صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Den 2ten Jun. hat mich der Herr Chwallowski entboten, und gesaget, wie er Gelegenheit gefunden, Sr. Majest. besonders Sr. fürstl. Durchl. Sache vorzutragen, die aber von der Hauptforderung so wenig, als von Erstattung des Inventarii, etwas hören wollen, daß er genugsam verspüret, wie Sie diesfalls ganz eingenommen wären. Worauf er weiter gegangen, und erfundiget, ob Se. Majest. geneigt wären, aus besonderer Betrachtung Sr. Durchl. einige Wohlthat zu erweisen, oder auch in Dero Kriegsdiensten Ihnen einen anständigen Plaß zu verleihen, da denn Se. Majeft. zu dem ersten sich ganz willig bezeiget, und daß hiezu Vorschläge geschehen indgten, begehret; bey dem zweyten aber, weil vorjeko keine Stelle ledig, angestans ben, boch auch es nicht abgeschlagen; welches Sr. fürstl. Durchl. zu vermelden, und daß er es nicht weiter bringen können, zu berichten der Herr Chwalkowski mir anbefohlen, wie ich auch mit heutiger Post gethan.

13.

Jablonski.

Zerbst, den 9. Jun. 1703.

Aus dessen an mich abgelaffenem Schreiben vom 2ten hujus habe ich ersehen, was

Der Herr Hofkammerpräsident Chwalkowsky wegen meiner ummendorfischen Anges legenheit mit demselben gesprochen hat. Nun weiß ich zwar nicht, warum ermeld, ter Herr Chwallowsky, sich vor mich intereffiret, indem ich folches niemalen um denselben verschuldet habe, und muß ich denken, daß solches par honnêteté geschiehet; gleichwohl aber vernehme ich aus des Herrn Raths überschriebener Relation so viel, daß Se. königl. Majest. in meiner Sache ziemlich praeoccupiret find, und es das Ansehen hat, als wenn wenig zu erlangen seyn dörfte, wofern nicht durch einen andern Umschlag einiges Aequivalent zu Wege gebracht wird. Die Vorschlä, ge, so der König ihat an die Hand zu geben von mir praetendiret, dörften zu ersinnen mir schwer genug fallen, es sen denn, baß er die 2 Praebenden mir conferiren, und mich in seinen Kriegsdiensten emploiren wollte, und ich bin bey Durchlefung dessen Schreibens fast auf die Gedanken gerathen, daß wenn ich die letzteren suchen follte, alle Hofnung darinnen zu reüffiren, mir nicht abgeschnitten wäre. Ehe und bevor aber ich etwas weiter in der Sache unternehme, so habe ich denselben um seinen guten Rath ersuchen wollen, und würde mich der Herr Rath höchlich obligi-en, wenn er mir seine Meynung darüber offenherzig entdecken wollte, ob er nemlich wohl glaubet, daß, wenn ich Kriegsdie: ste ihres Orts zu suchen refolvires te, id) darinnen reüffiren dörste? und ob der Herr Hofkammerpräsident im Discourse bieferwegen sich nicht deutlicher herausgelaffen habe? Ich will hoffen, es

werde

werde der Herr Rath mir hierinnen willfahren, und werde ich sodann meine Meffures darnach nehmen, und nach Endigung meiner Sauerbrunnencur, so ich jeho anzufangen gemüßiget worden, eine Reise nach Berlin thun. Immittelst habe beys kommendes Schreiben an den Herrn von Chwalkowsky abgehen lassen ic.

Den 12ten Jun. habe von Sr. fürstl. Durchl. Befehl, nebst einem Schreiben an den Herrn Chwalkowski, erhalten, welches demselben Den 14ten Jun. zugesteller, und von ihm, nebst gar verbindlicher Beantwortung des Compliments, zur Antwort so viel vernommen, daß Se. königl. Majest. alle Vacantien der hohen Stifter denen Rittern des neuen Ordens gewidmet, also daß darauf die geringste Rechnung nicht zu machen. Ob zu Kriegsdiensten einige Hoffnung sen, könne er beständig nicht versichern; aus der bey dem König vermerkten Zuneigung aber habe er so viel abgenom= men, daß, wenn Se. fürstl. Durchl. eine Reise anher thun wollten, diefelbe hoffentlich nicht vergeblich seyn dörfte. Er an seinem Ort wåre bereit, und wünschte zu Dero Dienst und Vergnügen viel benzutragen.

14.

Jablonski.

