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2030 folg. ir ieglichem ûf der hant

ein schoner habech saz,

sehs múzer (?) oder baz].

Sechs Maußerfalken auf einmal und noch einen Habicht auf der Hand?? das scheint des Guten zu viel. Überdieß kann múzer, das selbst entweder einen valken oder habech oder sparwære bezeichnet, vgl. die lehrreiche Bemerkung Beneckes zu Iwein 284, so allein nicht dem habech beigeordnet werden. Einen ähnlichen Fall in V. 1965 hat Pfeiffer bereits glücklich beseitigt *). Daß noch sehs mûzer neben dem einen Habicht gemeint worden seien, wird auch im Folgenden durch V. 2038 und 2061 nicht gerade wahrscheinlich, wo nur éines Habichtes gedacht ist, mit dem sich jeder für die beize versehen hat. Mit Hilfe der Hs., welche mauße statt des von Haupt in den Text gesetzten mûzer hat, vermuthe ich: sehs mûze alt oder baz, oder von sehs mûzen oder baz, d. h. der Habicht hatte sechsmal oder öfter die Maußer bestanden, war also sechs oder mehr Jahre alt. Vgl. Lanzel. 7175: siu fuort ein sperwære von maneger múze wol getân; Loherangr. 3404: der (pilgrînvalke) het dicke veder in mûze gerêret, wo diese Art Falken ausgezeichnet werden vor den rôten valken 3394; mûze steht geradezu für jâr in Morolf. II, 46 (v. d. Hagen S. 44): ein alt hengst von zwenzig mûzen (: strûzen); Heinrich v. d. Türlîn in der Krône 638: ouch mohte man dâ schouwen vederspil, daz vil maneger mûze was.

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2035 folg. si funden guote beize dô,

beide bäche unde lô

lagen antvogele vol.]

In der Hs. da: la für dô: lô. Diese Stelle erinnert an eine ähnliche in den altdeutschen Beispielen bei Haupt, Zeitschr. 7, 342, 35: dâ er ze den zîten in einer lâ antvogel weste ligen, wo jedenfalls wie hier lô zu schreiben ist.

*) Ein anderer Fall ist noch in Gottfr. Trist. ed. von Groote 2205: ouch was dâ schône vederspil, valken pilgerîne vil, smirline unde sperwêre, habeche und mûsêre und ouch in rôten vederen; hiernach wird noch im mhd. Wb. 2, 281, 18 citiert: sperware, habeche und mûzære. Bei v. d. Hagen steht hebeche, můzære, bei Massmann (57, 6) häbeche, mûzære, ohne daß letzterer über das fehlende unde in seinen Varianten etwas vermerkt hätte. Sicher ist auch hier hebeche mûzære als éin Begriff zu nehmen, wie im Biterolf 6975, und als Gegensatz zu fassen zu dem Folgenden; und ouch in rôten vederen. Denn das röthliche Gefieder am Falken war wohl ein Zeichen, daß er noch keine Maußer bestanden hatte oder überhaupt noch zu jung und ungeübt war, z. B. Loherangr. 3394: zwên rôte valken mit im vlugen, die dannoch ze solhem vluge niht entugen, vgl. auch MSF. 20, 10.

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Für in vermuthet Lachmann ir, und dieses, auf die zuvorgenannten wilden Vögel bezogen, scheint das richtige. Vgl. übrigens Biterolf 6985: der hunt (daher auch der stöuber genannt, Haupt z. Neidh. XXIII, 17, Sachsensp. I, S. 376) stoubte ofte kranechen vil; Loherangr. 3397: ein valkenær si brâhte wider mit vogeln die er stoubet; Walth. v. Rheinau 101, 55 und 57: Jesus machte einen schal mit bêden den henden sîn und stoupte die vogellin; ähnlich erstouben bei Diemer 177, 8.

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Für under in steht in der Hs. sunder. Daraus wird mir wahrscheinlich, daß der Dichter sagte: sunder unbescheiden haz; vgl. 7008: dem unbescheiden hazze wart ein ende gegeben.

2060. ieglicher wolde daz da baz). Aber in der Hs. findet sich ir yeglicher, welches mir mit Unrecht verworfen scheint. Will man hier zweisilbigen Auftact nicht gelten lassen, so ließe sich doch eher noch ir ieglich schreiben, wie Haupt V. 3230 gethan hat: ir ieglich het ein îsenhuot (cod. jr yeglicher); eine ähnliche Besserung erfordert V. 1964, vgl. V. 2507. Über ir ieglich sieh auch Pass. K. 258, 4; 293, 49.

2098 folg. so saget man uns danne,

daz kein tuerc wäre noch sî

kurzer danne Biler].

