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an. Zu Ende und Anfang der Inschriften findet sich häufig das Zeichen des Kreuzes und zwar in dreifacher Gestalt, ein unverkennbarer Beweis ihres christlichen Ursprungs. Die Zeit ihrer Abfassung ist, nach Prof. Beer, das vierte Jahrhundert, in welchem bereits das Wallfahrten als ein verdienstliches Werk so hoch gestellt wurde, dass Gregor von Nyssa, Hieronymus u. A. wider den Missbrauch und die Uebertreibung desselben eiferten. Aber nicht von Palästinensern oder Syrern, die nach dem Sinai wallfahrteten 1), sondern von einem im peträischen Arabien heimischen Stamme rühren diese Inschriften her, wie schon die mit Arabismen untermischte aramäische Mundart derselben zeigt. Die Schrift, welche sich durch Freiheit des Zuges und Kühnheit der Buchstabenverbindung auszeichnet, weist auf ein Volk hin, welches viel und kalligraphisch schrieb, und somit auf einer ziemlich hohen Stufe der Gesittung und Bildung stand. Ein solches Volk war im peträischen Arabien neben den uncultivirten, des Schreibens wahrscheinlich völlig unkundigen Saracenenstämmen allein das der Nabatäer. Diese verwitterten von ihnen beschriebenen Steine sind somit die einzigen Ueberreste der Sprache dieses Volkes, über welches uns sonst nur wenige zuverlässige, aber die Neugier in hohem Grade anregende Notizen übrig geblieben sind. Diese jetzt zu reden anfangenden Denkschriften, welche grösstentheils den Namen des Schreibers mit dem vorausgesetzten

(MNHZOH), d. i. es werde gedacht! enthalten, erzählen uns, dass in der christlichen Vorzeit unter einer grossen Bevölkerung des peträischen Arabiens das Wort vom Kreuz Eingang gefunden hatte und dass christliche Pilger aus der Mitte derselben nach den geheiligten Stätten der alttestamentlichen Gesetzgebung zogen. Dort lagerten sie ihre Kameele, dort legten sie eine Zeit lang ihr Jagdgewehr und ihre Waffen nieder, erhoben betend ihre Hände, senkten, den grossen Thaten Gottes nachdenkend, ihre Augen nieder und schrieben an das Sandgestein der heiligen Felsen, vor denen Gott einst sein Volk vorüberführte, zwischen zwei Kreuze ihre Namen mit der Bitte ihrer zu gedenken, die ihnen nun nach funfzehn Jahrhunderten erfüllt wird.

Seelzen, Burckhardt, de La Borde, Grey aliique descripserunt. Explicavit E. F. F. Beer. Fasc. I.: Inscriptionum centuria litteris hebraicis transscripta. Accedunt tabb. lithograph. XVI. Lipsiae, Barth, 1840. 4.

1) Ueber Wallfahrten und Gelübdereisen der Mönche am Jordan und überhaupt aus dem h. Lande nach dem Sinai, um dort anzubeten, besonders auch um da das h. Abendmahl zu empfangen, s. Cotelerii Monum. II. p. 394. 428.437.

KIRCHLICHES CHRONIKON

des

peträischen Arabiens.

29 Johannes der Täufer straft den Tetrarchen Herodes Antipas darüber, dass er seine legitime Gattin, die Tochter Aretas'), Königs von Petra, verstossen und das Weib seines Bruders, Herodias, sich ehelich verbunden hatte. Durch diese Verstossung seiner Gattin verwickelt sich Herodes in einen für ihn nachtheiligen Krieg mit Aretas (Euseb. H. E. I, 11. Joseph. Antiq. XVIII, 5.), und dieser bemächtigt sich, wahrscheinlich durch den einfallenden Tod des Kaisers begünstigt, des römischen Damaskus.

39 (3. Regierungsjahr Calijula's). Marcus der Evangelist predigt den Aegyptern und Alexandrinern das Evangelium von Christo, und wird selbst erster Bisch. der alex. Kirche (Chronicon Alexandrinum p. 544). So lautet, jedoch in der Zeitangabe divergirend, die übereinstimmige altkirchliche Sage (s. Euseb. II, 16. Niceph. XV, 2. u. A.). Dorotheus in der Synopsis setzt bedeutsam hinzu, dass Marcus auch,,cunctae finitimae regioni" das Ev. gepredigt habe.

c. 40 (nach Chr. Alex. im 2. J. des Claudius). Bekehrung Pauli und seine Reise von Damaskus nach Arabien. Nach drei Jahren kehrt er von da nach Damaskus zurück, muss aber entfliehen, weil der Ethnarch des Königs Aretas (von Petra) ihn zu greifen trachtete (2 Cor. 11, 32. vgl. Act. 9, 24.) 2).

