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sten. sein. 386-501 fehlen, nur die Worte: der lute sach wol machen finden sich statt dessen. 502 fehlt und in. 503 forchte. 504 sollicher. 505 also. gegenw. 507 gericht gern. 508 wan. 509 sin wol derfaren. 511 saltu sache] die sach. 512 rechte. 513 also. 514, 515 fehlen. 516 nyman vor sagen. 517 die. rechte wil clagen. 519 die hende laze dich. 520 biß vnbeczwungen | nich vorkauff din zungen. 522 auch sinne gerne. 523 nymant. 524 an allen st. 525 für d. a. saltu vechten. 526 haben sie gebr. 527 daz daz gancz nicht w. g. Hierauf folgt in B:

Von dem schrîbêre.

1 Der schrîber sîn sal gar flîzig vorstehin die anzal,

Frome gelobit, mit togunde schône begâbit (= Vilm. 530, 531). Geschede richtig in allen dingen vorsichtig (= Vilm. 532—33). Hobisch und gedigen geduldig und sêre vorswigen,

5 In mancher handen gewerben wol verstanden (= Vilm. 536-37). Und ouch erfaren flîzig waz man sal bewaren (= Vilm. 538-539). Gehorche den aldin, sîn truwe reine behaldin,

Nicht gabe nemen dî sînen êren nicht zemen (= Vilm 558-59). Zu allen gezîden di unwârheit sêre mîden (= Vilm. 570-71). 10 In ernsten dingen sich ernsthaftig lâzen finden.

Doch schumpfelich mede zu gezîden sîn mit rede,
Gûtlichen den lûten erin nucz dicke bedûten,
Ouch wilde nicht wesin, di bûchir dicke obirlesin,
Recht schriben und wol, sîn gûter samwiczen (?) vol,
15 Dî brîfe smucken, sich hûden vor bôsen tucken,
Wol kunne gerechin, vil dicke erfulle die gebrechin
Mit schriben wô her kan, vormanunge tûn dem amchtman,
Zu dem sich zîhen, bôs geselschaft sêre flîhen,
Di vbirmáze an cleidern anslahin, an quâze

20 Und an inbûwe, eme selbir nicht getruwe,

Ab wol ein ander man eme gloubit adir gútes gan.
Werdit ein gedrenge, dô sal her sich nicht in menge.
Von der gemeine for munden.

In allen stunden sullen sîn der gemeine formunden
Senftmúdig fredesam wizhaftig dem râte nicht gram

B von den scribere. 1 B flissigk. vorstand am zal. 2 A frume. B schon.

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A geworben.

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vberlesen.

3 A geschide. B fürsichtig. 4 hubsch. 5 B handen. 6 B waz sal man. 7 hehalde. 8 seinen. A die da mochten brengen daz schemen. 9 geziten. 11 mete gezyten. 12 iren. dich. 13 auch. wesen 14 schreiben. 15 brieffe. 16 konnen gerechten. dick er fulle (erfolle?) 17 er. thun den. 18 dē. 19 vber masse. 20 ym selber. getrauwe. 21 ym glaubt. 22 wirt. nit yn. 23 sollen. 24 senfftmutigk fridsam wyshafftigk. rat.

25 Und von den aldin, so werdit di eintracht gehaldin.
Sie ensullen nicht alle ûz eime hantwerge gefalle,
Noch sin gemôge adir gût nach gewinnunge wôge,
Noch czornige lûte adir dî nîmant kunde bedûte,

Di togin nicht hir in, dî de drunken tag und nacht sin, 30 Matwillige tôrin und di di er lantrecht hân vorlorin Adir lichte di êre, lutter, riffian adir logenêre,

Ouch unêliche kint adir di vorsûchit der werg sint,

Wan man di dicke muz mit in (?) brîfe schicke.

Nicht vel gefrâge noch vor dem rôtismeistere sage (= Vilm. 568).
35 Hinderwert nicht rede, ez entrage sich danne zefrede (= Vilm. 582-83).
Soldin ouch di selbin man noch vel sunderliches zu sprechen han,
Dunkit si icht unglich, daz sullen si furbrenge gûtlich
Dem rât alleine und vorneme wî man daz meine,

Of daz daz icht czweitracht ûf argin wân werde gemacht.
40 Wêr ez dan nicht wol getan, sô sullin si bitten den amchtman,
Daz her daz abe tû und kêre daz beste dar zû.
Di selbin formundin sint allirmeist darumme fundin,
Dazicht ein czweitracht in den steten werde gemacht.
Des sin si mittelêre der lûte, des folkis sûnêre.

