Johann Christian August Heinroth Professor der psychischen Heilkunde zu Leipzig, Ueber die Wahrheit. Ἡ ἀλήθεια ἐλευθερώσει ὑμᾶς. Ioan. VIII. 32. Vorrede. Was würde es helfen, wenn sich der Verfasser rechtfertigen wollte, daß er sich in das Gebiet der Philos sophie, ja der Theologie, gewagt hat? Sein Werk selbst muß ihn rechtfertigen; es muß seinen Beruf beurkuns den; und geschieht dieß nicht, so ist jedes Nebenwort überflüssig. Und dennoch sieht sich der Verfasser gendthiget, zwei Motive anzuführen, die ihn zu dieser Schrift be. wogen haben. Das erste ist sein rastloser Wahrheitstrieb, der ihn beseelt hat seitdem er sich seiner bewußt wurde, und der ihn bis zum Grabe begleiten wird. Das zweite ist die, sehr klare, Einsicht: daß die Hauptkrankheiten des Menschen nur durch Erkenntniß der Wahrheit gehoben werden können. Der eigentliche Mensch ist nicht Leib, sondern Seele; und der Verfas= |