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Hohenpriesterliche Tracht. - Kleidung der Apostel. 125

ziemlich so, wie unsere Beinkleider, zu denken hat); darüber einen violettblauen) Leibrock (hɔ SYD), der bis über die Kniee herabreichte, und unten mit 72 Schellen besezt war, zwischen denen ebenso viele,,Granatäpfel" (wahrscheinlich purpurfarbene runde Duaften) hingen; und über diesem das Schulterkleid (N), das aus einem Vorder- und Hinterstück bestand, welche beide oben auf den Achseln mit goldenen Spangen befestigt waren, unter den Achseln aber mit Bändern zusammengebunden wurden, und bis etwa zur Mitte des Körpers herabreichten, ein vorzugsweise prächtiges Kleidungsstück vom feinsten weißen Byffus, mit Goldfäden, violetter und rother Seide künstlich gestickt. Auf diesem trug er außerdem vorn auf der Brust das viereckige Amtsschild (1) mit den zwölf Edelsteinen, auf denen die Namen der zwölf Stämme Israel eingegraben waren, und um den Leib einen künstlich gewirkten, bunt gestreiften Gürtel (IJN). Im Ganzen waren also an seiner Kleidung vier Farben sichtbar, die Hieronymus nach dem Vorgange des Philo und Josephus als Symbole der vier Elemente erklärt, indem der weiße Byssus, als Product einer aus der Erde hervorwachsenden Pflanze, die Erde, die blaue Farbe des Leibrocks die Luft, die Purpurfarbe am Schulterkleid und Gürtel, als von der, im Meere lebenden Purpurschnecke kommend, das Meer, und die hellrothe Scharlachfarbe das Feuer andeute. Die Kleider der übrigen Priester jedoch und die der Leviten waren meist weiß.

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Was die Kleidung des christlichen Lehr- und Priesterstandes betrifft, so fehlt es uns allerdings in Beziehung auf die frühesten Zeiten an bestimmten Nachrichten; so viel jedoch wissen wir aus dem N. T., daß Christus selbst sehr einfach gekleidet ging. Ein eng anschließendes Unterkleid (rov), das nach Joh. 19, 23. ungenäht und von oben an gewirket war durch und durch, und darüber ein weiter Mantel (iuáriov, ob von Leinwand oder Wolle, läßt sich nicht bestimmen) genügten ihm, und wenn er (nach Matth. 11, 8.) zu dem Volke spricht: Wollt ihr einen Menschen in weichen Kleidern sehen? fiehe, die da weiche Kleider tragen, sind in der Könige Häusern!" so dürfen wir schließen, daß sich seine Kleidung in nichts von der gewöhnlichen Tracht des Volkes unterschied. Eben daffelbe gilt von den Aposteln, die bei der Armuth und Dürftigkeit, in der sie von Jugend auf gelebt hatten, und bei dem, alle Gedanken an äußere Pracht zurückdrängenden Beispiel ihres Meisters unmöglich daran denken fonnten, sich anders und beffer kleiden zu wollen, als er. Und so wie sie, nach seinem Beispiele, in Palästina sich ganz nach der dortigen Landestracht richteten, trugen ohne Zweifel die griechischen Christen (Vorsteher, wie Gemeineglieder) über der Tunica das Pallium, und die

δῶν ὡσπερεὶ ἀναξυρίδας· ἀποτέμνεται δὲ ὑπὲρ ἥμισυ καὶ τελευτῆσαν ἄχρι τῆς λαγόνος περὶ αὐτὴν ἀποσφίγγεται.

1) So wenigstens erklären die Meisten das hebr. ♫♫; nur Aben Esra und Luther denken wunderlicher Weise an ein Gewand von „gelber Seide."

126 Tribonium.

Weiße Kleider beim Gottesdienst.

römischen Christen die Toga. Da jedoch diejenigen 1), welche sich mit griechischer. Kunst und Wissenschaft beschäftigten, die Philosophen, Arithmetiker, Grammatiker, Mathematiker, Rhetoren, Sophisten, Aerzte, Dichter und Musiker auch in Rom lieber das griechische Pallium, als die römische Toga trugen, so wählte Tertullian, als er Christ wurde, und eben so manche Andere statt der Toga das PhilosophenPallium. Freue dich, Pallium" 2), sagt er,,,und jubele! eine bessere Philosophie hat dich nunmehr gewürdigt, seitdem du einen Chriften zu bekleiden angefangen hast."

