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Dat is de swart',

dat geht mi dörch 't Hart!

ließ alles stehen und liegen und fuhr von dannen.

Von der Teufelsmauer bei Hohenfurt an der Moldau (Vernaleken, Mythen und Bräuche des Volkes in Österreich S. 370) geht die Sage: Der Teufel wollte das Wasser auf das Kloster hinleiten, und auf einem Teufelsstein sitzend, trieb er die Arbeiter an. Das Krähen eines weiBen Hahnes machte keine Unterbrechung. Da krähte ein rother Hahn, und der Teufel sagte: 'Rother Hahn, todter Hahn!' und hieß sie eilen. Endlich krähte ein schwarzer; da sagte er: 'Schwarzer Hahn, Himmelshahn!' und alle liefen davon.

Von der Teufelswand bei Langeck an der Donau (Vernaleken a. a. O. 369) wird erzählt: Der Teufel wollte die Donau anschwellen, und als er zu dem Zweck die Mauer aufführte, krähte ein weißer Hahn dreimal, und am andern Tag ein schwarzer. Der Teufel sagte, er höre nicht eher auf, als bis ein rother Hahn krähe. Da erschien am dritten Tag ein rother Hahn auf der Spitze des Kirchthurms von St. Johann und krähte dreimal. Nun mußte der Teufel aufhören. Voll Zorn schoß er nach dem Hahne, der noch am Thurme zu sehen ist. Daß in dieser Sage die drei Hähne an drei verschiedenen Tagen krähen, ist wohl Entstellung; wahrscheinlich haben sie ursprünglich in einer und derselben Nacht gekräht.

Nach einer neugriechischen Sage (J. G. v. Hahn, Griechische und albanesische Märchen Bd. 2, S. 82) kommen Neraiden Nachts auf eine Tenne und tanzen, bis bei Tagesanbruch die Hähne krähen. Zuerst kräht der weiße Hahn; da sprechen sie zu einander: 'Es ist der weiße, der mag krähen!' und tanzen weiter. Darauf kräht der rothe und sie sprechen: 'Es ist der rothe, der mag krähen!' und tanzen weiter. Endlich kräht der schwarze; da rufen sie: 'Jetzt ist es Zeit, unsere Flügel zu nehmen und aufzubrechen!' und fliegen weg.

In einem griechischen Märchen (v. Hahn 1, 210) wird von einer nächtlichen Versammlung der Teufel unter einem Baum erzählt. 'Da krähte der weiße Hahn, und alsbald rüsteten sich die Teufel zum Abzug; darauf krähte der schwarze Hahn, und nun giengen sie aus einander, und indem fieng es an zu tagen.' Hier fehlt also der rothe Hahn. Ebenso erscheinen nur der weiße und der schwarze Hahn in einem griechischen Elfenmärchen (v. Hahn 2, 79), wo Elfen ein auf einem Maulthier reitendes Mädchen verfolgen. 'Und so oft der schwarze Hahn krähte, wichen sie vom Maulthier zurück, und so oft der weiße krähte, kamen sie wieder heran.'

Die drei Hähne finden sich ferner in alten dänischen Volksliedern. Erstlich in mehreren Bearbeitungen des Liedes von der todten Mutter, welche eines Nachts ihr Grab verlässt und zu ihrem wieder verheirateten Gatten geht und ihm die schlechte Behandlung ihrer Kinder durch die Stiefmutter vorhält (Svend Grundtvig Danmarks gamle Folkeviser Nr. 89). In einer Bearbeitung (Grundtvig Bd. 2, S. 479) schließt die Todte ihre Rede an ihren Gatten mit den Worten:

Nu gaaller Haanen den suorte:

saa snarlig mae ieg buorte.
Nu gaaller Haanen den rædde:

till Graffue stundder alle dy Dodde.
Nu gaaller Haanen den huidde:

ieg maa nu icke lenger biidde.

In einer andern (Grundtvig S. 488):

Og nu galer Hanen den sorte:
nu aabnes Himmelriges Porte.
Og nu galer Hanen den ræde:
til Jorden skal alle de Dæde.
Og nu galer Hanen den hvide:
nu maa de Dæde ej længer bide.

In einer dritten (S. 487):

Nu galer Hanen den ræde
til Jorden skal alle de Dæde.
Nu galer Hanen den sorte:
nu aabnes Himmeriges Porte.
Nu galer Hanen den hvide:
jeg kan ej længer bide.

Endlich in einer vierten (S. 486):

Og nu gal Hanen den sorte:
nu aabnes Himmelens Porte.
Og nu gal Hanen den hvide:
fra Jorden stiger alle Lige.
Og nu gal Hanen den ræde:

til Himlen stiger alle de Dode *).

*) Auch in einer norwegischen Bearbeitung des Liedes kommen, wie Grundtvig S. 473 bemerkt, die drei Hähne vor. Ich kann die Stelle leider nicht mittheilen, da mir Landstad's norwegische Volkslieder nicht zu Gebote stehen.

In dem verwandten Lied vom todten Bräutigam (Grundtvig Nr. 90) sagt der Todte zu seiner Braut in der einen Bearbeitung (Grundtvig Bd. 2, S. 496):

Nu galer Hanen den hvide,

til Jorden maa ieg:

til Jorden stunder alle de Lige,

nu maa ieg med.

Nu galer Hanen den ræde,
til Jorden maa ieg:

til Jorden maa alle de Dode,

nu maa ieg med.