In der Hs. gezwerg für twerc. Pfeiffer hält getwere und verwirft dagegen wære noch. Ich glaube, wenn nach Überflüssigem zu suchen ist, so hat man am ehesten getwerc zu entfernen. Es hieß wohl: daz nieman oder daz dehein man wære noch ensî u. s. w.; auch vom Riesen hieß es einige Zeilen vorher: daz Brians langer wære dann ieman bî sînen zîten.

2167. der tet man eines niht rât]. Beneckes Vorschlag: niht eines statt eines niht zu lesen (Haupt, Zeitschr. 3, 267), halte ich für verwerflich. Vgl. Erek 7793: eines hâres sanfter niht; Kinth. Jesu 70, 29: der worte sî einez niht vergaz = nicht ein einziges; 91, 46: der ist einer niht beliben auch nicht einer; Fundgr. 1, 103, 1: dô antwurte er ir ein wort niht auch nicht ein Wort; in dieser Zeitschr. 3, 362, Z. 16: unde lâzent einen stein ob dem andern niht; Urstende ed. Hahn 76: unt umbe einen kleinen stein unganzes niht daran schein auch nicht ein Steinchen zeigte sich daran versehrt; Lanzel. 1761: dêst ein wort niht gelogen; Berthold 284, 18: den zwein sult ir aller gnâden eine niht tuon (vgl. Kinth. Jesu 78, 31); Leben Christi in Haupts Zeitschr. 5,

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25, 307: der einen zaher nie moht gehân niemals auch nur eine Thräne; Heinrich v. d. Türlîn in der Krône 9992: der ritter was einer niht; Heinzelein v. K., von dem Ritter und Pfaffen 366: ein stunde ich niht dâ wider strebe = ne horam quidem; Mai u. Beafl. 104, 21: den ein rieme gebristet niht; der g. Gerh. 4005: daz ein man dâ niht genas = auch nicht ein Mann; Stricker, im Karl 5766: der liezens einen niht genesen; Gute Frau 1019: unz er 500 ritter gewan, den eines ringes niht enbrast; Pass. K. 293, 37: daz einer bi im niht enbleip auch nicht ein einziger; Martina 200, 15: von der milten gotes süeze ein hâres lok in niht engât; Hans v. Bühel im Dyoclet. 800: der jüngelinc ein wort niht sprach ; Lassberg LS. 1, 617, 102: ein wort sprach si nie; Joh. Rothe Chron. c. 49: unde erslúg ime alle sin volg, daz einer niht davon quam; Altd. Bl. 1, 120: ich wil ûch von alle même gûte ein vierling niht geben; Parz. 2, 21: sîn triwe hât sô kurzen zagel, daz sî den dritten biz niht galt; Closen. 95: der dirte mensche niht; Joh. Rothe im Rittersp. 2155: ûf den derten si daz niht erben; Renner 20174: daz ez der fünfte niht hat für guot; J. Tit. 4180, 3: des wart an in der zehende niht gerochen (vgl. 4178, 2); 4381, 3: er mohtez zehendest teil niht hân erzeiget; Sündenfall ed. Schönemann 2104: dat de hunderste begripen nicht enmach des wunders gelîknisse; Berthold 280, 2: dû enhâst eht aller waren riuwe einige niht; 545, 2: dû hâst der wâren minne einigen trophen niht; Pass. K. 434, 9: Augustinus ein einec wort nie zû gesprach; 678, 31: daz wir ein einec wort niht mugen noch enturren vort gesprechen. Hiernach sind die wenigen Beispiele bei Hartmann zu bemessen. So im Iwein 978: daz im von wirte selch gemach eines nahtes nie geschach; 1075: nû was diu burcstrâze zwein mannen niht ze maze; 1186-87 hieß es vielleicht: daz mir dâ dehein man ein wort nie zuo gesprach (nach Lachmann: nie dehein m. e. wort zuo gesprach); 615 nach B: derne wâren zwêne niender gelîch; besonders verdächtig in Hinblick auf die dargelegte Regel ist Iw. 2572: sîn (sc. Keîî) hete niht einen tac | geruochet der künec Artûs | ze truhsæzen in sîme hûs, wo die bessern Handschriften anders niht einen tac, also einen überladenen Vers haben, ich vermuthe daher:

sin hete anders einen tac

geruochet niht der künec Artûs

= Artus hätte sonst, d. h. wenn Keii nicht ein sô tiwer helt gewesen wäre, ihn auch nicht auf einen Tag zu seinem Truchsessen genommen. Etwas ganz anders würde niht einen tac oder niht eines tages bedeuten, z. B. Leben Christi 1. 1. 355: diu riwe wil niht eines tages gern, si muoz die wîl man lebet wern, d. h. nicht etwa nur, nicht bloß einen Tag, sondern u. s. w.

2195 folg. als diu brûtlouft nam ende,

nu schiet mit richer hende u. s. w.].

