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bringen? Ja, was dich drückt und plagt und an der Se= ligkeit hindert, - bringen also deine Sünden alle, daß er sie wegnehmen insge deinen Schaden, daß er ihn

heilen könne

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» → dein arges unruhevolles Herz, daß er es stille, und mit seinem Frieden, seiner Liebe, feiner Erquickung darin wohne. Seht! liebe Seelen! so treu, fo unaussprechlich gnådig ist unser himmlischer König mit uns umgegangen, und hat's uns wohl bewiesen, daß er uns nicht vergessen noch versäumen kann, weil wir ihm in die Hände gezeichnet sind (Jes. 49, 16.). Welche Erinnerungen für uns an diesem heiligen Tage! - Freilich wer den sie nicht gleiche Wirkungen haben bey denen, die da noch ernst genug sind, dergleichen Erinnerungen anzuneh men. Ich wende mich zunächst an dich, mein lieber Christ! der du von Gnadenstunden weißt, wo Christus mit dem Lichte seiner Wahrheit, mit der Kraft seines Wortes, mit der Erquickung seines Trostes furz mit der Gnade, von der es heißt: „Herr! deine Gnade ist das Leben“ zu dir gekommen ist. Du hast also nicht bloß erfahren, wie Christus sich zu dir herabgelassen und bey dir angeklopft hat; sondern du hast auch empfangen von seinen Gnadengaben, die er dem Herzen bringt, das seine Stimme vernimmt und ihm die Thür aufthut, du blickst also auf das verflossene Kirchenjahr mit Freuden zurück und weißt, was es dir eingebracht hat. O du ge segnete Seele! vergiß es doch zu keiner Zeit, was der Herr dir Gutes gethan; gedenke insonderheit am heutigen Tage mit innigstbewegtem Herzen, mit Demuth, Dank und Freude an dein Glück, daß du ein Christ, ein Un

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terthan, und ein begnadigter Unterthan des Reiches Christi geworden bist. Du aber, der du zwar Christum

als den Herrn bekennst, zu ihm dich mit dem Munde nahst und mit den Lippen ihn preisest, mit deinem Herzen aber fern von ihm bist; du, der du heute gedenken mußt, wie munmehr wieder ein Gnadenjahr dahingeeilt ist, wo Chriftus dich vergeblich heimgesucht hat, wo du ihn hast ververgebens rufen, vor deiner Thür stehen und anklopfen lassen; o daß dich heute, bey solcher Erinnerung, Schrekken und Schaam befalle! Denn, was es auf sich habe, fo große Gnade des Herrn vergebens empfahen, das lehrt uns eben das Volk, zu welchem der Sohn Gottes persönlich kam, das Volk, von dem Johannes sagt: Er, der Sohn Gottes, kam in sein Eigenthum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. ? So folgte aber auch auf die so große Gnade, eben darum, weil sie verachtet ward; das schwerste Zorngericht, und Jesus sagte es selbst mit Weinen vorher, daß es nicht abzuwenden sey, weil das, Volk nicht erkennen wolle die Zeit darinnen es Heimge sucht würde. Nun, liebste Seelen! so lasset es uns denn besser machen, lasset uns, durch Anderer Schaden gewißigt, die Zeit der Heimsuchung erkennen, und darum nun auch

II.

auf die Ermunterungen merken, wozu der heutige Tag uns wecken und reizen will. Verstehen wir seine Bedeutung recht und sind die vorigen Erinnerungen nicht ganz bey uns verloren gewesen;" so werden wir uns ja wohl ermuntern lassen

1.) daß wir ohn' alles Scumen die ungewisse Zeit der Gnade nußen.

„Siehe! dein König kommt zu dir!" - das wird an diesem Tage nicht nur der Kirche im Ganzen; sondern Jeden von uns insonderheit zugerufen. Und so stehen wir eben auf dem Punkte, wo wir Jerusalems Bewohner, und das Volk Israel nach unserm Evangelio erblicken. Schon öfter hatte der Herr die sündige Stadt mit seiner Gegenwart begnadigt und mit dem Volk, das ihm so innig am Herzen lag, drey Jahre hindurch sich alle Mühe gegeben. Jest kam er nun das letzte Mal, und wenn wir ihn mit diesem Gedanken auf diesem seinem Wege betrach ten; so möchte uns wohl ein Schauder ergreifen. Aber wie? Geliebte! wenn unsere Lage dieselbe wäre? Wer mags denn wissen, ob nicht der Herr das leßte Mal jezt unsere Seele sucht? — das ist einmal gewiß, es wird dieß Gnadenjahr für Manchem das leßte seyn. Freund! wenn es bey dir so wäre? Sinn des Herrn erkannt? wem hat er seinen Nath offenbart? Drum kann uns nichts verderblicher seyn als Sicherheit. Sie war das Unglück jener Leute zu Noahs Zeit, von denen es heißt: „sie aßen, tranken, freyeten und ließen sich freyen" sahen also und merkten es nicht, wie drohend das Verderben schon über ihren Häupten schwebte, das plöklich kam und raffte sie ohne Gnade das hin. Ach laßt uns überlegen, was denn aus uns wohl werden möchte, wenn unerwartet der lehte unserer Tage kame, gleich einem Diebe in der Nacht. Haben wir auch unser Haus bestellt? ist auch das Eine Nothwendige be=

