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haben das Dorf vor dem König Erich von Dänemark aufgelaffen, und dieser hat es Arnd Kopmann und seinen Erben verliehen und vergönnt zum beständigen Besiß nach Erbrecht 1). Bier Wochen später, am 14. Mai, beurkundete zu Vordingborg auch König Erich, daß er dem Rostocker Bürger Arnd Kopmann und seinen rechten Erben das Dorf Pastow zu Mannrecht (manreycht), mit allem Recht und Gericht, aber frei, ohne jeglichen Dienst, zum ewigen Besit verliehen habe; und ähnliche Bestimmungen enthält auch die Urkunde des Fürsten Heinrich II. von Meklenburg (der damals. Statthalter König Erichs im Lande Rostock war) vom 28. Januar 1320 über die erbliche Verleihung des von den Gebrüdern Mörder vor ihm aufgelassenen Dorfes Pastow an Arnd Kopmann 2).

Hiernach besaß also Kopmann das Dorf Pastow im Uebrigen zu Mannrecht, d. h. also zu demselben Rechte, wie die Mannen im Lande Rostoc ihre Lehne, aber ohne die von diesen zu leistenden Lehndienste und zum erblichen Eigenthum. Von seinen städtischen Gütern unterschied sich dieses dadurch, daß es nicht zum Lübischen Stadtrecht lag, sondern eben zu Landrecht. Dieser Unterschied mußte sich in vielen Fällen, namentlich aber bei Erbfällen, geltend machen.

Arnd Kopmann erweiterte nun diesen ländlichen Besitz noch durch den Ankauf des Pastow benachbarten Dorfes Brodersdorf, wenn dieses nicht schon ursprünglich eine Pertinenz von Pastow gewesen ist. Die Urkunde über seine Erwerbung von Brodersdorf liegt nämlich nicht vor; jedenfalls war er aber im 3. 1327 schon im Besit desselben 3), und später wird oft Pastow allein genannt, wo Brodersdorf mitverstanden ist.

Nach dem Ableben des ersten Erwerbers von Pastow und Brodersdorf, des Bürgermeisters Arnd Kopmann, hielten seine zahlreichen Erben (er hatte aus 3 Ehen 3 Söhne und 5 Töchter hinterlassen) am 5. April 13364) eine Erbtheilung über seinen reichen Nachlaß, die um so weitschichtiger ward, als mehrere Kinder, namentlich auch die beiden ältesten Söhne Ludolf und Hermann, schon längst mit großem Gute ausgestattet waren. Pastow und Bro dersdorf fielen bei der Erbtheilung dem dritten und jüngsten

übrigens bis 1340 auch die Lise bei den Bauern in Pastow (das. Nr. 6030). 1) Mekl. Urk. - Buch VI, Nr. 3791. 2) Mekl. Urk. -Buch VI, Nr. 3972 und 4165. 3) Mekt. Urk.-Buch VII, Nr. 4865. 4) Mekl. Urk..

Buch VIII, Nr. 5656.

Sohne Arnd zu; es ward aber ausgemacht, daß, wenn Arnd ohne echte (Leibes-) Erben verstürbe, Ludolf und Hermann ,,und ihre Erben zu gleichen Theilen alle Lehn- und Basallen,,güter außerhalb der Stadt (omnia bona pheodalia foris ,,ciuitatem et vasallica),“ nämlich „die beiden Dörfer Pastow ,,und Brodersdorf", empfangen sollten. Der Ausdruck,,bona "pheodalia et vasallica" ist, wie sich aus Obigem ergiebt, für diese beiden Dörfer ungenau; er soll nur bedeuten: die zu Mannrecht (ohne Lehn) liegenden Dörfer.

Diese lettere Bestimmung ist aber nicht eingehalten worden, wahrscheinlich weil Ludolf und Hermann lange vor Arnd starben; Ludolf anscheinend nicht lange nach 1340, und Hermann (gewaltsamen Todes) vor dem 19. Januar 1342). Wie ihre Leibcserben nach Arnds Tode abgefunden sind, wissen wir nicht; es liegt uns aber eine Urkunde vom 19. November 1351 vor, in welcher Herzog Albrecht dreien Schwestern und Erbinnen des weiland Rathsherrn Arnd Kopmann d. j., Mechthild, Gertrud und Vredeke, sowie ihren Erben beiderlei Geschlechts das reine Eigenthum und völlige Freiheit (meram proprietatem ac plenariam libertatem) von dem ganzen Dorfe Pastow verleihet und schenkt, auch förmlich auf jedes Heimfallsrecht (anval) Verzicht leistet *).

