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,,du fravaurhtis mans" nobis videtur addidisse; ea autem ellipsis et Graeco sermoni familiaris est nec abhorret a Gothico. Sin omnia, quae leguntur, sincera sunt, certo ordo verborum mutandus est hunc in modum:,,fravaurhtis mans galaip in gard du assaljan.“ Cum Zahnio, qui „du“ at ,,galaip" trahi posse arbitratur, veremur, ut intelligentes consentiant." Am Besten wird man dem von v. d. Gabelentz und Löbe Vorgeschlagenen folgen, indem man garda suppliert, wovon der Genitiv fravaurhtis mans abhängt und in gard als aus einer Glosse herübergenommen streicht, wie auch Maßmann diese beiden Worte in Parenthese setzt. Grimm selbst führt IV, 261 einige Stellen an, die ohne Annahme einer Ellipse durchaus unerklärlich sind: Luc. 6, 17 us allamma Judaias, wo landa, und Joh. 11, 1 af Bethanias, wo baurg zu ergänzen ist. Skeir. IV, b alamanne hält Grimm eine Ellipse (kuni) für schwierig; doch ist die Annahme einer solchen gar nicht nöthig, ja unmöglich, da der Codex argenteus die bessere Lesart all manne bietet. Zum Schluß will ich einen noch weniger zutreffenden Grund, den Grimm für die Construction der Präposition du mit dem Accusativ vorbringt, besprechen.,,In dem gothischen du frijon", sagt er S. 770, „du sitan und überall so kann du nichts Anderes als die wirkliche Präposition, der Infinitiv aber nichts Anderes als ein im Neutrum unveränderliches accusatives Substantiv sein. Aus diesem du frijon, das genau dem romanischen ad amare entspricht, fließt also ein wichtiger, unverwerflicher Grund für die früher vorwaltende Construction des du mit dem Accusativ." Warum aber soll der Infinitiv nur ein accusatives Substantiv sein? Ein Grund dafür wird nicht angegeben, sondern einfach gesagt: ,,es kann nichts Anderes sein." Wir finden aber nun im Althochdeutschen den Infinitiv flectiert, mit Genitiv- und Dativformen (z. B., um nur einige wenige anzuführen, Exhortatio ad plebem christianam, bei Wackernagel, kleines altdeutsches Lesebuch, S. 14, Z. 13; S. 15, Z. 4; Notker Ps. 28; oft bei Tatian); warum sollte da nicht der gothisch flexionslose Infinitiv als ein Dativ oder Genitiv aufzufassen sein, wo das Satzgefüge einen solchen verlangt? Da er unflectierbar ist, so ist ja der Casus gar nicht zu erkennen und wird derjenige anzunehmen sein, den die Construction des Satzes gerade erfordert. — Da nun alle die Stellen, welche es als nicht unmöglich erscheinen ließen, daß du auch den Accusativ regieren könne, bei genauerer Betrachtung ergaben, daß die Annahme accusativischer Construction auf falschen Lesarten oder unrichtiger Voraussetzung beruhte, so haben wir die Präposition du unbedenklich denjenigen zuzuzählen, welche ausnahmslos den Dativ regieren.

Was den Gebrauch von Präpositionen neben Verben anlangt,

das ist zum Theil schon oben besprochen worden bei Behandlung der Verba, welche den Dativ regieren; im Übrigen muß ich auf das verweisen, was Grimm darüber, S. 804-869, sagt. Ich würde nur auszugsweise das wiedergeben können, was er in trefflichster Weise ausgeführt hat.

