صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Die Nrn. 38-40 u. 42-43 boten einem künftigen Bearbeiter der aarg. Geschichte ein reichhaltiges u. bequemes Material. Vornehmlich hierauf gestützt, verfasste dann Joh. Müller, Pfarrer in Rupperswyl, das Werk: Der Aargau. Seine politische, Rechts-, Kultur- und Sittengeschichte. 2 Bde. Zürich, Druck- und Verlag von Fr. Schulthess. 1870-71. gr. 8°. 640 u. 423 S. Ueber die Bronner'schen Vorarbeiten vgl. man die Vorrede Müller's: Bd. I. S. 4-6.

44. Verax Ren-Born's Zahme Xenien 2 Bde. 8°. 1. Bd.: c. 200 S.; 2. Bd.: 2 Bl. 72, 17, 13 u. 6 S. (zusammen 2 Bll. 108 S.).

1845 verfasst. Die Schrift Bronner's zeigt bereits die Spuren des zunehmenden Alters.

45. Neuschweizerische Idyllen von Franz Xaver Bronner. 2 Abthlgn (Bde). 8°. je c. 100 S.

Die erste Abth. enthält 5 prosaische Stücke, die zweite 23 Gedichte. Von der zweiten ist auch ein sauberer Abschriftenband in 8°. vorhanhanden. Zeit der Entstehung: 1846-48.

46. Vermischte Gedichte. 8°. c. 70 S.

Im Ganzen 48 Gedichte.

*

47. Typusa (der bildende Geist) oder Kinderhut und Menschenschutz. 8°. 44 S.

8o. 124 S.

Im 3. Bde von Nr. 37 befindlich. Aus Bronner's letzten Lebensjahren. 48. * Gebetbüchlein für wahre Gottesverehrer. (Einzelne Bll. u. S. leer.)

49. * Psalmen neuen Inhalts oder Gottes verehrungen, Andachtsübungen, Gebete und gottselige Gedanken in Reimen verfasst von einem alten Dichter. 8°. 3 Bll. u. c. 300 S.

Notiz auf Bl. 1b: „Ein sehr alter Dichter ward blind und machte es zu seiner Beschäftigung, diese Psalmen in Gedanken abzufassen. Er lernte sie auswendig und diktirte sie seinem jungen Schreiber in die Feder in den Jahren 1846-1849." Auch nochmals in sauberer Ab

schrift vorhanden.

50. * Gedichte, statistische Notizen, Naturwissenschaftliches u. s. w. 8°. 3 Fascikel loser Blätter.

Wie die meisten Druckschriften, so befindet sich auch der gesammte handschriftliche Nachlass Bronner's auf der Aargauischen Kantonsbibliothek in Aarau. Für die Benutzung dieses bibliographischen Materials bin ich meinem verehrten Freunde, dem Kantonsbibliothekar Dr. Herm. Brunnhofer, zu besonderem Danke verpflichtet. Zum Schlusse möge der Vollständigkeit wegen noch erwähnt werden, dass auch das Mscr. des ,,ausführlichen Rechenbuchs" (8°. 1 Bl. 710 S.; s. oben Nr. 29) auf derselben Bibliothek vorhanden ist und dass die,,Gesammelten Abbildungen von Insecten, bey denen J. H. Sulzers Abbildungen in desselben abgekürzter Geschichte der Insecten, Winterthur b. Steiner. 1776 in Quarto, zum Grunde gelegt sind. 1794." (Fol. 95 S. mit Auslassungen) nicht eine Druckschrift sind, wie man nach dem Katalog der Kan

tonsbibliothek (I. Bd. S. 233) annehmen müsste, sondern nur eine Sammlung von Kupfertafeln und Einzelabbildungen, welche Bronner verschiedenen Werken entnommen, auf weisses Papier aufgeklebt und am unteren Rande mit den Lateinischen, bezw. auch den Deutschen Insektennamen versehen hat.

[3.] Nutrimentum spiritus*).

Von Dr. P. Mitzschke.