Der erste dieser Verse darf seiner Wortstellung und seiner Betonung nach schwerlich Hartmann zugemuthet werden. Vielleicht ist als zu streichen; ähnlich ist dann 9857: diu hôchzit hâte ende. | nû schiet der ellende u. s. w.

2200 folg. die (sc. spilman) sprachen alle wol von den hôchzîten: | Erecke und Eniten | wunschten se aller sælekeit]. Wol sprechen verlangt in dieser Verbindung wohl den Dativ, so daß von vor hochzîten gestrichen werden muß. Der Dichter wollte sagen: Sonst (V. 2170 folg.) pflegen die varenden und die spiiman auf die hohen Feste, denen sie beigewohnt haben, aus Neid zu schelten und zu fluchen (des hât er nît und fluochet der hochzît), wenn sie sehen, daß der eine mehr, der andere weniger davon getragen hat; hier, bei Enitens und Ereckes Hochzeit, war es anders: alle wurden so überaus reichlich bedacht, daß sie nicht anders konnten, als wol sprechen den hochziten. Vgl. 2402: man spræche im anders niht so wol; 2832: daz was daz man im wol sprach; ferner 2843, 2984, 5937; das Gegentheil lautete: si sprâchen alle we der stunt.

2266 folg.

swaz aber im des (sc. guotes) gebrast
(ich meine daz er was dâ gast,

sin lant was im verre)

Artus der herre

gap im swaz er vorsprach].

So Lachmann. In der Hs.: er maynet daß er was da ein gast. Ich meine, wenn man den Geschmack des Schreibers nur etwas kennt, SO lässt sich das Richtige hieraus schnell errathen: wand er was dâ ein gast. Man erinnere sich nur, wie oft in der Hs. wanen mit meinen vertauscht ist; auch hier wird der Schreiber wânde statt wande gelesen und darum in seiner Weise verändert haben.

2289. der ein hurtlich gnuoc was]. In der Hs. der einem. Hurtlich ist in der Bedeutung gut für stoßendes Losrennen, sonst nicht weiter belegt im med. Wb. Vielleicht hieß es: der ein chuntlich g. w., wozu die folgenden Zeilen noch besser passen: ûzen ein lichtez spiegelglas, vil verre glaste des schîn. Auch V. 2339 steht: wapenroc und covertiure al ein, beidiu genuoc kuntlich.

2329. îserhosen von Glenîs]. Da die Hs. issercossen gewährt, ist es fraglich, ob Haupt das Richtige in den Text gesetzt hat; man könnte vielleicht noch eher an îsercolzen, romanisch calezon chausson denken, vgl. Parz. 802, 19; 683, 17; Willeh. 296, 3; Diut. 2, 304: caliga hose t. kouce.

2371. nû wârn die besten da ze wege geherberget nach ir pflege]. nicht die geste? auch V. 1388 hatte der Schreiber die pesten geschrieben statt die geste.

2380 folg. Von Erek, der sich vor den zum Turnier gekommenen Gästen still zurückgezogen hat und alles Aufsehen vermeiden will, er lebte als ein wol karger man

heißt es:

ungiudeclichen

und wolt sich niht gelichen
einem guoten knehte,

und von allem rehte.

giudens urloup mohter hân

derz dicke für in hete getân:

ern dûhte sich so volkomen u. s. w.].

Die letzte Zeile gebe ich nach der Verbesserung Pfeiffers. Die vorausgehenden Zeilen aber enthalten, offen gesagt, des Unsinnigen zu viel, als daß man sich bei ihnen beruhigen könnte. Zuerst der Zusatz und von allem rehte: das kann doch nur heißen: und mit vollstem Rechte. Aber was soll hier der Gedanke: Erek lebte ganz geräuschlos und wollte sich nicht gleichen einem guoten knehte und das mit vollstem Rechte? Eben so widersinnig wäre der folgende Gedanke: ein Recht zu geräuschvollerem Auftreten möchte der wohl haben, der oft mehr als Erek (so versteht und übersetzt es Lachmann!) getan hätte. Das Widersinnige scheint mir einestheils durch Lachmanns falsche Deutung, anderntheils durch Haupts ihr folgende Interpunction hervorgebracht zu sein. Man wird wohl so lesen müssen:

ern wolte sich gelîchen

einem guoten knehte
und der von allem rehte

giudens urloup mohte hân.

derz dicke für in hete getân,
ern dûhte u. s. w.].

d. h. er wollte sich nicht gleichstellen einem bewährten knehte, dem es doch mit vollstem Rechte zugestanden hätte, Aufsehen zu machen; er, der oft mehr als ein solcher kneht - so und nicht anders ist für in nach dem Zusammenhange zu deuten gethan hatte (sieh V. 2627), er hielt sich nicht für so vollkommen noch für so berühmt, daß ihm solch Gebahren gestattet wäre.

2432 folg. dô geviel im diu êre,

diu in an lobe zierte,

daz er schûfte und justierte].

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