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6644. L. under (statt undern) benken; vgl. Iw. 1287. 1376.
6686. L. unde ir freude. ir nicht in der Hs.

7284. L. sis statt siz.

7398. Das handschriftliche nach âventiure ist von dem Herausgeber in ûf âventiure geändert. Doch sagt Hartmann gewöhnlich nách âventiure rîten. Kommt überhaupt ûf âventiure rîten im dreizehnten Jahrhundert vor? Im mhd. WB. findet sich unter âventiure kein Beispiel. 7510. weterwiser verwirft Pfeiffer (4, 225) mit Recht; es ist wercwîser zu lesen. Vgl. 7467.

7995. Wohl zu lesen: unz ich die rede baz weiz.

8363 fg. nu habent si wol gezzen

und sint dar nách gesezzen

und retten aller hande.

Daß das Präteritum retten nicht recht passen will, scheint der Herausgeber selbst gefühlt zu haben; aber der davon abhängige Genitiv aller hande verstößt auch gegen die Grammatik. Das Richtige: mit rede aller hande lag hier nahe genug.

8399. an ist auch hier zu streichen, wie 3003.

8405 fg. ze jungest er in an sach:

belangen er zuo im sprach.

Das Wort belangen, welches meines Wissens außerdem nur noch in der heiligen Elisabeth und Kindheit Jesu 86, 76 vorkommt, wird der Schwabe Hartmann schwerlich gebraucht haben. Der Bedeutung nach ist es „in, nach einiger Zeit, endlich, kaum, zögernd“, wie W. Grimm in der Zeitschr. für d. Alterth. 3, 272 erklärt, also mit ze jungest in dem ersten Verse synonym und steht deshalb hier unpassend. Wenigstens wird Niemand den Ausdruck: „zuletzt sah er ihn an, endlich sprach er zu ihm", sehr geschickt finden. Ich schlage vor: lange er in an sach: ze jungest er zuo im sprach.

8431. die berge er müele kleine.

ze mulen die Hs. Darnach eher: zermüeler *).

8438. Das handschr. doch zu streichen, nicht in ouch zu ändern. 8449. L. sunderpris statt sundern prís.

8480. L. sî suochten d'âventiure nach der Hs.

*) Nicht müele, zermüele, sondern müle oder zermüle, zermalme, vergl. mhd. WB. 2, 28a. In einem alten Arzneibuche des 13. Jahrh., das ich nächstens herausgeben werde, kommt das Verbum müln, klein stoßen, häufig vor. Z. B. nim senef und mule den in einem morsære 4o. nim solsequium und abrotanum unde salvei unde mül diu driu zesamen 5o. der sol nemen diu bleter agrimonie unde mül si flîzchlichen u. s. w. Pfeiffer.

8493. L. erge statt gê. Vgl. 8885.

8534 fg. da ich under tûsent phunden

wage einen phenninc.

Sinn und Zusammenhang verlangt wider tûsent phunden: ich wage einen Pfenning gegen tausend Pfund.

8601. Statt volbringen hat die Hs. verbringen, also wohl für bringen. 8623. L. zen tôren statt ze t.

8712. dar gieng ein engez phat.

da die Hs., und das ist richtig. Parz. 226, 6 haben alle Handschriften: dâ gênt unkunde wege.

8718. die vor boume zu streichen.

8780. L. iuch riwen statt iu riwen. Ich finde diesen Druckfehler nirgend berichtigt.

8938 fg. an hete si geleit

einen mantel langen

(da het si sich in gevangen),

daz doch ein richer samêt was.

Eine starke Änderung Lachmanns, die aber nicht allein unnöthig, sondern auch unzulänglich ist, weil die Worte daz doch (welcher Mantel doch?) sich eben so schlecht an das vorhergehende anschließen, wie bei der Leseart der Handschrift. Diese hat: einen mantel harmlin da het si sich gefangen in, und das ist ganz richtig. Nur ist härmîn zu schreiben und in dem folgenden Verse dach für doch zu setzen. Man lese also: einen mantel härmîn, dâ hete sî sich gevangen in: _daz (oder des) dach ein richer samit was. Der Überzug über den Hermelin war ein kostbarer Sammt. dach in dieser Bedeutung ist bekannt genug und steht auch Er. 8236. hermelin auch im Engelh. 3102 in hermîn zu bessern.

