صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

reismus, des Stoicismus, des Pantheismus; Gott für mich -dieß ist das trostreiche Geheimniß der Religion, des Christianismus. Ist der Mensch um Gottes, oder Gott um des Menschen willen? Allerdings ist der Mensch in der Religion um Gottes willen, aber nur weil Gott um des Menschen › willen ist. Ich für Gott, weil Gott für mich.

Die Vorsehung ist identisch mit der Wundermacht, die supernaturalistische Freiheit von der Natur, die Herrschaft der Willkühr über das Gesez. .... Etsi (sc. Deus) sustentat naturam, tamen contra ordinem jussit aliquando Solem regredi etc. .... Ut igitur invocatio vere fieri possit, cogitemus Deum sic adesse suo opificio, non, ut Stoici fingunt, alligatum secundis causis, sed sustentantem naturam et multa suo liberrimo consilio moderantem. .... Multa facit prima causa praeter secundas, quia est agens liberum. Melanchthon (Loci de causa peccati p. 82, 83 in der cit. Ausgabe). Scriptura vero tradit, Deum in actione providentiae esse agens liberum, qui ut plurimum quidem ordinem sui operis servet, illi tamen ordini non sit alligatus, sed 1) quicquid facit per causas secundas, illud possit etiam sine illis per se solum facere 2) quod ex causis secundis possit alium effectum producere, quam ipsarum dispositio et natura ferat 3) quod positis causis secundis in actu, Deus tamen effectum possit impedire, mutare, mitigare, Non igitur est connexio causarum Stoica in actionibus providentiae Dei. M. Chemnitius (1. c. p. 316, 317). Liberrime Deus imperat naturae -Naturam saluti hominum attemperat propter Ecclesiam.

exasperare.

....

[ocr errors]

Omnino tribuendus est Deo hic honos, quod possit et velit opitulari nobis, etiam cum a tota natura destituimur, contra seriem omnium secundarum causarum. Et multa accidunt plurimis hominibus, in quibus mirandi eventus fateri eos cogunt, se a Deo sine causis secundis servatos esse. C. Peucerus (de praecip. Divinat. gen.

Servestae 1591. p. 44). tor, nullis instrumentis quicquid ipse vult, velle illius erit author atque instrumentum; nec magis ad haec regenda astris indiget, quam cum luto aperuit oculos coeci, sicut refert historia Evangelica. Lutum enim magis videbatur obturaturum oculos, quam aperturum. Sed ipse ostendere nobis voluit omnem naturam esse sibi instrumentum ad quidvis, quantumcunque alienum. J. L. Vives (l. c. 102). J. L. Vives (1. c. 102). „Wie reimet sich das? die Luft gibt Speise und Nahrung, und allhier die Steine oder Felse fließen mit Wasser; es ist eine wunderbare Gabe. Wie es denn auch seltsam und wunderbarlich ist, daß Körner aus der Erde wachsen. Wer kann diese Kunst und wer hat diese Gewalt? Gott hat sie, der kann solche unnatürliche Dinge thun, auf daß wir daraus uns einbilden mögen, was er für ein Gott sey und was er für Gewalt habe, auf daß wir an ihm nicht verzageten oder verzweifelten, sondern feftiglich glaubeten und ihm vertraueten, daß er auch könne das Leder an der Tasche zu Gold machen und aus Staub eitel Korn auf dem Boden machen und die Luft mir zum Keller voll Weins machen. Das soll man ihm vertrauen, daß er eine solche große Gewalt habe und wir wissen mögen, wir haben einen solchen Gott, der diese Kunst könne, und daß es um ihn alles regene und schneye mit Wunderwerken." Luther (T. III. p. 594).

Ille tamen qui omnium est condiindiget. Nam si id continuo fit,

Die Allmacht der Vorsehung ist die Allmacht des von allen Determinationen und Naturgesehen sich entbindenden menschlichen Gemüths. Diese Allmacht realisirt das Gebet. Das Gebet ist allmächtig.

„Das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen.... Des Gerechten Gebet vermag viel. Elias war ein Mensch, gleichwie wir, und er betete ein Gebet, daß es nicht regnen sollte, und es regnete nicht auf Erden drei Jahre und sechs Monate. Und er betete abermal und der Himmel gab den Regen und die Erde brachte ihre Frucht." Jacobi 5, 15–18.

So ihr Glauben habt und nicht zweifelt, so werdet ihr nicht allein solches mit dem Feigenbaum thun, sondern so ihr werdet sagen zu diesem Berge: hebe Dich auf und wirf Dich ins Meer, so wird es geschehen. Und alles was ihr bittet im Gebet, so ihr glaubet, so werdet ihr es empfangen." Matthai 21, 21-22. Daß unter diesen Bergen, die die Kraft des Gebets oder Glaubens überwindet, nicht nur so im Allgemeinen res difficillimae, wie die Eregeten sagen, welche diese Stelle nur für eine sprüchwörtliche, hyperbolische Redensart der Juden erklären, sondern vielmehr der Natur und Vernunft nach unmögliche Dinge zu verstehen sind, dieß beweist eben das Erempel mit dem augenblicklich verdorrten Feigenbaum, auf den sich diese Stelle bezieht. Es ist hier unbezweifelbar ausgesprochen die Allmacht des Gebets, des Glaubens, vor welcher die Macht der Natur in Nichts verschwindet. Mutantur quoque ad preces ea quae ex naturae causis erant sequutura, quemadmodum in Ezechia contigit, rege Juda, cui, quod naturales causarum progressus mortem minabantur, dictum est a propheta Dei: Morieris et non vives; sed is decursus naturae ad regis preces mutatus est et mutaturum se Deus praeviderat. J. L. Vives (1. c. p. 132). Saepe fatorum saevitiam lenit Deus, placatus piorum votis. Melanchthon (Epist. Sim. Grynaeo). Cedit natura rerum precibus Moysi, Eliae, Elisaei, Jesaiae et omnium piorum, sicut Christus inquit Matt. 21. Omnia quae petetis, credentes accipietis. (Derfelbe (Loci de creat. p. 64 in der cit. Ausg.). Celfus fordert die Christen auf, dem Kaiser zu helfen, nicht den Kriegsdienst zu verweigern. Darauf erwiedert Origenes: Precibus nostris profligantes omnes bellorum excitatores daemonas et perturbatores pacis ac foederum plus conferimus regibus, quam qui arma gestant pro Republica. Origenes (adv. Celsum. S. Gelenio int. 1. VIII.). Die menschliche Noth ist die Nothwendigkeit des göttlichen Willens. Der Mensch ist im Gebete das Active, das Bestimmende, Gott

