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ene geest dat geschiede indē lande van cleue onder den creesdom van coelē bi enre stat geheyte duysborch op ene dorp geheite meyerick. Inde yare ons he'n dusent vierhondert en seuene dertich inder maet geheiten nouember. In 41 Capiteln wird dann erzählt, wie einem jungen Knecht auf jenem Hofe, Arnold (Arnd) Buschmann der unerlöste Geist seines Großvaters erschienen und sich zwischen beiden ein längere Zeit währender, fast täglicher Verkehr gebildet, worin Arnd den Geist über alle möglichen Zustände des Jenseits befragt, der Geist aber in ausführlicher Darstellung der göttlichen Strafen und Belohnungen Gelegenheit findet, die Laster, die Gebrechen und den irreligiösen Sinn des Landvolkes damaliger Zeit zu schildern und zu rügen. Ich war eben im Begriff, einen Abdruck dieses culturgeschichtlich wie mythologisch gleich bedeutsamen Manuscriptes zu veranstalten, als sich das kritisch-litterarische Material unerwartet vermehrte und meinem Vorhaben eine andere Wendung gab. Hr. Dr. Ennen in Cöln *) fand daselbst einen aus der Officin des Heinrich von Neuß (1500-1521) hervorgegangenen cölnischen Druck: Von Arnt buschman und henrich syn alde vader, Hr. Dr. Mooren aber noch eine zweite, aus der Abtei Hamborn herrührende Handschrift aus dem 15. Jahrhundert (47, S. in 4.), anfangend: In den yaren vns heren ihu asti na synre geburt do mun screiff m CCCCXXXVIj. do offenbairde sich eyns rychen mans geyst u. s. w.

Sprachlich alle niederdeutsch, jedoch dialectisch wesentlich verschieden **), weichen diese drei Erzählungen auch in Bezug auf Einzelheiten des Inhalts nicht selten von einander ab, doch sind diese Unterschiede nicht so bedeutend, daß der Gedanke an ein ihnen sämmtlich zu Grunde liegendes lateinisches Original, welches jeder der drei Bearbeiter mit mehr oder weniger Freiheit und Verständniss ins Deutsche übertragen, unbedingt abzuweisen wäre. Aber auch dieses Verhältniss dürfte ins Klare kommen, indem ich durch eine Stelle bei Harzheim, Bibl. Col. 169. s. Jo. de Essendia, auf die im Besitz der Gymnasialbibliothek zu Coblenz befindlichen handschriftlichen Sammlungen des 1465 daselbst verstorbenen gelehrten Dominikaners Heinrich Kaltisen ***)

*) Vgl. Belletr. Beil. z. d. Köln. Bl. 1863, Nr. 214.

**) Über die Sprache in seinem Manuscript bemerkt Hr. Dr. Mooren, sie ähnele derjenigen, welche man in den während des fünfzehnten Jahrhunderts von den Brüdern des gemeinsamen Lebens verfassten Büchern finde.

***) Eine genauere Untersuchung der von diesem sehr bedeutenden und namentlich durch seine Thätigkeit auf der Kirchenversammlung zu Basel berühmt gewordenen Manne hinterlassenen zahlreichen Werke und Sammlungen wäre nicht nur für Geschichte, sondern auch für classische Philologie eine verdienstliche Arbeit.

aufmerksam gemacht wurde, unter denen sich nach einer Mittheilung von Ernst Dronke (im Herbstprogramm des Coblenzer Gymnasiums V. J. 1832) u. a. folgende zwei Schriften befinden:

1. Narratio de spiritu quodam in villa Meierick iuxta oppidum Duysborch ducatus Clivensis apparente a. dni. 1437 in vigilia B. Martini episc. sub mense Novembri usque ad diem ascensionis domini proxime sequentem pluribus vicibus. scr. a. dni. M° CCCC° XLIIII. ipso die B. Martini.

2. Joannis ab Essendia conventus Wesaliensis determinatio quorundam dubitabilium contra acta seu dicta per scriptum in Meyerick. a. 1446 urbani.