Von den borgern in den steten.

45 Von borgen komen dî borger, hân ich vornomen.

Was mûren umme sich hat, daz heizt ein borg adir ein stat.

Wer vater brûder vorsiczet.

....

(= Vilm. 329).

Wer geistlich lebin wedir êre hat ûf gegebin (= Vilm. 334-35). Die in B hierauf folgenden Verse sind aus dem bei A von 598 bis 653 reichenden Stück entnommen. Ihre Reihenfolge mit den Varianten ist die: 598, 599 B wer hern wer steten wer landen czu fuge schanden. 600, 601 vorladen. 608, 609 gebot. 612, 613 des. sein, 614, 615 w. g. adir ere. 622, 623 heymlich rede nicht swiget. 624, 625 die lande ader lute. 626, 627 der offenbare. rat spricht. 630, 631 offenbar sicz. 632, 633 genomen. sie. 638, 639 wer wirt g. ader ist vn erlichen. 640,. 641 Zu felde zu gehet ader zuget | und schentlichen vor fremden flüget. 652, 653 Diß und ir glichen | So uz dem rat wychen. An diese Zeilen

25 wirt die. 26 Sin si sollen. hantwergk gefallen. 27 wagen. 28 ader die die.konde. 29 die da. 30 mutwilige thoren. die die fre . furloren 31 ader. die . lugenere. 32 versuchet. wercke. 33 briff. 34 gefragen. rotes 35 reden. friden. 37 sollen. furbringen. 40 sollen sie

meinstern. sagen.

amptman. 42 dar umb. 45 von burgern. burger.

44 sie. falcks. Überschrift: von burgern i. d. st 46 umb. burgk. 47 wes. B besiczet. 48 AB wider.

reiht sich zum Schlusse ein Stück, das zum Theil wieder in dem Abdruck bei Vilmar V. 338 bis 352 sich findet:

1 Und siczen mit nichte an den rât noch an daz gerichte (= Vilm. 338–39). Von dem rate zu blîben.

Rât blîbet in frede, hat her gesunde gelede (= Vilm. 342).

Rât blîbit in frede, wan wîsheit folget dar mede,

Rât blîbet in frede, sô zuchte walden der rede (= Vilm. 342—43).

Von gehorsam in dem rât.

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5 Rât blîbit in salden, sô gehorsam werdit gehalden (= Vilm. 346—47).
Rât blîbit in salden, wan herûz gêt von den alden (= Vilm. 348—49).
Rât blîbit in salden, so geschichte werden gehalden
Vilm. 350-51).
Rât blîbit in êrin, wanne er nicht melder beswêrin (= Vilm. 352 ---53).
Dî êre di salde muz got den fromen behalde.

Amen.

1 B noch komen mit nichte. A ime r. noch an gerichte. 2 B blîbet und so immer. A B fride und so immer. B gelide. 3 B damit. 4 B zuchten wolde.

5 A selden und so im Folgenden. B wirt. 6 gêt] B er komet. 8 B wan in .

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282 in moge in macht] oder in m. und macht? Über moge = mhd. muge sieh mhd. WB. 2, 10a; Martina 116, 6 in sô menger müge (tüge); Walther von Rheinau 6, 23 mit allem flîze und muge (: zuge); 28, 47 der die natûre und der geist geben m. und volleist. Leben d. h. Ludwig 68, 20 des bin ich bereit nâch aller mîner moge. Förstem. A. Ges. v. Nordh. S. 175 nôch sîner macht und moge. u. 187 si gâben den rêthen gancze moge und macht; Limburger Chron. ed. Rossel. S. 60 u. 72 u. 98. 300 nicht sin eine] über sin = mhd. sint, vgl. Ritt. Sp. 4105 sin hirin; Ortloff 2, S. 144 sin: pîn.

