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von den strömenden Bewegungen der Wolken aufgeregten Stürme. Alte Eichen stürzen krachend ein unter der Wuth der Orkane, Ströme werden in ihrem Laufe gehemmt, Berge abgetragen, Felsen zerrissen, die festesten Gebäude erschüttert, Dächer zertrümmert, Schiffe in des Meeres Abgrund begraben; sie gibt dem Feuer Nahrung, und verbreitet in Verbindung mit unterirdischen Gewässern, die sich in vulkanischen Gegenden in heißen Wassersprüngen und Sprudeln emporbeben, die Ausbrüche der Vulkane und Erdbeben.

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e) Verwandlungen durch Feuer. Aus den Offnungen der Erdrinde, meistens aus den einzelnen Bergen mit trichterförmigen Gipfeln, entzünden sich von Zeit zu Zeit Materien, die als Lava brennend ausströmen, und sich weit und breit ergießen. Ströme von Wasser und Koth fließen mitten unter diesen brennenden Lavaströmen herab. Mephitische Gase und Dünste verpesten die Luft, zerstören Pflanzen und Thiere.

Bei heftigen Erdbeben öffnet sich die Erde, speiet Flammen aus ihren Abgründen, und verschlingt in ihrer Glut Menschen und Thiere.

*རྞྞ Oft entzünden sich in heißen Gegenden ganze mit Urwäldern bedeckte Strecken und verbreiten jene ungeheueren Walds brände, welche unwiderstehlich Alles, was sie ergreifen, verzehren und zerstören. Die elektrischen Funken des Bliges entzünden und zerstören Gegenstände, die sie treffen. Unter dem Qualme der verbeerenden Feuerflammen, wenn sie irgend wo entzündet sind, werden die Wohnungen der Menschen und Thiere in Asche verwandelt, die lebenden. Wesen erstickt und in der Asche der Glut begraben, selbst die härtesten, Metalle, fließend gemacht.. Mächtig und zahlreich sind die Verwandlungen, welche das Feuer auf unserer Erdkugel hervorgebracht hat. Annes

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f) Verwandlungen durch organisirte Wesen. Pflanzen, Thiere und. Menschen wirken vielfach auf die Berwandlungen unserer Erdkugel ein. Wo dichte Waldungen in großen Strecken die Erde bedecken, schwängert ihre Ausdünstung Die ganze Umgebung der Atmosphäre, die Luft wird feucht und ungesund, häufige Nebel und Regengüsse verwandeln die niedern, Stellen des Erdreiches in Sümpfe und Moräste, schädliches Ungeziefer nimmt überhand; liegt noch dazu der Erdstrich în

einem heißen Klima, so wird die Luft verpèstet, und giftige Thiere treiben sich unheilbringend umber. Der Aufenthalt wird unbewohnbar, oder wenigstens im hohen Grade gefähr lich. Wo dagegen die Vegetazion ausstirbt, wo das nackte Land den heißen Sonnenstralen preis gegeben ist, und in weiten Kreisen umber die Kiefelerde unbedeckt die Oberfläche bildet, da entstehen jene großen Sandwüsten und. Steppen, welche ganze Quadratmeilen der Erde in Wüsten und Wildnisse um= wandeln. Wo die Erzeugnisse der Pflanzenwelt in der reichen Fülle ihrer Manigfaltigkeit, im bunten Wechsel von schattigem mäßigem Waldgrunde und Wiesen, von Ückern und Gärten den Erdboden bedecken, da wird er in einen anmuthigen Aufenthalt für Menschen und nüßliche Hausthiere verwandelt.

