ilten sie gahen do sie in sahen 795 nider ligen in der mvlten sie wanden dz er wolte sich selben Verliesen vor laide den tot kiesen si ilten in vf rihten 800 er sagete och ze ir gesichte wie ez ime wäre ergangen do wrden sie bevangen mit ziteren iöch mit vorhten anders si nine worhten 805 wan dz si lobeten alle got der vzzer angest \fl vzzer not div rivwigen herze enbinden (so) swa er den geloben vindet an den gvten vn an den rehten. 810 alle sine knehte die rieten dem hailigen man dz er wrde gehorsam dem engel vn sinen Worten. sie sprahen sie vorhten anders harte er wrde gerefset sere an dem übe vn an der sele. Als er des nahtes enslief der engil ime aver zv rief 815 wes sumest dih ioachim an der stunt ih böte bin dz dv heim mvzest varen dv ne wellist ez bewaren dv müst ez engeltin dz anna so selten nah dir vnweinende wirt 820 dv waist wol dz siv dir gebirt aine tohter gvte die ist in gotes hvte von ewen vnze ewen wie sol ih dih diner frönie so flehen. 825 IN dem andern morgen do verliez er die sorgen er hvp sih vf gereite er ne wolte niht baiten 485 er sagete siuen livten 830 des engels rede zedöte die rieten algemaine dz sie füren seime alse dz fihe mähte gen 490 sie sprauchen (so) wolt er da bisten 835 dz müse er ane sie tvn ez wäre ein michil wistum als ime gechundet bete 495 der gewaltige böte. sie rotten vaste hin ze gote vf sine barmunge mit wasinenden zungen. sie fnren enalverte 500 840 dz mos ioch die herte baidiv berch vn tal • dz fihe cherten sie vber al. sie waren in der ode fvnf manode 505 845 gewesin ioch gebvwen mit scolicher (so) missetriwen 4b ze sinem sconen wibe 510 850 dz hete sie ze nide do sie an ir gebete stunt der engel nnbedrozzen 515 855 chom ir aber ze gesvne bi des böngarten zune dä si lak an ir chnie der engil gegen ir gie ir lait er ir gebvzte 520 860 do er sie gegrvezte er sprach dz sie gienge zv ainer porte div hiez aurea der wirt begegenote ir da 525 865 ane zwivel an dem tage do waz ir trwren vfl ir clage in den wint verswnden ir herze was gefriget vü enbvnden. Sie gahet engegen dem burgetor 530 870 dez wirtes baite sie da vor mit des engils gelaite sie wolte ir langes baiten mit zähere vndermisgen sie stalte ir hiwische .... 535 dz maere floch do witen. vn . . . . mähte scowen 540 diu vil edeliv fröwe div vil do nider dicche vf bliche 875 waz er fvrte da here dar zv was ir vil ger 545 da waren div begunden alle fragen wenne der frowen 880 böte chome der ir hete dz vz genomen 550 dz ir karele scowen chomen. do sie do wrden innen dz von der gotes stimme 885 was erschellet anna wart gezellet 555 zv dem allerbesten wibe libe bi den ziten 890 ir warten vn ir biten .... sie ane rieffen 560 elliv siniv wnder ioachim lie dar under die sie da vernamen lop sie ime gaben mit zäheren sie sich begvzzent div von den herzen flvzzent 895 schiere sie do sahen div fröwe dare vmbe den hals sie in gewie 900 an siner hende sie g'e 905 elliv div menigi div trat im engegene vn hiez in willechomen sin do det got vil gvt schin. 571 gewie = gevie. DREI PREDIGTEN AUS DEM XIII. JAHRHUNDERT. Die nachfolgenden Predigten habe ich einer Pergamenthandschrift in Octav entnommen, die mir Herr Domdecan Dr. Karl Greith in S. Gallen vor zehn Jahren freundlichst zur Benützung mitgetheilt hat. Sie stammt aus der noch im 12. Jahrhunderte gestifteten, vor einigen Jahren aufgehobenen Benedictiner Frauenabtei Hermetschwil im Canton Argau. Die von verschiedenen Händen herrührende, zum Theil zierliche Schrift deutet auf die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts. Leider ist die Handschrift nicht mehr vollständig: nicht nur der Anfang und das Ende fehlen, auch in der Mitte sind da und dort Blätter ausgerissen, so daß sie deren nur noch 127 zählt. Diese Predigten bieten in der Sprache, in der Darstellung und im Satzbau manches Eigenthümliche, was sie eben so von Berthold, David und den Grieshaber'schen Predigten als von den Mystikern des 14- Jahrhunderts unterscheidet. Mit Gewissheit glaube ich sie noch ins 13. Jahrhundert setzen zu dürfen. Die zweimal, Bl. 13° und 16b, vorkommende Anrede an die brüeder lässt vermuthen, daß sie in einem Kloster gehalten sind. Die zum Theil alterthümliche alamannische Orthographie (vgl. auch tnilwan Bl. 92", bürdinun 38b, minnut 36", geselligst 90*, gedünrot 60") habe ich sorgfältig beibehalten *): die wenigen Änderungen, die ich anzubringen für nöthig erachtete, sind alle unter dem Texte angegeben. Außer diesen drei Predigten und einigen kleineren, wenig bedeutenden Stücken enthält die Hs. noch auf Bl. 20—70 eine, vielleicht von demselben Verfasser herrührende Abhandlung, deren Inhalt zum Theil dem Hohenliede entnommen ist; ferner Bl. 71 ff. den Tractat über die sechs Namen des Frohnleichnams von dem Mönch von Hailsbronn, dessen gereimte Eingangs- und Schlußrede ich in den altd. Blättern 2, 350—54 aus einer Münchner Handschrift habe abdrucken lassen. Beide letztere fehlen übrigens nicht nur hier, sondern auch in allen den andern zahlreichen Hss., die ich von diesem Tractate kenne. Da ich zu einer Abschrift der ganzen Hs. damals keine Zeit finden konnte, aber doch dasjenige, was sie in Bezug auf die Sprache Bemerkenswerthes bietet, gerne vor möglichen Wechselfällen sicher stellen wollte, so habe ich sie ganz durchgelesen und die Wörter und Sprachformen, die mir neu oder selten oder doch eigenthümlich schienen, aufgezeichnet und sie in ein kleines Glossar zusammengestellt. Da mir zu dessen Mittheilung hier nicht der rechte Ort scheint, lege ich es zurück, bereit, es nebst andern derartigen Beiträgen seiner Zeit dem im Aussicht stehenden Supplementband zum mhd. Wörterbuch zu Gute kommen zu lassen. FRANZ PFED7FER. L .... {BL 1") wir jerliches in unser gedenknüsse nemen di klegde der marter unsers herren, also daz wir der marter Cristi alle järe gedehten an disem tage. Und wan wir hiute nü sien worden ein kleinez volke oder weisen sien worden äne vater, und dar umbe so liset man nü 'herre, gedenke, waz uns nü geschehen si,' unde dar nach so volget rwir sien worden ein kleinez völkelin äne vater.' Und dar umbe so lesen |