Zerbst, den 30. JUR. 1703.

essen an mich abgelassenes vom 16ten hujus habe wohl erhalten, und daraus. ersehen, daß ich gar schwer zu meiner Satisfaction gelangen werde, woferne es nicht per indirectum geschiehet, und ich durch einen andern Weg zu einem Aequivalent gelange. Der von dem Könige gefaßte Schluß, wegen Collation derer in den Hochstiftern heimfallenden Praebenden, fo en faveur der Ritter des neuen Ordens gemachet worden, benimmer mir fast alle Hoffnung, quoad hoc punctum etwas ersprießliches auszurichten, ob mir gleich solches von dem hochfel. Churfürsten versprochen, und von dem Könige selbst auch solch Versprechen wiederholet worden. Dahero wohl auf nichts mehr als die Kriegsdienste zu reflectiren seyn wird, und ich bin für dessen mir hierunter ertheilten guten Rath demselben obligirt, und ich werde solchem zufolge mich noch diesen Sommer in Berlin einfinden, doch dörfte solches schwerlich auf nächst bevorstehenden Geburtstag geschehen, weil meine Equipage nicht so eingerichtet ist, daß ich an einem so prächtigen Hofe ben dergleichen Festin damit erscheinen dorfte, und werde ich hoffentlich besser thun, wenn ich aussen bleibe, als ohne erfordernde hochzeitliche Kleider mich dabey einstelle. Sonst zweifle ich nicht, daß ich zu Berlin noch gute Freunde antreffen werde, welche sich meinet= wegen portiren dörften, und wird der Herr Feldmarschall mir wenigstens nicht entgegen seyn 2c.

15.

Ich bin bemfelben obligirt, daß er sich die Mühe gegeben, und von Sr. königl.

Majeft in Preussen Ankunft in Berlin, und deren fünftigen Aufenthalt, mir in seis nem Schreiben vom 27sten passato gütige Nachricht ertheilen wollen. Ich werde meine Meffures darnach nehmen, und, so bald es möglich seyn will, mich ihres Dits einfinden, wobey ich denselben freundlich ersuche, mich excufirt zu halten, daß ich nicht eher geantwortet habe. Ich bin diese Woche ben meinem Herrn Bruder in Barby gewesen, und erst gestern Abend von dannen wieder jurückgekommen, welches mich daran verhindert hat. Sonst gehet allhier ein Bruit, doch ohne rech ten Grund, als wenn die Stadt Thorn, nachdem sie sich an die Schweden ergeben, von diefen Sr. fönigl. Majeft. in Preussen wäre eingeräumet, und von Dero Trups pen besetzet worden, so hätten auch diese leßteren in dem elbingisch n Territorio und dem Bisthum Ermeland ein gleiches gethan. Sollte der Herr Vath hiervon einige Gewißheit haben, würde mir derselbe einen sonderbaren Cefallen erzeigen, wenn er mir dieserwegen einige Nachricht zu ertheilen belieben wollte c

Berbst,

den 3. Nov. 1703.

16.

Zerbst, den 10. Nov. 1703.

Daß derselbe in feinem angenehmen Untwortschreiben vom 6sten hujus die verlangte

Nachricht weger der Stadt Thorn mir so promt ertheilen wollen, dafür bin ich demfelben bochlich obligirt, und ist gleich Anfangs der neulichst gemeldte Bruit mir vers dächtig vorgekommen, indem ich nicht wohl glauben konnte, daß der König in Schweden diesen Ort so leicht abandonniren, und einem andern überlassen würde, welchen zu erobern so viel Mühe und Koften erfordert hat, und der bey noch währendem Kriege demselben so vorträglich ist. Sonst habe ich vernommen, und es har mein Herr Bruder, Herzog Heinrich von Barby, selbst mir vor ganz gewiß gefaget, daß Ihre königl. Majest. von Preussen in kurzem nach Preussen gehen würden. Nun zweifle ich nicht, daß der Herr Rath hiervon ganz genaue Nachricht haben werde, und würde mir derselbe einen besondern Gefallen erweisen, wun er mr part davon zu geben belieben wollte, damit ich meine Meffures darnach nehmen Fönnte 2c.

[merged small][ocr errors][merged small]
[blocks in formation]