Unzälbare Millionen kleinerer und größerer Thiere erfüllen die Umgebung der Erde, ihre Oberfläche, ihre Tiefen, und ihre Erzeugnisse, die Lüfte und die Gewässer, und bewirken die manigfaltigsten Verwandlungen. So entstehen z. B. ganze neue Inseln durch den großen Wasserbau, den unzälbare Millionen kleiner Wasserthiere, mit kalkartigen Gehäusen umgeben, die Korallen, aus den Tiefen der Meere in Jahrtausenden über den Gräbern ihrer Vörältern bis über die Wasserfläche hinauf aufthürmen -Korallenriffe, welche die Zeit mit verwittertent Theilen ausfüllet, welche Winde und Vögel mit Sämereien befäen, und welche nach und nach ganzen Völkerstämmen zum bewohnbaren Aufenthalte dienen. Man würde ein weitläufiges Buch mit der Darstellung der Verwandlungen ausfüllen kön nen, welche die in ihren Verrichtungen so äußerst manigfaltigen Thiere unseres Erdkreises auf den Zustand dieses unseres Wohnplazes hervorgebracht haben, und noch täglich hervorbringen. Alle diese Verwandlungen lassen sich aber durchaus nicht mit denjenigen vergleichen, welche die Menschheit seit ihrem ersten Dasein bis auf den heutigen Tag in und auf unserm Erdboden hervorgebracht hat (Einleit. 20., II. 87 und III. 20. a.). Unabsehbar sind die Verwandlungen, welche demselben noch für die Zukunft durch den Vervollkommnungsgeist des Menschen (Einleit. 22.) bevorstehen.

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g)'Verwandlungen durch die Wechselwirkung der Erde selbst. Wenn gleich die Erde an und für sich kei

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ner Gährung fähig ist, folglich organisirte Wesen nicht zu ers nähren vermöchte, so ist sie doch fähig, die Bedingungen der Gährung, ohne welche kein organisches Leben, kein Wachsthum möglich wäre, Wärme, Luft und Feuchtigkeit, in ihren Schooß aufzunehmen. In diesem bildet sich die tragbare Erde aus den Hauptverwandlungsstoffen: Sauer, Stick, Kohlen- und Wasserstoff, aus den Erdstoffen: Kalk-, Thon-, Kiesel - und Bittererde, aus mineralischen Brennstoffen, aus Metallocher und Salzen, und aus den Resten verwesener Pflanzen und Thiere (Humus). Aller Tod wird neues Leben (III. 29.). Die Erde schüßet die Samen und zarten Wurzeln gegen Hiße und Kälte und gegen die Einwirkung rauher Winde, ohne den milderen Zutritt der Luft zu verschließen. Sie nimmt alle wäfferigen Niederschläge aus der Luft auf, und führet sie den Pflanzen zu. Sie gewähret ihnen einen festen Standpunkt, und verhindert dadurch ihre Wegspülung vom Wasser, ihre Entführung von den Winden. Die leichte und lockere, aber gar nicht anhaltende, trockene und hißige Kalkerde bildet für sich allein einen schwachen Grund (Hungerland), die starke, feuchte und anhaltende, aber schwere, zähe, harte, rif: sige und kalte Thonerde einen trägen Grund, die leichte und lockere, durchdringbare, aber trockene, gegen die atmosphärischen Einflüsse unthätige Kieselerde einen toden Grund. Der Humus mangelt in den Wüsten und auf den Gipfeln der höchsten Berge. Fortwährender Schnee und Eis ver drängen ihn in den Polargegenden. Wo die Mischung der verschiedenen Erdarten und des Humus ein der Aufnahme der Hauptverwandlungsstoffe, dem Gährungsprozesse günstiges Ver hältniß hervorbringt, da gedeihet die Organisation, und bildet sich ein mehr oder weniger fruchtbarer Grund,

33. Anwendung dieses Gesetzes auf das Staatss Ieben. Wenn schon die Kenntniß des Gesetzes der Naturkräfte für das Staatsleben von Wichtigkeit ist (III. 28.), so ist es nicht minder die Kenntniß des Gesetzes der Naturstoffe, der Hauptverwandlungsstoffe. Die irdische Kraft des materiellen Staatskörpers, und die körperliche Kraft der Staatsbewoh ner (II. 86. und 87.) stehen durch ihre Vermittlung in un unterbrochener Wechselwirkung gegen einander. Der geistigen

Kraft der Staatsbewohner (II. 91.) bietet dieses Gesetz ein weites Feld der Wirksamkeit, die fortwährende Hervorbringung neuer für die Staatsgesellschaft nüglicher Verwandlungen, dar. Die Kraft der Gesetzgebung, der Regierung, des Staatskredits selbst (II. 89. 90. und 88.) können wesentliche Vortheile davon ziehen.

