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Den rührenden Reim haben beide Gedichte und ziemlich gleichmäßig, ohne daß der Dichter besondere Vorliebe für ihn zeigte (zur Erlösung 1456 f., vgl. noch verlust: gelust German. 3, 471, 45). Wörter bei vollem Gleichklange, aus der Erlösung éin Beleg (was: was 5177), und aus der Elisabeth bis jetzt auch einer (oder dannoch lîhte mê . si húb und trúg in ummer mê 453, wo mê verschiedene Bedeutung hat). Composita und Ableitungen, vernomen: genomen Elis. 352. gewant: ummewant 376. gelust: verlust 370. enphiengen: ummeviengen 397. maht: vermaht 452. lust: gelust 459.369. befienc: enphiene 465. In der Himmelmelfahrt stunt: bestûnt 1044. wunne: gewinne 1635. wunden: verwunden 474. godeheit: menscheit 537. Die Silbe lich: lich wird in der Elisabeth wie in der Erlösung fast nur gebunden, wenn in dem einen Reimworte dem l ein c vorhergeht, andêchtecliche: cristenliche 358. êrliche: wirdeclîche 363. ôtmûdecliche: tugentliche 376. swindecliche: unversehenliche 403. wunderlich erbermeclich 418. mûterliche: mildeclîche 419. mugeliche: wirdeclîche 434. sunecliche: dugentliche 436. gûdecliche: schameliche 457. eislich: minneclich 473. Scheinbar ausgenommen davon ist gelîchen: anlichen 385, aber hier ist glîchen zu schreiben, und dies g vor 7 kommt dem e ganz nahe; vgl. gliche: liche 427. Wirkliche Ausnahme bildet nur endelî he: tugentliche 381, wo aber vielleicht endecliche zu schreiben ist. Die Himmelfahrt gewährt lobelich: gelîch 1061. Anders ist liche (Leiche): andêchteclîche Elis. 426. liche: lobelîche Himmelfahrt 603. : gewerlîche 785. : frôlîche 1199.

Endlich der gebrochene Reim: derselbe gehört bei allen mhd. Dichtern so zu den Absonderlichkeiten und Seltenheiten, daß auf Übereinstimmung hierin wohl etwas zu geben ist. Die Dichter, die ihn gebrauchen, verzeichnet W. Grimm zur Geschichte des Reims S. 68 *). Die Erlösung hat ihn an drei Stellen (Anm. zu 797), die Elisabeth bis jetzt an zweien, und beidemal sehr ähnlich. mandel-ris: wandel Erlös. 797; Swaben: Bâben - berc Elis. 354 **); anderseits sonnen: wonnenclich Erlös. 1354 (besser sonne (stark): wonne-clich, denn der Dichter scheint die Composition ohne n zu bilden): die zweite von mir übersehene Stelle der Erlösung ist 3782:

*) Noch in dem von mir (Erlösung S. 190) herausgegebenen Marienleiche des 13. Jahrhunderts sorgen: morgen-sterne V. 17. 18.

**) Ist daher auch sonst Bâbenberc zu schreiben? Die Nebenformen mit ô und au (Segehart von Baubemberg in der Heidelberger Handschrift von Eilharts Tristan) scheinen dafür zu sprechen, die Contraction in Bam- ist nicht dagegen. Der Reim der Elisabeth würde stärkere Beweiskraft haben, wenn nicht auch sonst die Quantität verletzt würde, wovon gleich nachher. Gewöhnlich schreibt man Babenberc.

wa her die wisheit quême

die also gar genême

cliche sich erguzze;

die Ausgabe genême glîche. In der Elisabeth bilde: milde-clich 363. Vielleicht auf Grund dieser Reimeigenthümlichkeit setzt Wackernagel (im Lesebuche) die Elisabeth unmittelbar hinter Konrad von Würzburg, der den gebrochenen Reim am meisten anwendet.