Leider habe ich bis jetzt noch nicht Zeit und Gelegenheit gefunden, diese Narratio und die Dubitabilia des Johannes von Essen einzusehen, zweifle aber nicht, daß sich aus ihnen ergeben wird: einmal, wer der ursprüngliche Verfasser unserer Erzählung gewesen, und fürs Zweite, wie sich in derselben Wirklichkeit und sagenhafte Ausschmückung zu einander verhalten. Möglich ist auch und beinahe wahrscheinlich, daß die Narratio jenes Original ist, nach welchem unsere drei Bearbeiter übertragen haben. Für jetzt machen die Berichte derselben den Eindruck, als ob in Wahrheit auf dem Buschmannshof wunderbare, der bekannten Westfälischen „Spöckenkiekerei“ ähnelnde Erscheinungen vorgekommen, die großes Aufsehen gemacht und im Mund der Leute mehr und mehr ein sagenhaftes Ansehen gewonnen; worauf es dann einem frommen wohlmeinenden Manne, dem sittliche und religiöse Hebung des Volkes am Herzen lag, in den Sinn kam, sich dieses Geistes zu ethisch-dogmatischen Zwecken in der Art zu bedienen, daß er denselben als Medium verwendete, um dem Volk einen Sittenspiegel vorzuhalten und dasselbe durch eine untrügliche Stimme aus der Geisterwelt über die Strafen im Jenseits für die im Diesseits begangenen Fehler und Laster rügend und mahnend zu belehren. Daß dieser Mann nicht gerade ein gesattelter Dogmatiker war, sondern manche sowohl phantastisch-häretische, als auch volksthümliche Anschauungen über Geister, über Fegefeuer, Hölle und Himmel durchblicken und hineinspielen lässt, mag ihm von Seiten seiner Zeitgenossen manchen Angriff, manche Verfolgung zugezogen haben; für uns hat gerade dadurch seine Arbeit ihren Hauptwerth gewonnen.

Wir erlauben uns, hier eine der mythologisch interessantesten Stellen mitzutheilen und zwar nach Cap. 21 des Moorenschen Manuscripts, jedoch unter Beifügung der wichtigeren Varianten aus dem Hamborner Codex und dem Cölner Druck. Sie behandelt die guten,

die heiligen Holden, die weißen, die seligen Frauen, denen am Donnerstag als am Vorabend des Freitags der Herd gesäubert und Speise hingestellt wird, die dem Menschen, welcher sie verehrt, Segen und Heil bringen, Schaden aber und Untergang dem Verächter, welcher sie missachtet und ihre Stätten verunreinigt. Über die Wohnungen der Holden schreibt mir Hr. Dr. Mooren:

„Nach dem Impr. wohnten die Hollen under den schonen boemen und den cruisen buschen — perperam ut mihi videtur, nicht allein wegen des Pleonasmus, sondern auch weil „krause Büsche“ keinen Sinn gibt. Rectius in manuscr.: die onder der erden wonden ende oec onder crusen busschen, insofern als busschen in boemen emendiert wird. Die „krausen Bäumchen" *) findet man hier in jeder Feldmark; sie dienten zur Grenzbezeichnung von Marken, Jagd- und Zehntdistricten. Häufig findet man Kreuze oder Capellchen in ihrem Schatten. Wo dies nicht der Fall ist, will man zu Mittag weiße Gestalten darunter sitzen sehen."

