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mitten unter ihnen." Suchen laßt uns ihn auch im Sacrament, wo er den hungernden und dürstenden Seelen nahet und ihnen verborgenes Manna reicht. Suchen aber auch daheim im Wort, darinnen er zu uns redet; fuchen im Umgange mit den Seinen; besonders aber auch suchen im stillen Kämmerlein, wo ja der große König so gern bey denen ist, die ihre Herzen auf ihn richten, ihre Kniee vor ihm beugen und mit Verlangen zu ihm rufen. Wer's je gethan, der muß bekennen, daß es die Wahrheit sey, was da geschrieben stehet: der Herr ist freunde lich dem, der auf ihn härret, und der Seele, die nach ihm frager (Klag.3, 25.), und welchë ihn ansehen und anlaufen, derer Angesicht wird nicht zu Schanden. “ (Pf. 34, 6:)

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Aber freilich wird Niemand das erfahren, als wer auch ernstlich Willens ist, dem Herrn zu leben, und so folgt nun:

medie ste Ermunterung, daß wir als Christi Unters thanen, ihm, unserm König, allewege treuen Gehors same leisten.

Ist das doch eine alte Schuld, wozu wir uns schon lange bekannten und die wir nimmer leugnen können, wie müßten denn unsere Taufe leugnen, müßten leugnen, was wir am heiligen Tage unserer Einsegnung versprochen haben. Wen dieß Versprechen gereuet; wöhlan! er nehme es zurück, er sage sich von Christo los und lebe dann ohne ihn nach seines Herzens Lust. Wer aber sein Gelübde noch heute gelten läßt und also Christo angehören will; der soll dann auch, wie der Apostel spricht, nicht mehr

sich selber leben, sondern dem, der für ihn gestorben und auferstanden ist. Und eben dieß ist die Ermunterung, die uns mit diesem Tage gegeben wird. Leben wir denn dem Herrn, so ist es mit dem eigenen Leben vorben, das heißt: wir fragen nun nicht mehr, was uns gefällt und unserm Fleische angenehm ist; sondern darnach fragen wir nur: was Christo unserm Herrn zur Ehre und zum Wohlgefallen gereicht; und sind mit unserm Entschluß sogleich im Reinen, sobald wir den erklärten Willen unsers himmlischen Königs, unsers göttlichen Blutsfreundes haben: dieß soll gethan und jenes gemieden werden. Wir fragen dabey nicht: wie komme ich zurecht? wie wird mirs daben gehen? Denn das ist seine Sorge, und wo wir ihm nur unbedenklich, in kindlicher Einfalt folgen; so hat er alles schon versehen, daß sich die Schwierigkeiten, eine nach der andern, lösen müssen. ...

Da nehmt ein Beyspiel an den Jüngern, die hier einen sonderbaren Befehl erhielten. Sie sollten hingehen in den naheliegenden Flecken, in dem gewissen Glauben, dort würden sie eine Eselin finden angebunden und ein Füllen daben. Die sollten sie auflösen, und, ohne einige Widerrede von Seiten des Besikers zu fürchten, zu ihrem Herrn und Meister bringen. Hätten die Jünger hier mit Fleisch und Blut sich erst besprochen und über den Befehl vernünfteln wollen; so sahen sie Schwierigkeiten genug, die sie wohl möchten abgeschreckt haben. Aber sie kannten ihren Herrn, sie baueten auf sein Wort, gingen daher mit einfältigem Glauben an das befohlne Geschäft, und alles ging leicht von Statten. So wird uns auch das

Schwerste

Schwerste leicht von Stätten gehen, wenn wir nur mit rechten Glauben an den Herrn, mit reiner Absicht ihm zu dienen und auf sein Wort gestüßt zur Sache schreiten. Die Schwierigkeiten dabey, ja die Gefahren, die sich auch zeigen mögen, bedeuten weiter nichts, als daß der Glaube sich auf der Probe befindet. Bestehet er die, und wird die Sache im Glauben angefangen und fortgeseßt; so ebnet sich im Fortgang immermehr der Weg, und es scheiden da Hindernisse, die wohl wie Berge vor uns standen. Da erfährt man, was der Heiland spricht von einem Senfkornglauben, womit man Berge verseßen könne, und lernt den Spruch verstehen: „Alle Dinge sind möglich, dem, der da glauber.“

