صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني
[ocr errors]

Opfer von uns, wenn wir nicht trachten durch unser ganzes Thun und Lassen den Namen Gottes zu preisen. Wie widrig, ja erschrecklich müßte es uns nicht seyn, wenn wir dieselben Hirten, die hier so großer Gnade gewürdigt wurden, auf fündlichen Wegen erblicken müßten. Von ihnen mußte ja, wenn auch die ganze Welt Gott sollte aus den Augen gélässen haben, etwas ganz anderes erwartet werden, nämlich ein Wandel zu Gorz tes Ehre, wie der Apostel auch zu allen Gläubigen spricht: » ihr esset oder trinket, oder was ihr thut, thut es alles zu Gottes Ehre." So thaten sie denn auch zu Got

[merged small][ocr errors]

IV.) von ihnen gemeldet wird, indem es heißt: sie kehreren um und breiteten das Wort aus, das zu ih nen von diesem Rinde gesagt war.

Sie fehreten um, d. i. sie gingen wieder an ihr Berufsgeschäft. Hatten sie kein Bedenken getragen, dem Herrn zu Ehren ihre Arbeit liegen zu lassen, und dem göttlichen Rufe zu folgen, der sie zu ihrem Heiland wieß; dem göttlichen Willen und Wohlgefallen, da sie nach der genossenen Seelenerquickung an ihr Berufsgeschäft dachten und wieder an

so thaten sie wiederum ganzol

thre Geschäfte gingen.

Dan

wird uns abermal in diesen Leuten ein schönes Erempel vorgestellt. Der Christ muß, wenn es Zeit dazu ist, d. i. sobald der göttliche Ruf es fordert, seine täglichen Berufsgeschäfte und was er etwa vor der Hand hat, stehen und liegen lassen können, und ja nicht denken er habe Schaden davon; wie auch die Hirten nicht Schaden davon hatten, daß sie,

dem

*

dem göttlichen Rufe zu folgen, für eine Weile ihre HeerDen verließen, Dann aber muß er auch zu rechter Zeit sich wieder an seine Berufsgeschäfte begeben, und diese ja nicht verächtlich halten, vielmehr nach der empfangenen Gnade, und der vom Herrn geschenkten Seelenerquickung den zeitlichen Beruf mit seinen Lasten und Beschwerden nur desto lieber haben. So war es ohne Zweifel mit den Hirten. Gern kehrten sie zu ihren Heerden zurück, und ihr Beruf als Hirten, ob er auch seine Lasten hatte, war ihnen nun so lieb und werth', daß ihnen kein Gedanke einkam, sich einen andern Stand zu wünschen. Warum? — sie nahmen nun die Freude am Herrn, die sie genossen hatten, zu ihren Geschäften mit; und wie sie durch den ganzen Vorgang überzeugt seyn mußten, daß ihr Stand Gott gefalle, wie wenig die Welt auch davon halten möge, so thaten sie nun ihre Arbeit Gott zu Ehren und eben darum mit Lust, als Menschen, die bey Gott Grade hatten. Das ist nun Heute noch das Geheimniß, wie man in jedem Stande, selbst dem beschwerlichsten und niedrigsten, so froh und glücklich leben kann, daß man gar nicht daran denkt, sich eine andere Lage zu wünschen. Trachte nur, wer dahin kommen will, vor allen Dingen, daß er der Gnade Gottes in Christo möge theilhaftig werden; so wird er sicherlich in jedem Stande, in welchem er Gott zu dienen berufen ist, so gern, wie dort die Hirten, seine Arbeit thun, und froh und glücklich leben wie sie. Es heißt nun aber von diesen begnadigten Leuten weiter: „fie breites ten das Wort aus, das zu ihnen von diesem Rinde

[ocr errors]
[ocr errors]

