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oder schreibe gloubin; 17165 und gewidirtin den schadin | dâmit sî sus warn vorladin, besser in K dâmit si warin sus vorladin; 2879 so werdin sî dem vrâze | sich begebin mit unmâze, das Metrum verlangt gebin, und so steht in K; 20390 ist allein richtig die Lesart von ·K vridis kên der cristinheit; 6547 brûdre und gewapinte man, besser in K wapinman wie 19202; 1327 dô der vorgangin zwelfhundirt wârn, hier passte die Form vorgân in den Vers, welche K hat, vergl. die verkürzten Participien im Reim 15136 und 27566;2398 ûf daz vorbescheidne zil | von dem kemerêre; | dâ zû nam ere | der sinen wol fumftûsint man, an einen fünfsilbigen Vers ist nicht zu denken, vielmehr fehlt eine Silbe, daher vielleicht dâ zû der sînen ere | nam wol fumft. m. oder dâ zû nam wol ere | der sînen f. m., vergleiche über ere = er 9850.

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Als Beispiele, in denen die Herstellung des Textes missglückt ist, ja zuweilen gerade zu fehlerhafte Formen gewählt oder stehen geblieben sind, führe ich noch folgende Stellen an: v. 18871 ist mîne gewizzen, als femininum, fest zu halten nach der Lesart beider Handschriften, nicht mîn, vergl. mhd. Wörterb. 3, 791; 18261 ist statt des durch die Handschr. gesicherten vorsunne sich mit Unrecht in den Text gesetzt vorsinne sich, vergl. über den conj. praet. Graff 6, 228; - 993 zuletzt trat er des tôdis spor, des nîman mac sîn vorhabin, so offenbar dem Sinne gemäß in K, während Strehlke irhabin aus S aufgenommen hat; 15451 ist willentlichen aus S beibehalten statt des üblichen willeclîchen, welches hier K hat und 8552 von allen Handschr. bezeugt ist; 3694 über dî Wizlin samen SO zu bessern statt Wizil intsamen, denn Wizile, Wizil ist stets nur sw. f. bei Nicolaus, z. B. 3697, 3741;4689 und 10363 ist nach K und S die schwache Form Marien wieder herzustellen; 4228 sí reitin ouch nicht wochin, wo K sicher die echte Schreibung bewahrt hat sin reitin d. i. si enreitin; 19942 do her Kasimir gesach, wo S do der, K do er liest, hat wohl K das echte, vergl. diese Zeitschr. 5, 498; auch der Loket in v. 27057 ist verdächtig, vielleicht ist das Comma nach der und nicht vor der zu setzen; 2636 durch der rechte dulde pîn, wo K durch dar bietet, ist zu schreiben durch daz r.; 1824 ist aus S dâ an gewählt, ein Fehler des Copisten für dar an, wie in K steht; 2154 mit sus getâne liste kraft, falsch für getanir, welches K gewährt; 9147 irgiz als Imperativ, besser und dem Dialecte gemäßig in K irgûz; 7080 ist der Fehler vordiste beibehalten statt vorde'ste d. i. vorderste; 9931 des herrin zart, aber in K findet man des slegin zart, welches offenbar verdorben ist aus des degin zart, vergl. mhd. Wörterb. 1, 309; 16261 ist ohne Noth das bei Nic. sonst nicht gebräuchliche zûzim gesetzt gegen die bessere

