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Dr. Heinrich Schreiber

Profeffor an ber Albert Ludwigs. Hochschule
zu Freiburg.

I. Band. I. Abtheilung.

Mit fünf lithographirten Tafeln, welche Schriftproben,
Münzen und Siegel enthalten.

Freiburg im Breisgau.

In der Herder'schen Kunst- und Buchhandlung.

1 8 2 8.

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Die Geschichte dieser Urkunden-Sammlung, welche zugleich für die damit verbundene Bearbeitung derselben gelten kann, ist kürzlich folgende.

Ihr Herausgeber trug von früher Jugend an eine große Neigung zu historischen und archäologischen Forschungen. Vorzugsweise zogen ihn die heimathlichen Ereignisse an, und mit Wärme ergriff er, was sich ihm von dieser Seite darbot. Sein Eifer vermehrte sich noch, als denselben der damalige städtische Archivar und Stadtrath Weiß bemerkte, und ihm von Zeit zu Zeit durch Mittheilung von Archivstücken Nahrung verschaffte. Oft waren diese freilich dem Wißbegierigen ungenügend, und seine Ungeduld wünschte immer mehr; allein er überzeugte sich bald, daß der erfahrene Mann durch spärlichere Zutheilung gut gethan hatte, indem er seinem jungen Freunde dadurch die nöthige Zeit ließ, sich bei seinen ohnehin schweren Berufsarbeiten (als damaliger Gymnasiallehrer), nach und nach mit den Urkunden vollkommen bekannt zu machen, und die zum Lesen und Verstehen derselben nöthigen Kenntnisse zu erwerben. Um so mehr überraschte

und erfreute ihn eines Tages die Zusicherung, daß er demnächst in das städtische Archiv selbst eingeführt werden, und dort einen größern Wirkungskreis erhalten würde. Der bejahrte würdige Weiß sah sich nämlich doch allmählig zu schwach, seine vielfältigen, in vorgerücktem Alter übernommenen Geschäfte, auch von dieser Seite fortzuführen, und wünschte Erleichterung. Niemand verdiente sie wohl mehr, als er, der sich seit Jahrzehnden unermüdet und uneiġennüßig dem hiesigen Gemeinwesen gewidmet hatte. Ihm verdankt die ArmenAnstalt ihre bessere zeitgemäße Einrichtung und Wiedergeburt. Was er in diesem Gebiete seit dem Anfange des laufenden Jahrhunderts, als wahrer Vater der Armen, geleistet hat, steht in den Herzen aller dankbaren Mitbürger unauslöschlich niedergeschrieben.

Es war im Herbste des Jahres 1819, als sich dem Herausgeber dieser Urkunden das städtische Hauptarchiv im Hahnenthurme des Münsters öffnete. Noch kann er sich ganz in seine damalige Lage denken, wie jedes Schloß der eisernen Thüren und jede ihrer Ketten in seinem Innern wiederhallte, bis er endlich in das dunkle Gewölb eintrat, in welchem die lang ersehnten Reliquien der heimathlichen Vorzeit aufbewahrt wurden. Kaum vermochte er es, in seiner Ueberraschung und Freude; auf manche belehrende Winke seines Führers und Freundes zu hören, und lächelte bei dessen Besorgniß, daß er über dem langwierigen und mühevollen

Archivgeschäfte ermüden möchte. Noch ehe er das Gewölbe wieder verließ, hatte er den festen Vorsaß gefaßt, diese Denkmale der Vergangenheit für seine Vaterstadt zu bearbeiten.

Natürlich erlaubte es der erste Eifer nicht, eine genaue Sichtung vorzunehmen; alles schien der Besachtung werth, darum wurde auch alles erhoben und abgeschrieben. Erst nachdem schon eine beträchtliche Strecke zurückgelegt, und bereits eine nicht geringe Sammlung angewachsen war; vergönnte es sich der Herausgeber, gewissermaßen zu Athem zu kommen, und sein Gebiet gehörig zu überblicken. Er ist zwar weit entfernt, diese Methode überhaupt zu billigen oder zu empfehlen; aber in gewissen Fällen hat doch ein rasches Voranschreiten, das Auge nur dem Ziele zugewendet, etwas sehr vortheilhaftes. Man gönnt sich nämlich dabei die Zeit nicht, långer bei den Schwierigkeiten und Hindernissen zu verweilen, und sich vielleicht durch dieselben von dem ganzen Unternehmen abschrecken zu lassen. Hat man sich einmal rústig eingearbeitet, und den Umfang seiner Kräfte kennen gelernt, so nimmt auch das Vertrauen zu diesen zu, und man wird zwar ruhiger und besonnener, aber erkaltet nicht so leicht. Eine Bemerkung, welche es erklärt, daß die umsichtigsten Archivare nicht selten zu keiner durchgreifenden Arbeit kommen. Sie umgehen den steilen Berg von allen Seiten, und lernen jede seiner Wände und jede seiner Spalten kennen; aber verlieren dabei nach

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