Wie? lieber Wer hat den

forgt?

sorgt? Ist es noch nicht geschehen, o sö eile, lieber Mensch, weil es noch Tag für dich ist, eile und rette deine Seele. Sprich nicht: ein ander Mal,

ach! so ist

Mancher schon betrogen und hingerafft, wo er vergebens wünscht, nur einen einzigen von den verlebten Tagen zurück zu erhalten. Darum jeht die kostbare Zeit genugt und `ungesäumt gethan, was doch einmal geschehen muß, wenn man nicht alles verlieren soll; jezt gleich ohne Aufschub sich daran begeben, sein ewiges Heil zu schaffen.

Wie machen wir das aber? wie nußen wir recht die noch vorhandene Gnadenzeit? Hier folgt die ~

2te Ermunterung, die uns an diesem Tage ans Herz gelegt wird,...

„daß wir nåmlich mit ganzem Ernste Chris stum suchen.

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Nicht wie das Volk im Evangelio, das fuchte Christum zwar, aber es suchte ihn nicht mit rechtem Ernst, nicht auf die rechte Art. Es war vom irdischen Sinne bethört und wollte nur zeitliche Gunst und gute Tage von Jesu haben darum fiel es auch in Kurzem von ihm ab; und wie es heute Hosiannah rief, so rief es kurz nachher das,,Kreuzige!“ über ihn aus. Es kannte den Heiz land nicht, ja es verkannte ihn in seiner Erniedrigung. Wir aber, lieben Freunde! wir sollten doch wohl ihn heute besser kennen. Sein Reich ist nicht von dieser Welt, und so kann Niemand zu ihm kommen, der noch die Welt lieb hat. Für solche Leute ist sein Gnadenreich nicht. Willst du denn Christum finden; so suche ihn als den Heiland deiner Seelen; so sey das lediglich dein Verlangen,

daß

daß deiner Seele geholfen werde, daß du, gereiniget von deiner Sündenschuld, ein gutes Gewissen vor Gott be kommst und ein erneuertes Herz, ein Herz, in welchem Gott als sein Tempel wohnet; da wirst du lernen die Sünde haffen, die jest dich lockt und reizt, wirst deine Luft an Gottes heiligen Willen, und Trieb und Kraft zum neuen Gehorsam haben, und dich dabey der sichern und lebendigen Hoffnung des ewigen Lebens freuen. Seht, liebe Seelen! das ist die Gnade, die wir in Christo finden, und wer sie redlich sucht, der findet sie auch bey ihm. Sonst sind wir elende Menschen, wir mögen im Uebrigen auch alles haben: Was hilft es uns? Ist doch kein Friede in denen, die ohne Christum leben, und kommt der Tod; so ist es gar und ewig mit ihnen vorbey. Wie nöthig also, daß man Christum suche, den Einen, der uns helfen kann, wie er auch Jeden zu helfen willig ist, ja sich nach eines Jeden Rettung sehnet. Drum mache sich doch auch ein Jeder auf und suche den Herrn; weil er zu finden ist. Aber man suche ihn recht, mit ganzem Lenst; ➡ wie einst die Kranken ihn suchten, die seine Hülfe begehrten, und wie das Kind die Mutter sucht und nicht zu stillen ist, man gebe ihm was man wolle, bevor es nicht die Mutter bey sich sieht. So ernstlich laßt uns Christum suchen; suchen an der heiligen Stätte, und also kommen, nicht der Gewohnheit wegen, wobey man immer das alte, tråge, eitle Herz mitbringt; sondern kommen mit wahrer Begierde und innigem Herzensdrang den Herrn zu finden, der da verheißen hat: „ Wo zwey oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich

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