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Schreiende ungerechtigkeit der Weißen gegen die Indianer.

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nehmungen, der Pfleger der Wissenschaften, und daher der Herr und Meister. Der rothe Mann will nur jagen, fischen, kämpfen, rauchen und schlafen; er besißt ausgebreitete und noch dazu fruchtbare Ländereien. Diese bleiben unbebaut und unbenuht, nur zur Jagd dienend. Taufende könnten auf ihnen wohnen und sich mit Leichtigkeit ernähren, während jest nicht einmal Hunderte mühsam ihr Leben darauf fristen. Städte, Dörfer, Straßen, Kanåle, Eisenbahnen könnten gebaut werden, wo jekt nur elende Wigwams stehen. Fort mit den Hunderten, die im Wege sind, damit die Tausende Plah haben! Fort mit ihnen nach dem Westen, hinter den Mississippi! Dort ist Land genug für fie, dort können sie jagen und fischen und schläfen und rauchen und sich gegenseitig todtschlagen! Gehen sie gutwillig, desto besser für sie; weigern sie sich zu gehen, zwingen wir sie; wir haben die Gewalt, die Waffen der Klugheit und das Feuerwasser. Ueberdieß verlangen wir ihr Land nicht umsonst; wir wollen gern dafür bezahlen; viel freilich können fie nicht fordern. Nur fort mit ihnen, sie sind uns im Wege. Diese Sprache hat es nun so weit gebracht, daß die diesseit des Mississippi wohnenden Indianer jenseit des Vaters der Flüsse neue Wohnstätten sich suchen müssen. Die Oneidas aus dem Staate New-York sind schon ausgewandert, wie wir wissen; die zurückgebliebenen Stämme können sich nicht auf die Dauer halten. Die im nördlichen Theile des Staates Ohio auf ihren Reservegebieten lebenden Indianer, zu den Ståmmen der Wyandòts*), Schawanees, Delawares, Senecas und Ottowas gehörend, von denen ebenfalls viele zum Christenthum übergegangen sind und einige bedeutenden Landbau und Viehzucht treiben, sind auch gezwungen, das Land ihrer Våter zu verlassen und jenseit des Mississippi eine

*) Die Wyandots machten früher Ansprüche auf alles Land von den Seeen bis zum Ohio und von Pittsburg bis zum großen Miamiflusse, und man nannte sie gewöhnlich die Großväter unter den westlichen Indianern. Sie waren vermuthlich die Ersten, die dieses Land besaßen und verlassen es zulegt von allen ihren rothhäutigen Brüdern, die früher, an zwei Millionen stark, auf diesem herrlichen Jagdgrunde umherstreiften, der vor kaum hundert Jahren noch nicht vom Fuße eines Weißen betreten war,

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neue Heimath aufzuschlagen*). Die Ottowa- und Chip. pewa Indianer in Michigan sahen sich genöthigt, um von den beständigen Quålereien und Plackereien befreit zu werden, 1836 circa 20 Millionen Ucker Land an die Vereinigten Staaten zu verkaufen. Sie bekamen dafür 600,000 Dollars in 20 Jahren zahlbar, nebst einigen andern Bewilligungen, und behielten noch 150,000 Acker für sich, welche in der Gegend von Little Traverse, Chaloigan, Grand Traverse und Para Marquette liegen. Wie lange werden sie auf dem ihnen gebliebenen Gebiete bleiben können? Auch sie werden nach dem Nordwestgebiet aufbrechen müssen. Am 27. August 1840 zogen 5-600 Indianer von den Stämmen der Pottowattamas und Otto= was durch die Stadt Ottowa in Illinois nach ihren neuen. Wohnplähen, die westlich vom Mississippi liegen. Sie kamen aus dem nördlichen Indiana. Ein Theil sollte in einigen Tagen ihnen folgen; dieser hatte sich geweigert auszuwandern, war aber durch militairische Macht, welche der Agent der Vereinigten Staaten - Regierung requirirt hatte, dazu gezwungen worden. Da hilft kein Protestiren und Lamentiren, kein De monstriren und Appelliren. Sie müssen fort**).

