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Es

Danach Lücke im Ndtsch., in P folgt: fragt durch des 16) wes willen das pauilun da geslagen wer vnd wem das herlich bett da gemacht were. ist alles durch uwern willen gethan herre sprach sie. Ir deheiner 17) enweiß ab' nit wer ir sint oder wie ir heißent Das ist mir ußer maßen lieb sprach er. Mich hatt 18) ein jungfrau uß gesant zu uch die uch lieber hatt dan all die welt darumb wil sie das ich uch ere thu vnd gemach Ich ensag uch aber nit 19) were die fraue sy ee dañ sies uch selb mit irm munde sagt Sie wenet an uch das nit enist 20) das ir keyne Jungfrauwen mögent geminnen sie sy dañ die schönst von aller der werlt vnd die edelst. wan ir der beste ritter sint der lebet. Darvmb

ne je ne lui voudrai pas auoir descouuert ce que vous me voulez faire car elle ne me aymeroit jamais. Si vous gardez bien de le faire tant pour vostre gentillesse que pour eviter vostre dommaige.

Or nayez garde fait monseigneur Gauuain.

wolt ich vmb dheiner 22) hande gut das sie wüst das ir uwern willen mit mir woltent han gethan

Es were auch mir leit sprach er

ne wild ih um geinre hande gût, dat si wiste de scuniste, dat ir uren willen mit mir gedan w(oldet) haven.

Hit wer mir ouch leit sprach he.

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Do vr(agde he) ir, wa Giflet ont sine junfrowe hinen waren.

(Dat) wil ih uh sagen, sprah si. Di junfrowe, mit der (he) bleif, minnede einen ridder lange. do wart de riddre ei(ne ander) minnende, di vil hezlicher w(as dan) de

gin, di he geladen hede, onde gaf(ir alle de scun)hede, dat dander hede.

Nu hed er ir ein (Hofm. dat) chapel genomen dat si nuder (nů der Hofm.) verlos hede.

...

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Das mag genügen. Aus der zweiten Heidelberger Handschrift, Cod. Pal. Germ. 91 und 92 ziehen wir keinen weiteren Gewinn; sie ist bloß eine etwas verjüngende Abschrift von Cod. 147. Ich verweise

auf den gemeinsamen Schreibfehler were die fraue sy, auf das übereinstimmende er wolt es thun nit, und die nachstehend ausführlich verzeichneten Abweichungen: 1. im] ime. 2. im] ime. 3. sim] seinem. 4. im ime. 5. sinen] seinen. 6. by im] bei ime. 7. hulffen im] halffen ime. 8. hing im] hinge ime. 9. jungfrawen] jungffraw. 10. kunt] kunde. 11. sah] sahe. 12. schön] schöne. 13. grosz] grosze. 14. möcht] mochte. 15. gnŭg] gnungk. 16. durch des] durch. 17. deheiner] keiner 18. hatt] hait. 19. uch aber nit] aber euch nit. 20. Cod. 91 schaltet ein: Sie wenet. 21. geminnen] lieb gehaben. 22. dheiner] keiner. 23. Giflet] Gifflet. 24. minnet] liebet. 25. lang] langh. 26. minnen] lieb haben. 27. nim] mein.

Die beiden deutschen Texte gehen ganz genau, fast Wort für Wort zusammen, während sie sich vom französischen Originale theilweise ganz erheblich entfernen. Es kann somit keinem Zweifel unterliegen, daß sie eine und dieselbe deutsche Bearbeitung des Lanzelot darstellen.

Der Text des Bruchstückes vertritt eine etwas ursprünglichere Gestalt des Werkes, als die oberdeutsche Fassung: lui font grant reuerencend. daden im alle di ere, obd. boten im alle di ere; Girflet et sa damoiselle = nd. Giflet ont sine junfrowe, obd. Giflet und die jungfrau; meileur chevalier que vous le fera = nd. dat sal ein bezcer ridder don dan ir sit, obd. ein besser ritter dan ir sint. Keine sichere Entscheidung über die echte Lesart läßt sich gewinnen, wenn joyaulx nd. mit scûnheit, obd. mit cleynot gegeben wird.

Daß das Fragment den besseren Text bietet, kann natürlich noch nichts für den Dialekt des Originals beweisen, nicht eine Abfassung in niederdeutscher Sprache wahrscheinlich machen. Entschieden ist Oberdeutschland die Heimath des Werkes: der Heidelberger Text zeigt in den Sprachformen wie im Wortschatz durchaus einheitliches, oberdeutsches Gepräge. Das sogenannte niederdeutsche Bruchstück dagegen verräth fast in jedem Wort die Umschreibung aus einem anderen Dialekte als dem, den der Schreiber sprach, ja man ist überhaupt kaum berechtigt, es als niederdeutsch zu bezeichnen, so viele oberdeutsche Laute sind stehen geblieben.

Das Gleiche scheint von dem Würzburger Torso zu gelten (Zeitschrift für deutsches Alterthum III, 345).

HEIDELBERG, den 20. Juni 1878.

OTTO BEHAGHEL.

HENNEKE KNECHT, STR. 10.

