ob es daher auch nicht anders handeln könne, wie trotzig und ungerecht England ein solches Handeln auch finden möge. Das Volk hat keine Ruhe und Rast; es muß weiter ziehen; ein Etwas, ihm selbst Unbekanntes, treibt es immer vorwärts, und wenn das feste Land sich noch Tausende von Meilen weiter erstreckte, als es sich erstreckt, es würde auch dahin auswandern und seine Hütte aufschlagen. Weder EngLand noch der Präsident der Vereinigten Staaten, wenn er auch wollte, können der Auswanderungs- und Ansiedelungslust dieses Volkes einen Damm entgegenseßen; es wälzt sich fort bis an die Küsten des stillen Meeres und bis an die Grenzen von Gentral - Amerika, behauptet aber auch hartnäckig die Hütte, die es gebaut hat. Daß der Präsident Polk in seiner Inaugural-Botschaft hinsichtlich des OregonGebietes so gesprochen, wie er gesprochen hat, ist ein Beweis, daß er den Geist und Charakter des Volks richtiger aufgefaßt hat, als einst Monroe, Meiner Ansicht nach ist das Volk der Vereinigten Staaten, nicht nur was politische Institutionen anlangt, sondern auch was den Proteftantismus betrifft, zu einer wichtigern Rolle in der Geschichte der Völker bestimmt, als Manche in ihrer Kurzsichtigkeit und ihrem Hochmuthe sich denken und vorstellen. Für Deutschland besonders muß dieses Laud das größte Interesse haben, weil so viele Hunderttausende seiner Kinder in dasselbe eingewandert sind und es zur Heimath gewählt haben, und Viele, Viele noch folgen werden. Denn auch in Deutschland lassen sich die Auswanderungen nicht mehr Hemmen; die meisten aber werden nach den Freistaaten gehen. Von diesen Freistaaten nun, von ihren Vortheilen und Nachtheilen, von den Zuständen der dorthin gewanderten Brüder und Schwestern, von den Aussichten, die sich öffnen, von diesem Allen eine richtige Kenntniß zu erhalten, ist ein natürli Vorwort. cher Wunsch. Und diesen Wunsch sollen die in dem vorliegenden Buche enthaltenen Briefe befriedigen. In ihnen ist viel gegeben, was aber gegeben ist, stüßt sich auf eigene Anschauung oder die zuverlässigsten Nachrichten, und meine Urtheile sind aus meiner innigsten Ueberzeugung hervorge= gangen. Und so mögen denn diese Briefe nebst den Nachrichten über Klima und Krankheiten in den Vereinigten Staaten und über Auswanderungen im Allgemeinen hinausgehen unter meine lieben Landsleute, bei ihnen eine freundliche Aufnahme finden, und ihnen auch wirklich das werden, wozu sie bestimmt sind: Beiträge zu einer richtigen Kenntniß der Vereinigten Staaten und deren Bewohner, besonders der deutschen Bevölkerung, in kirchlicher, moralischer, socialer und politischer Beziehung. Hamburg, am 8. April 1845. J. G. Büttner. Inhalt. Seite Erster Brief.. Reise nach Cleveland. — Musterung der Miliz, die Affenschande der Bereinigten Staaten. Bewaffnung und Bekleidung der Miliz. — Yankee Doodle in deuts scher Ueberseßung. Wirkung desselben. Lieblingsmusik der Amerikaner. Freiwillige Compagnieen. Geseze für dieselben im Staate Pennsylvanien. Die deutschen freiwilligen Compagnieen in New-York, Philadelphia, Baltimore u. f. w. — Gegenseitige Besuche der amerikanischen freiwilligen Compagnieen. Die Macht der Vereinigten Staaten in der Miliz. — Pastor Allardt in Cleveland. Dessen Fata. Geschichte der deutschen evangelisch-protestantischen Gemeinde daselbst. Schattenseite der unbedingten religiösen Freiheit. · Proselytenmacherei ver evangelischen Gemeinschaft, einer deutschen Sekte. — Die evangelisch - lutherische Gemeinde. · Die evangelische Gemeinschaft. Wie = Sekten entstehen. - Deutsche Sekten. Englisch- amerikanische Sekten, Zahl der Prediger und Communikanten. — Die römisch - katholische Kirche. — Unterrichts- Anzeige. Zweiter Brief............... Die merkwürdige Sekte der Shaker. — Ihr Anzug beim Gottesdienste. und