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*) Wer auf diesen am 17. März 1842 von den Wyandots an die Vereinigten Staaten-Regierung verkauften Ländereien sich ankaufen will, muß nach Upper-Sandusky reisen. Dort ist jezt das Landamt; früher war es in Lima. Ein Theil der Länderein, Upper-Sandusky eingeschlossen, der die Anzahl von 640 Uckern nicht überschreiten darf, soll in Stadt-Baupläge, Straßen u. s. w. ausgelegt werden. Jeder Bauplag in der Stadt darf nicht über einen Viertel-Ucker enthalten und nicht unter 20 Dollars_ver= kauft werden. Baupläße außerhalb der Stadt, von denen jeder nicht über 2 Ucker umfassen soll, müssen jeder 15 Dollars bringen. So dürfen auch die angebauten Ländereien nicht unter dem von dem Aufseher festgesezten Preise losgeschlagen werden. Nach einer Congreßacte vom 3. März 1843 ist der Kriegssekretair bevollmächtigt worden, alle Gebäude, welche zum Gebrauche der unter den Indianern angestellten Personen Lehrer, Agenten, Bauern und Handwerker — aufgeführt worden sind oder aufgeführt werden, zu verkaufen, wenn das Land Eigenthum der Vereinigten Staaten geworden ist und sie für die bestimmten Zwecke nicht mehr gebraucht werden. Mit jedem Ge= bäude kann auch eine Quantität Land, aber nicht mehr als eine Section, verkauft werden.

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**) Unbegreiflich ist es, wie die Herausgeber der,,kirchlichen Mittheilungen aus und über Nord - Amerika“ (Druck und Commission der C. H. Beck'schen

Rathsversammlung der Indianer zu Green Bay.

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Hast Du denn, lieber Freund, nichts gelesen von der großen Rathsversammlung, die im August 1830 acht Tage lang zu Green Bay von einer Commission der Vereinigten StaatenRegierung mit den Häuptern der zahlreichen Indianerståmme jener Gegend gehalten worden ist, und von den interessanten Reden, die einige Häuptlinge bei dieser Gelegenheit gehalten haben? Die Zahl der Häuptlinge, welche zu der Berathung hinzugezogen worden waren und die betheiligten Stämme vertraten, belief sich auf dreißig (sie repråsentirten die 1822 aus dem Staate New-York eingewanderten Stockbridges, Oneidas und Brothertons, und die Menomenies, die Winnebagoes und Chippewas aus dem Nordwest Gebiete), und die gehaltenen Reden schildern wahr und kräftig das Verfahren der Weißen gegen die Rothen. So wie diese Häuptlinge gesprochen, so haben die Häuptlinge der in Massachusetts und Connecticut ehemals wohnenden Ståmme gesprochen, und so werden die Håuptlinge der jenseit des Mississippi hausenden Stämme sprechen, bis das Wort jenes alten indianischen Kriegers ganz in Erfüllung gegangen ist:,, Wir sind zurückgetrieben, daß wir nicht weiter rückwärts können. Unsere Tomahawks sind zerschlagen, unsere Bogen zerbrochen, unser Feuer fast ausgelöscht; noch eine kurze Weile und der weiße Mann wird uns nicht mehr verfol gen denn wir werden aufhören zu sein.“

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Buchhandlung in Nördlingen) in Nr. 1 1844 die irrige Behauptung aufnehmen könnten, daß der Staat Ohio auf seiner Nord- und Westseite von zwei andern Staaten begrenzt wird, in deren ungeheuren (!!) Ebenen und Urwäldern noch Hunderttausende von Indianern ihre Wohnsige haben. Wollen die verehrten Herausgeber mit ihren zahlreichen Freunden die große Aufgabe, die sie sich gestellt, genügend lösen, so geben sie den Gedanken an Missionen unter den Ureinwohnern von Nord - Amerika durch ihre ausgesen= deten oder in einem zu gründenden eigenen Indianer - Missions - Seminar ge= bildeten Missionare auf und beschränken ihre Wirksamkeit nur auf die deutsche lutherische Bevölkerung, die derselben eben so bedarf wie die Rothhäute, unter denen amerikanische Missionare thätig sind, und die ihnen doch nåher liegt. Der in den verschiedenen deutsch-lutherischen Gemeinden in Washtenaw County im Staate Michigan am grünen Donnerstage den 24. März 1842 in der Salems Kirche gestiftete Verein zur Bekehrung der Indianer wird wenig oder gar keinen Anklang finden, da die gesammte lutherische Kirche N.-A's. ihr Augenmerk auf Ostindien gerichtet und dort Missionen gebildet hat.

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Rede des Häuptlings der Stockbridges.

