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Hiebei habe ich manche nicht unwichtige Namen einstweilen absichtlich ganz übergangen, wie Allmendinger neben Subst. allmend-, -de, Geistinger, Handkretinger, Peter-d-ing in Bonn, On. wie Tomerdingen u. a. Aber schon die hier gebotene beschränkte Auswahl weist, wie ich annehme, mit Wahrscheinlichkeit auf einzelne, sonst nicht nachgewiesene alte Namen, deren Zahl sich gewis erheblich vergrößern würde, wenn man die Sammlung fortsetzte und auf die ganze Art der zahlreichen Ableitungen mit ing, ung, ling und die ihnen entsprechenden Ortsnamen ausdehnen wollte. Ebenso würde sich auch die vollständigere Untersuchung der gesammten Deminutivbildung der Namen vermutlich sehr lehrreich erweisen.

L. Vornamen in Zusammensetzung.

Auch diese oft mehr interessante als grade lehrreiche, immer aber beachtenswerte Namenclasse erfreut sich eines so gewaltigen Umfanges, daß wiederum manche Beschränkung geboten war. So sind denn innerhalb der vier wichtigsten Abteilungen in die ich die ganze Schar zerlege, nicht bloß sehr viele zweifelhafte übergangen, sondern ich habe für diesmal die zu No. 2 oder 3 und 4 gehörige Unmenge der allbekannten, in Wahrheit unerschöpflichen, selbst heute teilweise noch fortgesetzten Zusammensetzungen mit jan, jahn, ian, mit -mann, -manns, mit sohn, son, sen absichtlich fast ganz ausgelaßen. Gleichwol schien es geraten, manches Unsichere einstweilen noch beizubehalten, wie z. B. Volpenhenn oder Hannwacker mehrfach zweifelhaft sind. Und wie in diesen Beispielen Manche Hann (daneben auch Hanna, Hane) und henn gar nicht als Name gelten laßen, so ist es andererseits nur zu oft fraglich, was überhaupt als Vorname anzusehen sei.

Diese ganze Art von Namen ist mehr oder minder ausführlich manchmal besprochen, aber meines Wißens kaum schon im Zusammenhange erörtert; ich habe auch sie seit Jahren aufmerksam in Urkunden, Chroniken, Wohnungsanzeigern und sonst verfolgt, bekenne indessen gern, außer Pott und Vilmar namentlich dem Mülheimer Programm von Andresen, dem Basler von Fr. Becker, dem Marburger von R. Reichel, dem Jeverschen von Strackerjan, dem D. Bürgertum von Kriegk, den Germ. Kleinigkeiten von Ad. Bacmeister manchen wertvollen Beitrag zu verdanken.

1. Zwei Vornamen in Verbindung.

Namen dieser Art sind natürlich sehr selten und außerdem ist das Verhältnis der beiden Glieder zu einander in der Regel nicht mehr

GERMANIA. Neue Reihe XI. (XXIII.) Jahrg.

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zu bestimmen. An sich ist es wol als ein zwiefaches, entweder copulatives oder Abhängigkeitsverhältnis anzusehen, so daß einer nochheute hie und da, besonders auf dem Lande üblichen Sitte gemäß zwei Vornamen zu einem verbunden waren, oder daß eins der beiden Glieder, sei es das erste oder zweite, den Vater, das andere den Sohn bezeichnete. Weil viele Leute z. B. Marieck (Mariechen) oder Johann heißen, so unterscheidet man Mariekdûrtich und Annmariek, oder Johannjochen und etwa Johannkrischan. So mag, wo mehrere Hans hießen, der eine nach dem Vater Fritzhans, der andere vielleicht Hansadam genannt sein. Daß letzteres nach Vilmar S. 7 A. Sohn des H. sein müße, scheint nicht erweislich.

