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GERMANIA.

VIERTELJAHRSSCHRIFT

FÜR

DEUTSCHE ALTERTHUMSKUNDE.

BEGRÜNDET VON FRANZ PFEIFFER.

HERAUSGEGEBEN

VON

KARL BARTSCH.

DREIUNDZWANZIGSTER JAHRGANG.

NEUE REIHE EILFTER JAHRGANG.

WIEN.

VERLAG VON CARL GEROLD'S SOHN.

1878.

INHALT.

Zur Laut, Wort- und Namenforschung. Von Albert Hoefer.

XLII. sehan, scehan, jehan.

XLIII. darn.

XLIV. Nd. schoke, Hure

XLV. wan in Zusammensetzung
XLVI. wandages

XLVII. Ekel-, Oekelname

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Mönch von Salzburg. Von demselben

Zu einer Stelle in Ulrichs von Eschenbach Wilhelm von Wenden. Von R. Köhler. Zu den Bildern von Runkelstein. Von J. V. Zingerle

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Einige Fälle von Dissimilation. Von O. Behaghel.

Beiträge zur Erklärung der religiösen Dichtungen Walthers von der Vogelweide.
Von J. Fasching (Schlußß)

Bruchstücke mittelhochdeutscher Dichtungen. Von K. Bartsch
Mittelalterlicher Sattel mit Inschrift. Von demselben.

Drei Meisterlieder. Von demselben

Kleine Mittheilungen. Von H. Fischer

I. Friedhof

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II. Fragment eines mnd. Arzneibuches.

III. Ein historisches Lied des XVI. Jahrhunderts

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Bruchstücke zweier Psalmenübersetzungen. Von K. Bartsch und H. Schults. Zu Bruns altplattdeutschen Gedichten. Von P. Zimmermann.

Bruchstück einer altnordischen Bearbeitung von Pamphilus und Galathea. Von Eugen Kölbing. .

Zur Braunschweigischen Chronik. Von F. Bech

Sif und das Frauenhaar. Von C. M. Blaas

Kleine Beiträge zur Geschichte und Erklärung der Eddalieder. I. II. III. Von
A. Edzardi.

Nachtrag zu S. 17 f. L 1-4. Von A. Hoefer
Zu Veldekes Servatius. Von H. Lambel .

Kleine Mittheilungen. 1. Kindersprache. 2. Der fritzlin. 3. Getheilte Spiele. 4. Priester
Johanns Land. 5. Zum Gedicht an Graf Wilhelm von Holland. Von K.
Bartsch

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Der König vom Odenwalde. Von K. von Bahder

Gottfrieds von Straßburg Tristan und seine Quelle. Von O. Behaghel.
Zu Pfeiffers Abdruck aus H. Korner, Germ. IX 257 fl. Von A. Hoefer.
Die neuhochdeutschen Zwillingswörter. Von O. Behaghel
Gedichte des Königs vom Odenwald. Von K. von Bahder

192. 344. 448

193

223

229

257

292

Zu Germania 23, 53 f. Von A. Lübben.

341

Ein Kinderspruch aus dem XV. Jahrhundert. Von C. M. Blaas.

343

Die Bouloneser angelsächsischen Glossen zu Prudentius. Von Dr. A. Holder. 385 Zum Codex Cottonianus des Heliand. Von K. Bartsch.

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Das niederdeutsche Lanzelotfragmeut. Von O. Behaghel.
Henneke Knecht, Str. 10. Von A. Lübben

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Zur Chronologie von Wolframs Parzival und Hartmanns Iwein. Von A. Baier.

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2. Das prt. *sûde ist freilich zunächst der Analogie nach erschloßen, allein ich glaube Spuren desselben in dem sonst präsentischen sûd zu finden, man vergleiche z. B. Korner Pf. 280 alsô de dôde quam bî den torn, dô sûd de dôde up, tô deme lesten lêp de dôde etc. wo man zwischen zwei Präteritis wol sach erwarten dürfte, aber auch die Hann. HS. hat sûd de, für sûde de? Denn das zwiefache de de kann hier wie sonst mitunter leicht den Fehler d de verschuldet haben.

3. gêde steht auch unter den Var. zu Sspg. 3, 14, offenbar als prt., ghiede im Gl. zu Lappenbrg. Brem.

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4. Über schw. part. untsêt s. unten no. 48, 5. Das prte. geschêt, geschiet scheint besonders Münsterschen Quellen eigen zu sein, doch finde ich z. B. auch in dem Stockholmer Valent. 275 syn ghescheyt: weyt. Vgl. geschîde und prtc. geschît in Haupts Z. 10, 138, 47 zu den Marienliedern des Wernher v. Ndrh.

5. Ein mir sonst nicht nachweisliches vorghûd 'confessus' neben vorghên, alse unvorwandes bekennen, confiteri hat der Stralsunder Vocabular.