8966. wan sîn zuht wart vil grôz.

Kein besonderes Lob für den König Erek. L. was statt wart. 8977. 78. Die Umstellung des Wortes hie ist unnöthig. 9084. L. genendeclichen muthig statt ungenæ declichen. 9091. L. gerieten trafen statt gereichten? vgl. Iw. 7087. 9114 fg. daz die eschinen schefte

kleine unz an die hant zerkluben

und zwispilte ûf stuben.

Daß das von Lachmann gesetzte zwispilte unrichtig ist, hat Pfeiffer (4, 228) gezeigt. Es ist zu lesen: und daz (die?) spelteren ûf stuben mit Anschluß an die Hs. und nach Lanz. 5294. daz den degenen milte die starken schefte zerkluben und die spelteren ûf stuben.

9164. L. daz ez statt daz.

9171 fg. diu dâ gegenwürtic saz,

diu gehalf ir manne baz,

ob im dehein zwivel geschach,

swenn er sî danne wider an sach,

ir schone gap im niwe kraft,

so daz er etc.

Die Handschrift liest den zweiten Vers: da geschuff ir manne baz, allerdings unrichtig, aber Lachmann's Vermuthung hebt den Fehler nicht. Der Dichter lässt sich fragen, wie Erek und sein Gegner den Kampf so lange aushalten konnten (wie erwerte inz der lîp?), und antwortet darauf, daß das ihre Gattinnen bewirkt hätten. Mabonagrin gewann neue Kraft durch den Anblick seiner Geliebten, die da saß; Erek wurde durch den Gedanken an seine Enite bei dem Kampfe gestärkt. Fasst man diesen unzweifelhaften Sinn der Stelle in's Auge, so ergibt sich bald, daß es durchaus gegen den Gedanken des Dichters ist, wenn man mit Lachmann diu gehalf ir manne baz setzt, weil Mabonagrin's Geliebte diesem nicht mehr half, als Enite dem Erek, der noch nicht im Nachtheil ist; daß dagegen der Fehler nur in baz steckt, wofür daz zu schreiben ist. Man lese also: diu da gegenwürtic saz dâ geschuof ir manne daz: ob im dehein zwivel geschach, swenn er sî danne an sach, ir schone gap im niwe kraft. wider vor an sach ist zu streichen, weil es den Vers überladet und den Sinn stört.

9219. er zu streichen, nicht in her zu ändern.

9354. 55. L. daz statt des und allez statt al. allein die Hs.
9397. Nicht an daz gras?

9431 fg. ouch zame dirre frowen baz,

diu disiu jar hinne saz,

under andern wîben.

wie ir mugt belîben

ein also wætlicher man,

swie mich des niht verwundern kan,

wan bi den liuten ist so guot.

Der mhd. Sprachgebrauch verlangt bei zemen in einem solchen Falle die persönliche Construction. Es ist also zu lesen: ouch zame disiu frouwe baz under andern wîben; vgl. Er. 3740. 5892. Büchl. 1, 1469. Hat die Handschrift wirklich dirre? Das Folgende hat der Herausgeber dadurch, daß er das handschriftliche wie in swie ändert, noch unverständlicher gemacht, als es vorher war. Wackernagel hat (Zeitschr. für d. A. 3, 273) durch seine Verbesserung wie mich des ver

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WILHELM MÜLLER, ZU HARTMANN'S EREK.

wundern kan! den richtigen Sinn hergestellt; nur muß wohl wundern geschrieben werden.

9482 fg. do wolde mir min æheim

des niht langer beiten,

ichn müeste swert leiten.

verbessert von Lachmann. ich nam das schwert zu den selben zeiten die Hs. Ich lese mit genauerem Anschlusse an dieselbe: do wolde mîn æheim mir des niht langer bîten, ichn name swert zuo den zîten.