Tanz. — Anna Lee, die Stifterin der Sekte. Reise nach Buffalo. — Sturm auf dem Erie-See. — Besonnenheit und Muth eines Ingenieurs. Die deutsche evangelisch-lutherische Gemeinde in Buffalo. — Die Altlutheraner daselbst. — Paftor Grabau's Gemeinde. Ihr Bekehrungseifer und ihr Bekenntniß. Geschichte dieser Gemeinde. Ercommunikation der Schlesier und Pommern. - Die Bannbulle wird öffentlich verbrannt. — Die neue altlutherische Gemeinde. — Blinde Anhänglichkeit der Altlutheraner an ihren Predigern. Stephaniten. Ein altlutherischer Schneider aus Breslau. Wie man in Deutschland mit den auswanderungsluftigen Altlutheranern verfahren foll. Die römisch-katholische Gemeinde in Buffalo. — Ihr Streit mit dem Bischofe Hughes in New-York. — Reisegelegenheit von Buffalo nach dem Westen. Inhalt. VII Seite 61 Vierter Brief.... - Der Niagarafall. — Mandver der Bergschotten auf kanadischem Boden. - Der Corn Planter's, bes berühmten Häuptlings der Senecas Reve an General Washing- Sechster Brief........... 83 Schnelles Wachsthum des Westens. Wisconsin. Jowa. Die Städte Dus buque und Iowa City. Eine Gerichtssitung unter freiem Himmel. — Der Westen, was er war und was er bereits ist. Die Squatters, jezt Preemptionisten. Verfahren derselben bei einem öffentlichen Landverkaufe. — Kirchliche und fittliche Zustände in Iowa und Wisconsin. Sektengeist und Sektenpredigt oder der geistliche babylonische Thurmbau. — Die ächten Pioniere und ihr Eldorado, das Oregongebiet. — Eine Seminolen-Ueberlieferung über den Ursprung ver Weißen, Kupferfarbigen und Schwarzen. — Der Piasa in Illinois, eine inbianische Tradition. sege, die Verlassenschaft verstorbener Fremden und die Steuerfreiheit der Prediger betreffend. Abreise nach dem Weften. Die deutsche reformirte Gemeinde in Mount Eaton,— Streit in den deutschen Gemeinden zu West Lebanon wegen der Betstunden. - Der französische König over the French Miller daselbst. Die deutsche Gemeinde in Wooster. — Unangenehme Stellung des Pfarrers hinsichtlich des Gehalts. — Die Deutschen gegen ihre Pfarrer. — Die eingewanderten und die eingeborenen Mennoniten. Die Sefte der Mennoniten. Die reformirte oder verbesserte den Verdacht der Heterodoxie fallen kann. — Der deutsche Prediger in Norton. Guter Nath an die in Deutschland gebildeten Vereine, welche Missionare nach den Vereinigten Staaten senden. — Delaware. — Große demokratische Versammlung vor Columbus. Wie es vor und nach der Präsidentenwahl zugeht. — Aufforderung an die Demokraten Pennsylvaniens. ·Beide Parteien treiben dasselbe Spiel. Congregationalisten (Congregationalists). Die presbyterianische Kirche (Presbyterian Church). Die alte Schule (old School). — Die neue Schule (new School). - Cumberland Presbyterianer (Cumberland Presbyterians). — Vereinigte presbyterianische Kirche (Associate Presbyterian Church). — Vereinigte verbesserte Kirche (Associate Reformed Church). — Reformirte oder verbesserte presbyterianische Kirche (Reformed Presbyterian Church). Calvinistische Baptisten (Calvinistic øder orthodox ober associate Baptists). Willensfreiheits-Baptisten (Freewill Baptists). — Sabbatarier (Seventh Day Baptists). Chriftier (Christians oder Christian Communion). — Schüler Chrifti oder Campbelliten (Disciples of Christ ober Campbellite Baptists). Methodistische Episcopalkirche (Methodist Episcopal Church). — Verbesserte me= thodistische Kirche (Reformed Methodist Church). — Die methodistische Gesellschaft (The Methodist Society). — Methodistische protestantische Kirche (Methodist Protestant Church). — Die Wesleyische Methodistenkirche (The Wesleyan Methodist Church). Protestantische Episcopalkirche (Protestant Episcopal Church).- Unitarier (Unitarians). Universalisten (Independent Christian Scite 166 199 Universalists). |