Ein sicheres Beispiel der ersten Art bietet gleich der erste aus Grimms Weistümern entnommene Name meines Verzeichnisses: Anthenghans, denn hinzufügt ist: Volzmartins son. Weiter halte ich für sicher, gleichviel welcher Art: Dietzhein. Fritzhans, Fritsch- und Frischhans. Giljohann, vgl. Gille, unter no. 2 Schöngilig, nebst anderen zu Aegidius. Hannickel und umgekehrt Nickelhans. Hansadam, bei Bacm. Hannsadam Rodder 15. Jh., nach Kehrein in Naßau auch Doppelvorname, daneben ebenda die Abkürzung Hansam. Hansgirg, -girgl, -jürgen (vgl. Hansgörgenstadt). Hansjakob, auch noch Vorn., abgekürzt Hansjof K. Heypeter, vgl. Heyluth bei Str., zu Heine, anders P. 57. Hingenitz, -nietz, auch umgekehrt Nitheinz. Hinzpeter. Hupeter, erklärt sich durch Pierhugues. Loderkort und Lutterkorth, Luttercord. Tilewile? alt. Utzwil a. 1366. Daran schließen sich nach der Mutter benannt Elsenhans und Elspeter, nach Vilmar Ilkenhans und Josenhans, eher vielleicht Gundelkarl und Volpenhenn. Obglech miinder sicher, sind doch noch zu nennen Berclas und Berneklas. Hansjassel. Harmjanz, cf. Harms, Str. Henkensiefken. Volzmartin. - Merkwürdig und schwierig bleibt noch Adamsam, auch Adamsaam, allein da an âm oben für Adam, auch an âm für Ohm (Hansohm s. no. 2) nicht zu denken, wie in Meyersahm vielmehr vor sam zu trennen ist, so bin ich geneigt, Sam, das auch allein vorkommt und Saam, gleich engl. Sam, Sammy auf Samuel zurückzuführen. Ein sehr altes Langerame gibt keinen Aufschluß, ebenso wenig neueres Lieberam, Liberam. 2. Der Vorname steht voran, ein Substantiv oder Familienname folgt. Auch bei dieser Classe ist die Bedeutung des zweiten Gliedes nicht mehr zu entscheiden, denn dieses enthält in der Regel Wörter, die den Stand oder das Gewerbe, auch wol Oertlichkeiten bezeichnen, zugleich aber als Familiennamen allgebräuchlich sind. Natürlich bildet.

es immer eine Ausnahme, daß eins oder das andere, mit Vornamen verbunden, zu einem neuen Namen verschmolzen wird und so darf man auch bei dieser im Ganzen deutlichen Art nur spärliche Beispiele erwarten. Dennoch finde ich die folgenden.

Bartelfuss. Hannekomes a. 1506, Johann Graf? Hannotel, dunkel; doch ist Nötel Pn. bei Steub; ebenso dunkel Hanshud. Hansohm. Hann wacker, bei Vilmar S. 40 auch Hane wacker, auf den Hahn bezogen, sonst Joh. Wacker? Hannwald. Heinekamp. Heine-, Hennemeyer, s. no. 4. Heinekind, wie Dedekind, Wöbbekind. Heinrichmeyer. Jacobskötter. Johannknecht, vgl. unter no. 4 die Zusammensetzungen mit Knaben, Knape. Carlhoff. Carlschulz. Carlsjude. Karlbauer. Karlbaum. Karlskind. Kunze müller. Lotz- und Lutzbaier. Lotzbeck. Lotzgesell. Lutikebeker, doch vgl. ähnliche s. no. 3 unter Klein. Micheltrawt, ein Jude, das zweite Glied kann lieb oder Liebling meinen. Ottomeier, vgl. no. 4 Meierotto. Paulauke? Pauldrach. Paulmann. Paul- und Paulsmeyer. Paulsieck, zu jener zahlreichen Klasse von Namen gehörig, die meist und wie es scheint zuerst Oertlichkeiten, dann aber häufig genug Personen bezeichnen, wie Boden-, Erd-, Ger-, Heid-, Klinck-, Krum-, Laden-, Meyer-, Nord-, Wiebe-siek, denn siek, sieck soll bekanntlich Sumpf, Morast, sumpfiger Boden ausdrücken, s. Pott S. 171 Anm. - Paulweber. - Seiferheld 1793 in Nrnbg., jetzt Seufferheld in Regensb. u. Frankfurt nach Pott S. 210 Erinnerung an Held Siegfried. Thielepape, Thiele wahrscheinlich zu Dietrich, vgl. Tiede oder Thietle udgl. s. oben Tilewile. Utzschneider, vgl. 5, 4. Ludelvinch a. 1372 für Ludolfing? anders freilich v. Leublfing in Augsburg, vgl. Leubolf F. 856.

