Die Neue eines verlornen Lebens wird zur Furie mancher Menschen, die zu spät einsehen, was sie thun sollten und was sie wirklich gethan haben. Benzel-Sternau. Traurig geht der Bösewicht durch's Leben; Düster steht er unter Gottes Sternen, Ach, sein Herz hat keine Freudigkeit, Schaudernd blickt er nach dem Ziel des Lebens, Und erschricht vor seiner Ewigkeit. Witschel. Reue, der Unschuld heimliches Kind mit dem siegenden Frevel, Büße die Schuld der Geburt, tröste die Mutter, und Nicht hoffe, wer des Drachen Zähne sä’t, Schiller. Rene ist die Tugend schwacher Seelen. Schiller. Das Böse wird durch sich selber bestraft, denn die Hölle hat ihre Richter in jedem einzelnen Mitgliede; den teuflischen Lohn theilt jeder Geist des Abgrundes sich selber aus. Gott straft also selber nicht und züchtigt nicht das ist falscher Wahn! Der Satan verrichtet sich selber diesen Dienst. Voß. Verlorene Stunden bei guten Vorsätzen sind verlorene Tage, verlorene Tage so verlorene Jahre. Guzkow. Begang'ne Fehler können besser nicht Entschuldigt werden, als mit dem Geständniß, Calderon. Tiefe Wunden schlägt das Schicksal, aber oft heilbare. Wunden, die das Herz dem Herzen schlägt, das Herz sich selber, die sind unheilbar. Goethe. Selbst ein makelloses Leben ändert Werner. Ein einziger guter Vorsatz bettet und lüftet das scharfe Siechbette und Krankensopha eines zerriffenen Lebens. Jean Paul. Die Freude dieses Tages muß fünftigem Vergnügen Nicht selbst im Wege steh'n; der Thor kauft theuer ein, Kauft einer Stunde Lust mit Jahren voller Pein. Ein anderes Antlitz, eh' sie geschehen, Eben die ganz Leichtsinnigen und der Besserung unfähigen Menschen klagen sich oft am lebhaftesten an, bekennen und bereuen ihre Fehler mit großer Freimüthigkeit, ob sie gleich nicht die mindeste Kraft in sich haben, von dem Wege zurückzutreten, auf den eine übermächtige Natur sie hinreißt. Goethe. Armuth. Arm ist auch bei Wenigem nicht, wer nach der Natur lebt; Wer nach Meinungen lebt, ist auch bei Vielem nicht reich. Laß Die Großen, wo sie sind, und schließe du Voß. Horaz. Ob die Armuth gleich nichts hat, giebt sie dennoch reiche Gaben: Durch sie kann man Sicherheit und ein gut Gewissen haben. Logau. Der Arme hüte ja sich, wie ein Kranker, Erst recht, was Alles ihm gebricht, und trüb Schefer. Armuth macht den Mann beschämet, Unterdrücket wird er grämlich; Gram und Kummer schwächt die Seele, Seelenschwäche bringt Verderben; Ach! so denkst du, böse Armuth, Herder. Armuth, immer geflohen, ist reicher an Freuden, als Kraft und Bewußtsein würzt Reichthum: mühsam erworbenes Brod; und Besorgniß quälet die Hoffahrt; Armuth aber, sie hofft, und Hoffnung beseligt das Herz. Mahlmann. |