Nu galer Hanen den sorte,

til Jorden maa ieg:

nu luckes op alle de Porte

nu maa ieg fælge med.

In einer andern Bearbeitung (Grundtvig Bd. 3, S. 871):

Og nu galer Hanen den ræde,

til Jorden skal jeg:

til Jorden skal alle de Dæde,

jeg maa fælge med.

Og nu galer Hanen den hvide,

til Jorden skal jeg:

til Jorden skal alle de Lige,

jeg maa fælge med.

Og nu galer Hanen den sorte,

til Jorden skal jeg:

nu lukker de Himmerigs Porte,

og maa jeg fælge med.

In einer dritten Bearbeitung endlich (Bd. 2, S. 497) fehlt der weiße Hahn:

Nu galler Hannen den ræde,

til Jorden maae ieg:

til Jorden skal alle de Dode,

thi maae ieg fælge afsted.

Nu galler Hannen den sorte,
til Jorden maae ieg:

aaben staar Himmeriges Porte,
thi maae ieg nu afsted.

Peder Syv, der im Jahr 1695 eine dänische Volksliedersammlung herausgab, sagt in einer Anmerkung zu einer der Versionen des Liedes von der todten Mutter (Grundtvig Bd. 2, S. 473, Anmerkung): 'Ellers om Hanegalen haver mand og noget anderledis, nemlig at Dædningen ej agtede den sorte eller hvide Hane, men ikkun den rode; om hvilken hand sagde:

Nu gal Hanen den ræde,

Til Jorden stunder den Dæde. Derfor legges endnu helst ræde Haner til.'

In zwei dänischen Märchen, die neuerdings aus dem Volksmund gesammelt worden sind (Svend Grundtvig Gamle danske Minder Bd. 1, S. 6 und Bd. 2, S. 14), kommen die Verse von den Hähnen auch vor, doch immer nur zwei Paare, so daß beide Mal ein Hahn fehlt. In dem einen Märchen besucht ein Todter Nachts einen lebenden Freund und sagt, als Mitternacht vorbei:

Nu galer Hanen den sorte:
nu aabnes Himmeriges Porte.
Nu galer Hanen den ræde:

nu sover alle de Dæde.

In dem andern spielen Gespenster Nachts auf dem Kirchhof Kegel. Auf einmal sagt das eine:

Nu galer Hanen den ræde:

til Jorden skal alle de Dæde.

Bald darauf ein anderes:

Nu galer Hanen den hvide:

til Jorden skal alle nu skride.

Endlich kommen zwei nicht drei Hähne auch in zwei alten schottischen Balladen vor; in der einen: der weiße und der graue; in der andern der rothe und der graue. Offenbar waren es also auch hier ursprünglich drei: der weiße, der graue, der rothe. Der graue ist hier an die Stelle des schwarzen getreten. Die Balladen, die ich meine, sind die von 'sweet William' (Percy Reliques of ancient Poetry, London 1839, S. 227, aus Allan Ramsay's Tea.-Table Miscellany) und von Clerk Saunders' (W. Scott Border Minstrelsy, Edinburgh 1861, Bd. 3, S. 183). Die erstere Ballade, nach welcher William's Geist seiner geliebten Margret erscheint, schließt:

Then up and crew the red red cock,

And then crew the gray.

up

'T is time, 't is time, my dear Margret,

That I were ganc away.

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No more the ghost to Margret said,

But, with a grievous grone,

Evanish'd in a cloud of mist,

And left her all alone.

Die Ballade von Clerk Saunders, der ebenfalls als Geist seine Geliebte besucht, schließt:

Then up and crew the milk-white cock,

And up and crew the gray;

Her lover vanish' d in the air,

And she gaed weeping away.

Wie es scheint, gehört auch hierher das deutsche Volkslied vom Vorwirth, d. h. von dem verstorbenen ersten Ehemann, welches Meinert (Alte teutsche Volkslieder in der Mundart des Kuhländchens S. 13) aufgezeichnet hat. Die zum zweiten Mal verheiratete Frau geht hier an das Grab ihres ersten Mannes und klopft an und begehrt zu ihm. Die Schöne erwischt' ihren Rocken,

Sie gieng ans Grab anklopfen.

'Thu doch auf und thu dich, Erdenkloß,

Und laß mich hinunter auf seinen Schoß.'

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Was willst du denn da unten thun?

Da unten hast du ja keine Ruh.

Da unten darfst du nichts backen,
Da unten darfst du nicht waschen;
Da unten hörst du keinen Glockenklang,
Da unten hörst du keinen Vogelgesang;
Da unten hörst keinen Wind nicht wehen,
Da unten siehst keinen Regen nicht sprehen.“
Da krähte die erste Himmelstaub;'

Die Gräblein thäten sich alle auf:

Die Schöne stieg zu ihm hinunter.
Da krähte das andere Höllenhuhn;
Die Gräblein thäten sich alle zu:

Die Schöne mußt' unten verbleiben.

Wilhelm Wackernagel in seinem schönen Aufsatz 'Zur Erklärung und Beurtheilung von Bürger's Lenore' in den Altdeutschen Blättern (Bd. 1) bemerkt zu diesem von ihm mitgetheilten Lied (S. 198, Note 10): 'Der erste Hahn heißt die Himmelstaube: denn er warnt sie und mahnt zur Heimkehr; der zweite das Höllenhuhn, denn sein Ruf bedeutet, daß es nun zu spät sei. Ebenso werden in der weiter unten angeführten

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