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Überlieferung in K und S; 27074 wî lestirlichen man dô tet | Loket der valsche vurste, hier ist von Strehlke man im Texte weggelassen, unterm Texte wân dafür vermuthet; höchst wahrscheinlich muß es mein heißen, über welches sieh Pfeiffer S. 194;-4781 ist bi eime vliz gegen das Metrum gesetzt, richtiger K bî ein vliz, vergleiche die Beispiele von bi mit Accusat. bei Pfeiffer S. 131; 3869 ist helfamme obstetrix nach S, wo es noch dazu über einer Rasur steht, dem Texte einverleibt, die echte Lesart aber in K hefamme verschmäht worden. Ich entsinne mich nicht das erstere irgendwo schon gelesen zu haben außer in Philipps Marienl. 2005 nach der Heidelb. Handschr., wohl aber heveamme hefamme hebamme, sieh mhd. Wörterb. u. Fundgr. 2, 196, 3, Grieshab. Predd. 2, 3 und 111. Schließlich noch einige Beispiele von der ungleichmäßigen und unsicheren Behandlung, welche gewissen Wortformen zu Theil geworden ist. So scheint Strehlke an den meisten Stellen die Trennung von dô und da durchführen zu wollen, obwohl zuweilen die Reime dagegen sprechen, auch sonst nicht selten nach niederdeutscher Weise ô für â auftritt, vergl. Pfeiffer S. LX. Sehr auffallend ist namentlich das Schwanken bei den Formen iman, nîman (im Reim 6017) und îmant nîmant (im Reim 19208); bald setzt der Herausg. nach K die ersteren in den Text, wo S imant nêmant hat, wie z. B. 17960, 21278, bald und dies ist am öftesten der Fall îmant nîmant nach S mit Zurücksetzung von K z. B. 15597, 16786, 11455. Ebenso geht es ihm mit den Formen her und er, secht (in K gewöhnlich seth) und set, obláta und ablâtâ 18971 u. 21405, Heinrich und Henrich, sowie mit den mit ent- (int-) zusammengesetzten Verben, bei denen meist die Form int gewählt, zuweilen aber in belassen ist. Der Dialect des Nic. ist allerdings der Art, daß er in diesen und ähnlichen Fällen nach Bedürfniss bald zu dieser bald zu jener Form greifen darf, wie dies aus den Reimsilben sich verweisen lässt; gleichwohl kann ein Verfahren, welches ohne Rücksicht und ohne Noth in der Wahl schwankt oder eine Regel nur halb durchführt, unmöglich ein kritisches genannt werden.

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Auch unter den Erklärungen, welche Strehlke unterm Texte hin und wieder beigefügt hat, sind einige zu berichtigen. So ist bern, sw. v., in v. 14764 im vaste um di backen bern mit den vuisten falsch erklärt durch streben," sich vielmehr mhd. Wörterb. 1, 143-144; 17561 ist libberen weder liberare" noch „librare schütteln," sondern wie Wackernagel und Pfeiffer S. 302 nachträglich vermerkt haben: gerinnen, coagulari; vergl. noch Fundgr. 1, 323, 4. Roth Denkm. 81; das Wort gehört zu lebere Leber; im mhd. Wörterb. 1, 970 steht

"

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es an unrechter Stelle; 21914 in den grundelôsen luf, hier ist luf unrichtig gedeutet durch „Luft," das Richtige zeigt Pfeiffer S. 191; 15136 nû wârin dî burger begân noch westin waz mê grifin an d. h. nun waren die Bürger betroffen, erschrocken, in Verlegenheit, nicht aber wie Strehlke sagt zu Ende, fertig, es war aus mit ihnen;" da das mhd. Wörterb. diese Bedeutung nicht kennt, so setze ich zur Vergleichung noch her Pass. H. 18, 60 Joseph was dô begangin wû er sich mochte nider lân; Pass. K. 463, 48 dô was sî begangen ob sî geloubete oder nicht; Altd. Blätter 2, 43, 87 der jongfrouwen vater was sêre begangen; 22907 der vogit sinen mac sach dar nidir sigin tôt, wo sigin als „niederdeutsch" bezeichnet wird, obwohl das Wort sich auch sehr häufig im Oberdeutschen findet; 25170 daz wir kumen zu der genist, der er im himil ist gewist d. zugewiesen."

-

i.

versichert ist, nicht aber „gewîst d. i.

