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Der Grund, weshalb oft eine Frau nicht erzürnt wird, wenn Männer ihr Liebe zeigen, ist, daß sie meistens diese Liebe für etwas Edleres, als sie ist, ansieht.

Willst du genau erfahren, was sich ziemt,
So frage nur bei edlen Frauen an.
Denn ihnen ist am meisten dran gelegen,
Daß Alles wohl sich zieme, was geschieht.
Die Schicklichkeit umgiebt mit einer Mauer
Das zarte, leicht verletzliche Geschlecht.
Wo Sittlichkeit regiert, regieren sie,

La Bruyère.

Und wo die Frechheit herrscht, da sind sie nichts,
Und wirst du die Geschlechter beide fragen:

Nach Freiheit strebt der Mann, das Weib nach Sitte.

Goethe.

Das aber ist die einzig wahre und echte Emancipation des weiblichen Geschlechts, die Erlösung von Unselbstständigkeit und Schwäche, und die Errettung aus dem Verkommen in den kleinlichsten Interessen des alltäglichen Lebens.

Seinecke.

Festgewurzelt ist das weibliche Sein in der Natur, mit ihr gäbe es sich selbst auf. Aus dem Grunde der Natur vermag das Weib mit liebeerfülltem Herzen sich zu erheben zu jeder Kraft und Leistung, welche seine Einsicht erfassen kann, welche seine Liebe erreichen will. Nur der trockenen Verstandeskultur widerstrebt sein Gefühl, der lebendigen Wahrheit dagegen kommt es immer entgegen. Weibliche Bildung ohne Richtung auf Humanität ist nicht denkbar; aber Humanität ohne Bildung

ist eben so wenig denkbar in Zeiten gesteigerter Kultur: seinen hohen Auftrag in der Welt erfüllen kann das Weib nur dann, wenn Liebe und Einsicht bei ihm Hand in Hand gehen. Ausgerüstet aber mit einer Bildung, wie wir sie fordern, kann ein edles Weib, wie jenen alten Spruch:,,Fromm Weib des Lebens Heil!“ so auch das stolze Wort zur Wahrheit machen, daß Zugänglichkeit für Vernunft, Frische und Kraft der Natur für das ganze Leben des Sohnes mütterliche Mitgift sei, kann es der Welt bewähren, daß das Weib der Lebensnerv ihrer edelsten Interessen zu werden vermöge.

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Das weibliche Geschlecht senket, wie gewisse indische Bäume unter der Hand des Geschicks seine Zweige bis auf die Wurzel nieder und in die Erde, aber dann steht der gebogene Zweig als ein neuer Wipfel wieder auf.

Die weibliche Würde endlich ist der höchste Triumph des geistigen Daseins. Sie erwirbt nicht blos die Liebe, sondern auch Achtung. Sei das Wesen des Weibes noch so ausgebildet, ihr Verstand noch so erleuchtet, ihre Einbildungskraft noch so beweglich, ihr Herz noch so sanft und reizbar, ihr Betragen noch so kunstlos edel und anständig; zahlreiche Bewunderer werden sich zwar um sie drängen, aber sie ist noch wenig geschützt gegen die Zudringlichkeit derselben. Ihre Vorzüge scheinen sie mehr anzulocken, als zurückzuscheuchen. Nur wo die Glorie der Würde sie umgiebt: da wagt es der Freche nicht, sich ihr zu nahen; da hat ihr Leben jene höhere Weihe empfangen, die nicht blos das vermessene Wort

und das ungezogene Betragen, sondern auch den unheiligen Gedanken aus ihrer Nähe verbannt.

Heil dem Weibe, das an seiner Würde hält. Es ist die Ehre seines Geschlechtes und der Stolz der Menschheit. Größer, als es durch Reichthum, Ansehen, Talente und glanzvolles Leben werden kann, ist es durch sein Herz Still, heilig und freudvoll fließt sein Leben dahin.

Ehrenberg.

Das Weib ist ein Held, denn es kann dulden; wir (Männer) sind erbärmliche Kämpfer, denn wir können ein Weh nur vertoben. Wir stoßen im Handgemenge der Welt, wie im Gefechte auf einer Brücke, kaltblütig in den Abgrund, was sich uns entgegenstemmt und wenn es uns zu toll wird, nehmen wir das Grab zum Harnisch gegen die Stöße des Lebens. Jene zarten Seelen aber ziehen mit leisen Schmerzen und heimlichen Wünschen durch die irdischen Leidenthäler, und glänzen wie Regenbogen im Thränenschauer ihres Lebens, und dulden schweigend so lange fort, bis sich das Busentuch von Erde über ihre wunde Brust deckt.

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Die ehelichen Tugenden und Liebenswürdigkeiten des besten Mannes bleiben ein Dilettantismus, im Vergleich mit der aufopfernden Zärtlichkeit eines edlen Weibes, denn sie ermüdet nicht nur keinen Augenblick in ihren Pflichten gegen den Mann und die Kinder, sondern sie findet in der steten, speciellsten Mühewaltung und Kümmerniß ihr Herzensbedürfniß befriedigt, und gelangt so zu einer Vollendung in der Pflichterfüllung, durch welche

die Künste und Wissenschaften des Mannes in den Schatten gestellt werden. Es giebt Frauen, die unter den tausendfältigen Prüfungen, der stündlichen Selbstverläugnungen, unter dem Undank, der Gleichgültigkeit und Rohheit ihrer Männer eine Erläuterung und ein Märtyrerthum gewinnen, welches sie zu größeren Heldinnen macht, als diejenigen sind, von denen die Geschichte vermeldet, und die, in Erz gegossen, der Bewunderung der Welt ausgestellt sind. Golz.

Es ist Thatsache daß Frauen allsogleich Männer werden, sobald Männer sich in Weiber verwandeln; es ist gewiß, daß sie im Stande, sich über alles Hohe und Schöne leichter zu entflammen, als wir, und uns in ihre Begeisterung mitzureißen. St. Quentin.

Im richtigen und tiefen Seelengefühl des Wahren übertreffen die Frauen, welche unverdorben und zum Guten und Schönen gebildet sind, bei weitem die meisten Männer.

Schlegel.

Mutterglück und Mutterliebe.

Und als das Kind geboren war,
Sie mußten der Mutter es zeigen,
Da ward ihr Auge voll Thränen so klar,
Es strahlte so wonnig, so eigen.

Gern litt ich und werde, mein süßes Licht,
Biel Schmerzen um dich noch erleben.
Ach! lebt von Schmerzen die Liebe nicht,
Und nicht von Liebe das Leben!

Chamisso.

Die größte moralische Kraft, welche es auf der Welt giebt, ist die, welche eine Mutter auf ihr unerwachsenes Kind ausübt. Fordert aber nicht von ihr, daß sie Euch Rechnung ablege von ihrer Kunst; sie handelt nicht nach Berechnung, sondern nach Eingebung.

'Die Mutter ist der Genius des Kindes.

Monod.

Hegel.

Burow, Deuksvrüche.

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