9548. 49. L. hie ist statt hie war. In dem folgenden Verse ist sî sprach zu streichen.

9555 fg. daz ir hie inne mit mir sit,

wir zwei, unz an die zît.

wir zwei stört und ist wahrscheinlich zur Verlängerung der Hartmann'schen Verse von dem Schreiber eingeschoben. Es wird zu lesen sein: daz ir hie inne sît mit mir unz an die zît, oder: daz ir hie inne mit mir sit unz an die selben zît.

und zu streichen.

9588.
9592 fg.

wan mit mir was im (dem Hofe) benomen

elliu sin wünne gar

und swaz er schoner freuden bar.

und was es die Hs. Darnach muß es heißen: und was er schoner freuden bar. Vgl. Er. 2988: sin hof wart aller freuden bar.

9617 fg.

daz ist dû nû gehangen,

unz michs mac belangen,

ungeblasen manegen tac

daz ich diss heimuotes phlac.

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9672. wis gefreut unde gepriset.

gefreut ist in gêret zu ändern; vgl. Er. 9945.

9699. L. dort sitzen unde weinen! unde fehlt in der Hs.

9723. von einer stat ze liute erborn.

Ist ze liute erborn mittelhochdeutsch? Ich vermuthe, daß unter liute der Name der Stadt sich verbirgt.

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Es ist entweder daz in dem ersten Verse zu streichen, oder iender für ninder zu lesen.

GÖTTINGEN, im November 1861.

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ÜBER CHRISTIAN'S VON TROIES UND HARTMANN'S VON AUE EREC UND ENIDE.

VON

KARL BARTSCH.

Ob Hartmann's Erec unmittelbar nach dem französischen Gedichte Christian's gearbeitet sei, darüber sind die Ansichten noch getheilt: zusammengestellt hat sie Holland, Chrestien von Troies S. 32 fg. Jetzt, wo der altfranzösische Text gedruckt vorliegt (Zeitschrift für deutsches Alterthum 10, 373-550), wird es endlich einmal Zeit sein das Verhältniss beider Gedichte näher zu beleuchten, wozu der Herausgeber des deutschen Erec weder Muße noch Lust zu haben scheint.. Der Eingang von Hartmann's Erzählung, der uns vielleicht auch die Quelle genannt hätte, ist leider verloren und erst von V. 127 des französischen Textes ist die Vergleichung möglich. Der Inhalt bis dahin ist folgender: Um Ostern hält König Artus Hof zu Karadigant und beschließt den weißen Hirsch zu jagen. In seinem Gefolge befindet sich auch ein Ritter, Namens Erec, der an der Tafelrunde großes Lob genießt. Er bietet der Königin Genievre, die hinten nachfolgt, seine Begleitung an, die sie dankend annimmt. Hiermit beginnt das deutsche Gedicht, dessen ersten Vers bî ir und bî ir wîben (worauf vielleicht reimte belîben) der Herausgeber mit Unrecht weggelassen, wie er selbst S. V zugesteht. Gleich der Anfang zeigt eine geringe Verschiedenheit: bei Christian. ist die Königin nur von einer Jungfrau (127), bei Hartmann von mehreren (22) begleitet. Die erste übereinstimmende Stelle ist:

138 mais mout i orent pou esté,

quant il virent un chevalier venir armé sor son destrier... 143 delez li chevauchoit à destre une pucele de grant estre, et devant lor sor un roncin venoit uns nains tot le chemin.

4 nu riten sî unlange frist
neben ein ander beide,
ê daz sî über die heide
verre in allen gâhen
zuo rîten sâhen

einen ritter selbe dritten.

vor ein getwerc, dâ enmitten eine juncfrowen gemeit schoene unde wol gekleit.

Die Königin wünscht zu wissen, wer der Ritter und die Jungfrau sei (Erec erbietet sich zu fragen, sie bittet ihn bei ihr zu bleiben: Hartmann) und sendet die Jungfrau [eine ihrer Jungfrauen H. 22] zu ihm. Die Jungfrau geht [ihre Anrede an den Zwerg nur bei H.]. Der Zwerg gebietet ihr umzukehren; aber

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