Nur eine Erscheinung hat er nicht behandelt, welche ich hier in Kürze besprechen will. Es sind dies die Verben, welche mit Präpositionen, die den Dativ regieren, zusammengesetzt sind. Bei vielen von ihnen zeigt sich nämlich, daß sie den Dativ bei sich haben, der aber nicht von dem der Zusammensetzung zu Grunde liegenden Verbum, sondern von der zur Bildung des Compositums angewandten Präposition abhängt. So finden wir z. B. afargaggan in der Bedeutung axoloveεiv mit dem Dativ Matth. 8, 23 afariddjedun imma siponjos, in der Bedeutung dianɛiv Phil. 3, 14 afargagga afar sigislauna pizos iupa laponais gups in Xristau Jesu, wo die Präposition afar wiederholt ist; afarlaistjan mit dem Dativ Luc. 7, 9; I. Tim. 5, 10; ufarskadvjan (inioniάeiv) mit dem Dativ Marc. 9, 7 und Luc. 1, 35, hingegen Luc. 9, 34 mit dem Accusativ varp milhma jah ufarskadvida ins. andqipan, añoτά6686daι, entsagen, findet sich mit dem Dativ Luc. 9, 61 und in der Bedeutung ovvτvyzávɛiv, mit Jemand reden, Luc. 8, 19; so auch afqipan, άñoτά66εódai, Luc. 14, 33; diese beiden gehören aber wohl kaum hieher, da der Dativ eben so gut auch von qipan, das mit and und af zusammengesetzt ist, abhängen kann. Ferner treffen wir ufammunnon, ἐπιλανθάνεσθαι, παραβουλεύεσθαι (vergessen), mit dem Dativ Phil. 2, 20; 3, 14; afstandan in der Bedeutung ảnɛлEÏV (abfallen) II. Cor. 4, 2, ak afstopun paim analaugnjam aiviskjis, oder άpíorαodα (id.) I. Tim. 4, 1 afstandand sumai galaubeinai; doch finden wir es auch mit Wiederholung von af II. Cor. 12, 8 ei afstopei af mis; II. Tim. 2, 9 afstandai af unselein, und einmal mit der Präposition fairra, Luc. 4, 13 afstop fairra imma,,,er stand von ihm ab, verließ ihn." Hieher ist wohl auch die Construction von anahaitan, naqαxalɛïv, anrufen, zu rechnen, die sich nur Skeir. VIII, b findet, andhofun auk jainaim anahaitandam im, während sonst immer der Accusativ von ihm abhängt, Röm. 10, 13; II. Cor. 1, 23; II. Tim. 2, 22. Ebenso darf man wohl auch den Dativ nach andhaitan, ὁμολογεῖν, ἐξομολογεῖ69α, bekennen, hieher zählen, Matth. 7, 23; 10, 32; Marc. 1, 5; Röm. 15, 11; I. Tim. 6, 12 und in der Bedeutung,,danken," avvoμoloyeɛioda, oμoloyɛiodαι, Luc. 2, 28 und 10, 31; den Accusativ nach andhaitan treffen wir Joh. 9, 22; Röm. 9, 10; 14, 11; Skeir. V, a. Es scheint gerechtfertigt, diese Dative von den zur Composition ge

brauchten Präpositionen ana und and abhängig zu denken, da das Verbum simplex haitan, sowie gahaitan, athaitan den Accusativ regieren. Besonders häufig aber ist der Dativ nach Verben, die mit der Präposition mip zusammengesetzt sind, z. B. mipskalkinon Phil. 2, 22; mipqiman Joh. 6, 22; mipinngalzipan Joh. 18, 15; mipanakumbjan Matth. 9, 10; Marc. 2, 25; Luc. 14, 10; mipushramjan, ovvotavqoûv, Matth. 27, 44; Marc. 15, 42; Gal. 2, 20 u. s. w. Auch das substantivisch gebrauchte mipfrahunpans, ovvaizμádoros, finden wir mit dem Dativ verbunden, Col. 4, 10 und Philem. 23, sa mipfrahunpans mis, ó ovvαixμálærós pov. Weitere Beispiele finden sich bei v. d. Gabelentz und Löbe II, 2, 223 ff.

Cap. II.

Der ablativische Dativ.

Wir kommen nun zum Dativ in seiner Function als Stellvertreter des Ablativs. Schon oben habe ich es ausgesprochen, daß der Ablativ eigentlich der Casus des Woher? ist und daß aus dieser ursprünglichen, localen Bedeutung die causale der Relation hervorgieng; der Ablativ ist derjenige Casus, welcher bezeichnet, daß Etwas hinsichtlich einer Person oder Sache, in Bezug auf sie geschieht. Seine Form hat sich im Gothischen ebenso wenig wie in irgend einer andern germanischen Sprache erhalten, seine Functionen sind andern Casus übertragen worden, und zwar dem Genitiv (z. B. sik skaman c. Gen., sich einer Sache, d. h. rücksichtlich einer Sache schämen) und dem Dativ; oft auch wird er mit Hilfe von Präpositionen umschrieben. Wir haben hier nur die Fälle zu betrachten, in denen der Dativ ablativische Bedeutung hat, und die andern Ausdrucksweisen nur insofern zu berücksichtigen, als sie bei einigen Wendungen gleichberechtigt neben der dativischen auftreten.