3. Dem Vornamen geht ein Adjectiv voraus.

Die Beispiele dieser meist durchsichtigen Art die sich noch jetzt im Volke fortgesetzt, fließen viel reichlicher und viele derselben sind unmittelbar oder in ähnlicher Form, oft so, daß das hier voranstehende Adjectiv hinten als Beiname hinzutritt, zuweilen auch lateinisch in der mittleren Zeit nachweisbar. Ich laße den hochdeutschen gleich die hier bestimmter gesonderten niederdeutschen folgen und spare so viel als möglich alle weitere meist überflüssige Erklärung.

Altenberndt. Althainz, -heinz. Althans, el. Althenn, -n. Altpeter. Oldehans. Oldejans. Vgl. Brnsw. Chr. a. 1384 Olde Razehorn, junge R. und Jan de middel R.

Böswillibald in Nürnberg, ganz vereinzelt, denn Boisrobert ist französisch, mithin zu trennen. Aehnlich hieß hier ein Mann scherz

haft ganz gewöhnlich Korliwrich. Braunbehrens, -berns. Braunegger? Braunhahn? Brûnhuber? Brunotte; Brunotto, und schon 1448 in Hoyer Urk. Gerhard Brûn di derkes. Brûngerdes, doch nach Strackerjan 15. 27 zu Bruno, brünne?

Dickeberent und Berendt Dickeberendes, in den Münster. Chron. 3, 229. Doch begegnet das. S. 78 a 1581 auch ein Berendt zum Dike. Domgörgen? Dümmatzen. Dürrhansli.

Fettenhennen? S. oben no. 1 Frischhans. Vûle Vricke, a. 1380 Br. Chr. Veillodter?

Gramhans? Guldenhans? Groblehner, cf. unten Hoch, Zach, doch gehört lehner in vielen anderen wie Kirch-, Kohlmannslehner udgl. sicher zu lehn, Pott 56. Gross- oder Gros-, Groos- bernd, dt, -hans, -hai, -heinrich, -hennig, herrig, -klaus, -kurth, -curt, -cors, -peter, -pietsch. - Grot- johann, -jahn, Grotejan, Grotrian. Grote- hen, henne, -henke, jan, -lüschen? in Oldenburg, vgl. Storjohann. Sturhahn? Gutheizo a. 1207. Gutberlet. Guthans. Godejohann.

Cort de harde 1380 Brsw. Chron.

Hochclasen, -ssen. Hochdanz? Hodann? Hochlehnert. Hochull. Hohenner? Dazu vielleicht das vieldeutige Horadam in Karlsruhe, Hoher Adam, da die Adjective in dieser Composition ja mitunter flectirt auftreten. Sonst könnte man etwa an horo, nd. hor, har Kot, Unrat denken und zB. unter 4 Kothenke vergleichen. Sicherlich wird aber Niemand geneigt sein, mit Fröhner S. 23 in hôr oder gar in Langer udgl. Imperativ und Vocativ zu suchen.

yserne clawsse, 1359 in hies. Urkunden. Aehnlich hier als Beiname Isernhinrich. Itelfricz a. 1419.

Jungandres, -endres und Jungeandres. Junghändel, hann, -hans, -hahn, -henn, johann, -clas, daneben sogar Jungglas, -klaass, -klaus, -kunz, -kurt, -michel. (Jungminkel). Jungnickel.

