutig aus der Stelle hervor: „also hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingebornen Sohn gab." Soll die Liebe Gottes, die uns diese Stelle vorhält, eine Wahrheit sein, so muß auch der Sohn eine und zwar, deutsch gesagt, physikalische Wahrheit sein. Darauf liegt der Accent, daß er seinen Sohn für uns dahin gab darin nur der Beweis von der Größe seiner Liebe. Richtig trifft daher den Sinn der Bibel das Gesangbuch der evangelischen Brüdergemeinde, wenn es darin „von dem Vater unsers Herrn Jesu Chrifti, der auch unser Vater ist“ also heißt:

Sein Sohn ist ihm nicht zu theuer,
Nein! er gibt ihn für mich hin,
Daß er mich vom ew'gen Feuer
Durch sein theures Blut gewinn.

Also hast Du die Welt geliebt, ́
Daß sich Dein Herz drein ergibt,

Den Sohn, der Deine Freud' und Leb'n,
In Noth und Tod dahin zu geb'n.

Gott ist ein in sich dreifaches, dreipersönliches Wesen, heißt: Gott ist nicht nur ein metaphysisches, abstractes, geistiges, sondern physikalisches Wesen. Der Centralpunkt der Trinität ist der Sohn, denn der Vater ist Vater nur durch den Sohn, das Geheimniß der Zeugung aber das Geheimniß der Physik. Der Sohn ist das in Gott befriedigte Bedürfniß der Sinnlichkeit oder des Herzens, denn alle

Herzenswünsche, selbst der Wunsch eines persönlichen Gottes und der Wunsch himmlischer Seligkeit sind sinnliche Wünsche -ja sinnliche Wünsche; denn das Herz ist wesentlich materialistisch, es befriedigt sich nur in einem Gegenstand, der gesehen und gefühlt wird. Dieß erhellt besonders daraus, daß der Sohn auch inmitten der göttlichen Dreieinigkeit den menschlichen Leib zu einem wesentlichen, bleibenden Attribut hat. Ambrosius: scriptum est Ephes. I.: Secundum carnem igitur omnia ipsi subjecta traduntur. Chrysostomus: Christum secundum carnem pater jussit à cunctis angelis adorari. Theodoretus: Corpus dominicum surrexit quidem a mortuis, divina glorificata gloria corpus tamen est et habet, quam prius habuit, circumscriptionem. (S. Concordienbuchs-Anhang. „Zeugnisse der h. Schrift und Altväter von Christo" und Petrus L. 1. III. dist. 10. c. 1. 2. S. hierüber auch Luther T. XIX. p. 464–468.) Uebereinstimmend hiemit singt die evangelische Brüdergemeinde: „Will in Lieb' und Glauben Dich stets umfassen, bis ich, wenn einst mein Mund wird erblassen, Dich leiblich seh." Wir danken Dir, Herr Jesu Christ, daß Du gen Himmel g'fahren bist. Dein Abschied und was da geschehn, zielt auf ein fröhlichs Widerfehn: Die Reise, die das Haupt gethan, ist gleichfalls seiner Glieder Bahn." „Dein' Augen, Deinen Mund, den Leib für uns verwundt, drauf wir so fest vertrauen, das werd ich alles schauen."

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Deßwegen eben ist der Sohn Gottes der Lieblingssohn des menschlichen Herzens, der Bräutigam der Seele, der Gegenstand einer förmlichen, persönlichen Liebe. O Domine Jesu, si adeo sunt dulces istae lachrymae, quae ex memoria et desiderio tui excitantur, quam dulce erit gaudium, quod ex manifesta tui visione capietur? Si adeo dulce est flere pro te, quam dulce erit gaudere de te. Sed quid hujusmodi secreta colloquia proferimus in publicum? Cur ineffabiles et innarrabiles affectus communibus verbis conamur exprimere? Inexperti talia non intelligunt.

