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DIE PARTIKEL Â.

Grimm bemerkt darüber: „der mhd. Sprache eigenthümlich ist eine Partikel â, die sich an andere laut ausgerufene Wörter hängt und sie dadurch sinnlich zu Interjectionen stempelt. Da zuweilen ô geschrieben wird und dieses als Vocativsuffix erscheint (s. 289 Anm.), könnte man sie für identisch mit der unter a verhandelten Partikel halten, oder für ein abgekürztes ah? vielleicht entsprang sie aber auch aus io (s. 219). Bald lautet sie aus, bald steht sie, wenn sich das Hauptwort wiederholt, in der Mitte; im Ganzen gleicht sie dem ebenfalls angehängten oder in die Mitte tretenden ags. lâ! unverkennbar." (Gramm. 3, 290). Ist diese Partikel auch nur ein unbedeutendes Sandkorn im mhd. Sprachschatze, so ist sie dennoch unserer Aufmerksamkeit nicht unwerth. Schon das plötzliche unerwartete Auftauchen derselben erst im Mittelhochdeutschen erregt unsere Aufmerksamkeit. Zudem macht diese volltönende Silbe in Verbindung mit wiederholten Imperativen eine nicht verkennbare Wirkung. Sie gibt der Befehlsform eine eigenthümliche Kraft, einen stärkeren Nachdruck, als bei unsern Imperativen möglich ist. Wie viel nachdrucksvoller ist das Walthersche:

bekêrâ dich, bekêre 9, 12,

als das neuhochdeutsche:

Bekehre dich, bekehre.

Es darf uns deshalb nicht wundern, wenn das a so oft wiederkehrt, wenn manche Wiederholungen der Imperative, Substantive und Partikel beinahe sprichwörtlich geworden sind. Ich verweise nur auf: wîchâ, wîche; klinga, klinc; stichâ, stich; dringâ, drine; Letzteren Beispielen gibt das gedehnte â einen Wohlklang, der sich im Neuhochdeutschen nicht wiedergeben lässt. Noch malerischer erscheint es manchmal, wenn â zweimal gebraucht wird z. B.

trinkâ, herre, trinkâ, trinc. Helmbrecht 986. Es mögen diese Eigenschaften der bisher wenig beachteten Partikel mich entschuldigen, wenn ich ihr eine eingehendere Betrachtung widme.

GERMANIA VII.

17

Ich gehe zunächst von dem Gebrauche derselben aus,
dem ich am
Schlusse die sich ergebenden Resultate folgen lasse. a wird suffigiert
Partikeln, Substantiven und Imperativen schwacher und starker Verba.
I. Wenn sie nur einmal stehen:

1. Bei Partikeln.

neinâ, herre Sivrit, jâ vürht ich dînen val.
neinâ, herre Bladel, ich bin dir immer holt.
neinâ, herre Bladel, sprach dô Dancwart.
neinâ, herre Dietrîch, vil edel ritter guot.
neinâ, Hiunen recken, des ir dâ habet muot.
neinâ, küniginne. Johansdorf. MSF. 93, 24.
neinâ, trût geselle. Lanzelet 950.
neinâ, trût geselle mîn. 5212.
neinâ, helt, daz verbir.

neinâ, werder degen balt.
neinâ, hêrre guoter.

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7904.
Parz. 213, 3.
476, 14.

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Nibel. 932, 1.

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1976, 1.

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Helmbrecht 1098.

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1733.

neinâ, rôter munt, sô lache mir durch dîne güete. Neifen 8, 3. si sprach: „neinâ, Hartmuot. Gudrun 1294, 1.

neinâ künik rîche. Rabenschlacht 419, 1.

neinâ, lieber œheim mîn neinâ, vil lieber bruoder. neinâ, vil werder Egge. neinâ, herre Dieterich. neinâ, herre Asprian.

neinâ, mâge und man.

"

943, 1.
Rosengarten 551.
R. Ecke 137, 3.
Rother 1985.

4632.

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neinâ, herre, sprâchen sie. K. Pass. 513, 4. neinâ, tugentrîcher helt. Trojanerkrieg 4272. neinâ, süezer friunt, nû sage. Engelhart 5930.

neinâ, helfet vrô beliben. MSH. II, 73.

neinâ, mîn zertel, lâ dich noch erbarmen. MSH. II, 23*.

neinâ, tuoz, ê mich der zît betrâge. MSH. I, 163". neinâ blîbet, frowen mîn. Meleranz 4810.

neinâ, degen ûz erkorn.

