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In der bürgerlichen Gesellschaft ist dem Manne das Oeffentliche angewiesen, dem Weibe das Häusliche; dem Manne das Allgemeine, dem Weibe das Besondere, dem Manne das Umfassende und Große, dem Weibe das Beschränktere und Kleinere, aber darum nicht minder Wichtige und Ehrenwerthe; dem Manne was Kraft und Muth, dem Weibe was Junigkeit und Geduld verlangt; dem Manne, was Anstrengung kostet, dem Weibe, wozu stiller Fleiß gehört; dem Manne, was durch den tief= sehenden, vielumfassenden Verstand und entschloffenen Willen, dem Weibe, was durch Gemüth und Klugheit entschieden wird; dem Manne das Erwerben, dem Weibe das Verwenden; dem Manne das Weltgeschäft, dem Weibe die Angelegenheit der Familie; dem Manne das Ernste, dem Weibe das Heitere und Schöne.

Ehrenberg.

Weh dem, den aus der Seinen stillem Kreise
Des Ruhms, der Ehrsucht eit'ler Schatten lockt!
Ein wild bewegtes Meer durchschiffet er
Auf leicht gefügtem Kahn. Da grünt kein Baum,
Da sprosset keine Saat und keine Blume,
Ringsum die graue Unermeßlichkeit.

Von ferne sieht er die heit're Küste,

Und mit der Wogen Brandung dumpf vermengt,
Tönt ihm die Stimme seiner Lieben zu.
Besinnt er endlich sich und kehrt zurück,
Und sucht der Heimath lichtverlass'ne Fluren,
Da ist kein Lenz mehr, ach! und keine Blume;
Nur dürre Blätter rauschen um ihn her!

Grillparzer.

Ich fühl, o Mädchen, deinen Geist

Der Füll' und Ordnung um mich säuseln,

Der mütterlich dich täglich unterweis't,

Den Teppich auf den Tisch dich reinlich breiten heißt, ' Sogar den Sand zu deinen Füßen kräuseln.

liebe Hand, so göttergleich!

Die Güte wird durch dich ein Himmelreich.

Goethe.

Ich meinte, es wäre doch gut in der Welt, wenn Jeder so an seinem Plätzchen bliebe, leben lernte und hübsch um sich bebaute; sich nicht Begierden wachsen ließe, Wo das Herz nicht hinreichte, außer in der Phantasie. Zieht Lehren daraus! Mensch, baue deine Gärtchen und bleib' in der gezogenen Linie: außerhalb ist Sturm und Wind. Klinger.

Was für ein seltsam Ding ist eine große Assemblee! Eine ungeheure Masse Menschen, die einander im höchsten Grade gleichgültig sind; die zusammenkommen, um sich zu belustigen, während die bei weitem größte Mehrzahl von ihnen die entsetzlichste Langeweile spürt. Wie geistlos wie ganz eigentlich uncivilisirt ist solche Scene, find solche Schauspiele!

Des Gottesfriedens Heimath ist das Haus.

Bulwer.

Dräjete.

Nur in unserer weiblichen Bestimmung ist unsere mensch

liche zu erfüllen.

Ein leises Gefühl muß es immer der Frau sagen, daß sie ihr bestes Mittel, die Seele zu leiten, verliert, wenn die innere Harmonie ihrer Umgebung eine gestörte ist. Neder-Saussure.

Manche der Welt unbekannte Frau übt in dem engen Kreise ihres häuslichen Lebens unscheinbare Tugenden ans, zu welchen oft ein höherer Grad von Stärke des Gemüths erfordert wird, als derjenige ist, womit auf dem großen Schauplaße der Welt die Thaten gethan werden, welche die Bewunderung der Menge [erregen und die Federn der Geschichtsschreiber beschäftigen! Und beruht nicht größtentheils auf jenen unscheinbaren Tugenden das Wohl der Familien, so wie auf diesem der Wohlstand des Staates?

Hippel.

Sorge nicht für den andern Morgen; es ist genug, daß jeder Tag seine eigene Plage habe.

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Es ist eine totale Verkennung unserer Zeit, wenn man glaubt, die Frau, wenigstens die gebildete Frau, heute von den Pflichten der Häuslichkeit frei sprechen zu dürfen. Man entzieht ihr damit den uneigentlichen Boden, in dem ihr ganzes Wesen wurzelt, und wirft sie auf ein Gebiet, wo sie zuweilen geduldet ist, aber niemals herrschen kann noch wird. Nur in der stillen Umgrenzung der Häuslichkeit kann die weibliche Seele gedeihen und sich sicher entfalten, und wer ihr Wesen richtig erkennt, der führt sie mit starker Hand zurück an den häuslichen Herd, auf welchem die heilige Flamme, von dem Bewußtsein der Pflicht entzündet, von der Freude

an der Arbeit genährt, empor lodert. Aber dann müssen Mutter und Tochter wieder im Mittelpunkte der häuslichen Beschäftigungen stehen, dann dürfen diese nicht, wie es jetzt oft geschieht, nur den Dienstboten überlaffen bleiben. Louise Büchner.

Berechne jeden Tag, wie viel der Stunden du

Verwendet hast auf Mittagsruh',

Wie viel auf Schmauserei, wie viel

Auf Tanz und Spiel

Und auf Geschwäß, das nicht Gespräch gewesen ist,
Und dann, o Mensch, zieh' ab, und sieh, wie alt du bist.

Gleim.

Schwer wird dem Dienenden dieses Leben des Arbeitens
und Sorgens für Andere, wenn kein Sonnenblick der
Liebe, kein herzliches Anerkennen auf ihre arbeitsvollen
Tage fällt.
Friederike Bremer.

Die Frau ist zur Vesta oder Vestalin des Hauses, nicht zur Oceanide des Weltmeers bestimmt. Je voller des Ideals sie ist, desto mehr muß sie streben, wie das Ideal der Ideale, Gott in der Welt, sich in der Wirklichkeit auszudrücken. Kann ein Dichter eben so gut in der Enge der vaterländischen Schule, als im Horizonte der italienischen, sein Ideal aussprechen, warum sie nicht ihres in Küche, Keller und Kinderstube?

Jean Paul.

Der Hausgeschäfte schäme man sich nie, aber sie dürfen

sich auch nicht zu breit machen.

Burow, Denksprüche.

Louise Büchner.

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Das materielle Wohlsein im Hause, die sichere Behaglichkeit in den eigenen Räumen sind die ersten Bedingnisse zu einem glücklichen und innigen Familienleben. Der Mann und die Kinder müssen von der festen Ueberzeugung durchdrungen sein, daß es nirgends besser, nirgends angenehmer ist, als im eignen Hause, und der finnige Eindruck muß zuerst die Geister an dieser Stätte festhalten. Necker-Sauffure.

Wer thätig sein will und muß, hat nur das Gehörige des Augenblicks zu bedenken, und so kommt er ohne Weitläufigkeit hindurch. Das ist der Vortheil der Frauen, wie sie ihn verstehen.

Goethe.

Der weibliche Standpunkt ist der, daß die Frau, ebenso wie der Mann, einen bestimmten Kreis von Pflichten, einen ernsten Beruf zu erfüllen hat, über welchen hinaus erst ihre Berechtigung anfängt, sich an den höheren Genüssen des Lebens zu erfreuen. Louise Büchner.

Ernste Thätigkeit söhnt zulegt immer mit dem Leben aus.

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