Ich habe nun in langer Zeit leine Nachricht von dessen vergnügtem Wohlseyn er

halten, und deswegen gegenwärtige Zeilen abgehen lassen, von Herzen wünschend, daß solche denselben bey vergnügtem Zustande antreffen mögen. Hiernächst möchte ich wohl zuverläßige Nachricht haben, ob die gothaischen Truppen, so vormals der Konig in Preuffen übernommen hatte, und nunmehro in holländischen Diensten stehen, von dem Hause Gotha denen Holländern gegeben worden, oder ob der König in Preussen solche dahin überlassen, oder ob er nur baben concurriret, und ob er noch ben felbigem die Difpofition in totum oder nur pro parte habe. Sollte nun der Herr Rath diesfalls einige Wissenschaft haben, würde mich derselbe höchlich obligiren, wenn er mir einigen Part davon zu geben belieben wollte. Daferne aber demselben hiervon nichts bekannt, so weiß ich nicht, ob ich mir die Freyheit nehmen darf, benselben freundlich zu ersuchen, die Gutheit für mich zu haben, und dieser= wegen ohnschwer Erkundigung einzuziehen, auch hernachmals, was derselbe tavon Zuverläßiges erfahren können, mir, so bald es meglich, zu überschreiben, indem ges wiffer Ursachen halber ich überaus gerne Nachricht deswegen haben mögte, und werde ich in Zukunft solche demselben entdecken; ich bitte aber nicht übel zu nehmen, daß durch dergleichen Commiffion ihm beschwerlich bin 25.

18.

Dessen an mich abgelaffenes unter dem 24sten paffato habe ich allhier zurechter

halten, und sage ich für den in selbigem abgestatteten wohlmeynenden Wunsch zu meiner Badecur freundlichen Dank; es hat solche noch zur Zeit gar wohl operiret, Gott helfe ferner, und verleihs, daß derselbe beständiger Gesundheit geniessen, und vollkommen vergnügt seyn möge. Was das bestellte Pitschaft anlanget, so wird mir lieb seyn, wenn ich solches ben meiner Retour haben kann. Hiernächst vermels de, daß ich den Herrn Geheimenrath Chwalkowski allhier gefunden habe, welcher gleichfalls der Badecur sich bedienet. Er hat aus freyen Stücken von meiner ums mendorfifchen Angelegenheit zu reden angefangen, und mir ein gleiches als dem Herrn Rath vormalen gesagt. Er will zwar nicht zugeben, daß der Contract, wels chen ich zum Fundamente meiner Praetenfion allegire, seine Vollkommenheit erlan= get habe, daß mir aber des Inventarii wegen Satisfaction gegeben, und mir fonft einige Douceurs erwiesen werden müßten, hält er für billig, und bleibes beständig daben, daß zu Ausmachung meiner Angelegenheit meine Gegenwart

höchst

Höchst nöthig seyn werde, dahero ich auch wohl eine Reise nach Berlin refolviren börfte 2c.

Carlsbad,

ben 5. Jun. 1703.

19.

Deffen an mich abgelaffenes vom 14ten hujus habe ich nebst den Beylagen zurecht

erhalten, und hat der Herr Geheimerath Chwallowsli sich alles Gutes, wie ich bereits gemeldet, meiner bekannten Angelegenheit wegen, erbothen, baben aber, wie vormals gegen denselben, erinnert, daß Se. fönigl. Majest. dieserhalben sehr pras occupiret wåren, und in den Gedanken stünden, daß meine Praetenfion nicht ges gründet wäre, indem der Contract auf Seiten meiner hochsel. Frau Mutter nicht adimpliret worden. Es ist das alte lied, doch konnte er nicht leugnen, daß wegen des Inventarii, und der versprochenen Canonicate, mir eine billigmäßige Satisfaction gegeben werden müßte, zu deren Erlangung meine Gegenwart, wie er meynte, viel contribuiren dörfte, woben er sich erboth, so viel in seinem Vermogen stünde, dazu benzutragen. Sonst konnte man wohl merken, daß er von der Juftice meiner Sache eines ganz anderen perfuadiret ift, obgleich das Intereffe sei= nes Herrn ihm solches zu bekennen nicht verstattet. Wegen meines Pitschafts hat es schon Zeit bis ich wieder nach Zerbst komme, welches, so Gott will, nächst fünftigen Sonnabend geschehen wird, indem ich mit gutem Contentement die Cur abfolviret habe, morgen von hier aufbreche, und recta nach Zerbst reise, daher; auch derselbe seine Briefe in Zukunft wieder dahin gehen lassen wolle ze.

[blocks in formation]

Sür die zu meiner glücklichen Wiederkunft aus dem Carlsbabe in seinem leßteren Schreiben vom 28ßten paffato abgestattete Gratulation sage ich freundlichen Dank, und wünsche gegentheils, daß der Höchste den Herrn Rath bey vollkommener Ges sundheit und allem ersinnlichen Vergnügen beständig erhalten wolle. Sonst bin ich nunmehro faft gänzlich entschlossen, eine Reise nach Berlin zu thun, und zu sehen, ob ich meiner bekannten Affaire wegen etwas ausrichten könne. Nun zweifle ich nicht, baß ein gutes Tempo mir sonderbar beförderlich seyn ddrfte; alleine ich weiß nicht, ob ben jeßiger Zeit, da der Hof nicht beständig an einem Orte sich aufhält, sondern Ca

balb

« السابقةمتابعة »