Zw. 46-126 (nach Vincent um 63). Der Periplus des Erythräischen Meeres publicirt. Zur Zeit des Verf. war Malichus König von Petra (Geographi minor. I. S. 11). 98-117 Trajan Kaiser. Entstehungszeit der mit den Ebioniten innigstverwandten Secte der Elcesaiten, nach Epiphanius (nach Eusebius im 60. Lebensjahr des Origines, also c. 247). In den spätern Jahren des Origines verbreiteten sich die Irrlehren der Elcesaiten in die

1) Grücisirte Form des Eigennamens lé

حَرِتْ

(mit senkrechtem Fatah).

حَارِث

auch defektiv geschrieben

2) Winer, Reallex. in dem trefflich ausgearbeiteten Artikel Aretas.

Gegenden jenseit des Jordan, was den Origenes bewog, öffentlich dagegen zu predigen (Euseb. H. E. VI, 38). Als Wohnsitz der Secte nennt Epiph. auch Nabatäa: οὕτω καλουμένῃ χώρᾳ πέραν τῆς ἁλυκῆς ἤτοι νεκρᾶς καλουμένης θαλάσσης ἐν τῇ Μωαβίτιδι χώρα περὶ τὸν χειμάρρουν Αρνών, καὶ ἐπέκεινα ἐν τῇ Ιτουραίᾳ καὶ Naßaridi (Haeres LIII.)1). Joh. Damascenus (Coteler. Mon. I. p. 292) sagt, dies einschränkend, nur: ἔτι δεῦρο τὴν ̓Αραβίαν κατοικοῦντας καθύπερθεν τῆς νεκρᾶς θαλάσσης κειμένην.

105 Cornelius Palma, Präfekt von Syrien, unterwirft dem Trajan das peträische Arabien. Dieses Jahr (221. Olymp., 8. Trajan, unter den Consuln Candidus und Quadratus) beginnt eine neue Aera der Peträer und Bostrener. Πετρέοι και Βοστρηνοὶ ἐντεῦθεν τοὺς ἑαυτῶν χρόνους ἀριθμοῦσι (Chronicon Alexandr. p. 596). -Entstehungszeit der Secte der Ebioniten (nach Chro nicon Alexandrinum), nach Epiphanius (Haer. XXX.) ursprünglich in Nabatäa und Paneas (ἐκ τῆς Ναβά ταίας καὶ Πανεάδος τοῦ πλείστον).

117–211 (Adrian bis Septimius Severus). Petra behauptet als Metropole (ΑΔΡΙΑΝΗ ΠΕΤΡΑ ΜΗΤΡΟΠΟΛΙΣ) noch einigermaassen seinen früheren Glanz; wir besitzen Münzen, in Petra geschlagen unter Adrian, Antoninus Pius, Marc Aurel, Septimius Severus (Quatremère l. l. p. 29). 150 bl. Irenäus, Kleinasiat, 177 Bisch. von Lugdunum und Vi

enna. Er nennt unter den das Primat Roms anerkennenden Kirchen des Orients auch die arabischen (p. 237. ed. Paris.). c. 191 Pantänus wird auf Bitten der Araber durch Demetrius, Bischof von Alexandrien, nach dem inneren Arabien gesendet, wo schon Bartholomäus das Evangelium gepredigt hatte 2). c. 216 (nach Danäus). Die Valesier, Anhänger eines gewissen Vales (Valens), nach Epiphanius (Haeres. LVIIL vgl. Jo. Damascenus bei Coteler. Mon. I. p. 295) identisch mit gnosticirenden Irrgläubigen zu Bacathus, un

1) Auch die Essäer oder Ossen er leitet Epiphanius her and the Naβατικῆς χώρας (καὶ Ἰτουραίας, Μωαβίτιδός τε καὶ Αρηϊλίτιδος τῶν ἐπέnewa tñs noiλádos týs áλvnñs), 8. Epiph. ed. Petavius II. App. p. 34 ss. und mein "" Wissenschaft, Kunst, Judenthum" S. 240.

2) S. Assemani Bibl. Or. T. III, P. II. p. 591 ss. vgl. Gildemeister, Scriptorum Arabiae de Rebus Indicis loci etc. p. 26 s. Das dem heiligen Lande so nahegelegene Arabia Petraea ist wohl schwerlich unter dem vagen Namen India begriffen worden.

τροκωμία Αραβίας τῆς Φιλαδελφίας, welche ihre Anhänger entmannten und den Fleischgenuss nur solchen Castrirten gestatteten.

244 (nach Asseman 229) Beryll, Bisch. von Bostra, wird von Origenes in einer kirchlichen Versammlung seines Irrthums über die Person Christi überführt (Euseb. VI, 33. vgl. 20. Niceph. V, 22.). Die Schriften Berylls sind untergegangen (s. Cave I. p. 122 s.)

247 Origenes führt auf einem nicht unbeträchtlichen Concil zu Bostra eine arabische Secte, welche die Sterblichkeit und Wiedererweckung der Seelen behauptete, zur Wahrheit zurück (Buddeus, Programma de Arabicorum haeresi, in Syntagma dissertt. acad. p. 738.)