Wer die Kaiserstadt an der Spree einmal besucht u. seine Aufmerksamkeit auch den dortigen Anstalten für Kunst u. Wissenschaft zugewandt hat, dem werden die beiden Worte, welche gegenwärtigem Artikel als Ueberschrift vorgesetzt sind, nicht unbekannt sein. Befinden sich dieselben doch in grossen Lettern unter dem Gesimse jenes Gebäudes am Opernplatze, welches, äusserlich zufolge einer Laune Friedrichs des Grossen die Gestalt einer verschnörkelten Rokokokommode repräsentirend, im Innern durch die aufgestapelten Schätze der Königlichen Bibliothek,,geistige Nahrung" im reichsten Masse bietet. Der Bestand dieser Bibliothek beziffert sich auf beinahe 800 000 Bde, eine Büchermenge, welche in Deutschland nur von der Münchener Hof- u. Staatsbibliothek etwas übertroffen u. von der Königlichen öffentlichen Bibliothek in Dresden nahezu erreicht wird. An diese grössten Deutschen Büchereien schliesst sich eine hinsichtlich der Bändezahl ununterbrochen herabsteigende Reihe anderer Bibliotheken an, deren Verbreitung sich über das gesammte Deutsche Sprachgebiet erstreckt. Auch Naumburg besitzt in seinen Büchersammlungen mehre ganz wohl ausgestattete Vorrathskammern für ,,geistige Nahrung."

Die älteste der vorhandenen Büchereien ist die Raths- oder Stadtbibliothek einschliesslich der Bibliotheca Lepsiana u. der älteren Theile des Stadtarchives. Ueber ihren Ursprung habe ich nichts Näheres in Erfahrung bringen können, doch reichen. die Anfänge etwa 4-5 Jahrhdte weit zurück. Man fing damals zuerst an, die Dokumente, welche die Verwaltung nothwendigerweise mit sich brachte, zu sammeln u. aufzubewahren. Zuerst waren dies nur wirkliche Urkunden, später fügte man auch die verschiedenen Geschäftsbücher hinzu, sobald ein Band derselben vollgeschrieben war. So finden sich denn zahlreiche Lehnsbücher, Zinsregister, Gerichtsprotokollbücher, Händel- u. Urfehdenbücher, Rathsprotokolle u. Anderes mehr. Hieran schliessen sich handschriftliche Chroniken u. Annalen über Stadt u. Stift Naumburg, welche von den Verfassern den Sammlungen des Rathes überwiesen oder auch gegen Entschädigung erworben wurden. Nachdem durch die Erfindung der Buch

*) Mit Genehmigung des Verf.'s aus der Beilage Nr. 285 u. 286 des „Naumburger Kreisblattes," 1880 abgedruckt.

druckerkunst das Anschaffen von Büchern wesentlich leichter u. billiger geworden war, legte sich der Rath zunächst wohl die für die Verwaltung wichtigsten Handbücher zu, dann auch einige von den Druckschriften, die sich auf Naumburg oder dessen Geschichte bezogen. Eine Katalogisirung u. besondere Aufstellung dieser Sammlungen scheint bei deren geringem Umfange lange nicht für nöthig angesehen worden zu sein, auch wird schwerlich eine eigentliche Verwaltung bestanden haben, weil kaum Jemand ausser dem Rathe die angesammelten Schriften benutzte. Im Jahre 1655 wurde die soweit bekannt erste Katalogisirung u. Aufstellung vorgenommen, wie das noch jetzt vorhandene „Repertorium derer Bücher, Acten vndt Uhrkundten der Stadtschreiberey, 1655 angefangen" *) bezeugt.

