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oder Angst, oder Verfolgung, oder Hunger, oder Blösse, oder Gefährlichkeit, oder Schwerdt? Nein, in dem allen überwinden wir weit sum des willen, der uns geliebt hat".

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Es ist kein Wunder, meine Brüder, wenn die alte Welt, die nicht gewohnt war, über die natürlichen Ursachen der Dinge, genauer nachzudenken, solche Proben von Kraft dem Einflusse übersinnlicher Wesen zuschrieb; wenn sie den Frommen in jeder Noth und Gefahr von Engeln umschwebt, oder durch unmittelbare Einwirkung der Allmacht Gottes in seinen Pflichtleistungen unter= flüßt sah. Groß macht den Menschen eine solche Kraft; sie steht in einem wahrhaft auffallenden Widerspruche mit der kleinen unbedeutenden Hülle, die ihn hier einschließt. Dennoch folgt hier. aus nicht, daß sie wirklich nur übernatürlich entstehe. Sie schlummert in Dir, o Mensch)! Und du darfst sie nur wekken durch da s Gefühl, daß das Gute Dein Höchstes sey. Du darfst der Fähigkeiten und Talente, die Du besigest, nur lebendig Dir bewußt werden; Du darfst sie nur in inniger Beziehung auf den obersten Zwek Deines Daseyns, auf Deine fittliche Bestimmung denken; Du darfst sie nur

vernünftig, gewissenhaft und mit Vertrauen auf Gott gebrauchen; Du darfst nur den Muth has ben, sie da am eifrigsten anzuwenden, wo die Pflicht sie am dringendsten fordert; und Du wirst den Erfolg davon für wunderbar halten, ohne daß dieser darum in der That durch ein Wunder bewirkt wåre; Du wirst ihn hocherstaunt bemerken, weil Du dergleichen' bisher nur selten erfahren hast; Du wirst mit gerechter Ach= tung gegen Dich selbst inne werden, daß jede Dir vom Schöpfer verliehene Kraft ein Engel des Friedens und der Hülfe ist; Du wirst einsehen lernen, daß diese Engel immer bereit stehen uns zu dienen, so oft wir mit dem Gefühle handeln, daß das Gute das höchste sey; Du wirst in dem Bunde mit Gott, den Du durch diese Ueberzeugung knüpfest, zu allem Guten fähig und in keiner Trübsal verlassen seyn; heiligen Geistes voll wirst Du mit Paulus froh und freudig bekennen: ich vermag alles, durch den, der mich machtig machet, Christus "*.

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So ist es denn wahr, bei dem Gefühle, daß das Gute das Höchste sey, ruhet heiliger Geist auf uns; denn da erleuchtet uns die erhabenste

* Phil. 4, 13.

Wahrheit, da keimt in uns die åchttugendhafte Gesinnung, da entflammt uns ungewöhnlicher Pflichteifer, da belebt wunderbare Kraft unser ganzes Wesen.

O behaltet sie, diese grosse Wahrheit, Bruder! Behaltet sie, - und was mehr noch heißt: erkennet ihren Sinn und ihre Bedeutung an Euch selber. Gebt dem heiligen Berufe, dem Euer Leben in dieser und jeder andern Welt Gottes geweihet werden soll, Eure ganze, ungetheilte Seele hin! Achtet, so lange ihr hier wallet, die Tugend für Euer Höchstes: sie wird dann auch bald Euer Liebstes, sie wird auf dunkeln Wegen Euer Licht, in zweifelhaften Lagen Eure Zuflucht, unter den Mühen dieser Laufbahn Eure Stärke, beim Nahen der Abschiedsstunde Euer Trost, und im Vaterlande des Friedens Euer emis ger Lohn seyn !!

ersten Sonntage nach Trinitatis *.

Weber

den Unglauben an eine vergeltende Ewigkeit.

Es gab eine Zeit, meine Brüder, wo der Glaube an wichtige Religionswahrheiten für etwas Hochheiliges gehalten, wo die Ueberzeugung besonders vom Daseyn Gottes und von einer vergeltenden Ewigkeit als die Grundlage aller Weisheit und alles Lebensglüks betrachtet, wo derjenige, der dieselbe gleichwohl zu erschüttern versuchte, als ein höchst gefährliches Mitglied der Gesellschaft, von öffentlichen Aemtern und Ehren sofort ausgeschlossen wurde, wo folglich der Unglaube, wenn

1803 gehalten.

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er auch hier oder da Statt fand, sich in geheimes Dunkel zurükziehen mußte, und immer nur auf einzelne wenige Personen der höhern Claffen sich einschränkte.

Das hat sich sehr geändert. Man ist gleichgültiger dagegen geworden, ob und was die Welt glaube oder nicht. Man rechnet fo leicht Niemanden seine Zweifel an religiöser Wahrheif mehr zu, auch wenn sie noch so frech ge= áuffert würden. Schon will es dahin kommen,und bei wie Vielen steht es auf diesem Punkte bereits lange! daß man selbst entschiedene Spötter und Verächter des Heiligsten, was die Menschheit hat, mit Beifall anhört. Die Folgen das von leuchten ein und erstrekken sich auf das Gan= ze. Menschen, die jenen gleichen, sind keine Seltenheit mehr. In allen Stånden, sogar uns ter dem Volke, vor allen aber im Kreise der leicht finnigen jüngern Welt giebt es ihrer eine groffé Zahl. Keiner meynt sich dessen noch schẳmen zu dürfen. Mancher trägt mit eiserner Stirn seine Gotteslåsterungen recht eigentlich zur Schau.

Beweise für diese Angaben verlangt gewiß Niemand, indem die Erfahrung eine so reiche Menge liefert. Bei der Richtung, welche der Dr. Pr. 1ste Samml.

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