In der Regel waren diese Pallien von Wolle, und, da die griechischen Philosophen etwas darin suchten, im Gegensatz zu der Pussucht der Anderen, ihr Aeußeres zu vernachlässigen, meist abgeschabt (daher der Name tribonium, roíßor, von toißw, abreiben) und, weil sie fast nie in die Walke geschickt wurden, um vom Schmuge gereinigt zu werden, von Farbe schwärzlich-grau oder braun (tribonia pullata). Wie häufig aber auch diese schmusfarbenen Pallien im gewöhnlichen Verkehr getragen wurden, so wenig fand man es doch passend, beim Gottesdienst in denselben zu erscheinen. Sokrates, der Erste, der das Tribonium zum Philosophenmantel erhob, kleidete sich, wenn er an dem Opferaltar erscheinen wollte, weiß, und in Rom befahl Augustus, als er einst bei den Spielen eine große Anzahl Bürger, statt in der, bei feierlichen Gelegenheiten herkömmlichen, weißen Toga, in ihrer vom Schmuß geschwärzten Alltagstoga (toga pulla) sigen sah, unwillig über diese bettelhaft schmußige Tracht der weltbeherrschenden Römer," den Aedilen, daß sie in Zukunft Keinem den Eintritt in den Circus gestatten sollten, der nicht in einer anständigen weißen Toga erschiene.

Bei dieser, allen Völkern des Alterthums gemeinschaftlichen Vorliebe für weiße Kleider bei Festlichkeiten können wir als gewiß annehmen, daß auch die Christen und namentlich die Priester beim Gottesdienste sich solcher bedient haben werden, zumal da es schon frühzeitig Sitte ward, den Täuflingen bei der Taufe, als Symbol des neuen und gereinigten Menschen, den sie anziehen sollten, ein weißes Gewand anzuziehen. Sei es daher auch, daß Justinus der Märtyrer, Tertullian und andere christliche Lehrer für gewöhnlich den dunkelfarbigen Philosophenmantel trugen, so folgt doch daraus nicht, daß sie nicht beim Gottesdienst reine, weiße Kleider getragen hätten. Hieronymus wenigstens sagt bestimmt, daß alle Kleriker beim Gottesdienst weiß ge= kleidet gewesen seien, und zu seiner Zeit war es bereits durch Concilienbeschlüsse 3) ausdrücklich angeordnet worden, daß alle Geistlichen vom Lector an weiße Kleider tragen müßten.

1) Tertull. de pallio c. 5, 6. Philosophus, numerorum arenarius, Grammaticus, Mathematicus, Rhetor, Sophista, Medicus, Poeta, Musicus in publico vestitur pallio,

2) L. 1. Gaude pallium et exulta: melior te jam philosophia dignata est, ex quo Christianum vestire coepisti.

3) Concil. Carthag. IV. can. 41. Placuit, ut Diaconus de sacro codice lecturus, vel tempore S. Eucharistiae alba veste indueretur.

Sticharion.

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Epitrachelium. Casula.

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So wie sich nun im Alterthum die Sclaven von den Herren dadurch unterschieden, daß jene nur die Tunica, diese über der Tunica noch ein Obergewand trugen, wurde es auch in der christlichen Kirche Sitte, daß der niedere Klerus nur das Untergewand, der höhere über diesem noch ein, oder ein Paar Obergewänder trug.

Allen gemeinsam war die weiße, mit Aermeln versehene, und bis zu den Füßen reichende Dalmatica, die der Lector ebenso gut, wie der Bischof trug; nur wurde diese späterhin im Abendlande für die, mit dem niederen Kirchendienst beschäftigten Cantoren (Vorfänger), Oftiarier (Thürhüter) 2c. zu einem, bloß bis über die Knie reichenden Chorhemde (superpellicium) verkürzt, während in der griechischen Kirche das Sticharion, das schon dem Lector als „Kleid der Unschuld" gegeben wird, die Gestalt der alten Dalmatica behalten hat, und sich nur dadurch von ihr unterscheidet, daß es nicht mehr ein Gewand von einfacher, weißer Leinwand, sondern ein oft durch prächtige Goldstickerei geziertes Kleid ist.