So wichtig dieser Fortschritt auch in der Entwickelung der Bibliothek war, eine irgend nennenswerthe Aufmerksamkeit wurde ihr in den folgenden 2 Jhrhdten nicht gewidmet u. ihre Vermehrung ging äusserst langsam von statten, weil bestimmte Mittel dafür nicht vorhanden waren. Erst 1853 erfuhr die Bibliothek eine neue, bedeutsame Förderung, deren weittragende Wirkung sich bis auf die jüngste Gegenwart erstreckt hat. Im April des genannten Jahres starb nämlich der Landrath des Naumburger Kreises, Geh. Regierungsrath Karl Peter Lepsius, der von treuer Anhänglichkeit an seine Geburtsstadt Naumburg erfüllt gewesen war u. dieselbe u. a. auch durch eifrige Beschäftigung mit der Lokalgeschichte bethätigt hatte, um die er sich die grössten Verdienste erwarb. In der Absicht, das Leben u. Wirken des Verstorbenen bei seiner Vaterstadt in stetem Andenken zu erhalten, übereigneten die hinterlassenen Erben am 18. November 1853 aus der Bibliothek des Erblassers alle diejenigen Bücher u. Manuskripte, welche Stadt u. Hochstift Naumburg betrafen ungefähr 400 Bde der Stadt Naumburg als Geschenk. Als Bedingung, zu deren Erfüllung die Stadtbehörden sich bereit erklärten, wurde festgesetzt, dass die Bibliothek unter dem Namen Bibliotheca Lepsiana als unveräusserliches Eigenthum in einem passenden Lokale des Rathhauses anfgestellt werde, der Zutritt aber einem Jeden u. die Benutzung dem Freunde der Lokalgeschichte zu gewähren sei**). Gleichzeitig schenkte ein Miterbe u. Sohn des Verstorbenen, der jetzige Geh. Regierungsrath u. Oberbibliothekar Professor Dr. Richard Lepsius in Berlin, seiner Vaterstadt das von ihm herausgegebene grosse Denkmälerwerk über Aegypten mit der Zusage, auch die künftigen Lieferungen je nach Erscheinen zu übersenden. Die so erlangten Bücherschätze wurden nun

*) B. I. 1 auf Seite 18 des neuen Kataloges.

**) Die Schenkungsurkunde ist abgedruckt auf Seite 4 des neuen Kataloges.

zusammen mit den Beständen der Stadtbibliothek in einem Zimmer der zweiten Etage des Rathhauses aufgestellt. Eine förmliche Katalogisirung fand damals nicht statt, die Verwaltung wurde einem Subalternbeamten des Magistrats übertragen. Systematische Ordnung kam erst 1864 in die Bibliothek. Der jetzige Direktor des Progymnasiums zu Geestemünde, Professor Dr. Holstein, damals Lehrer am Domgymnasium, unterzog sich der Mühe, die gesammte Büchermenge in sachlich geordnete Kategorien einzutheilen u. auf Grund dieser Ordnung einen vollständigen u. übersichtlichen Katalog auszuarbeiten, der im genannten Jahre durch den Druck veröffentlicht wurde*). Holstein hat wohl auch die Absicht gehabt, weiterhin bei der Verwaltung der Bibliothek sich zu betheiligen, indessen seine noch im Jahre 1864 erfolgte Versetzung von Naumburg hinderte die Ausführung dieses Planes. Es blieb daher hinsichtlich der Geschäftsführung beim Alten u. auch für eine Vergrösserung der Bibliothek wurde im städtischen Haushalt nichts ausgeworfen, so dass der geringe Zuwachs fast nur durch gelegentliche Schenkungen erfolgte. Die Benutzung der Bücher beschränkte sich, weil die Existenz der Bibliothek zu wenig bekannt war, auf eine recht bescheidene Anzahl von Fällen, in den letzten Jahren aber war eine solche wegen örtlicher Beengtheit überhaupt nur mit grossen Schwierigkeiten möglich. Als nämlich unter dem Drange der Nothwendigkeit einige Volksschulklassen in der zweiten Etage des Rathhauses Lehrzimmer zugewiesen erhielten, musste die Bibliothek ihren Saal räumen u. sich mit einem entsetzlich schmalen Stübchen begnügen, worin nach Aufstellung der Bücher sich kaum noch zwei Menschen bewegen u. die Schränke zum Theil gar nicht geöffnet werden konnten. Die Vollendung des neuen Schulhauses in der Schulstrasse schaffte wieder Luft, gleichzeitig aber traten noch andere Umwälzungen im Rathhause ein, da dessen nördlicher Flügel, das sogenannte ,,Neuhaus", zur Aufnahme des Landgerichts ausgebaut werden musste. Hierbei schien es denn vortheilhafter, die ganze Bibliothek eine Treppe herabzuschaffen u. in einem neu ausgebauten geräumigen Zimmer des „Neuhauses" unterzubringen, zumal durch eine neue Schenkung dem Bücherschatze ein erheblicher Zuwachs entstanden war. Der am 8. Mai 1879 zu Kösen verstorbene Geh. Regierungsrath a. D. Karl Martin Gustav Lepsius, ein Sohn von Karl Peter Lepsius, hatte nämlich durch testamentarische Bestimmung die Stadt Naumburg zur Erbin seiner ganzen Büchersammlung u. einiger anderen Gegenstände eingesetzt unter der Bedingung, dass die Bücher mit der Bibliotheca Lepsiana