Zelotypus est sponsus iste..... Delicatus est sponsus iste. Scala Claustralium (sive de modo orandi. Unter den unächten Schriften des h. Bernhard.) Luge propter amorem Jesu Christi, sponsi tui, quosque eum videre possis. (De modo bene vivendi. Sermo X. Ebend.) Adspectum Christi, qui adhuc inadspectabilis et absens amorem nostrum meruit et exercuit, frequentius scripturae commemorant. Joh. 14, 3. I. Ioh. 3, 1. I. Pet. 1, 8. I. Thess. 4, 17. Ac quis non jucundum credat videre corpus illud, cujus velut instrumento usus est filius Dei ad expianda peccata, et absentem tandem amicum salutare? Doederlein (Inst. Theol. Chr. 1. II. P. II. C. II. Sect. II. §. 302. Obs. 3). Quod oculis corporis Christum visuri simus, dubio caret. J. Fr. Buddeus (Comp. Inst. Theol. Dogm. l. II. c. III. §. 10).

Der Unterschied zwischen dem sohnerfüllten oder sinnlichen und dem sohnlosen oder sinnlichkeitslosen Gott ist nichts weiter als der Unterschied zwischen dem mystischen und dem rationellen, vernünftigen Menschen. Der vernünftige Mensch lebt und denkt; er ergänzt den Mangel des Denkens durch das Leben, und den Mangel des Lebens durch das Denken, sowohl theoretisch, indem er aus der Vernunft selbst sich von der Realität der Sinnlichkeit überzeugt, als praktisch, indem er die Lebensthätigkeit mit der geistigen Thätigkeit verbindet. Was ich im Leben habe, brauche ich nicht im Geiste, nicht im metaphysischen Wesen, nicht in Gott zu sezen — Liebe, Freundschaft, Anschauung, die Welt überhaupt gibt mir, was mir das Denken nicht gibt, nicht geben kann, aber auch nicht geben soll. Aber eben deßwegen lege ich im Denken die sinnlichen Herzensbedürfnisse beiseite, um die Vernunft nicht durch Begierden zu verdunkeln — in der Sonderung der Thätigkeiten besteht die Weisheit des Lebens und Denkens ich brauche keinen Gott, der mir durch eine mystische, imaginäre Physik den Mangel der wirklichen erseßt. Mein Herz ist befriedigt, wenn ich geistig thätig bin ich denke daher dem ungebehrdigen, seine Grenzen überspringenden, sich in die

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Angelegenheiten der Vernunft ungebührlich einmischenden Herzen gegenüber kalt, indifferent, abstract, d. h. frei — ich denke also nicht, um mein Herz zu befriedigen, sondern um meine durch das Herz nicht befriedigte Vernunft zu befriedigen; ich denke nur im Interesse der Vernunft, aus reiz nem Erkenntnißtriebe, will von Gott nur den Genuß der lautern, unvermischten Intelligenz. Nothwendig ist daher der Gott des rationellen Kopfes ein andrer, als der Gott des nur sich selbst im Denken, in der Vernunft befriedigen wollenden Herzens. Und dieß will eben der mystische Mensch, der nicht das läuternde Feuer der scheidenden und begränzenden Kritik verträgt; denn sein Kopf ist stets umnebelt von den Dämpfen, die aus der ungelöschten Brunst seines begehrlichen Gemüths aufsteigen. Er kommt nie zum abstracten, d. h. interesselosen, freien Denken, aber eben deßwegen auch nie zur Anschauung der Dinge in ihrer einfachen Natürlichkeit, Wahrheit und Wirklichkeit; er identificirt daher, ein geistiger Hermaphrodit, unmittelbar, ohne Kritik das männliche Princip des Denkens und das weibliche der sinnlichen Anschauung, d. h. er seßt sich einen Gott, in dem er in der Befriedigung seines Erkenntnißtriebes unmittelbar zugleich seinen Geschlechtstrieb, d. h. den Trieb nach einem persönlichen Wesen befriedigt. So ist auch nur aus der Unzucht eines mystischen Hermaphroditismus, aus einem wollüstigen Traume, aus einer krankhaften Metastase des Zeugungsstoffes in das Hirn das Monstrum der Schelling'schen Natur in Gott entsprossen; denn diese Na-tur repräsentirt, wie gezeigt, nichts weiter als die das Licht der Intelligenz verfinsternden Begierden des Fleisches.

In Betreff der Trinität noch diese Bemerkung. Die ältern Theologen sagten, daß die wesentlichen Attribute Gottes als Gottes schon aus dem Lichte der natürlichen Vernunft erhellten. Warum anders aber kann die Vernunft aus sich selbst das göttliche Wesen erkennen, als weil das göttliche Wesen nichts andres ist als das eigne objective Wesen

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