gefagt

gesagt war." Die große Erfahrung nämlich, die ja nicht sie allein anging, die konnten und mochten sie nicht für sich allein behalten. Sollte doch, wie ihnen der Engel gefagt die große Freude allem Volk widerfahren. Darum erzählten sie, was sie gesehen, gehört, empfunden hatten, ihren guten Freunden, Bekannten, und wer es hören wollte. So geht's noch jezt. Hat da ein Herz in Christo Ruhe und Friede, Freude und Seligkeit gefunden; so geht auch das Bekennen an. Da hat man Angehörige und Freunde, denen man ein Gleiches wünscht, und so fagt man ihnen, sofern sie's irgend hören wollen: feht, so ist es mir gegangen; so hab' ich Ruhe für meine Seele gefunden, so bin ich ein in Gott vergnügter, seliger Mensch geworden. Macht's denn mir nach; und sucht den Herrn, weil er zu finden ist. Und eben so scheuet man sich nicht, wo die Gelegenheit es giebt, auch vor der Welt es zu bezeugen, daß man von keinem andern Heil als nur in Christo wisse, und freuet sich also, dem Herrn, auch unter Spott und Schmach der Welt, die Ehre zu geben. So soll's auch seyn; und welcher Seele Christus offenbar geworden, die soll auch zeugen von ihm, und dadurch andern nüßlich werden. So spricht der Herr auch selbst:,, wer mich bekennt vor den Mens schen, den will ich auch bekennen vor meinem himm lischen Vater. Wer mich aber verleugnet vor den Menschen, den will ich auch verleugnen vor meinem himmlischen Vater."

Nun, theure Freunde! ihr Alle bekennt ja freilich wohl den Herrn, wie ihr auch heute thut. Aber sehet

num,

nun, ob's auch das rechte Bekenntniß sey. Wie Manche bekennen Christum bloß, weil es so herkömmlich ist, fie bekennen ihn nur so nach dem Buchstaben des Katechismus, oder nach dem Munde ihrer Lehrer. Das aber ist noch nicht das rechte Bekennen; sondern wenn ich aus Erfahrung von ihm zeuge, ich selber habe ihn so erfun den, wie ihn die Schrift beschreibt, wie der Katechismus von ihm redet und wie von ihm gepredigt wird, da, wo sein Evangelium regiert. Wenn ich dann alles, was ich da von ihm höre over lese, selbst so an meinem Herzen erfahre, daß ich ihn demnach als meinen Heiland so gewiß erkenne, als ihn die Hirten dort ganz unbezweifelt als ihren Heiland erkannten; dann kann ich erst ein rechtes Bekenntniß von ihm thun, und dann bekenne ich getrost und lasse es mich nicht irren, wie auch die Welt mich darum anfechten möge. Denn was ich selbst erfahren habe von Christi Gnade, von seiner Liebe und von dem Frieden, den meine Seele bey ihm gefunden, das kann mir nun nicht ausgeredet werden; und wo ich den Verführern nichts zu antworten wüßte, so würde ich alle ihre Spisfindigkeiten damit niederschlagen, daß ich mich auf meine Erfahrung beriefe, wie jener Blindgeborne, und bey mir dachte, oder auch laut bezeugte: „Eins weiß ich: Ich war blind und bin nun sehend; → ja ich war todt und bin durch Chrifti Gnade lebendig geworden. “Song So, meine Geliebten! muß es bey uns werden, wofern wir Christum recht bekennen wollen, und so werde es denn auch bey euch allen, -a

Ihr habt nun wieder dieses Fest ein Zeugniß von

der

der Gnade und Freundlichkeit des Herrn vernommen. Da wünsche ich nun nichts mehr, als daß es mit euch allen dahin komme, daß ihr, wie jene Leute in Sichar (Joh. 4.), sagen und froh bekennen lernt: -„Wir glauben nicht mehr um deiner Rede willen; sondern wir ha Ben selbst erkannt, daß dieser ist wahrlich Christus der Welt Heiland,Amen.

[merged small][ocr errors][merged small]

1, Verachtest du den Reichthum seiner Güte, Geduld und Langmüthigkeit ? 20.

Eingang: Heute, geliebten Freunde! find wir zum

lehten Male in diesem Jahre hier versammelt; denn ehe wir wieder den Ruf zum Heiligthum vernehmen, ist das Jahr hingeschwunden, und ein bedeutender Theil von unfrer Pilgrimsbahn liegt dann aufs Neue hinter uns. Wir mögen darum diese Stunde als eine Abschiedsstunde. Betrachten, die ja sonst immer das Gemüth in eine gewisse ernste Stimmung verseßt. Und wie könnten wir nur vernünftige Menschen, geschweige Christen genannt werden, wenn wir gedankenlos aus einem Jahr ins andere übergingen, oder gar uns den Bedauerungswürdiwollten, die nichts in ihrem Gewissen fühlen, wenn sie das ohne Gott verlebte Jahr mit Frevel schließen, damit's ja ganz verloren sey. Wolltet ihr denn, geliebten Freunde! euch auch also verschulden?

gen gleich stellen o

« السابقةمتابعة »