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Es ist deutlich, wie B aus C und A aus B entstand. Lachmann gibt als ursprünglichen Text:

urloup genomen hêten von wîben und von man

die boten vroliche, als ich iu sagen kan,

fuoren unz in Swaben.

Sollte das wirklich Jemand besser gefallen, als der Text von C? Aus diesem muß doch die Besserung in 1 genommen werden, warum nicht lieber alles? Die erhärmliche Ausfüllung als ich iu sagen kan, die in A gesetzt ist, um den gleichen Reim in B zu vermeiden, ist ebenso wenig verführerisch als der fröhliche Abschied und die constructio año xovov.

(1436) 4. a. daz si si sehen solden des wart vil vrælich ir lip. Gotlinde und Rüdeger freuen sich, daß sie die Burgunden auf ihrer Reise zu den Hunnen sehen sollen. Es ist nichts zu ändern. N liest solde für solden. Der Sinn bleibt der gleiche, aber es ist weniger passend, daß nur von Gotlinde gesprochen wird. A lässt durch ein Versehen, das an hundert andern Stellen stillschweigend aus N berichtigt wird, si aus. Hier nun darf nicht si ergänzt werden, weil dies nur auf die Burgunden gehen könnte, da Strophe [1435] der Zahlengrille wegen gestrichen werden muß. Es wird also gebessert daz si seren solde. In V. 2 hat a ganz gut si (die Boten) sagetenz (daß die Burgunden kamen) Rüedegere. Der gemeine Text schlecht man seitez, daß die Boten gekommen wären. Nun wird daz si sêren solde heißen sollen, daß sie die Boten ehren durfte, darüber war sie erfreut. Aber von der Ankunft der Burgunden erfährt sie nichts. Es ist unnöthig, ein Wort hinzufügen.

[1461]4 daz herzen nieman samfte tuot. Der gemeine Text herze ebenfalls als Dativ. nieman ist gewiss falsch. Lachmann „ich denke niemer oder niener." Beides kann stehen: ich habe vorgezogen niene, vielmehr nienen zu schreiben, weil ich meine bemerkt zu haben, daß zuweilen niemen für nienen gesetzt ist. 1816, 4 daz kan ich niemen gesagen; besser scheint nienen, ebenso 737,4 ez enwart nie antphanc rîcher zer werlde niemen bekant. Dasselbe scheint der Fall zu sein mit iemen. 772,4 die besten die man vant oder iemen vinden kunde über allez Sifrides lant. 852,1 swaz man gote gediente oder iemen da gesanc. 1031, 3 daz ir daz saget iemen, daz er sî erslagen. 146, 2 habt ir iemen vriunde. An diesen Stellen ist iemen nicht recht befriedigend; wenn ein dem nienen entsprechendes ienen nachgewiesen werden könnte, wäre es unbedenklich zu setzen. nienen und ienen wie niener und iener.

[1475]4. A hat gewant statt wat geschrieben. Die Folge ist, daß der Reim ergat nicht passt, daher wird iwer hovereise ergant geschrieben.

Wiederum darf aber A nicht aus B verdorben sein, sondern B aus A verbessert. Daher wird gelesen: wie iu sî zen Hiunen iwer hovereise gewant. Der gemeine Text habe die vier gleichen Reime vermeiden wollen. Beiläufig mache ich auch aufmerksam, daß in dieser Strophe A nicht Recht hat, wenn sie das Meerweip du sagen lässt, denn nur die andere ehrlichere" darf dutzen nach Lachmann.

[1493],2 lieht unde schone was er von golde rôt. A schreibt gedankenlos was er vol goldes rôt. Lachmann vertheidigt A mit der Besserung was er und goldes rôt. goldes rôt kommt vor von Sattelzeug und Zaum; aber der Ring ist nicht goldes rôt, sondern von golde rôt, von rothem Golde. Es zeigt dieses Beispiel, wie hartnäckig Lachmann, wo er es für möglich hält, A zu halten sucht, während er doch in einer Menge ganz ähnlicher Fälle stillschweigend einen Schreibfehler zugibt.

1593 [1497]3 a

nu nemt hin minneklîche mîn ellendes solt. B nu nemt hin vriuntliche hiute mînen solt. A ebenso mit Weglassung von hiute.

Man sieht, wie immer, die stufenweise Verschlechterung. Lachmann hält an A fest und bessert nu nemet vriuntliche hin mînen solt.

[1501] 1. Do wolde er baz erzürnen den übermüeten gast.

"

Lachmann: warum Hagen hier der übermüete genannt wird, ist nicht einzusehen, den ungemuoten wäre passend." Diese Conjectur erhält eine glänzende Bestätigung durch a. Damit ist aber zugleich erwiesen, daß Ca nicht aus N, sondern umkehrt NA aus Ca abgeleitet ist. Hätte Lachmann gewusst, daß der Text Ca wirklich den ungemuoten bietet, so hätte er sich vielleicht angestrengt, um eine andere Conjectur zu machen.