Zu diesem Untergewande kam nun bei dem Diakon, da er schon zum höheren Klerus gehörte, als eine, freilich noch sehr bescheidene Andeutung des ihm zukommenden Obergewandes, das Orarium ), ein handbreites, langes und mit goldgestickten Kreuzen ge= ziertes Band, das über der linken Schulter getragen, vorn und hinten bis über die Knie herabhing; bei dem Presbyter dagegen statt dieses einfachen Drars das Epitrachelium (enitoαyyor), ein ganz ähnliches Band, das aber auf beiden Schultern getragen wurde, und zwar so, daß die beiden vorn herabhängenden Enden mit einer Reihe von Knöpfen zusammengeknöpft waren. Außerdem erhielt der Presbyter, als Amtstracht, noch einen weiten Mantel, das Phelonium (peλóvior), das in der griechischen Kirche noch jest in dieser Gestalt getragen wird, während die Casula oder das römische Meßgewand, welche, wie der gleichfalls öfter vorkommende Name Planeta (hαvýτns, von haváouai, herumschweifen), und alte Abbildungen beweifen, anfangs auch ein weiter Mantel war, späterhin, da sie in dieser Form bei den priesterlichen Functionen hinderlich schien, immer mehr von ihrer Länge und Weite verlor, so daß sie am Ende die Gestalt eines, kaum bis zu den Knieen reichenden Chorhemdes erhielt, mit Schligen an beiden Seiten, um die Arme durchzustecken. Je kleiner fie übrigens wurde, desto prächtiger wurde sie auch, und während die Meßgewänder vor Konstantin nur unten am Saume mit Purpurstreifen beseßt waren, prangten späterhin die Priester und Bischöfe in weiBen oder purpurfarbenen Cafeln von schwerem Seidenstoffe, die über und über von Golde starrten, und oft mit den kostbarsten Perlen und Edelsteinen beset waren.

Der Bischof endlich trug, wie in der griechischen Kirche noch jest, statt des Presbyter - Pheloniums, den Saffus (cáxxos), einen

1) Drarium, nach Einigen abzuleiten von orare, beten,“ nach Anderen und wohl richtiger, von Bọa, „die Gebetstunde," so daß eigentlich Horarium (pápior) zu schreiben wäre.

128 Omophorium. Pallium.

Mönchstracht.

eng anschließenden, und bis zu den Füßen reichenden Rock mit weiten Aermeln, und über diesem das Omophorium (uogógiov), ein Schulterkleid, im Aeußeren wenig verschieden von dem Orarium des Diakon und dem Epitrachelium des Presbyter, welches, um den Nacken geschlungen, so daß die Schlinge bis auf die Brust reicht, mit den beiden vereinigten Enden bis zum Saum des Sakkus herabhängt. In der römischen Kirche dagegen wurde als auszeichnendes Amtskleid des Bischofs das Pallium üblich, ein weiter Mantel, oben mit einer Spange zusammengehalten, und ohne Aermel, so daß er, zurückgeschlagen, den Gebrauch der Hände nicht hinderte. 1)

Als Schmuck trugen außerdem, wie der jüdische Hohepriester das Amtsschild, die Bischöfe der griechischen und römischen Kirche an einer goldenen Halskette auf der Brust das Panagion (navάyiov), ein prächtig mit Perlen und Edelsteinen geziertes Kreuz (crux pectoralis), wozu bei den griechischen Archimandriten und Erzpriestern noch das, rechts am Sakkus, in der Gegend des Knies getragene Epigo= nation (inyovátiov, ein rautenförmiges, steif gefuttertes, violettes, rothes oder schwarzes Stück Sammet, mit einem goldenen Kreuz in der Mitte) kommt, als Symbol des Wortes Gottes, das der Bischof gleich einem Schwerte gebrauchen soll.

Bei weitem einfacher war, wie sich von selbst versteht, die Kleidung der Mönche, welche sich im Orient, wie im Occident, größtentheils den alterthümlichen Philosophenmantel wählten, von dem die nachmaligen Mönchskutten herstammen, die auch mit ihrer schmuz zig-weißen, grauen, braunen oder schwarzen Farbe an die Schmugfarbe des Philosophen-Triboniums erinnerten. Am beliebtesten war hierbei die schwarze Farbe, als Symbol jener,,göttlichen Traurigkeit, die Niemanden gereut," und daher sind nicht nur die Mönche und Nonnen in der griechischen Kirche, die allesammt zu dem Orden des heiligen Bafilius gehören, bis auf den heutigen Tag schwarz gekleidet 2), sondern es gingen auch in Konstantinopel zur Zeit des

1) Ueber den Gebrauch der verschiedenen priesterlichen Kleider schreibt das römische Missale Folgendes vor:

1. In Officio Missae celebrans semper utitur Planeta super Albam. 2. Si autem sit Episcopus, et solemniter celebret, super Dalmaticam et Tunicellam.

3. Pluviali utitur in Processionibus et Benedictionibus, quae fiunt in Altari. Item in Officio Laudum et Vesperarum, quando solemniter dicuntur. Eodem utitur Assistens celebranti in Missa Pontificali. Item quando celebrans post Missam Defunctorum facit in fine Absolutionem.

