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für besiegt erklärt, nicht zurücktritt. Aber diemüete jehen in dieser Bedeutung scheint im mhd. unerhört. Viel natürlicher ist das, worauf die Hs. selbst leitet: sein wellen die leute jehen; dies lässt sich so herstellen : esne wellen iu die liute jehen, d. i. es wäre denn daß euch die Leute den Preis zugestehen wollten.

734 folg. siniu sper wârn gevärwet wol:

er was gezimieret:

sin ros was gezieret

mit richer covertiure].

In diesen und den folgenden Versen vermisst man unter den Waffen, die bei Yders genannt werden, den Schild umsomehr, als derselbe gleich unten V. 746, wo die Waffen des Gegenkempen beschrieben werden, nicht vergessen ist. Sollten die darauf bezüglichen Verse ausgefallen sein? oder ist statt er was gezimieret zu lesen: sîn schilt gezimieret?

866 folg. sî bêde spilten ein spil

daz lihte den man beroubet,

der funfzehn af daz houbet.

ouch wurdens eteswenne gegeben

beidiu dâ für und ouch da eneben].

Wir haben hier die Schilderung eines nîtspils unter dem Bilde eines topelspils. Verschiedene dem Spieler eigenthümliche Kunstausdrücke (zabelwort, zabelwörtelîn) sind auf das Kampfspiel hier übertragen. (Außer andern Stellen vergleiche hierüber besonders Eraclius 4791 folg.) Dadurch erhebt sich die Darstellung über das gewöhnliche Maß und wird nicht wenig schwierig zumal für die, denen die Anschauung fehlt von der Art und den Regeln des gedachten Bretspiels. Schon der Schreiber ist offenbar dadurch irre geworden; mindestens scheinen die von Pfeiffer gegen den dritten der oben angeführten Verse erhobenen Bedenken vollkommen gerechtfertigt, sowie für mich dessen Vermuthung, daß in funfzehn die erste Silbe aus wurf verderbt sei, sicher steht. Aber auch das Wort beroubet steht ziemlich unsicher wegen des mangelnden Objectes (vgl. dagegen 1580, 2052). Ich vermuthe daher:

daz lihte den man betoubet,

des (sc. des spils) würfe gênt ûf daz houbet. Vgl. Parz. 573, 1: nû was im sîn houbet mit würfen sû betoubet; Erek 770: er sluoc im den schilt an daz houbet, dâ von wart er betoubet ; 5733: do was er sô betoubet, | daz im daz houbet | vor den füezen nider kam; 9122: daz den kampfgenôzen wurden ir houbet vil sêre betoubet.

877 folg. ir ietwederre wolt ez lâzen,

wan dem wære verwâzen

beidiu sîn êre und ouch daz leben].

Der Zusammenhang verlangt: ir deweder enwoltez lâzen, wand im ware verwâzen u. s. w. Keiner der Kämpfenden wollte vom Kampfe ablassen, weil Ehre und Leben auf dem Spiele stand. Daß jeder von ihnen gewünscht hätte vom Kampfe erlöst zu sein, wäre ganz gegen Helden Art, ja widerspräche durchaus dem Charakter Ereks, den der Dichter sagen lässt V. 8526 folg.: got hât wol ze mir getân, daz er mich hât gewîset her, dâ ich nách mînes herzen ger vinde gar ein wunschspil, dâ ich lützel wider vil mit einem wurfe wâgen mac; und ebenso V. 4398-4402.

883 folg. Die kampflustigen Helden setzen ihr Spiel so lange fort bis in der gebote zeran

So sêre daz die zwêne man

muoden begunden.

si mohten noch enkunden

ir swert mit kreften niht gewegen

noch die arme also geregen

als sî tûten unze dar].

Die Änderungen Haupts scheinen mir überflüssig. Die drittletzte und die vorletzte Zeile lauten in der Handschrift: ir mit kreften niht gelegen noch die arme also er wegen. Der Leser muß sich erinnern, daß der Dichter kurz vorher sagte: der gebote in zeran, d. h. sie hatten wie Spieler fast nichts mehr einzusetzen, beinahe alle ihre Kraft verspielt, sowie daß einige Verse früher es hieß: dâ wart vil manec gebot geleit und dem ein widergelt geseit. Demnach sind die Worte: si mohten noch enkunden | ir mit kreften niht gelegen als ein Spielerausdruck zu fassen: sie konnten mit (von) ihren Kräften kein Gebot mehr thun; das ir auf das vorhergehende gebote zu beziehen, kann unmöglich schwer halten. Vgl. übrigens Willeh. 427, 26: diu gebot an solchem topelspil kund er wol strichen unde legen.