Die Quantität im klingender Reime verletzt der Dichter der Erlösung und Elisabeth in doppelter Weise (zur Erlös. 2739). Einmal lässt er ein wirklich klingendes Wort (mit langem Vocal der vorletzten Silbe) auf ein zweisilbiges Wort mit kurzer Penultima reimen; stîgen: ligen Elis. 380 (derselbe Reim Erlös. 2896). Ludewigen: ligen 405. 406. lobesamen: vernâmen 357. 409. : quâmen 406. 408. 426. 454. 470. 471. :namen 413.438. :amen 477; und die Belege von lichame, wofür ich in der Anmerkung die Form lichnâme vorschlug, welche auch bei anderen Dichtern anzunehmen ist *); so reimt lichamen: namen Elis. 408. :quâmen 471; dagegen lichamen: lobesamen 422. 476. lichame: grûwesame 473; wodurch jene Annahme wieder zweifelhaft erscheint (ebenso Erlös. 4942 lobesame: lichame). lichame reimt auf langes a auch in der Himmelfahrt lichamen: nâmen 223. 1153. : âmen 1843. Andere Beispiele der Art begegnen in ihr nicht, denn die Besserung Haupts 701 ist unrichtig (becliben: blîben, die Hs. blben), vielmehr ist zu lesen becliben: biben „beben.“ Die andere Verletzung der Quantität in beiden Gedichten besteht darin, daß zwei solche zweisilbige Reimworte mit kurzer Penultima klingend angewendet werden:

des wart den lûten fride.

da wonte warheit mide 387 **).

alle in godes namen,

den sie doch sunder gamen 399.

an weisedûm gedriben

und ungedrôstet bliben 410.

gevangen under wegen.

số mûz man râdes plegen 412;

*) So beim Stricker (vgl. Karl S. LXIII), bei seinem Vorbilde Konrad; Haupt in den Monatsberichten der Berliner Akademie, November 1856, wo aber das älteste Beispiel dieser unorganischen Verlängerung, die auf anderer Deutung des unverständlich gewordenen lih-hamo beruht, Otfrid 1, 7, 4 mit lidin lîchâmen druhtînan diurên übersehen ist; ferner im Annoliede 689 lîchnâmin: lâgin, Fundgruben 1, 141, 36 lîchnâmen: âtem, 186, 33 ichnâmen: enphânhen.

**) Dieselben Reimworte, ebenso verwendet, Erlösung 641. 4412.

und ebenso noch biten: siten 419. lobesamen: lichamen 422. verdriben: verschriben 434. glider: nider 445. legen: gedegen 445. siden: gesniden 448. rede: zustede 449. lichame: grûwesame 473. lichamen: lobesamen 476. Derselbe Gebrauch auch in der Himmelfahrt:

der same an kreften habe.

im giene am ersten abe 25.
sus quâmen (sie) zusamen

von sunder landen namen 835;

und noch underwegen: segen 1070. wesen: gelesen 1343. Immer aber sind es zweisilbige stumpfe Reime, die so gebraucht werden, niemals einsilbige, wie sie z. B. Ottacker hat. Daneben und häufiger die Verwendung solcher Worte als stumpfer Reime nach alter Weise. Damit hängt eine andere Eigenthümlichkeit des Versbaues zusammen, daß Worte wie rede, geben u. s. w. auch innerhalb des Verses nicht einsilbig gebraucht werden. Die etwa so gebauten Verse der Erlösung sind zu berichtigen.

Syncope im Reime zeigt das Präteritum und Particip. von machen (zur Erlös. 5051), vgl. mahte: lahte (legte) Elis. 346. 369. : dahte (deckte) 444. mechte: lechte (= machte: lachte) 440. Die Form mechte öfter, z. B. Elis. 428, 17 mechten. Erlös. 898 mehte, nach Bechs richtiger Deutung. du mehte 2148. gelaht (gelegt): gemaht Elis. 444. 476. Vgl. noch gebeit (gebeitet): gereit Elis. 380, und aus der Himmelf. getouft: kouft 177, wie Erlösung 4546.