249 Decius lässt gegen die Baoßápovs Zapaxnvovs (die Nomaden und Blemmyer) herbeigeschaffte afrikanische Löwen und lybische Ottern los (Chron. Alex. p. 632). 249 Ausbruch der Christenverfolgung zu Alexandrien unter Decius, noch vor Ankunft des kaiserlichen Edikts. Chäremon, der greise Bischof von Nilus, flieht mit seiner Gattin εἰς τὸ ̓Αράβιον (Αραβικὸν ὄρος 1), von wo er nicht zurückkehrt. Viele andere nach dem Açáßiov ὄρος gefüchtete Christen werden von den Βαρβάροις Σαρακηνοῖς τα Sklaven gemacht (Erzählt durch Dionys von Alex. bei Euseb. H. E. VI, 42; vgl. Niceph. V, 3.). 253 Paulus der Eremit, aus Oberägypten, Begründer des Mönchslebens 2).

272 Aurelian besiegt bei Daphne und Emesa die Zenobia und unterwirft sich wieder das von ihr unter Claudius Apollianus weggenommene Arabien (Malala I. p. 395. 398).

285 Antonius aus Coma in Mittelägypten, Einsiedler auf einem Felsen in der gebirgigen Wüste am rothen Meere, eine Tagereise von demselben (Quatremère, Memoires Géograph. sur l'Egypte S. 151 ff.

295 Amr b. Gafna, zweiter König von Ghassân 3), baut mehrere Monasterien in Syrien (Abulfeda Hist. Anteisl. p. 129).

1) Valesius versteht darunter gegen die gewöhnliche Auffassung den mons Troicus, das Gebirge bei Troja auf der Ostseite des Nil, wo nach Bolland (Vita S. Antoniï §. 11.) das monasterium Pispiritanum lag.

2) Von Aegypten aus wurde das Mönchsleben auch im peträischen Arabien heimisch; die Mönche und Eremiten beider Länder standen im lebhaftesten Verkehr (Alteserra; Apophthegmata Patrum; Palladii Historia Lausiaca). 3) in Hauran, nördlich von Bozra, in der Nachbarschaft von Deir Zubeir, El-Mug'eimir und Ghauth â, viell. etwas westlich von Ari (). Zwar hat Hauran sehr wenig Wanner, aber gerade diese

غسان

Die Emigration der Azditen aus Jemen und ihre Ansiedelung um Ghassan fällt nach dem Durchbruch des Felsendammes

(pell Mun) zw. 150 u. 170.

Nach 300 (nach Beer). Abfassungszeit der zahlreichen Inschriften an den Felsenwänden der am Sinai gelegenen Wadi's durch christliche, die heiligen Oerter der mosaischen Offenbarung besuchende Nabatäer.

303-312 Zeit des glorreichsten Märtyrerthums der ägyptischen Christen). (Reichhaltige, höchst interessante Quelle: De miraculis Sancti Coluthi et reliquiis actorum Sancti Panesniv Martyrum Thebaica Fragmenta duo etc. opera et studio Aug. Ant. Georgii, Romae 1793. kl. Fol.) Die Gegenden am rothen Meere und das Felsenund Gebirgsterrain jenseit desselben, ein Zufluchtsort der Bedrängten.

c. 305 (unter Diocletian und dem alex. Bischof Petrus). Die

benachbarten Saracenen überfallen nach dem Tode ihres Phylarchen die Mönche des Sinai; viele (40, nach Andern 38, unter ihnen Sabbas und Esaias) werden niedergemetzelt, andere flüchten sich in das oxúowμc (wahrsch. auf dem Berge Horeb), s. Menaea und Anthologion Clement. VIII. Diesen 40 Märtyrern scheint das Kloster Teσocoάnovra ratéqes (7) am Fusse des Horeb in dem Thale El-Leg'âh gewidmet zu sein (Bellonius, Observat. II, 63). S. Bolland, Acta Sanctorum ad 14 Jan. p. 936 s.

Zw. 306-371 Hilarion, der Mönch aus Thabatha, südl. von Gaza. Er heilt den Orion, virum primarium et ditissimum urbis Ailae, quae mari rubro imminet (Hie ronym. Vita S. Hilarionis II. col. 20. ed. Veron.) Er kommt auf einer Besuchsreise in Kades mit einer grossen Schaar Mönche nach Elusa, als das Volk eben im Venus-Tempel das Jahresfest der Göttin begeht, und tauft daselbst viele Saracenen und auch den Priester (Coronatus) der verehrten Göttin (ibid. col. 26.).

207 Die h. Catharina, (Hecaterina, angebl. identisch mit Dorothea, Rufin. VIII, 17), eine alexandr. Jungfrau, von

Gegend zwischen Bozra und der Grenze von El-Leg'ah ist nicht eben arm an bewässerten Wâdis. Ich verdanke diese Mittheilung Herrn Eli Smith (in Beirut).

1) In dieselbe Zeit fallen die Märtyrer Cosmas und Damianus, angeblich aus Arabien (Alyaveiç), 8. Syntagma de tribus SS. Anargyrorum Cosmae et Damiani nomine Patribus, absolv. Dehnius, Viennae 1660. 4.

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