*) Catalog der Stadt-Bibliothek zu Naumburg a/S. 1864. Mit Einschluss der Bibliotheca Lepsiana. Naumburg. Druck von H. Sieling. 1 Blatt, II u. 28 Seiten in gr. 8°. 50

vereinigt u. ein Katalog davon gedruckt werde, der dann an gebildete Einwohner der Stadt vertheilt u. handschriftlich fortgesetzt werden solle. Ausserdem aber u. das ist für die fernere Entwickelung der Stadtbibliothek von der grössten Bedeutung - hinterliess derselbe Erblasser der Stadt Naumburg ein Kapital von 5000 M zur Bildung eines Bibliotheksfonds, vorausgesetzt, dass auch die Stadt einen den Zinsen dieser Summe gleichkommenden Betrag zur Verwendung für die Bibliothek auf ihren Etat bringen würde, sofern nicht etwa ein Dritter durch entsprechende Kapitalzuwendung sie von dieser Verpflichtung befreite*). Die städtischen Behörden erklärten sich zur Annahme dieser Vermächtnisse unter den daran geknüpften Bedingungen bereit u. erhielten durch Erlass vom 1. September 1879 die Allerhöchste Genehmigung zur Annahme der Zuwendungen. Der hierdurch entstandene Zuwachs beträgt etwa 1400 Bde aus den Gebieten der altklassischen u. modernen Litteratur, der Geschichte, Theologie, Philosophie, Rechtswissenschaft u. der Kunstgeschichte. Der Gymnasiallehrer Dr. O. Schulze hat sich das Verdienst erworben, die also vergrösserte Bibliothek zu ordnen, in dem oben erwähnten ausgebauten Zimmer des Rathhauses aufzustellen u. einen neuen Katalog anzufertigen. Letzterer ist zufolge der Bestimmung des Erblassers bereits gedruckt **) u. in der Stadt vertheilt worden. Es scheint, dass bei dem Umräumen einzelne Sachen verschleppt worden sind, wenigstens vermisse ich in dem neuen Katalog mehre Schriften, deren Vorhandensein mir dadurch bekannt ist, dass ich selbst sie der Stadtbibliothek im Laufe der letzten Jahre als Geschenk überwiesen habe. Inzwischen hat der Druck des Kataloges einen abermaligen dankenswerthen Zuwachs der Stadtbibliothek im Gefolge gehabt. Der berühmte Aegypotolog Geh. Regierungsrath Prof. Dr. Lepsius in Berlin, dessen bereits weiter oben bei Stiftung der Bibliotheca Lepsiana Erwähnung geschehen ist, hat sich durch das Erscheinen des neuen Kataloges veranlasst gefunden, ausser dem grossen Denkmälerwerk über Aegypten, auch noch seine sämmtlichen übrigen Veröffentlichungen, grosse wie kleine, Artikel aus Zeitschriften, Monographien, Bücher u. s. w.hauptsächlich Aegyptologischen Inhaltes - der Stadtbibliothek schenkungsweise darzubringen.

Mit Einschluss dieser neuesten Erwerbungen mag sich der Bücherbestand auf etwa 2200 Bde beziffern, ungerechnet die zahlreichen eigentlichen Archivalien wie Urkunden u. dgl. Davon entfallen ungefähr 550-600 Bde auf Naumburg-Zeitzische Lokal- u. Thüringisch-Sächsische Provinzialgeschichte (hierin viele Handschrif

*) Siehe Seite 5 des neuen Kataloges.

**) Katalog der Stadt-Bibliothek zu Naumburg a/S. 1880. Mit Einschluss der Bibliotheca Lepsiana. Naumburg. Druck von H. Sieling. 50 Seiten in gr. 8o.

« السابقةمتابعة »