Ich wage es nicht, die Frage zu entscheiden, ob bei den Verben des Herrschens, reikinon, piudanon u. s. w., der von diesen abhängige Dativ ein wirklicher Dativ oder nicht vielmehr als ein Ablativ anzusehen sei (rücksichtlich eines Volkes, eines Landes Herrscher, König sein).

Ganz zweifellos ist der Dativ anzunehmen bei faginon, xaíoɛdaι, I. Cor. 13, 6; Luc. 10, 20, woneben sich aber auch noch folgende Umschreibungen finden: mit in c. Gen. Joh. 11, 15; I. Cor. 16, 17; mit in c. Dat. Luc. 1, 14; Phil. 1, 18; Col. 1, 24; I. Thess. 3, 9; mit ana c. Dat. Luc. 15, 5; II. Cor. 7, 13; mit fram c. Dat. II. Cor. 2, 3. Nicht hieher gehörig ist faginop in fraujin, Phil. 3, 1; 4, 4. 10; I. Thess.

5, 16, da hier in fraujin, wörtliche Übersetzung von έv xvoí, nicht bedeutet, daß der Herr der Gegenstand der Freude sein soll, sondern daß die Freude eine Freude im Gedanken an den Herrn, in seinem Sinn und Geiste sein soll. V. d. Gabelentz und Löbe sprechen von einem Causalis und Modalis, zu dessen Bezeichnung der Genitiv oder Dativ oder Umschreibungen mit Präpositionen dienen. Der Causalis wird bezeichnet (II, 2, 230) als der Casus, der einen Gegenstand als Grund einer Thätigkeit oder eines Zustandes anzeigt, der Modalis (II, 2, 232) als derjenige, der die Art und Weise anzeigt, wie etwas geschieht, wie eine Thätigkeit sich äußert. Beide, Causalis und Modalis, sind zusammenzufassen zu dem einen Casus, dem Ablativ. Irriger Weise rechnen v. d. Gabelentz und Löbe auch ganz entschieden instrumentale Functionen des Dativs mit unter die ablativischen, wie huhrau fraqistna, Luc. 15, 17; ufhropida Jesus stibnai mikilai, Matth. 27, 46. 50. Ablative finden wir in reichlicher Anzahl; ich führe beispielsweise hier an: Luc. 1, 74 unagein skalkinon (apóßws dovλɛúɛv); Marc. 1, 34 gahailida managans ubil habandans missaleikaim sauhtim; Röm. 7, 22 gavizneigs im vitoda gups; 11, 20 ungalaubeinai usbruknodedun, v. 30 gaarmidai vaurpup pizai ize ungalaubeinai; 12, 11. 12 usdaudein ni latei, ahmin vulandans, venai faginondans; I. Cor. 7, 27 gabundans is qenai und gleich darauf galausips is qenai (dagegen Röm. 7, 2 galausjada gens af pamma vitoda); 14, 20 frapjam fullaveisai sijai); II. Cor. 1, 15 pizai trauainai vilda faurpis qiman at izvis; 9, 2 vait gairnein izvara, pizaiei fram izvis hvopa; 12, 16 visands listeigs hindarvisein izvis nam (ἀλλ ̓ ὑπάρχων πανοῦργος δόλῳ ὑμᾶς ἔλαβον); Phil. 3, 3 ahmin gupa skalkinondans und v. 8 allamma gasleipips im (tà návτa, in jeder Hinsicht); I. Thess. 2, 17 appan veis gaainaidai af izvis andvairþja, ni hairtin; I. Tim. 6, 5 usbalpeins fravardidaize manna ahin (raqadıatqıßai dieqdaquévov ávdownwv ròv vovv) und v. 8 paimuh ganohidai sijaima (τούτοις ἀρκεσθησόμεθα); II. Tim. 3, 8 pamma haidau (ὃν τρόπον) und mannans fravaurpans ahin; Skeir. I, c mahtai gudiskai (eigentlich Comitativ: in Begleitung göttlicher Macht, mit göttlicher Macht) und svesamma viljin (propria voluntate). Offenbar ist auch ufarassau als Ablativ anzusehen, das sich sehr häufig findet als Übersetzung von περισσοτέρως, ὑπερπερισσῶς, ὑπερεκπερισσοῦ, καθ' ὑπερβολήν, Marc. 7, 37; Röm. 7, 13; II. Cor. 1, 8. 12; 2, 4; 7, 15; 11, 23; II. Thess. 2, 17; 3, 10; 5, 13, oder auch für vnέo in der Zusammensetzung, wie ufarassau ufpanjan für vñeqɛntɛívev, II. Cor. 10, 14, sowie in der Verbindung ufarassau haban oder ganohjan für ñɛo̟166ɛúɛiv, Luc. 15, 17; Eph. 1, 8; Phil. 4, 12.