Mag nunmehr die Stelle selber folgen:

Doe vrageden Arnt, waer is din nicht ghebleven die soe plach te wigelen **). Die geest, antworden si, is noch in pinen ende si weet wael dat si te gade comen sal Ende si meinden dattet geen wigelie en hed gewest, ende si plach rechte biecht te doen ende wisden den pastoer dat hi oer orlof gaf te wigelen; mer dat wart alte zeer an oer gepinicht. Ende die boese geesten, die daer heite witte vrouwen of heilige holden ***), die quamen tot oer ende seiden oer dat si die heilige kolden †) weren, die onder der eerden wonden ende oec onder crusen busschen +), ende noemden oer der stede veel in der luden hof, daer si woenden, ende seiden oer dat si die lude warnen solde dat si oer stede rein hielden, soe solt on wael gaen an oere neringen. Ende si dede dat den luden condt, ende wie dan des gelovet ende daer volboert toe gevet, dar crigen si dan macht over. Als on dan die eer niet

*) Sie erinnern an die gleichfalls zur Grenzbezeichnung dienenden „Frau Hullen Bäume in Franken und im Odenwald. S. meine Quellenangaben und Bemerkungen zu Simrocks Rheinsagen und Alex. Kaufmanns Mainsagen S. 229. In jüngster Zeit fand ich auch einen Frau Hullen Baum im Breubergischen, erwähnt 1566 in einem Erbachischen Lehnbrief für Dietrich Gans von Otzberg.

**) Der Cölner Druck braucht für wigelen, wigelersche stets wairsagen, wairsagersche, dagegen aber wicheleie, wichelie [vgl. Frommann, deutsche Mundarten 3, 56. Pf.] ***) „De man neint de goyden holden ind de wise vrauwen." Hamb. Cod. †),Selige frauwen off hulden." Cöln. Druck.

tt) De under den kruisen boimen wanden. Hamb. Cod. Die under der erden wonden under den schonen boemen und den cruisen buschen." Cöln. Druck. Ersterer enthalt also die von Mooren gewünschte Lesart.

en geschieden, soe deden si dan den luden schade an oerre neringe ende an oeren kinderen *). Soe gingen dan die lude na der wigelien ende vrageden, woe dattet daer om were? oer neringe wort te samen toe niet, of oeren kinderen weer dit of dat geschiet. Doe sprac die wigelersche: ic wil sien, hoe dattet daer mede is. Soe quamen dan die boese geesten totter wigelerschen ende sprahen: ons en wort geen er gedaen, oer kinderen hebbe ons woninge onrein gemact. si solden des donredages vroe te bede gaen ende maken dat schoen omden heert ende bereiden die tavelen mit schoenre spisen, dat' wi eten **), dan solde on wael gaen in allen saken. Ende dat dede die wigelersche dan den luden condt, ende als die lude dan dat deden, soe lieten si van oere pinen ende soe kregen die boese geesten die lude in oer gewalt, die si mit anderen saken niet crigen en conden; ende alle die lude, die gaen na der wigelien of doen wigelie, die gaen uit ter beschermenisse gads in dat gewalt der boeser geesten; ende welke pastoer die leet geschien wigelie in sinen kerspel, die is oec in den staet, of hi et weet. Doe vrageden Arnt, wat geesten sin die heilige holden, sint (si) oec duvelen? Die geest antworden, dat sin al verstoeten geesten ende sin een deel uit lucifers choer ende des sin si oec te constiger wonder te doen ***).

DIE GOTHISCHEN ABSOLUTEN NOMINATIV

UND ACCUSATIVCONSTRUCTIONEN.

Für den Nominativus absolutus werden Gramm. IV, 895 ein paar Stellen in Anspruch genommen: Joh. 11, 44 Jah ursann sa dáutha gabundans handuns jah fôtuns faskjam, jah vlits is aúralja bibundans, wo im griechischen Texte лɛquɛdédεto steht. Marc. 6, 21 Jah vaúrthans dags gatils, than Hêrôdis - nahtamat vaúrhta, griech. Genit. absol. entsprechend: γενομένης ἡμέρας εὐκαίρου. Absolute Accusative finden sich nach Gramm. IV, 899 sicher: Matth. 6, 3 Ith thuk táujandan armáiôn, ni viti hleidumei theina hva táujith taíhsvô theina, entsprechend. den gr. Gen. absol. σov dè ñоιovvτos. Marc. 6, 22, die unmittelbare Fortsetzung der oben erwähnten Stelle, in welcher ein absoluter Nom.