So schwierig die sichere und vollständige Erklärung dieser û, ue-Bildungen sein mag, denen noch heute lange ü, ue entsprechen, so zeigt sich doch ein Weg zu ihrem Verständnisse in der Geschichte des got. saihvan. Denn dazu gehören offenbar das neuerdings ohne Grund getrennte got. siuns, ahd. gasiuni, gisewan (Grimm 1o 146—7. Haupt Z.5, 336.351), ags. cj. sâwe, pl. ind. gesâwon (neben seah, saegon), alts. sâwun, gisewan, altengl. Inf. suen u. v. a., so daß sich zwei deutliche Reihen, neben sih die Gestalten siw, sew, siu, sû, sue entwickelt zeigen, consequenter Weise also auch neben scih etwa sciw, sciu, scû und neben jih oder gih ebenso jiw, jiu, jû zu erwarten wären.

Leider läßt sich dies eben nur wahrscheinlich machen, da beide scehan und jehan dem Gotischen abgehen, jehan auch dem Altn. und Ags. fremd ist. Dennoch scheint mir die Annahme eines got. skaihvan nicht zu gewagt, da scehan wol auf indogerm. W. skak hervorbrechen weist, während Dietrich nahen als Grundbegriff vermutete. Und ebenso scheint mir gerade die Übereinstimmung des ahd. und alts. gehan, jehan auf ein got. hv hinzuführen, zu got. aikan stimmen beide sicher ebenso wenig, wie dieses selbst zu ajo, agh oder, was auch verglichen ist, zu inquam, khjâ. Dagegen dürften die beiden letzten wol auf die Wurzel für gehan weisen.

Und nun noch jenes rätselhafte, vielbesprochene alts. giuhu, hu, das man, von sieho, sieo, iieho abgesehen, durch Annahme des

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Übergangs in andere Conjugation, oder, nach J. R. Könes unglücklichem Vorgange, durch Assimilation des u, oder durch freilich sehr 'merkwürdigen Einflußs des h' schwerlich schon erklärt hat. Daß dieses u jenem u in sûd, ghûde entspricht, nahm auch Grimm 1 261 an. Steht dies aber fest, wie ich nicht zweifle, so liegt die Schwierigkeit nicht in u, das dem w entsprungen, sondern lediglich in dem h des hv nach dem w, u, und hier ist dann nur eins möglich, h, wenn es echt und organisch, hat seine Stelle verändert, d. h. u = w ist vorgedrungen. Zu vergleichen englisch wh für altes hw, genauer Baivo: βανίω. - Daß man in gisewan, farliwi mitunter s. g. Spirantenwechsel angenommen, ist bekannt, doch sah schon Grimm 1, 147 in ihrem w Spur des alten w, vgl. M. Heyne §. 73, 4 gegen 44.

XLIII. Mnd. Darn.

J. Grimm hat bekanntlich im J. 1849 in Haupts Z. 7, 454 wo er von darf handelt, einiger nd. Formen gedacht, die in der Grammatik. wegen Unergiebigkeit der Quellen vernachlässigt seien. Es sind dies, von allbekannten oder bloß vermuteten abgeschen, zumal darn audet, dürne audeat. darn und ej. dorne erwähnt in demselben Jahre Ettmüller zu Theoph. 446. Obgleich beides aus Hom. Gl. zum Ssp. und aus Bruns' Zeno 412 längst bekannt sein muste, ist es beider Männer Verdienst, die Aufmerksamkeit darauf gelenkt zu haben; erklärt oder auch nur weiter verfolgt wurden sie nicht. Beide beschränken sich auf die ungenaue Vergleichung von sterne sterre, aber Grimm, der das prt. zu darn als dorste, kaum dornste' ansetzt, nennt jenes seltsam und meint, man würde wol noch andere abweichende Formen dieser anomalen Verba sammeln können.

Die Form darn, um zunächst den Bestand festzustellen, findet sich immer in demselben Sinne wagen, sich getrauen bisher 1. niederdeutsch etwa 9 mal, nämlich im Ssp. Hom. ed. 2. S. 54. 75. 118. 123 160; sodann Hem. II a im Lehnrecht 39, 1 S. 215; ferner in der Magd. Schöppenchronik S. 14, 8. S. 15, 8; endlich in der Sassenchr. S. 236: dat ek et wol darn spreken nâ: geschâ (?Sch. nag: geschag), wo nun auch der Hamb. Codex bei Weiland darn hat. Dazu kommen die beiden Conjunctive dorne: vortorne Zeno 412 Lübben 433 und dürne Ssp. S. 138, 5, und 2. noch vier hoch deutsche Stellen a) tarn in dem Quedlb. Ssp., s. die Var. bei Hom. S. 118 und in dem Görl. Lehnrecht 3, 18, Hom. 2 b S. 156: ob er iz uf den heiligin tarn volbringin; b) darn im Quedl. Lehnrecht 222, Hom. 2a S. 215: darn her da sîn unschult zu tůn, und im Görl. Landrecht 47, 20 Hom. 2 b S. 225: ob

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