Kleinfritz, -günther, -hans, -henn, -heinz (ai), -michel, -paul, -ulrich 1413. — Lüttjohann, lutteke Dideric 1345, Lüttekehenke. Vgl. Schmajohann. Klugkist? - Crummeger art. Hermen Krumme 1380. Vgl. Kromschröder. Crusehemke (hein?) Kruse mark, vgl. Schönermark? Kurzkurt. Kurznickel. Korten Wernere als Dativ 1351 in Lüneb. Urk.

Langfritz. Langhans, -heinrich, -heinz, Lanckhenke 1530, -kuntz, -lotz, -cloth? -nickel, -peter, -thim. Lange-bartels, hanck, -heine, -loth, lütje? -lüddeke. -luder, -matthies, -matz, -nickel. Lang en apel, bartels, han, -heinz, -hennig, -hennigs. alt langen Aleken sone.

Langerhans. Leckerhennslin 1446 Bacmeister; das. ist auch ein Jos. Lecker v. J. 1363 verzeichnet.

Minderjahn.

Nahlentz, vgl. unten Schelenz, beide sehr zweifelhaft. Doch Muelenz u. Mülhens in Bonn. Oberconz.

-

Rodeberndes 1371. Ropeter. Reinheinz, -henz, nach Steub gleich H. Sohn des Reino!

Schele Hans 1386. Vgl. Schelenz? Schylhans. Schyregerwen a. 1408. Schyremarckward a. 1462. Schöngilig. (Schönhans ein Teufelsname). Smale Jan 1368 (Smaljan). Snode Heyne 1380. Starckjohann (Strackerjan). Stolte reimarus, -rutgher, -tymmo um 1300 im Strals. Statbuch. Bei Bacm. F. cogn. Stolz und Stolze schon 1160. 1225. Suberhans 1504. Swarzfricz 15. Jahrh. Schwarzhans schon 1380. Schwarz Reinhard 1400. Burchard der swarze 12. Jahrh. B. swartehenneke 15. Jahrh. bei Niesert.

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Wildhans. Withans. olt witte Ghevert in Br. Chr. Dazu merkwürdig in Erfurt Wittnebert, dessen n nicht bedenklich ist; aber in Kiel Wittneben; in der Hamb. Chronik auch ein Witteneve, so daß vielleicht das zweite entstellt ist, vgl. md. nebe. Endlich Wysspeter. Zachlehner?

4. Vornamen mit vorausgehendem Substantiv, selten Namen.

Die Beispiele dieser Klasse sind so zahlreich, daß man sich nicht wundern wird, unter ihnen viele ganz unverständliche und manche offenbar verderbte anzutreffen. Ich habe dergleichen indessen nicht übergehen wollen, da was jetzt noch dunkel ist sich doch wol durch Vergleichung anderer, leicht aufzufindender Namen, besonders aber durch tieferes Eindringen in die Dialecte noch erhellen laßen wird. Mein Ziel war, wie schon bemerkt, für diesmal mehr die Sammlung als die Erklärung, die zum Teil auf bloße Vermutungen hinauslaufen, überdies einen viel zu großen Raum beanspruchen würde. Aus demselben Grunde habe ich meist auch nicht einmal versuchen können, die ursprüngliche Bedeutung, d. h. die Beziehung des Namens zu dem ersten, wennschon an sich völlig klaren Worte oder Gliede aufzudecken, denn hier läßt sich eben nur raten, oder wer will den Sinn von Samstagspeter udgl. noch bestimmen? Man sieht nur im Allgemeinen, wie bei no. 2, daß ein Mann nach Beschäftigung, Stand und Gewerbe, nach Laune, Neigung und Eigentümlichkeit, nach Abstammung und Herkommen usw. bezeichnet und unterschieden werden sollte. Meine, leicht noch zu ergänzende Sammlung umfaßt folgende,

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