[1501]4 B. dâ von der Elsen verge grôzen schaden dâ gewan. dâ fehlt a A. A hat aber den grôzen. Um nicht A aus B abzuleiten, bessert Lachmann dô den grôzen schaden gewan. Aber der Artikel steht in A fehlerhaft.

[1502] 4 B. den stolzen Burgonden. A (wie auch a) lässt stolzen aus. Lachmann dô den: er gibt zu, daß den edeln oder den stolzen oder den edeln ebensogut wäre; aber dô den erhält den Vorzug, weil auf diese Weise der Weg vom Urtext zu A und von A zu B handgreiflich wird.

[1549]4. Ca do wart im vallen bekant. Für vallen schreiben NA völlig sinnlos striten. Hätte hier Lachmann den Text von C nicht gekannt, so würde er wie oben 1501 das richtige gesetzt haben. Da aber N nicht aus C geflossen sein darf, so sagt er. „strîten, vallen C,

vielmehr strûchen." Es scheint, daß er den Vers nicht auf Hagen bezieht, von dem ja gesagt ist, daß er hinters Ross saß, was doch kein Strauchen, sondern ein Fallen ist. Mir ist nicht zweifelhaft, daß Hagen gemeint ist; im kann nur auf Hagene bezogen werden: der Dichter will erklären, wie es möglich war, daß Hagen so leicht vom Pferd gestoßen werden konnte: daz fürbüege brach; sonst wäre Hagen von Gelpfrats Stoß nicht abgesetzt worden. Aber das Unmögliche zugegeben, daß Gelpfrat gemeint ist, kann von einem auf dem Pferde Sitzenden der Ausdruck strûchen gebraucht werden? strûchen kann nur, wer auf seinen Füßen steht. So ist es auch im Lied an allen Stellen nur von Fußkämpfern gebraucht, nie von Reitenden, und wenn 1940, 4 von dem reitenden Volker gesagt wird, daß er nicht absichtlich, sondern von einem strûche den Hunnen erstochen habe, so ist der strûch vom Pferd zu verstehen, nicht von dem darauf sitzenden Helden.

[1553] 1. CB. Dô begund er rüefen Dancwarten an.

A. Dô begunde er ruofen Dancwarten vil vaste an. Dies will Lachmann nicht gelten lassen, weil vaste nicht in der letzten Senkung stehen darf. Er bessert do begunde er Dancwarten vil vaste ruofen an. Vergleicht man D, so scheint D und A hervorgegangen aus dô begunde er vaste Dancwarten ruofen an.

[1556] 4 den was allen ze gâch. So alle. Lachmann ändert so gâch für ze gâch. Ich weiß nicht, wie er den Vers verstand, und kann nur angeben, wie ich ihn auffasse. Von einem, der in sein Verderben rennt, sagt man im ist ze gâch. 434, 2. 1638, 2. 1641, 2. Hier nun wird gesagt: die Baiern flohen, Hagens Leute verfolgten die Feinde. die es niht engelten wanden, den was allen ze gâch. Diejenigen der Feinde: die meinten, sie würden ungestraft davon kommen, denen war ze gâch gewesen, sie hatten sich bei dem Angriff auf die Burgunden übereilt. Auf diese Weise wird angedeutet, daß die Verfolger noch viele der Fliehenden erlegten oder verwundeten. Lachmann interpungiert anders: dô jagten die von Tronje irn vienden nách, dies niht enkelten wanden: den was allen so gâch. Man sieht, daß gesagt werden soll, die Verfolgten hatten die größte Eile, nämlich um zu entfliehen. Aber nicht nur ist das ein sehr matter Gedanke, sondern es bleibt auch dies niht enkelten wanden ziemlich überflüssig.

[1567] 4 si wurden wol enphangen dá ze Pazzowe sint. Statt Pazzowe wird gebessert Bechlâren. Dieß ist wieder eine der gewaltsamen Veränderungen, mit welchen Lachmann den Text für seine Liedertheorie zustutzt. Passau und Pilgrim dürfen in den Liedern nicht genannt sein, weil sonst, wie S. 163 gesagt wird, die Abschnitte von

28 Langzeilen nicht herauskommen. Aber die Strophe [1567], in welcher ebenfalls Tazzowe genannt ist, will Lachmann doch nicht entbehren: er hilft also auf andere Weise, indem er Bechláren für Pazzowe setzt. Es ist hier nicht meine Sache, die Lieder, die Lachmann zurecht macht, vom poetischen Standpunkt zu würdigen (Liebhabern empfehle ich besonders das 14.) aber ich frage, was die Leser dieses vierten Abdruckes sich denken sollen, wenn sie die von Lachmann gebesserte Zeile si wurden wol enphangen dá ze Bechlâren sint lesen, und es folgt dann der Empfang in Passau? Hätte der Herausgeber nicht wenigstens andeuten sollen, daß Bechláren nichts als eine Besserung Lachmanns und daß alle Handschriften Pazzowe haben?

[1579]2. der sizzet bî der strâze unt ist der beste wirt

der ie kom ze hûse.