Im sechsten Bande dieser Zeitschrift (neue Folge) S. 17 sagt A. Höfer:

... und so das neulich aus dem Volksliede Henneke v. 10 beigebrachte en armes lang sprak hei ên wort wol to der sülven stunde. ên ist sicher ein.. und ebenso sicher ist der Sinn im Gegensatz zu v. 9 ên wort konn hei nicht spreken: da, plötzlich nach einer Armlänge, im Nu u. s. w. sprach er.

Die Fassung dieses Verses bei Oesterley, Niederdeutsche Dichtung im Mittelalter, S. 40 (in welchem Buche, nebenbei gesagt, der Text nicht immer correct ist) und vielleicht auch sonst ist aber unrichtig. Das Richtige enthält die neueste Ausgabe von Prof. F. Frensdorff, der sie als litterarische Festgabe der diesjährigen Versammlung des hansischen Geschichtsvereines und des Vereines für niederdeutsche Sprachforschung darbot. Der Vers lautet darnach: enes armes lang etc. Zugleich gibt die beigegebene lateinische Übersetzung den richtigen Sinn. Die Situation ist ja die: Henneke Knecht, der es satt hat den Bauern länger zu dienen und ländliche Arbeit zu verrichten, hat sich als Schiffsknecht zu Bremen annehmen lassen. Aber ihm geht es, wie jeder Landratte, die zum ersten Mal die See befährt, er bekömmt die Seekrankheit. Das Vorgefühl derselben beschreibt Str. 9: neen wort konde hey nicht spreken, hey dachte hen, hey dachte her, syn harte woll óme tou breken. In Str. 10 kömmt sie zum Ausbruch: hey lende sin hovet an schepes bort, enes armes lanck sprack hey een wort wol tou der sülven stunde. Dies gibt die lateinische Übersetzung so wieder: Se fulciens ad marginem ab ore brachialem. Und daran schließt sich der Wunsch, den ihm der Dichter bis zu Ende des Gedichtes in den Mund legt, wieder heimkehren zu können.

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eructitat farraginem

Eine Zeitbezeichnung möchte wohl demnach nicht in dem Ausdruck enes armes lang zu finden sein. Vgl. eine Bezeichnung des Vomierens in dem Gedichte: Josef, Von den sieben Todsünden v. 7199, wo es von einem schwer Betrunkenen heisst: So blifft he liggende in dem woze, Vor sineme munde en roze, des is wol ener guden elen langk.

OLDENBURG, Juni 1878.

A. LÜBBEN.

NYKRAT.

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Über den grammatischen Ausdruck ́ nykrat kakemphaton (Sn. Edda AM. II, 123) habe ich an und für sich nichts zu bemerken, die a. a. O. gegebene Definition ist völlig ausreichend. Es handelt sich für mich nur darum, die betreffende Stelle zur Erklärung anderer Verwendungen des Wortes nykr=ags. nicor = ahd. nihhus zu verwerthen. Die im Beóv. 422 (H.) und öfter (s. H. Gl.) vorkommenden niceras wurden von Grimm (Myth. 2 456) als „ungeheuere Geister, die im Meere hausen" bezeichnet; derselbe blickt S. 457 auch auf die Stelle der Sn. Edda kurz hin. Heyne und Grimm haben an dieser Erklärung festgehalten, und erklären nicor durch Wassergeist, Nichs". Das soll aber nach Rieger (bei Zacher III, 388), dem sich auch Bugge (ebend. IV, 197) anschließt, ganz falsch sein. Man ersieht daraus, daß Heyne einen Hinweis auf Grimm's Mythol. nicht hätte sparen sollen, wo nihhus, nykr als crocodilus, hyppopotamus aus Glossen und dem neueren nordischen Sprachgebrauche schon genannt, gleichwohl aber die soeben angeführte Definition gegeben wird. Ist nun auch Bugge's Beleg insofern interessant, als er die schon von Rieger vermuthete Übersetzung: equus marinus (statt hippopotamus) erhärtet, so muss man sich doch erinnern, daß Glossen keine erschöpfende Auseinandersetzung, sondern nur einen kurzen Wink zu geben pflegen.

Wenn selbst Rieger (S. 389) gelegentlich sagt: „man sieht daraus, wie die Seethiere zu Fabelwesen werden", so haben Andere vor Allem Grimm - dies längst gesehen, und ist darnach jene Definition von nicor gegeben, die über der physischen Grundlage der Vorstellung nicht ihre Ausbildung durch die mythologische Phantasie vergißt. Schon aus dem Beóv., wo 1412 nicorhûs (von Rieger schonend mit Häuser oder Höhlen der N. wiedergegeben) begegnet, wo die niceras zwar bisweilen mit Seethieren (so namentlich 1426 fg.), aber doch auch mit Riesen (422) zusammengestellt werden, und wo Grendel mit seiner Mutter im nicera mere (846) wohnt, wird sich eine Verpönung der älteren Auffassung nicht begründen lassen, die sich auch auf neuengl. nick Kobold stützen kann; daß aber gerade bei diesen Wesen ein überaus rascher Übergang aus der einen in die andere Erscheinungsform angenommen wurde, geht eben aus Sn. Edda hervor: ok er svá skipt líkneskjum á hinum sama lut, sem nykr skiptiz á margar leidir. Von Egilsson wird in der Note auf die Vorstellung der

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