So zeigt sich auch im Versbau und Reimgebrauch die gleiche Ähnlichkeit und Übereinstimmung. Sie verräth sodann auch

III. Der Wortbestand. Wenn wir ihn untersuchen, werden wir natürlich auf gewöhnliche Worte, die überall vorkommen, uns nicht einlassen, sondern hauptsächlich mundartliche und seltenere Ausdrücke ins Auge fassen. Außer den im Folgenden als übereinstimmend nachgewiesenen zeigt jedes Gedicht eine Reihe ihm allein gehöriger, an denen namentlich die Elisabeth, die ihrem Stoffe nach einen viel größeren Kreis des mittelalterlichen Lebens, also auch der Sprache umfasst, die eine Menge Ausdrücke aus dem täglichen Leben enthält, zu deren Anwendung in der Erlösung keine Gelegenheit war, sehr reich ist. Auf diese aufmerksam zu machen überlassen wir dem künftigen Herausgeber *).

*) Es freut mich mittheilen zu können, da das Gedicht, welches nach dem Urtheil aller Kenner eine Ausgabe verdient, von Max Rieger zur Herausgabe vorbereitet wird.

â angehängt, zur Verstärkung (zur Erlös. 5026). heia hei Elis. 458. Alúcha fluch 470. heia hei auch in der Himmelfahrt 1264.

abentimbiz: daz ich diz abentimbîz dû mit ûch Erlös., Germania 3,472, 98 (vgl. noch ôsterimbiz 88). sô man daz âbentimmez gaz Elis. 351.

alle wege. swer die armen hête in pflege und trôst die siechen alle wege Erlös. 2567. alle zit und alle wege (: plege) Elis. 365. sie dankete gode ouch alle wege (: plege) 416. nû und alle wege (: plege) 432. den hielt sie bî ir alle wege (: plege) 453.

anbeginne (zur Erlös. 1507). Das dort vermuthete Femininum wird von Bech (Germania 3, 331) bezweifelt und als Genit. Plural. erklärt, der indess ebenso ungewöhnlich ist als das bisher unbelegte Femininum. daz anbeginne in der Erlösung fünfmal, einmal aneginne, und in dieser Form auch Elis. 467 von dem aneginne (: minne). mals in der Himmelfahrt, vgl. 28. 204. 771. 869.

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anderweit, neben dem gewöhnlichen anderweide, das Elis. 415 (: herzeleide) und 452 (: gereide) im Reim erscheint, ist nur mitteldeutsche Form (vgl. mhd. Wörterbuch 3, 552). anderweit: miltikeit Erlös. 4098. anderweit: ôtmûdekeit Elis. 400. leit 463. geleit 476. : sô gereit Kobl. Bruchst. 93.

angesiht: vor unser angesiht (ûfgeriht) Erlös. 1413. von dîner ougen angesiht (: geschih) 1567. sîner angesiht (: geschiht) Elis. 385. zu des volkes angesiht (: lieht) Himmelf. 749. vor mîn angesiht (: niht) 654. von des dûvels angesiht (: niht) 665.

aromata: balsam unde aromatâ Erlös. 4939. balsamen unde aromatha Elis. 474.

bach als Femininum, allgemein mitteldeutsch (zur Erlös. 11). wûsch ir cleider in der bach (: ungemach) Elis. 421.

bedrûbekeit, welches Kelle (German. 3, 469) unbedacht anzweifelte (Erlös. 1571), steht in der Elisabeth ein paarmal, was das mhd. Wörterbuch übersehen hat. des uns bedrûbikeit ist komen 433. waz von mir bedrûbekeit (: leit) mîner suster ist geschehen 436. daz sie die bedrûbekeit von kûschekeide wegen leit 441.

bedrûbnisse (wie P 1571 statt bedrûbekeit liest), steht noch Erlös. 982 in betrûbnis und in pînen; ferner Elis. 366 in bedrûpnisse unde in werren; 416 umme ir bedrûbnisse (: gewisse); und ganz gleichlautend 440. ir bedrûbnisse unde ir smâcheit 441.