Für das Verhältniss und den Werth der hier am meisten in Betracht kommenden Handschriften lässt sich schon aus den bisherigen Anführungen ermessen, daß die Stuttgarter auf eine einseitige nicht zu rechtfertigende Weise vom Herausg. bevorzugt worden ist. Die Scheu vor den glatteren, den Vers meist bessernden Lesarten der Königsbergerin, so wie vor den in derselben befindlichen Correcturen, wie begründet und lobenswerth sie manchen andern Handschriften gegenüber auch sein mag, war sicherlich hier nicht am rechten Orte. Und zwar darum nicht, weil gerade in der aus dem Zählen der Silben entstehenden Glätte und Eintönigkeit die charakteristische Eigenthümlichkeit der Verse des Nicolaus beruht. Was die metrische Regel anbelangt, so steht K unfehlbar dem Originale um vieles näher als S. Aber auch in Bezug auf die Schreibart und namentlich in Bezug auf ihre verhältnissmäßig zahlreicheren niederdeutschen Formen hätte K an nicht wenigen Stellen eine genauere und günstigere Berücksichtigung finden sollen.

Noch sind bei Nicolaus einige seltene Ausdrücke übrig, die den Erklärer zu einer eingehenden Besprechung herausfordern. Unter ihnen wähle ich folgende:

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abetrossen, sw. v., in v. 24457 dî kost, dî sî da hatten abgetrost (nicht abgetrôst"), abladen, vergl. mhd. Wörterb. 3, 115" und trosserieme im Ordensbuch ed. Schönhuth S. 71; trossieren bei CI. Hätzler. S. 306 (22).

beklipfen, sw. v., in v. 21850 sundir ouch dâmitte di lant von dem întritte des rîchis zu Egipten dî heiden gar beklipten gewinninde burge unde stete. Hat nicht beklipten das violenter abstulerunt" des latein.

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Originals ausdrücken sollen? dann ließe sich etwa das ahd. klu) pa kluppe forcipula bei Graff 4, 549 und mhd. Wörterb. 1, 846 (anders Renner. 21703) sowie das angels. clyppan, amplecti vielleicht vergleichen. Oder ist das Wort verderbt aus bekripten bekripften? dies käme der Bedeutung von violenter abstulerunt wohl am nächsten, vergl. auch krippen bei Schmell. 2. 392. Vergleichungs halber hier noch zwei Stellen aus dem j. Titurel, dessen Verf. folgenden Reim auf Egipten hat: 3948 vierstund funf kunige | fuert der ûz Egipten | mit grôzer kraft der menige und vor allem strît die unverkripten; und 4057 also die von Egipten hievor bî alten zîten | in gedrange die verkripten | dolten für die rûwe gerner strîten. Über die Bedeutung von diesem verkrippen weiß auch das mhd. Wörterb. keine Auskunft.

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bekroten, sw. v. belästigen beschweren behindern occupare, in v. 8348 (betretten in K.), welches Pfeiffer ehemals nicht weiter nachweisen konnte und Strehlke darum neuerdings für ein anak leyóμevov erklärte, ist jetzt durch andere Beispiele belegt von Pfeiffer in den Beiträgen zur K. d. köln. Mundart 90°, vergl. auch mhd. Wörterb. 1. 888; ferner Purgoldt's Rechtsbuch ed. Ortloff. S. 42 daz man des danne unbekrodet blibe; S. 60 daz sî nîmant sal bekroden ader vorletzen; S. 87 daz ome nîmant in deme rechtin widir sinen willen bekroden sal; S. 94 in der strâze sal nîmant graben noch die bekrodin daz ez erre zu wandern. An die niederdeutschen Formen kruden bekruden schließt sich an das Wort bekrudde (nach K, bekurde nach S) Belästigung in v. 22650, für welches Pfeiffer bekudde vermuthete, sowie crude st. f. = molestia Qual in v. 25147. Endlich gehört auch hierher krotelich krodelich, adj. molestus bei Ortloff 1. 1. S. 355. Für betretten, welches oben die Königsb. Handschr. bei Nicol. bietet statt bekrooten, ist vielleicht bekretten zu lesen, vergl. kretten bei Frisch 1, 547°.