Wirth und Haus gehören zusammen; wer ein Haus hat, ist ein Wirth nach altem Sprachgebrauch, und wer ein Wirth ist, hat ein Haus. Es haben auch alle Handschriften ze hûse. Nur A schreibt mit gewöhnlicher Liederlichkeit strâze, das dem Schreiber noch aus der Zeile vorher in der Feder war. Es ist nun fast unglaublich, daß Lachmann nicht zugibt, daß die anderen Handschriften Recht haben. Weil in der vorhergehenden Strophe ze hûse komen in anderem Sinne stehe, so müsse hier für ze strâze eine andere Besserung gesucht werden. Die ist denn auch gefunden. Es wird gebessert ze gesæze. Ich muß abwarten, ob man irgendwo den Wirth, der ze gescze kommt, nachweist.

[1604]. Es ist in C nichts zu ändern. Die junge Markgräfin küsste die drei Könige, alsô (oder alsam) tet ir muoter; wie ihre Mutter gethan hatte. Der gemeine Text verdirbt den Vers durch den Zusatz alle vor drî. Dem Vers wird aufgeholfen, wenn junge gestrichen wird; und dann allerdings muß man mit Lachmann tohter statt muoter setzen.

[1638] 4 des gât mir armen wîbe nôt. A mir armer mit Auslassung von wîbe. Lachmann bessert mir armer muoter. an mir armen wîbe ist nichts auszusetzen; weil aber A nicht aus N abgeleitet werden darf, macht Lachmann einen andern Vorschlag. dés gât mír ármer nôt sei keine natürliche Betonung; aber warum nicht dés gât mir ármer nôt? Daß Nudung der Sohn der Götlinde sei, ist nirgends deutlich gesagt.. 1779. [1678] C. Hêt ich gewist diu mære', sprach dô Hagene, 'daz iu gabe bringen solden degene,

ich ware wol so riche, het ich mihs baz verdáht,

daz ich iu mîne gâbe her zen Hiunen hête brâht.

So mit geringen Abweichungen alle außer DA. Diese lesen in 1 waz sint disiu mare? und 3 und 4 ich wesse iuch wol sô rîchen als ich

mich kan verstân (D, ob ich mich baz kan verstân A), daz ich iu mîner gâbe her ze lande niht gefüeret hân. Es ist wohl nicht zweifelhaft, daß diese Lesart durch ein Missverständniss entstanden ist. Lachmann ob ich mich baz versan, und her ze lande niht gewan.

[1709] 3 ich weiz in so übermüeten daz er mir lougent niht. Ca. in wol so küenen. Lachmann gemuoten.

[1737] 4 (jâ vorhten si den tôt) von dem videlære. (1738) beginnt dô sprach der videlære. Lachmann: der videlære ist wohl nur aus der folgenden Zeile in diese gerathen; passender scheint von den zwein degenen." In Ca beginnt (1738) dô sprach der küene Volker. Es ist kein Grund zu ändern.

[1904] 2 A. ê schade geschahe mêr. Für schade wird schaden gebessert, was kaum eine Conjectur, sondern nur Berichtigung eines Schreibfehlers ist. Auch lesen alle andern Handschriften wirklich schaden; es wird also nur der Punkt vergessen sein.

[1907]2 A. sîn wâfen hêrlîchen durch die helme ranc. So A durch Schreibfehler für erklanc. Lachmann will wieder A retten und setzt dranc.

[1908] 2. Gîselhêren soll in Volkeren gebessert werden. Solche Verwechslungen der Namen finden allerdings Statt. Aber da gerade vorher [1903] und [1904] Volker bereits hervorgehoben ist, so ist die Besserung nicht wahrscheinlich.

In derselben Strophe V. 3. Ca. doch sach man Gîselhêren ze
vorderst stân

bî den vianden; er was ein helt guot.

N. doch sach man vor in allen Gîselhêren stân

gein den vienden: er was ein helt guot.

A ebenso: aber statt er was wird geschrieben ez ist. Weil diese offenbar falsche Lesart nicht wie ein Verderbniss der gemeinen aussehe, solle gelesen werden z'êrste'n helt guot. zêrste ist nicht gleich ze vorderst; ferner wäre es tautologisch nach vor in allen; endlich ersten für erste den wäre kaum erlaubt.

[1913] 1. daz tuon ich sicherlichen. „schierlichen wäre passender.“ Nach Lachmann kommt dieses Adverbium zweimal in der Noth vor [714] 4 si kumet scierlichen; an dieser Stelle haben alle sicherlichen, A. sicerlichen. [1531] 4 wir werden schierlîche bestân; die Handschriften haben sicherlich, D scherlich, A scherliche; Lachmann also ohne Handschrift. Ich bezweifle, ob das Wort, das Lachmann an zwei Stellen durch stillschweigende Berichtigung eines Schreibfehlers in den Text bringt, ein wirkliches Wort ist. Die Adverbia auf lîche können zwar von Adjectiven, aber nicht von Adverbien gebildet werden; von

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