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måssigerem Genusse sinnlicher Freuden ermuntert, zu muthigerem Kampfe gegen jedes Schiksal ge= rüstet, und unter allen Bedrångnissen des Lebens den Blik nach oben zu richten gelehrt würde!

Laffet uns arbeiten, Alle arbeiten, daß ́es dahin mit uns komme; etwas besseres kön= nen wir beim Antritte eines neuen Jahres nicht beschlieffen.

Lasset uns wünschen, daß sich die ganze Menschheit hierin mit uns vereinige; einen höhern Segen können wir ihr heute und ewig nicht erbeten.

Laffet uns jedem Freunde, der heute unfern Glükwunsch erwartet, und besonders unsere Hausgenossen, denen wir traulich etwas Gus tes sagen sollen, mit Kraft und Herzlichkeit zu= rufen: „Wachet, wachet! denn wir wissen weder Zeit noch Stunde, in welcher der Herr kommen wird" *.

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Matth. 25, 13.

dritten Sonntage nach Epiphanias *.

Den

Kranken gebührt der Gefunden treue Sorgfalt

Unsre Pflicht kennen zu lernen und lieb zu ges winnen, darum feiern wir diese stille Stunde. Laß fie gesegnet seyn, Vater! und keinen von uns ohne neue Kraft fürs Gute zu den Seinigen zurüfgehn!

So wie fast eine jede Sache in der Welt zwei verschiedene Seiten hat, eine helle und angenehme, eine finstre und abschrekkende; so bringt auch das häusliche Leben, neben den vielen und grossen Freuden, die es gewährt, man che trübe Stunde mit.

1802 gehalten.

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Nur an die Krankheiten der Unsrigen mögen wir denken, um dies zu fühlen. Was leiden wir am Schmerzenlager eines rechtschaffenen Vaters, einer frommen Mutter, eines geliebten Gatten, eines hoffnungsvollen Kindes, eines treuen Dieners! Wie dringt jede Miene, jede Bewegung, jede Laut, jede Klage, wodurch sie ih= ren peinlichen Zustand äussern, in unser mitem= pfindendes Herz! Wie erfahren bald alle unsre Ungelegenheiten und Geschäfte den traurigen Einfluß davon! Wie behindern die Störungen, die wir da finden, den raschen Fortgang der war= tenden Arbeit! Wie drukken uns die zuneh= menden Ausgaben! Wie verzehren uns die wies derholten Nachtwachen! Wie verstimmen sich allmåhlig, unter des Kummers unablåssiger Berüh= rung, die Saiten unsrer Seele! Und wenn es nun vollends wachsende Plagen, langwierige Uebel, unheilbare Gebrechen sind, womit wir liebe. Genossen unserer Familie kämpfen sehen; wenn wir durch alle Mittel, die wir versuchen, durch alle Kosten, die wir aufwenden, durch alle Sorgfalt, die wir beweisen, durch alle Aerzte, die wir zu Hülfe rufen mögen, am Ende doch nichts ausrichten; wenn wir ihre Leiden nicht entfernen

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vielleicht nicht einmal vermindern, ihr Leben, ihr theures, werthes Leben nicht retten, vielleicht nicht

einmal hinhalten können; wie bitter werden uns dann eben die Verbindungen, die in bessern Zeiten für uns eine Quelle des süßesten Vergnügens waren!

Oder sollen wir etwa gegen diese Bitterkeiten durch Leichtsinn uns abzustumpfen suchen? Sollen wir aufhören unsre Kranken zu lieben, um weniger zu leiden? Sollen wir ihren Umgang fliehen, und damit wir ihren Jammer nur nicht sehen und hören, sie dem Erbarmen, fühlloser Miethlinge überlassen? Sollen wir aus unzeitiger Weichlichkeit unsre tröstende Gegenwart, oder aus mißverstandener Berufstreue unsre freundlichen Dienstleistungen, oder aus niedrigem Eigennute die erforderlichen Heilmittel und Labsale den Ar= men versagen, deren Hülfsbedürftigkeit doch ihre Ansprüche auf unsre zärtliche Theilnahme so unendlich verstärkt? Soll uns die Freude beraus schen und ein ungestörtes Wonneleben die eilenden Stunden beflügeln, indeß sie langsam den Wermuth des Schmerzens kosten und ihre einsame Klage jeden Tag in eine Ewigkeit verwandelt? Wie, meine Brüder, soll in der Sorgfalt für

kranke Angehörige jener Heide uns beschåmen, den uns das heutige Evangelium kennen lehrt? Ich denke, eher noch zu übertreffen suchen müssen wir sein Beispiel. Zu einem Verhalten am Krans kenbette der Unsrigen, wie es Christen ziemt, muß seine Gesinnung uns ermuntern, wenn wir für Christenehre überall noch Gefühl haben.

Moge denn dies die schöne Frucht unsers Nachdenkens, und der Geist, der uns zu den Unsrigen zurük begleitet, der himmlische, milde, allbeglükkende Geist der Liebe seyn !

Matth. 8, 5.

„Da Jesus nach Capernaum kam, trat ein Hauptmann zu ihm, und bat ihn: Herr, mein Knecht liegt zu Hause an einer Nervenkrankheit und hat grosse Qual.

Jesus antwortete: ich will kommen und ihn gefund machen.

Hierauf verseßte der Hauptmann: daß du selbst, Herr, unter mein Dach gehest, bin ich nicht werth. Sprich aber ein Wort, so wird mein Knecht gefund. Auch ich, der ich unter höheren Befehlen stehe, darf zu einem der Krieger die ich unter mir habe, nur fagen, gebe, so geht er, oder komm, so kommt er, ober thue das, so thut er's.

Erstaunt hörte Jesus dies an.

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