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dumpf, dumpfe? v. 11768 zu jugist im der dumpfe (: strumpfe) bestûnt mit absulchir nôt, daz er vil darnidir tôt. Ich vergleiche Sündenf. ed. Schöneman. 2394 dat kindelin lach bî my jo up deme bedde, lichte. dat ik it sulven dumpet hedde, wo dumpen soviel ist als ersticken; im j. Titurel 6095 ist tumphen wohl in timpfen zu ändern, bei Meister Altswert 27, 12 ez begunde flammen dumpfen | sunder allez argez rumpfen; nicht recht klar bei Albrecht v. Haberst. ed. Bartsch S. 206, 49 der kneht damphen began, sold er die melde lâze etc. Ist Pfeiffer's Erklärung = " Dampf des aus dem kopflosen Körper entströmenden Blutes" richtig, dann möchte ich nicht im in in ändern, dagegen bestân für intransitiv = stehen bleiben, halten wie 23941, so daß der Sinn wäre: „zuletzt blieb ihm der Blutdampf, der Lebensodem stille stehen; „dumpfe

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wäre dann soviel wie toum doum, z. B. Pass. K. 265, 13 des libes toum entging im animam exhalavit, und so auch 337, 4; Heinrich v. d. Türlin in der Krône 12167 nû was er von dem toume des bluotes errunnen, vergl. mhd. Wörterb. 3, 60. Bedeutet dagegen dumpfe = suffocatio, dann wäre im in in zu ändern, um einen passenden Sinn zu erhalten.

entspên, sw. v. in v. 7332 hastû genen knecht gesên, den lâz dir mit nicht entspên. Ich erkläre: den laß dir nicht durch Spähen abwendig machen.

ergrensen, sw. v. im Reime auf: Rensen, bei Pfeiffer S. 149, ist schwerlich etwas anderes als das bei Nic. sonst noch vorkommende ergremezen; auch ist die Bedeutung in Wuth versetzen dem Zusammenhange weit bequemer. Vergl. Köpke z. Pass. 718.

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gehebe geheve, adj., vergl. Pfeiffer 156 und Ben. Wörterb. 1, 602. Ich füge hinzu Pass. K. 321, 78 sin hûs was so gehebe (: gastgebe) daz bi im mancher nachtes bleib; 557, 68 nû was so gar g. (: gêbe) an dem herzen Lêônhart; 642, 22 die edele die gehebe (: gêbe); 687, 89 die edele dirn, die schône und die gehebe (:gêbe); Michelsen, Mainz. Hof z. Erfurt S. 38 die redekasten und leufte umb die mâlstein sal er alle zeit gehebe u. ganz behalten, vergl. Frisch 1, 389 = „non perfluus, nullam rimam habens." Vergl. auch ungehebe bei Pfeiff. S. 245 und in dessen Marienlegg. S. 153 (22), wo ungehebe wohl beizubehalten ist, Pass. K. 14, 12.

gemeinen, sw. v. transitiv gebraucht in v. 27578 daz ich dich mûz gemeinen | unde dem unreinen; vielleicht zu bessern in mit dem unreinen, vergl. David v. Augsb. in Haupt's Zeitschr. 9, 31 dû uns wider teilhaft machest dîner gotheit, die du mit dem vater hûst êwecliche gemeinet. In den Alten Ges. von Nordh. ed. Förstem. ist gemeinen c. acc. soviel wie mit einem gemeinschaftliche Sache machen, z. B. S. 28, 91; 41, 183; 42, 191; 56, 52; 71, 133. Vergl. mhd. Wörterb. 2, 102".

grant, adj., v. 22962 daz ungewittere uf sî dûz î grandir und î grandir; von Pfeiffer S. 167 ist grandir als Comparativ vom partic. gerant gefasst mit Berufung auf Grimm zu Athis S. 67; Frisch leitet es von grandis heftig ab. Ich möchte letzteres nicht so ganz verwerfen. Denn es findet sich z. B. grandewerre im j. Titurel 4052, 4 ob sie dâ sanfte lebten oder lebten sie mit grandewerren; und 4193, 4 ûz Tabrunît die geste, von den sach man hie noch grande werren; Ms. 3, 281 (9) möhte ich einen grantwerren betrahten; dasselbe ist wohl ein grôzer werre bei Suchenwirt S. 109 vergl. Schmeller 4, 136; ferner grande = groß j. Tit. 6048, 1 da bi in einem lande wehset der pfeffer zanger kleine und

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