922 folg. daz witzige unde tumbe,

die stuonden dar umbe,

mit nihte erkiesen kunden].

In der Hs. findet sich die erstunden; daher wohl angemessener mit folgender Wortfolge: die der (dar) stuonden umbe. Vgl. Iwein 7390: allez daz der ist; Lanzel. 3352: dâ zoum in der der frum sî; Trist. 175, 38: und anders niemen der der ist; mhd. Wb. 1, 304, 14 folg.

941-942. doch jener die besten würfe warf

der kein zabelære bedarf].

GERMANIA VII.

28

Nach Hartmanns Sprachgebrauch würde man in einem dem Superlativ zur Verstärkung beigegebenen Satze wie hier ein ie oder eine dem ähnliche Umschreibung vor kein (dehein) oder vor bedarf ungern vermissen. Solche Sätze sind z. B. 1307, 2010, 2158, 2480, 3138, 3621, 3976 u. s. w. In der Hs. ist dieses ie vom Schreiber einige Male übersehen. So noch 1626: daz man in noch zalt ze einem dem tiursten man | der ie stat dâ gewan; lies: zeinem dem tiuresten man | der ie stat dâ gewan; ferner 1740 folg.:

da was dehein man,

ern begunde ir für die schoensten jehen

die er hate gesehen,

welche Verse wohl (Wackernagel: zer statt für die) so lauteten:
dâ enwas dehein man

ern begunde ir zer schænesten jehen
die er ie hate gesehen.

Vgl. 1306. Derselbe Fehler scheint im Gregor 1335-36 zu stecken: ir habt daz süezeste leben | daz got der werlde hât gegeben, lies: ie hât gegeben; ferner 2. Büchlein 59: von dem süezisten lône | den diu werlt geleisten mac, lies: ie diu werlt; und V. 68 ebendaselbst: für daz allerbeste ritters leben | daz got der werlte hât gegeben, füge ie nach werlte hinzu. Man vergleiche noch die Bemerkung Lachmanns zu Iw. 1316; auch Iw. 4066 muß es wohl mit Bb. heißen: den ich dô lebende weste.

962. dû maht mich wol bî leben lân] in der Hs. stund beleiben statt bî leben; dieß lässt aber eher bi libe vermuthen. Vgl. 6584: wê mir vil armen wîbe, wære mîn geselle bî lîbe.

1047 folg. dâ tet im sîn unzuht so wol

daz man ims lônen sol].

Der Sinn dieser Worte fällt auf. Vielleicht ist zu lesen:

da tæte im iuwer zuht so wol,

daz man ius gelônen sol,

d. h. da wäre ihm eine Lection, eine Züchtigung von Euch so gesund, daß u. s. w. In der Hs. belonen; über zuht in dieser Bedeutung vgl.

noch 5415 und 5472.

1051--52. ich wil von disem hunde ein phant,

daz ist niht wan sîn hant].

Die Hs.: ich wils disem hunde geben ein phant; dies macht wahrscheinlich, daß der Schreiber gæbiu phant oder ein gæbez phant vor sich hatte. Auch scheint ich wil nicht zu passen, da Gawein vorher sagt: ich wil mich ûz der ahte lân, ez soltz der maget niht haben getân. Entbehrlich ist disem hunde. Demnach schlage ich vor:

joch (oder ouch) wil sî ein gæbez phant

oder

joch wil si von im gæbiu phant,

daz ist niht wan sîn hant.

1064 folg. er hiez ez zwêne knehte

uf einen tisch recken

unde wol durchstrecken

mit guoten spizholzen zwein].

Natürlicher scheint mir: uf einen tisch strecken | unde wol durchrecken. Über den seltenen Ausdruck recken, durchrecken, zerrecken = foltern (Schmeller 3, 40), prügeln, durchwalken, vgl. Ges. Abent. 1, 147, 450: man hiez in vor dem tische | die knehte nider strecken, | mit knütteln durchrecken (Wien. Hs. mit steben uf in lekken) = Kolocz. 257. 455; Ruother 4289: er hiez di spilman -- mit den zugeweichen *) staben vaste recken unde slân; v. d. Hagen MS. 3, 187, 4: si sach im dâ den balc zerrecken (: ecken). Über strecken sieh kulm. Recht ed. Leman S. 155: ist daz her slege vordinet hat, der richter der sal in heizen vor sich strecken und sol im heizen slân alse vil slege u. s. w.