4. Quum celebrans utitur Pluviali, semper deponit Manipulum, et ubi Pluviale haberi non potest, in benedictionibus, quae fiunt in Altari, celebrans stat sine Planeta cum Alba et Stola. 5. Dalmatica et Tunicella utuntur Diaconus et Subdiaconus in Missa solemni, Processionibus et Benedictionibus, quando Sacerdoti ministrant.

2) Hierauf gründet sich in der russischen Kirche der Unterschied zwischen der fchwarzen (tschornoje) und weißen Geistlichkeit (bäloje Duchowenstwo). Die Tracht der ersteren oder der Klöstergeistlichkeit besteht in einem langfalti

Schwarzer Talar.

Mantelstreifen der Reformirten. 129

Chrysostomus (starb 407) alle katholischen Kleriker schwarz, während die separatistischen Novatianer sich weiß kleideten. Als daher einft. der Novatianische Bischof Sisinnius 1) zu dem katholischen Arsacius zum Besuch kam, fragte ihn ein Hausfreund des letteren, wie er zu dieser unpassenden Tracht käme, und wo es geschrieben stände, daß ein Bischof weiß gekleidet sein müsse; worauf Sisinnius sehr treffend antwortete: Sage du mir erst, wo es geschrieben steht, daß ein Bischof schwarz gekleidet sein müsse."

Als nun späterhin sich im Orient die schwarz gekleideten Mönche des Basiliusordens, und im Occident die gleichfalls schwarz gekleideten Dominicaner mehr und mehr der Kanzeln bemächtigten, gewöhnte sich das Volk allmälig immer mehr daran, den Prediger auf der Kanzel im schwarzen Ornat zu sehen, und es konnte daher Niemandem auffallen, daß Luther, da er schon als Augustinermönch schwarz gekleidet gewesen war, und ebenso die übrigen protestantischen Prediger den schwarzen Talar als Amtstracht trugen. Außerdem behielten sie, entweder weil Luther neben dem schwarzen Ordenskleid die weiße Casula beibehalten hatte, oder weil sie sich von der, seit Jahrhunderten herkömmlichen Priestertracht nicht allzusehr entfernen wollten, das kurze weiße Obergewand (die Albe) bei, die, wenigstens in früherer Zeit, den lutherischen Predigern beim Altardienst nicht fehlen durfte.

Die Reformirten dagegen wählten, theils, um sich von den luthe= rischen Predigern zu unterscheiden, deren Talar ihnen allzusehr an die Mönchstracht zu erinnern schien, theils, weil sie der Meinung waren, daß sich ein Prediger ihrer Zeit ebenso wenig von seinen Mitbürgern unterscheiden dürfe, als Christus und die Apostel sich von ihren Landsleuten unterschieden hätten, einen einfachen bürgerlichen Rock von schwarzer Farbe. Um ihn jedoch als Predigerrock zu bezeichnen, und die Casula oder Albe, die sie, als zu sehr an den katholischen Gottesdienst erinnernd, zurückgewiesen hatten, einigermaßen zu erseßen, trugen fie, zur leisen Hindeutung auf den Mantel, der im Alterthum über der Dalmatica getragen wurde, hinten einen lang herabhängenden, etwa zwei Hände breiten Streifen von schwarzem Zeuge, und dieser Mantelstreifen vertrat bei dem Küfter und dem Chorpersonal (auch

gen Talar von schwarzem Sammet, auf welchem sich der schöne, lange Bart in der Regel sehr wohl ausnimmt, während der Kopf mit einer hohen cylinderförmigen Müze bedeckt ist, die von einem langen Flor umflattert wird, der wie ein zurückgeschlagener Damenschleier hinten herabfällt. Bei der Weltgeistlichkeit dagegen ist es ein kaffeebrauner, faltenreicher Talar mit weiten Aermeln und eine braune oder rothe, mit schönem Pelzwerk verbrämte hohe Sammetmüße, nebst einem sehr langen kaffeebraunen Stock mit silbernem Knopf, wodurch sich die Popen im gewöhnlichen Leben von anderen Ständen unterscheiden.

1) Socrat. lib. VI. c. 22. Σισίννιος ἄλλοτε Αρσάκιον τὸν ἐπί σκοπον κατὰ τιμὴν ὁρῶν ἠρωτήθη ὑπό τινος τῶν περὶ ̓Αρσάκιον, διὰ τί ἀνοίκειον ἐπισκόπῳ ἐσθῆτα φοροίη καὶ που γέγραπται, λευκὰ τὸν ἱερωμένον ἀμφιέννυσθαι· δ' δὲ, σὺ πρότερον, ἔφη εἰπὲ, που γέ γραπται, μέλαιναν ἐσθῆτα φορεῖν τὸν ἐπίσκοπον.

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