310 der wisir man]. Über die von Rothe gepflegte Eigenheit des Dialectes, nach dem bestimmten Artikel die starke Flexion des Adjectivs eintreten zu lassen, sieh diese Zeitschr. 5, 229.

315 daz herze der stete u. s. w.] vgl. Das Rechtsb. Purgoldts 9, 114 wan der stat herze ist der rât, und ez zemet nicht anders, dô muz gancz gloube trawe und warheit der stat inne seyn. Ditz spricht Aristotiles.

323 zweischellig]

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dissonans discrepans," sieh v. Liliencron Gloss. zu Rothe's Chron. 734 und Haltaus lex. 2187, 1610, 1611.

337-339 der dreifache Reim, schon von ältern Dichtern hin und wieder am Ende längerer oder kürzerer Abschnitte gebraucht, lässt vermuthen, daß in diesen von B allein bewahrten Zeilen der echte Schluß dieses Abschnittes überliefert ist.

Zu dem Abschnitte Von dem rate:

5 êre habe vor gote wer etc.] Über die Bevorzugung des Ältesten im Rathe vgl. Purgoldt 10, 21.

8 besorgin: beide abunt und morgin] ebenso im Ritt. Sp. 8876.

9 in dîner gewalte etc.] Dasselbe sagt mit etwas andern Worten Purgoldt 9, 53 nach mittage sal man keynen rât halden etc. Vgl. die gleiche Vorschrift für Richter und Schepfen im Sachsensp. 8, 69, 2 und Schwabensp. ed. Wackern. S. 121.

21 gestant deme rechten]. Unter den 36 Stücken, welche bei Purgoldt 9, 24 zu einer lare den râtismannen aufgestellt werden, lautet das fünfte: gestand deme gerechten menschen.

31 sûze schempfe gerne etc.] Die 11. Lehre für Kathsmänner bei Purgoldt 9, 24 heißt: schympfe gerne, wohe deyn schympf geneme ist, und schympfe auch nymandt an dy ere und das im schedelich sey; ebenso 9, 38 daselbst.

33-35 nicht ouch gebrûche der hosen etc.] Zur sachlichen Erläuterung der Stelle führe ich an Purgoldt 9, 40: einem radtsmanne geboreth auch wol

das er sich auch mit seynen cleydern der stadt und deme rathe czu êren erbarlichen halde und czyhe. Des haben etzliche stete ir geboth doruber gethan, das keyn radtsman zcuryssene oder gelappte cleyder an tragen sol oder thorenfedern ûf dy hülhe stecken nach seyner frawen cleyder pelcze mentel oder korsen uff der strasse tragen oder in leynen hosen oder barschenkel gehen etc., und ebendas. 9, 41: in den heusern ûf den gassen oder uf dem velde sal sich auch ein iglicher ratsman bewaren vor unczemelicher erbeyt vor den lewthen zu thun, an kleyben, kleyptreten, steyne oder dreck tragen oder den mist außfegen, keren und tragen und alle erbeyt dy den weyben geboret zcu üben etc.

57 nâch gemeinem nucz] cfr. Ritt. Sp. 3009 u. 3354, Elisabeth 157 (89") si begonde alles dar nách zu ringen.

68 Sal man dir schrîben êrsam] d. i. soll man dir den Titel êrsam geben; so Ritt. Sp. 705 den rittern unde knechtin schrîbet man den gestrengin, vgl. 703; Ortloff 2, S, 215 (30) einem trowlôs und rechtlôs schrîben.

70 dese sullin alle an dich kome] dese = diese Eigenschaften; ebenso sagte Rothe im Ritt. Sp. 2036 dese gehorin alle dem lîbe zû.

Von dem schrîbêre:

1 gar flîzig vorstên di anzal]. Über Bedeutung und Gebrauch von anzal bei Rothe sieh in dieser Zeitschr. 6, 59.

2. frome gelobet : begûbet]. Derselbe Reim in der Elisab. 179 (100) her worde sunderlich begâbet : di ritterschaft wart sêre gelobet, und 191 (106) got sî des gelohet, der uns richlich hat begâbet.