begaten (zur Erlös. 769), sehr häufig in der Elis., das Präteritum lautet begatte und begette, das Particip begat. Die Stellen sind gesammelt im mhd. Wörterbuch 1, 489. Beizufügen sind noch 419 und ouch ir frûht begetten daz sie narunge hetten, und 475 den sie mit sûzer volleist gudes vil begatte (: schatte).

bî mit dem Accus. (zur Erlös. 1862) auch in der Elis. 412, 6: ir swiger bî sie sitzen gienc.

bruch „Mangel," sieh oben S. 11.

brûdegame, Erlös. 3842, im Reime (brûdegamen: âmen) mit der Form in a auch in der Elisabeth 374, 2 ir brûdegamen iren frûnt.

dan in der Verbindung mit ûz für das gewöhnliche dur ûz: dan ûz sie eine salbe gôz P in der German. 3, 471, 31. dan ûz sô dede he vliezin 3835 nach P; dan ûz man schône fliezen sach 4929, ebenfalls nach P, N hat überall dar ûz. Ebenso in der Elis. dan ûz enstûnt 480, dan ûz.. daz corperlîn geschaffen wart 481.

dirre und der. des sehe vor sich dirre und der Erlös. 100. des sînen dirre und der began Elis. 348. daz sîne dirre und der besach 363. achten dirre und der began 436. wie diz und daz die stade vant 472. Auch in der Himmelf. frouwe sprach dô dirre und der 965.

dûfe, mhd. tiefe; ûzer dûfen in den luft Erlös. 1019. der dûfe nieman vinden kan 1042. dîn dûfen hânt mich umbgenomen 1572, wodurch abyssus ausgedrückt ist. Dasselbe Wort scheint dûfene Elis. 420 durch grôze dûfene hatte man gesezzet wegesteine, weil der Schmutz zu tief war."

ei, eiâ. Diese Interjectionen, die nicht allzuhäufig sind, begegnen in der Erlös. und Elis. so oft, daß schon dieser Umstand allein merkwürdige Einstimmung verräth; vgl. zur Erlös. 1280. N schreibt in der Regel eya, was ich, wenn nur einsilbiger Auftakt erforderlich war, in ei geändert habe. ei ist auch in der Elis. die übliche Form. ei herre 526. 1280. 1869. 2258. 2710. ei wie ez nu gevangen lît 862. ei vater heiliger got 2438. ei helfent alle biten got 3140. ei ist die rede ieman kunt 3199. ei hânt sie mich betrogen, ei hânt sie mir alsus gelogen 3402. 3. ei mohte ieman verswinden 3655. ei frouwe mûter 3824. ei sélic sint die armen 4094. ei frouwe dohter 4172. ei vater 4464. ei edele koniginne 5656. ei frouwe drôsterinne 5780. ei cristenlîcher orden 5937. und eiâ: eiâ ungetrûwer rât 333. eiâ rât untrûwelich, eiâ menschlichez kunne 340. eiâ Barmeherzikeit 853. eiâ herre drehtîn 2203. eiâ minniclîcher got 2478. und in der Elisabeth: ei herre 344. 381. 386. 433. 436. ei seligen lûde 364. ei lât uns mezzen 364. ei welch ein selic mahelschaft 369. ei furste rîche 379. ei vil lieber lip 381. ei getrûwe suster mîn 382. ei wer mochte sich enthaben 398. ei welch ein selic messen 400. ei waz ist dirre sache 402. ei lieben alle saget an, ei waz bedunket ie den man 402. ei wie rûwelîche clage 403. ei ist mîn reiner brûder nû gevangen 412. ei frouwe mîn 413. ei wie... 419. ei hôret 420. ei wel gedrûwe mahelschaft 423. ei wî genême ôtmûdekeit 423. ei wel inbrunstes minne 423. ei wel ein lûter andâht 433. ei wel ein selec angest 423. ei wî her gewisse was 427. ei wî selec 427.

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