Wenn v. d. Gabelentz und Löbe diejenigen Dative, welche den Preis angeben, um den Etwas gekauft oder verkauft wird, für modale, also für ablativische halten, so werden wir ihnen nicht beistimmen können, sondern sie vielmehr für instrumentale halten müssen. Daß auch Grimm sie für instrumentale hält, fällt hier nicht ins Gewicht, da Grimm Ablativ und Instrumental nicht unterscheidet. Wir gehen bei dem Gedanken des Kaufens von dem Begriffe des Erwerbens, Aneignens aus und das für das gekaufte Object Hingegebene, der Preis ist das Mittel zur Erlangung desselben; daher glaube ich, daß hier der Instrumental anzunehmen ist. Wir finden diesen Dativ des Preises Matth. 10, 29; Joh. 6, 7; I. Cor. 7, 23; sonst finden wir den Preis ausgedrückt durch in c. Acc. Marc. 14, 5; Joh. 12, 5 oder und c. Dat. Matth. 5, 8; 27, 10; Röm. 12, 17.

Über den Instrumental kann ich zu dem, was Grimm S. 709715 und 750-752, sowie v. d. Gabelentz und Löbe II, 2, 231 ff. anführen, nur wenig Neues hinzufügen; ebensowenig über das, was bei v. d. Gabelentz und Löbe S. 234-244 über Orts-, Zeit- und Maßbestimmungen gesagt ist. Nur über den Dativ bei der Comparation muß ich Einiges bemerken. Grimm sagt (S. 752): „Wenn die Beschaffenheit zweier Gegenstände verglichen werden soll, entspringen eigentlich zwei Sätze: die Sonne ist größer als der Mond ist. Dieser mehrfache Satz verschwindet nicht durch die gewöhnliche Ellipse des zweiten ist, wohl aber durch die Verwandlung des zweiten Nominativs in einen obliquen Casus.

"In welchen obliquen Casus? Die griechische Sprache wählt den Genitiv, die lateinische den Ablativ, die deutsche den Instrumental oder an dessen Statt den instrumentalen Dativ.

„Daß von dem eigentlichen Dativ hier nicht die Rede sein kann, sieht man leicht, seine subjective Natur taugt nicht für das völlig objective Geschäft der Comparation. Es folgt auch aus der Anwendung des lateinischen Ablativs und des griechischen Genitivs, daß da, wo unser Dativ einem Genitiv begegnet, der ablative, d. h. instrumentale Dativ zu verstehen ist.

„Wir haben gesehen, daß bei dem Adjectiv galeiks neben dem Dativ ein Instrumental erscheint. Wie der Gleichung wird er also auch der Vergleichung angemessen sein."

Hiebei zeigt sich wiederum ein Irrthum Grimm's, der lediglich dadurch entstanden ist, daß er Ablativ und Instrumental nicht auseinander hält, sondern für völlig identisch ansieht. Wenn auch bei den Verben und Adjectiven des Begriffs der Gleichheit vereinzelt der

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