4 hobisch und gedigen] vgl. Vilm. 108 wârhaftig getrûwe und verswigen | ân schalkheid und wol gedigen; Ortleff 2, S. 174 wô der rât ist unvorswigen | und di amptlût ungedigen; Windberger Interlin. der Psalm. S. 143 (32) in liute gedignem (gravi") lobe ich dich; Zeitbuch des Eike von Repkow 119 Galba, en gedegen man, wart de seste keiser „Galba, prudens homo, sextus factus est imperator"; mhd. Wb. 1, 330*.

=

13 ouch wilde nicht wesen] vgl. Elisab. 144 (88a) des himels louft was em wilde. 14 samwiczen] samwicze st. f. = conscientia, vgl. Leyser Predd. 157 und samwizzekeid bei Rothe in dieser Zeitschr, 6, 60.

16 wol kunne gerechen] vgl. Ritt. Sp. 2655 di kunst fromit ouch vele, daz man wol kann gerechen.

19 quâze]. Dasselbe Wort im Ritt. Sp. 3319. 3439, Elisab. 2060 A; quâzer st. m. bei Ortloff 2, S. 265; vgl. Rückert z. Leben d. h. Ludw. 80, 22; Renner 5420 quâzen: strâzen.

27 gemôge] gemâc, plur. gemâge, adj. und subst. = verwandt, der Verwandte, gesippe, vgl. mhd. WB. 2, 12a (?); Ortloff 2, S. 45 (86) daz si gemâge adir gefattern gewest wêren; Renner 7504 wan manige verrer sint gemâge denn Strazburc Ackers unde Prâge; j. Tit. 2550 dem kunic Isenharte was Rassalic gemâge; 5422 er was mir wol gemâge; 4080 die ungemâgen die gesippen underdringen; gemâgen sw. v. 3197: gefriunt und ouch gemâget (: gefrâget) wart ich nie so gerne. Das im mhd. WB. 1. 1. aus Ziemann ohne Beleg aufgenommene mâgelich adj. = verwandtschaftlich findet sich in einer Düringer Urkunde von 1395 in der Zeitschr. „des Vereins für thüring. Gesch. und Alterth." 4, S. 316: êrberlich gehalden mit rechter môgentlicher pflege.

28 dî nîmant kunde bedûte] wie hier bedûten = zur Besinnung oder Vernunft bringen, beruhigen, besänftigen, so im Ritt. Sp. 3580 daz si stêhin wol zu bedûtin.

29 hir in sin]. Derselbe Reim im Ritt. Sp. 4105-4107. In Betreff der Form togin vgl. Ritt. Sp. 3472 si togin nicht an di spitzin und Purgoldt 10, 7.

Nachträglich will ich noch in Betreff der deutschen Hexameter bemerken, daß Rothe zu seiner Zeit nicht der einzige war, der sich dieser Versart bediente. In dem vor Kurzem von F. X. Wöber herausgegebenen Gedicht von der Minne Regel, dessen Abfassung in die Zeit Rothe's fällt, finden sich ähnlich gebaute Verse, ja so ähnlich in Stil und Ton, daß man sie für eine Nachahmung Rothe's halten könnte. So 2853 ff.:

Nicht girich, logenêr, kein flûchir, kein offenbârêr.
Lieb andrer lûte myd wischaft nicht abetrûte.
Ouch wes bereite zu allen frouwen gebeite.

Nach hobischen dingen mit seten saltú geringen. Ûbe nicht der minne spil vordir dan liebichin wil. und 2047-48:

Bistú ellende, vurarmet, ich abewende

Mich von dir snelle, sus hastú grôz ungevelle. und 4811:

Wolt ir in vinden, gezeuwet uch balde zu Minden.

Schließlich benutze ich noch die Gelegenheit, die Aufmerksamkeit der Leser auf ein bisher noch wenig gekanntes größeres Werk Rothe's hinzulenken. In Adelungs Magazin nämlich B. II, St. 4, S. 108 ff. hat Kinderling Mittheilung gemacht über ein didaktisches Gedicht „Von der Keuschheit". Die Handschrift, welche dasselbe enthält, befand sich damals im Besitze des Prof. Gebhardi in Lüneburg und war durch Vermittelung des Prof. Conr. Arnold Schmidt in Braunschweig an Kinderling auf kurze Zeit überlassen worden. Am Schlusse sagt der Schreiber derselben, Johannes Rutink van Segen:

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