Ich theile Dir einige der damals gehaltenen Reden mit; aus ihnen lernst Du auch die nordamerikanischen Indianer besser kennen, als aus vielen Beschreibungen ihrer Sitten und Ges brauche. Die erste Rede ist von John Metoren, dem ersten Häuptlinge des Stockbridge - Indianer - Stammes; er sprach, nachdem er das Dokument, welches die Rechtsansprüche seines Volkes enthielt, auf den Tisch der Abgeordneten der VereinigtenStaaten-Regierung gelegt hatte, also:

,,Brüder, hört, was ich zu sagen habe. Dankt dem großen Geiste, der in Gesundheit und Frieden unser Antlig zu dem eurigen gebracht hat. Wir schütteln in unsern Herzen unserem großen Vater, dem Präsidenten, die Hand. Wir freuen uns, euch, seine Kinder und unsere Brüder, bei der Hand zu nehmen. Möge die Kette der Freundschaft, welche uns so lange mit einander verbunden hat, uns ferner verbinden, so lange die Sonne aus dem großen See herauskommt und in unserem Walde niedergeht."

,,Brüder, ihr wißt, wir sind stets Freunde unseres großen Vaters, des Präsidenten gewesen, der uns versprochen hat, unsere Feinde fern zu halten, wenn wir seine Feinde fern halten wollten. Wir lebten unter seinem Schatten zuerst in dem östlichen Lande (Massachusetts), dann mit unseren Brüdern in dem Staate NewYork; und weil unser großer Vater sagte, es würde besser für uns sein, hieher zu gehen, gehorchten wir seiner Stimme und gingen. Unser großer Vater sagte, er wolle die weißen Männer uns fortan nimmermehr beunruhigen lassen. Er wünschte, wir möchten hieher gehen und von unseren Brüdern, den Menomenies und Winnebagoes Land kaufen und uns bei ihnen ansiedeln und sie die guten Wege der weißen Männer kennen lehren wie sie das Feld bestellen, Häuser bauen und ihr Tuch verfertigen und andere gute Dinge mehr. Unser Vater sagte, wir sollten den Frieden erhalten zwischen ihm und dem wilden Volke des Nordwestgebiets er wolle uns und unsern Kindern dieses Land für immer geben - er wolle seine weißen Kinder nie zu uns kommen lassen, um unserem Volke starkes Wasser zu verkaufen und es zu betrügen und sein Land an sich zu reißen die großen Seeen sollten eine Mauer zwischen uns und ihnen seiner wolle gute Männer senden, welche uns

Rede des Häuptlings der Stockbridges,

besuchen und zusehen sollten, was uns fehlt,

uns Pflüge und alles
zu bauen
er wolle

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schicken, was man braucht, um Korn unseren Frauen das Nöthige schicken, um Tuch zu machen, unser Vater wolle, wenn einer der Stämme sich gegen uns erheben werde, oder wenn sie unter fich Streit anfingen, seinen langen Urm ausstrecken und mit seinem Munde sprechen und ihnen sagen, sie sollten ruhig sein - und hier, unter seinem Schatten, sollten wir alle in Frieden Leben und miteinander wachsen und eine große Nation werden, wie die weißen Männer und gute Häuser bauen und zuleht einen eigenen großen Vater haben, der in Frieden leben würde mit unserem großen Vater, dem Präsidenten."

,,Brüder, da wir wußten, daß unser großer Vater ein wahrhaftiger und ehrenwerther Mann war, und da wir glaubten, er würde nie sein Wort brechen und daß er einen starken Arm habe, dasselbe zu thun, vertrauten wir Allem, was er sagte. Wir freuten uns seiner Worte. Wir ließen seine weißen Kinder unser Land und unsere Heimath in dem Staate NewYork nehmen, und nahmen unsere Weiber und unsere Kinder in unsere Arme und kamen über die großen Seeen, um hier am For-Flusse zu leben; wir zündeten das Rathsfeuer an und machten Frieden mit unseren Brüdern, den Menomenies und den Winnebagoes. Wir gaben ihnen Geld für Land. Sie sagten, sie seien froh, uns zu sehen und mit uns zusammen zu leben und wir wollten alle Ein Volk sein. Sie versprachen uns, das Jagen und Fischen aufzugeben und, wie wir, Korn zu bauen und ihre Frauen spinnen zu lassen wie die unsrigen, und daß wir so gut und groß werden wollten, wie die weißen Månner. Wir waren alle einig und wir waren alle sehr froh."

Brüder, wir glaubten nicht, unser großer Vater, Pråsident Monroe, würde so bald sterben oder ein anderer würde an seine Stelle kommen, um zu vergessen, was jener versprochen hatte. Wir glaubten nicht, daß unser großer Vater so viele Papiere in seiner Tischlade hätte, daß er das Eine nicht finden könnte, auf welchem sein Vertrag mit uns ge= schrieben war."

,,Ihr seht, Brüder — der weiße Mann ist hier - er hat starke

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