1083. in ir gwalt sult ir iuch ergeben]. Besser wird der Vers, wenn man geben für ergeben setzt; vgl. Iwein 6792: der muose sich in iedoch gar in ir genade geben, wo einige Varianten gleichfalls ergeben haben.

1179. dâ vert er sam er rite]. Vielleicht jâ vert er u. s. w. Ebenso 3590: já (cod. da) ist ez doch niht getan gar âne sache. Über diese Verwechselung sieh die Varianten zu Gregor. 2362 und 2400. Auch Erek 9604 hieß es wohl: jâ hât statt ez hât.

1335 folg. dô bat in der herzoge Imaîn

daz er die naht geruohte sîn

mit im durch alle minne

mit sîner friundinne].

Gewiss angemessener bî im für mit im; nachher heißts mit Bezug hierauf; sît ir bî mir niht wellet sin, so sullen wir bî iu bestên.

1422 folg. und wizzet wol daz vordes nie

in der werlde kein man

schæner phert nie gewan].

Das doppelt gesetzte nie ist sehr auffällig; an der zweiten Stelle scheint es Zusatz des Schreibers, um die Silbenzahl des Verses zu mehren. Stund etwa hier und V. 3572 pherit? vgl. mhd. Wb. 2, 482 und Iwein 3600. Derselbe Fehler ist Erek 3463: daz ir nie dehein grôz ungemach | von den rossen niene geschach, wo das erste nie zu tilgen ist. In V. 1999

*) Über dieß Wort sieh mhd. Wb. 3, 617a; füge hinzu Keller, Erzähl. 452, 5: dâ quam ein scharpfe nunne herte und brucht ein zugewaiche gerte.

ist nie man für nie kein man zu lesen, wie 4953 nieman für nie nieman mit Wackernagel.

1504. ouch hâten sî ez vernomen). Deutlichkeit und Zusammenhang verlangen sî ez ê oder siz ê statt sî ez, vgl. 1754.

1548 folg. der (sc. roc) was ein grüener samît,
mit spannebreiter liste,

da si sich in briste,
mit gespunnem golde
beidenthalp so man solde
von ietwederre hende

an der siten ende].

Die drei letzten Verse scheinen, wie das unter dem Texte vermerkte Fragezeichen andeutet, dem Herausgeber nicht recht klar gewesen zu sein. Aus der Vergleichung verwandter Stellen hat sich mir Folgendes ergeben: Der Rock Enitens bestand aus einem grünen Sammt mit spannebreitem Saume; in diesen Rock schnürte die Königin Eniten ein (lies si sin statt sî sich in im dritten Verse) mittelst goldener Schnürfaden; das Schnüren fand auf beiden Seiten statt, stieg also von dem Unterende der Ärmel in die Höhe und lief an den Seiten des Gewandes rechts und links wieder herab bis zum Ende des Saumes; daher Erek 8238 folg. dehein ermel noch ir site was in niht gebrîset (lies: enwas in gebrîset). Über gespunnen golt vgl. Athis u. Proph. S. 92, 160 und S. 94, 44 und Wigamur 4467, Loherangr. 2462; an unserer Stelle ist damit wohl der brîsvadem gemeint. Vgl. Haupt z. Konr. v. Haslau 93.

1568. daz geville härmîn]. Für geville, welches außer im Erek (sieh V. 1957 und 1987) nur noch bei spätern Schriftstellern auftritt (mhd. Wb. 3, 294), hat Ulrich von Z., der seinem Wortschatze nach große Übereinstimmung mit Hartmann im Erek zeigt, nur inville, sieh Hahn zu Lanz. 5740, 8865. Dieselbe Form steht im Ruother 1853, sowie, was im mhd. Wb. übersehen ist, in den Sumerlaten 33, 75: amphibulus inville vel manstruga. Hiernach wäre es nicht unmöglich, daß die jetzt im Erek erscheinende Form vom Schreiber herrührte.

1870. zuo der mâze und dannoch me]. Deutlicher: ze dér mâze = in diesem, solchem Maße, denn diese Auffassung verlangt der Sinn der Stelle; ebenso würde man V. 1925 ändern können; vgl. auch 2293: zuo der maze so si solde, vielleicht: ze dér maze als sî solde?

1883.

von dem dâ im leit geschiht]. Etwa: wand im dehein leit geschikt? 1974. genant was einer Coin

und der ander Goafilræt].

Der Vers gewinnt, wenn man das entbehrliche und streicht.

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