Von diesen drei Schwestern war Mechthild dreimal verheirathet. Ihr erster Ehemann war (schon 1336) Michel Wilde, ihr zweiter Eddeler Witte. Als sie sich mit diesem verheirathete, seßte sie sich am 30. Juli 1344 mit ihren Kindern erster Ehe wegen des Nachlasses ihres ersten Gemahls auseinander 3). Aus ihrer zweiten Ehe entsprangen dann drei Kinder, Heinrich, Hermann und Johann Witte, von denen aber, da Johann jung starb, nur die beiden ersten für uns in Betracht kommen. Diese Kinder verloren ihren Vater früh. Schon 1351 ging Mechthild Kopmann ihre dritte Ehe ein mit Henneke (Johann) van der Kyriz; am 12. Octbr. d. 3. fand sie jene 3 Witteschen Kinder ab, indem sie denselben die meisten Häuser des Vaters in Rostock abtrat, die Güter zu Häschendors und zu Lüsewiß mit ihnen theilte und ihnen die Hälfte der Erbgüter, welche fie aus dem Nachlaß ihres Bruders Arnold Kopmann em pfinge, also % von Pastow und Brodersdorf, zusagte 4).

1) Mekl. Urk.-Buch IX, Nr. 6030 und 6180. 2) S. unten Urkunde I. 3) Mekl. Urk-Buch IX, Nr. 6437. 4) Lib. recogn. Rozstoke. 1338-84, fol. 42 (eingetragen fer. 4a. post Dyonisii, 12. Octbr.

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Wenn sich späterhin zeigen wird, daß Heinrich und Hermann Witte (1386) noch eine Schwester" (suster) hatten, so kann diese, da sie bei der erwähnten Auseinanderseßung nicht genannt wird, keine rechte Schwester derselben, keine Tochter Eddeler Wittes gewesen sein, sondern nur eine Stiefschwester der beiden genannten Witteschen Söhne und ohne allen Zweifel eine Tochter aus der Ehe der Mechthild Kopmann mit Henneke (Johann) van der Kyrig. Diese Tochter ward die Frau des Rathmannes Engelbert Kazow, und ihre Ehe war beerbt; 1390 lebten (s. u.) zwei Söhne aus derselben, Heinrich und Henneke Kazow.

Die zweite Schwester Arnd Kopmanns des jüngern, Gertrud (Gese) Kopmann, war in erster Ehe (schon 1336) mit Gerd Kruje vermählt, in zweiter Ehe (schon 1345) mit Eberhard Vöge. Ob die erste Ehe beerbt gewesen ist, wissen wir nicht, es kommt auch nicht weiter in Betracht; aber aus der zweiten Ehe kennen wir zwei Kinder: Elisabeth Vöge, die 1360 als Ehefrau Berthold Witte's erscheint 1),

1351): Notandum, quod domina Mechtildis, relicta Eddeleri Witten, cum consilio et consensu Hennekini de Kyritze, nunc mariti sui et tutoris, ex vna, ac domini Hermanni Witten, Hinrici Raceborgh et Bernardi Witten ac Bertoldi Witten, tutorum Hinseken, Hermeken et Henneken, puerorum dicte Mechtildis et Eddeleri, parte ex altera, eosdem pueros suos a se separans, assignauit et inscribere fecit eisdem pro bonis suis hereditariis paternis. Primo dicti pueri equaliter optinere debebunt omnes et singulas hereditates, prout pater eorum Eddelerus ipsas in hac ciuitate habuit, [excepta hereditate lapidea angulari ante et retro apud theatrum sita (getilgt)]; item dimidietatem omnium bonorum in Hesekendorpe (Häschendorf) et dimidietatem omnium reddituum in Luseuitze (Lüsewig) et integraliter omnem pecuniam, siue in societatibus aut debitis, vbicumque existat, exceptis debitis, in quibus dominus Magnopolensis ipsis tenetur obligatus, in quibus eadem domina Mechtildis ducentas marcas denariorum Rozstoccensium optinebit, in quibus si defectus aliquis fuerit, hunc dicta domina cum pueris suis pro rata quemlibet contingente supportabit. [Ceterum dicta domina Mechtildis optinebit primo hereditatem angularem lapideam ante et retro apud theatrum sitam (getilgt)] et dimidietatem bonorum omnium in Hesekendorp ac dimidium omnium in Luseuitze reddituum. Deinde, quicquid eis contingere poterit de bonis bereditariis domini Arnoldi Copman, huius dimidietatem prefata domina Mechtildis et alteram dimidietatem dicti pueri optinebunt. Et cum hiis dicti pueri sunt a matre sua totaliter diuisi et separati, et causa est inter eos cedata et terminata, presentibus (als Kämmereiherren) Hermanno Lysen et Hinrico Frisonis.