So daden si den luden schaden an iren kinderen ind vee" Hamb. Cod. **) „Ind si soilden des doinres dage zavent zitlichen slaiffen gain vn machen den heirt schoin." Hamb. Cod. „Si soulden des donre daeges vroe tzo bedt gain und maichen dat huis rein und bereiden die tafel mit gud spisen dat wir get essen.“ Cöln.

Druck.

***) Der Hamb. Cod. fügt noch bei: „ind si doint me quaitz dan ander geiste.“

enthalten ist: Jah atgaggandein inn daúhtar Hêrôdîadins jah plinsjandein jah galeikandein Hêrôda - qvath thiudans. Im Gr. sind auch hier Gen. absol. καὶ εἰσελθούσης etc. Ehe die verlornen Blätter der silb. Hs. wieder aufgefunden waren, mochte die so einfache Conjectur dauhtr Dativ für dauhtar Accus. erlaubt sein. Uppström hat aber constatiert, daß wirklich dauhtar geschrieben ist.

Zweifelhaft bleiben nach Gr. b. c., 900 Luc. 9, 43 duatgaggandani na gabrak ina Luc. 15, 20 naúhthanuh than fairra visandan gasahv ina, beide Male gr. Gen. absol. vertretend: προσερχομένου αὐτοῦ ἔῤῥηξεν αὐτὸν und αὐτοῦ μακρὰν ἀπέχοντος-εἶδεν αὐτόν. Dagegen soll Matth. 27, 1 at zu einem Acc. absol. getreten sein: at maúrgin than vaúrthanana, nowtas dè yevoμevns. Bei einer Stelle der Skeireins 47, 22 (Uppstr. VI, 2, 25) ith tho veihôna vaúrstva, unandsakana visandôna, gasvikunthjandôna this vaúrkjandins dôm, bairhtaba gabandvjandôna gibt J. Grimm 1. c. auch die Möglichkeit zu, sie als Nom. absol. zu erklären.

Ob hier der Gothe in den äußerlich gleichen Formen des Nominativs und Accusativs die so sehr unterschiedene Kraft des einen oder des andern Casus empfunden habe, mag einstweilen dahin gestellt bleiben. Wohl aber werden von den bisher für den absoluten Accusativ angeführten Stellen nicht blos die beiden als zweifelhaft bezeichneten bei einer nähern Prüfung nicht bestehen, denn Luc. 9, 43 und 15, 20 entbehren des eigentlichen Kennzeichens der absoluten Construction: der Accusativ in ihnen ist ein ganz gewöhnlicher Objectsaccusativ, abhängig von gabrak und gasahv. Daß 9, 43 das Pronomen ina wiederholt ist, ändert an der völligen Einfügung in den regelmäßig geordneten Satz nichts, so wenig wie wirkliche absolute Dative in Fällen wie atgaggandin ima gamôtida ima und ähnlichen anzunehmen sind. Der goth. Ausdruck weicht hier unter dem Einfluße eines auch sonst mächtigen rhetorischen Gesetzes, das man Concinnität oder Gleichförmigkeit nennen kann es ist das Gegenstück und die nothwendige Ergänzung des ebenso weit verbreiteten und schon von Gabelentz und Löbe, Gramm. §. 286, besprochenen, aber nicht erschöpften „Wechsels im Ausdrucke" von dem gr. ab. Dem Sinne nach könnten auch hier goth. Dative absol., die gewöhnliche Vertretung der gr. Genitive absol., gesetzt sein. - Matth. 27, 1, wo at neben dem absol. Accusativ stehen soll, ist gerade so zu erklären, wie die andern nicht häufigen, aber ganz unzweifelbaften Fälle, in denen at den Accusativ regiert, Marc. 12, 2 at mêl to nato, Gal. 6, 9 at mêl svêsata, xavo idio dazu noch Luc. 2, 41 at dulth t door, wenn nicht nach Joh. 7, 14 dulth auch Dativ sein könnte. Der Unterschied von at mit dem Dativ

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