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Darum wolle Gottes Gnade im neuen Kirchenjahr nur einen rechtschaffenen, lebendigen Glauben in unsere Herzen geben. Niemand denke da: Glauben hab ich genug!" denn eben das ist die Sprache derer, die auch nicht einen Begriff vom Glauben haben, geschweige daß bey ihnen die Kraft des Glaubens wäre. Wer sich dagegen nach der Wahrheit kennt, der wird wohl Ursache finden, mit jenem Manne im Evangelio zu beten: Herr, ich glaube, hilf meinem Unglauben; oder wie die Jünger zu bitten: Herr, stärkè mir den Glauben. O möchten wir alle im neuen Kirchenjahre mit dieser Bitte recht oft vor dem erscheinen, der, was er von uns will in seinem Worte, auch gern uns schenket, so wir nur herzlich bitten. Möchte denn auch der innige Wunsch, im Glauben fest gegründet zu werden und also in der Gnade zu wachsen, zur heiligen Ståtte und zum Altare uns trei

ben.

ben. O gewiß, wir gingen nie leer von dannen, und würden die selige Erfahrung machen, wie freundlich der Herr ist denen, die ihn füchen, und den Seelen, die nach ihm fragen; da würden wir denn auch stärker im Geist, freyer von unsern alten Feinden, fruchtbarer in göttlichen Werken seyn, und also immer tüchtiger, dem Herrn in seis ner lehten Zukunft freudenvoll entgegen zu gehen. » Amen.

Am zweyten Adventssonntage.

"

Eingang: Jesus Christus, gestern und heute, und derselbe in alle Ewigkeit."

Das ist, Geliebte! ein Wort der Schrift von tiefem Gehalte. Wir haben also Christum immer noch, und er gehört, ohn’allen Unterschied, einem jeden Zeitalter an. 1Ind immer derselbe Christus, nie anders, als wir ihn finden in seinem Wort. So ist uns auch darum sein Wort gegeben, damit wir ihn zu jeder Zeit daraus erkennen und so zu einem gewissen Seelenfrieden, d. i. zum wahren Leben gelangen. Will demnach einer das wahre Leben haben; so muß er es im Worte Christi suchen, an welches darum alle Welt gewiesen ist, wie denn der Heiland auch befohlen hat, das Evangelium zu predigen aller Creatur. Gott Lob! auch uns ist es gepredigt; wir haben das theure Evange lium, das Wort von Christo auch, das nicht, wie Menschenwort, veränderlich ist. Fragst du dann: wo ist Wahrfragst du also in einer Zeit, wo so verschiedene

heit?

Mey

1

Meynungen in der Welt die Menschen verwirren, daß sie selbst nicht mehr wissen, was sie glauben sollen, fragst du: wo finde ich die Gewißheit, die meine Seele beruhigen und mein Herz fest machen kann? Po Lieber! sie ist da, die Glaubensgewißheit, die du suchst.,, Jesus Chris stus, gestern und heute, und derselbe in alle Ewigs keit." Ihn suche in seinem Wort; da wirst du Weisheit lernen, und die Weisheit wird dein Herz erleuchten. Das ist das Licht, das alle Menschen erleuchten soll. Und wer dürfte sagen, wir brauchen es nicht, wir hätten nun ein anderes Licht? Die Sonne bleibt das Licht der sichtbaren Welt, obschon sie nun seit tausenden von Jahren geleuchtet hat. So auch das Wort des Herrn. Ja es wird noch bestehen und leuchten, wenn einmal Sonne und Mond den Schein verlieren. Hierüber, über die unwandelbare Gültigkeit des Wortes Christi

mich das heutige Evangelium zu reden.

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veranlaßt Gott wolle

aber die schwachen Worte segnen, die jest zur Ehre seiner Wahrheit sollen gesprochen werden. /cont

Ev. Lucă 21, 25-36.

Der Heiland, theure Zuhörer, der hier eine künftige große Zeit vorherverkündigt, giebt uns dabey eine wichtige Wahrheit zu bedenken, wenn er fagt: :,, Him; mel und Erde werden vergehen; aber meine Worte vergehen nicht." So spricht er, als er eben etwas vor: herverkündigt hatte, was keine Menschenvernunft von selbst erkennen und wissen kann. Doch soll man's ohne Zweifel glauben, darum, weil es der Herr gesagt. Und

ebert

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