das Passive, das Bestimmte. Gott thut den Willen des Menschen. Gott thut den Willen derer, die ihn fürchten und er giebet seinen Willen in unsern Willen..... Nun faget aber der Tert hier klar genug, daß Loth an keinem andern Orte in derselben ganzen Gränze stehen sollte, ohne alleine auf dem Berge. Aber solchen seinen Willen ändert Gott, dieweil ihn Loth fürchtet und betet." Und haben wir solcher Zeugnisse in der Schrift mehr, die da beweisen, daß sich Gott lenken läßt und seinen Willen unserm Willen unterwirft." Also war dieß die geordnete Gewalt Gottes, daß die Sonne ihren Umgang und gewöhnlichen Lauf behielte: da aber Josua in seiner Noth zu dem Herrn rief und der Sonnen gebot, sie sollte inne halten und stille stehen, stund sie stille auf Josuä Wort. Was nun dieses für ein groß Wunderwerk sey, darum frage die Astronomos." Luther (T. II. p. 226). Herr ich stecke hie und da in großer Noth und Fahr Leibes und der Seelen, darff derhalben deiner Hülfe und Trostes. Item: ich muß das und jenes haben; darum bitte ich, du wollest mirs geben." „Wer so bettelt und unverschämt anhält, der thut recht und unser Herr Gott hats gern, denn er ist nicht so eckel als wir Menschen." Ders. (T. XVI. p. 150.)

Der Glaube ist die Freiheit und Seligkeit des Gemüths in sich selbst. Das sich in dieser Freiheit bethätigende, vergegenständlichende Gemüth, die Reaction des Gemüths gegen die Natur ist die Willkühr der Phantasie. Die Glaubensgegenstände widerspechen daher nothwendig der Natur, nothwendig der Vernunft, als welche die Natur der Dinge repräsentirt.

Quid magis contra fidem, quam credere nolle, quidquid non possit ratione attingere? .... Nam illam quae in Deum est fides, beatus papa Gregorius negat plane habere

meritum, si ei humana ratio praebeat experimentum. Bernardus (gegen Abålard Ep. ad dom. Papam Innocentium). Partus virginis nec ratione colligitur, nec exemplo monstratur. Quodsi ratione colligitur, non erit mirabile. Conc. Toletan. XI. Art. IV. (Summa. Carranza.) Quid autem incredibile, si contra usum originis naturalis peperit Maria et virgo permanet: quando contra usum naturae mare vidit et fugit atque in fontem suum Jordanis fluenta remearunt? Non ergo excedit fidem, quod virgo peperit, quando legimus, quod petra vomuit aquas et in montis speciem maris unda solidata est. Non ergo excedit fidem, quod homo exivit de virgine, quando petra profluit, scaturivit ferrum supra aquas, ambulavit homo supra aquas. Ambrosius (Epist. L. X. Ep. 81. Edit. Basil. Amerbach. 1492 u. 1516). Mira sunt fratres, quae de isto sacramento dicuntur. .... Haec sunt quae fidem necessario exigunt, rationem omnino non admittunt. Bernardus (de Coena Dom.). Quid ergo hic quaeris naturae ordinem in Christi corpore, cum praeter naturam sit ipse partus ex virgine. Petrus Lomb. (1. IV. dist. 10. c. 2). Laus fidei est credere quod est supra rationem, ubi homo abnegat intellectum et omnes sensus. (Addit. Henrici de Vurimaria. ibid. dist. 12. c. 5.),,Alle Artikel in unserm Glauben für der Vernunft närrisch und lächerlich scheinen.“.......... Da seynd wir Chriften große Narren für der Welt, daß wir gläuben, Maria sey dieses Kindes rechte Mutter und sey doch eine reine Jungfrau. Denn solches ist nicht allein wider alle Vernunft, sondern auch wider Gottes Schöpfung, der zu Adam und Eva gesagt hat: seyd fruchtbar und mehret euch.“ ,,Darum soll man nicht darnach sehen, ob ein Ding möglich sey; sondern also soll man sagen: Gott hats gesagt; derhalben wird es geschehen, wenn es schon unmöglich wäre. Denn ob ichs gleich nicht sehen noch greiffen kann, so ist es doch der Herr, der aus einem unmöglichen ein mögliches und aus nichts alles machen kann." Luther (T. XVI. p. 570.

« السابقةمتابعة »