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Achtes Hauptstück.

Von dem Gesetze der aufsteigenden Vervollkommnung (Perfektibilitäts- Gesetz),

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34. Erklärung dieses Gesetzes. Die Schöpfung gleichet einer großen Piramide. Ihre unterste breiteste Grunds lage ist: Unvollkommenheit. Je mehr sich ihre zusammenlaufenden Flächen der höchsten Spike Gott nähern, desto vollkommener werden auch die Grundlagen, desto mehr vers enget sich aber auch ihr Umfang. Wie viele Grundverwandlungsstoffe wirken zusammen, um hierauf die Grundlage der Erdkugel, auf dieser die Grundlage der Pflanzen, auf der Grundlage der Pflanzen die Thiergattungen, auf diese die Grundlagen der menschlichen Natur zu bauen! Unzälig ist die Menge der kleineren unvollkommenen Wesen, welche auf den ersten Stufenleitern der Natur stehen. Je mehr sich endlich die vollkommensten Thiere dem menschlichen Wesen nähern, desto geringer wird die Zahl ihrer Gattung. Auch die GrundLage der menschlichen Natur, so hoch erhaben sie bereits über den unteren Stufen der Schöpfung stehet, ist doch noch weit entfernt von der obersten Spiße der Piramide, der höchsten Vollkommenheit. Wie weit entfernt sind selbst die Koriphäen der Menschheit von dem Zustande reinerer Geister! Es gibt im menschlichen Leben wenig lichte Intervalle hoher Begeiste rung, in welchen selbst der tiefste Denker sich emporzuschwingen vermag zu Ahnungen aus jenem Gebiete. Die Schwächen und Gebrechen des menschlichen Körpers, die Leidenschaften der mensch, lichen Seele reißen uns schnell wieder herab in die Region des Schweren, Trägen, Materiellen. Die edelsten, aufgeklärtesten,

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talentvollsten Menschen der Vor- und Mitwelt waren und sind nie frei von vielfachen menschlichen Schwächen, und auch die Nachwelt wird nie davon frei werden.

Und wir sollen bei dem Reichthume der Stufengänge der Natur, bei der Weisheit der Schöpfung, die wir allenthalben entdecken, bei den unverkennbaren Spuren einer fortschreitenden Vervollkommnung, ohne in Ungereimtheit zu verfallen, als möglich denken, daß der Kreislauf aller Vollkommenheit schon im menschlichen Wesen auf Erden geschlossen sei; daß sich jenseits dieses Lebens eine endlose Kluft befinde zwischen der höchsten Vollkommenheit eines allmächtigen Schöpfers, der alle diese Wunder der Schöpfung, die wir täglich entdecken, hervorbrachte, und einem ephemeren Leben des mit den herrlichften geistigen Anlagen ausgestatteten menschlichen Wesens, das, kaum begonnen, schon wieder erloschen, vernichtet, zurücksänke in das bewußtlose Sein des Erdenstaubes?

Nein! Die göttliche Weisheit hat im Menschen ein Licht entzündet, das Licht der Vernunft, welches überall im ganzen Reiche der Schöpfung die Wahrzeichen der geistigen Welt: - Folgerichtigkeit, Übereinstimmung und Klarheit — erblicken läßt, welches uns auf den Wegen der Beobachtung, des Nachdenkens und der Forschung zu dem erhabenen Ziele leitet, aus den uns bekannten Größen unter uns und in uns die unbekannten Größen über uns zu entziffern, auf der großen Stufenleiter der Natur die Begriffe von dem Untersten zu den Ideen von dem Obersten hinauf zu steigern.

35. Erste Hauptstufe: Unorganisirte Körperwelt. Die unterste Stufe der unseren Sinnen erkennbaren Schöpfung nehmen die unorganisirten Körper ein. Dieselben haben:

a) keine innere Selbstständigkeit; daher

b) keine Empfindung;

c) kein Bewußtsein; sondern

d) blos Erregbarkeit, d. i, die Fähigkeit, durch äuBere Bedingungen zur Thätigkeit geweckt zu werden;

e) diese äußeren Bedingungen sind Kraftäußerungen der ätherischen Urkraft und Wirkungen der Hauptver wandlungsstoffe.

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