5158.

neinâ, ir habt noch einen. Sibots Frauenzucht 553. neinâ, liebe tohter.

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neinâ, trût geselle. Teufelsacht 138.

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neinâ lîhe im etswaz an. Nackter König 160. „neinâ!" sprach diu alte mûs. Boner 43, 62.

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565.

nainâ, helt und kunig herleich. Kellers altd. Erz. 6, 14. nainâ, ziere helt guot. Ottokar 206*).

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„jariâ“ sprach Hagene, „waz haben wir getân." Nib. 446, 3. diu sel sprach: iariâ. Tundalus 51, 30.

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eyâ, Gyburc. Wolfr. Willeh. 14, 28.

eiâ, arme, wie ich nu virstôzin bin. Rother 1466.

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eiâ zartez kindelîn. Grieshabers Predigten II, 4.

eijâ, vrouwe sant Gedrût! Rittertreue 252.

eijâ, süeze wol getâne. Frauenlist 360.

eijâ, dû rehter tôre. Marien-Bräutigam 54.

der schuoler sprach: eijâ, durch got. Maria u. Schüler 288.

eya, wie rechte wol mir ist. K. Passional, 180, 17.

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heiâ! ez was âne mâze stæte. Rabenschlacht 627,

5.

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heiâ, waz der kaffere was. Rother 246.

heiâ, gewalt unt wîstuom. Anegenge 28, 38. nû heiâ, Tanhûsaere. MSH. II, 87, 88, 89*. heiâ, sumerwunne. II 87a.

a heya! wie sein stolzer leib. Suchenwirt XV, 26.

nurâ, edele rîterschaft. Wälsch. Gast 11360.

2. Bei Substantiven.

Wâfenâ, wie hât mich Minne gelâzen. Hûsen MSF. 52, 37. ziehent, herze, wâfenâ. MSH. II, 91o, 92a.

wâfenâ der leide. I, 171".

der ungetriwe wafenô rüefet. Parz. 675, 18.

lûte schrei er: wafinô. K. Passional 422, 18.

gnâdâ, lieben herren mîn. Heidin ed. Bartsch 163.

gnâdâ, lieber wirt

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sûsâ, wie wunneklîche der ûz Oesterîche vert. MSH. II, 233.

3. Bei Verben.

a) schwache:

horâ, Walther, wiez mir stât. Walther 119, 11.

„hôrâ“ sprach dirre, „hôrâ“ sprach der. Tristan 94, 37. dô sprach der bischof: „hôrâ hie. Maria u. Schüler 264. hora wunder! sprachen si. H. Passional 188, 40.

diu horn bediutent, horâ waz. Frauenlob 171, 13. „hærâ“ sprach die junge MSH. I, 1516.

nu hœrâ, du vil siecher man. MSH. III, 239.

hora wunder, sprach er do. K. Passional 302, 49. 537, 9. losâ wie die vogele alle donent. Neidhart 27, 3.

losâ durch des tiuvels tôt. Ritter unterm Zuber. 368.

nu kêrâ, helt mære. Rabenschlacht 939, 1.

nu kêrâ, degen mære. Ecke Str. 74, 3. Str. 93, 3.

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kêrâ dich umbe unde sprich. Irregang 1155. sie riefen alle: kêrâ dan. Barlaam 308, 37. hurtâ: lât die tjoste tuon. Parz. 597, 25.

hurtâ, wie dâ gehurtet wart. W. Willehalm 54, 9.

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hurtâ, waz mit sporn wart gezwicket. j. Tit. 3252, 2.

hurtâ, welch gedrenge! j. Titurel 2181.

hurtâ zuo! Gerhart 3642.

hurtâ, ir degen mære. Helbling XIII, 182.

nu merkâ, wîser meister. Wartburgkrieg ed. Simrock 67, 13. nu wachâ, kint.

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57, 3.

lônâ, küneginne! ich bin der lônes gert. Neidhart 58, 33. nu sagâ mir, Hiltebrant. Dietrich und Gesellen Str. 598, 2. sagâ mir, herze, dînen mût. Bartsch Heidin 623.

sagâ, waz wiltu mich mane? Bartsch alt. Weib. List 104. sagâ, waz solde mir dîn hêre

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204.

sagâ ane, waz seint deineu lait. Keller altd. Erz. 143, 36. wartâ, wie diu heide stât. Hartmanns Lieder 23, 8. MSH. I, 330. wartâ, waz dar inne sî. Frauenlist. 604.

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