1) Witschopbok fol. 75 a. (1360, August 12-28): Dominus Euerhardus Voghe cum censensu domine Ghertrudis vxoris sue fatebatur, se teneri obligatum Bertoldo Witten, genero suo, in CL marcis nomine dotis sue ex parte Elyzabet, filie dicti domini Euerhardi, et in C marcis no

und Arnd Böge. Mit diesem sezte sich 1379 der Rathmann Eberhard Böge wegen der mütterlichen Erbschaft auseinander, indem er ihm die Hälfte der von seiner Mutter Gertrud in die Ehe gebrachten Güter, u. a. auch die Hälfte von einem Drittel (also ein Sechstel) der Dörfer Pastow und Brodersdorf, abtrat 1).

Auch die dritte Schwester, Vredeke Kopmann, war mindestens zweimal, vielleicht dreimal verheirathet, zuerst (1336) wohl mit Claus van der Kyriß, hernach sicher (1340, 1347) mit Bernd Kröpelin; und aus dieser letteren Ehe lebten 5 Kinder, als Vredeke 1353 die Ehe mit Heinrich Pelegrim einging. Bei der Auseinanderseßung mit jenen 5 Kindern über den väterlichen Nachlaß am 5. April 1353 trat sie denselben Güter und Hebungen in Rostock und Rövershagen, aber keinen Antheil an Pastow ab; vielmehr brachte Heinrich Pelegrim die Ansprüche jener seiner Stiefkinder auf einen Antheil an Arnd Kopmanns d. j. Nachlaß für 100 Mark Lübisch an sich 2). Vredeke lebte 1387 nicht mehr; aus der dritten Ehe hatte sie wahrscheinlich keine Kinder, wenigstens hinterließ Heinrich Pelegrim († vor 29. April 1388) keine Leibeserben, sondern ward von Seitenverwandten beerbt 3).

Eine Bestätigung und Erweiterung dieser aus Inscriptionen des Rostockschen Witschopboks entnommenen Nachrichten über die Erbschaftsverhältnisse der Kopmannschen Schwestern) giebt uns eine fernere Einzeichnung desselben Buches vom 9. April 1361 (fol. 48), worin ,,die (Raths-)

mine debitorum sibi mutuatorum; pro quibus obligauit sibi viginti duarum marcarum redditus in omnibus bonis et redditibus suis ac pachtibus, precariis et iudiciis, que et quos et prout eos habet in villa Pastowe ac in aliis tribus hereditatibus in platea Monachorum sitis

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1) Roft. Witschopbok 1338-84, fol. 145 b: Notandum, quod dominus Euerardus Voge et Arnoldus filius suus cum consensu suorum amicorum amicabiliter se composuerunt de discordia materne hereditatis et concordauerunt in hunc modum: quod dictus Arnoldus habere debebit dimidietatem tercie partis ville Pastowe et dimidietatem tercie partis ville Broderdorp et integram dimidietatem ville Dummerstorp, quas trium dictarum villarum partes dictus dominus Euerardus cum matre dicti Arnoldi in dotem accepit etc. 2) Rost. Witschopboť 1338–84, fol. 48 b.: item Hinricus Pelegrime dabit dictis pueris (den 5 Kopmannschen) ex parte bonorum hereditariorum domini Arnoldi Copman iunioris C marcas Lubicenses. 3) Witschopbok 1388, fol. 14. gende:

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4) Die in Betracht kommenden Personen sind also fol=

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Herren Eberhard Vöge und Heinrich Pelegrim, als) Erben des Herrn Arnd Kopmann“, und die Vormünder der Kinder (puerorum) Eddeler Wittes, nämlich Heinrichs, Hermanns und Johanns, auch Erben des vorgenannten Herrn Arnd Kopmann“, „dem Herrn Johann van der Kyriß, ihrem Miterben zum sechsten Theil (,,eorum quoad sextam partem coheredi"), (ihre) fünf Sechstel ewiger Worthrenten von 120 Mk. Hebungen" aus Grundstücken zu Rostock und noch Korn- und Malzhebungen aus der Pfeffermühle (auf dem Rostocker Stadtgebiete) um 1850 Mark verkauften, aber so, daß sie,,,nämlich Herr Eberhard Vöge sein Drittheil und Heinrich Pelegrim sein Drittheil und die Vormünder der Kinder Eddeler Wittes ein Sechstel" binnen drei Jahren zurückkaufen können“. Man kann auch hieraus schlichen, daß Mechthild Kopmann die Hälfte ihres von ihrem Bruder Arnd ererbten, in der Stadt und im Stadtgebiete, also innerhalb des Lübischen Rechtsgebietes belegenen, Güter ihren 3 Kindern aus der Ehe mit Eddeler Witte in Gemäßheit der oben (S. 36) erwähnten Auseinandersetzung vom 3. 1351 überlassen, das andere Sechstel aber ihrem leßten Ehemann Johann van der Kyriß als Heirathsgut zugebracht hatte, und daß sie dieselben mit

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