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230 Gebet um Verwandelung des Brotes und Weines.

betet der Bischof mit leiser Stimmė:

,,Wir bringen dir diesen vernünftigen und unblutigen Dienst dar, und rufen dich an, bitten dich, und flehen zu dir demüthig, daß du herabsendest den heiligen Geist auf uns und auf diese dir dargebrachten Gaben." "Herr (betet hierauf die ganze im Heiligthum anwesende Geistlichkeit dreimal mit einer dreimaligen Verbeugung vor dem heiligen Tische, leise), der du deinen heiligen Geist auf deine Apostel zur dritten Stunde herabfandtest, nimm ihn nicht von uns, sondern erneuere uns, die wir zu dir beten:

,,Schaff in mir, Gott, ein reines Herz, und gieb mir einen neuen gewissen Geist.

Verwirf mich nicht von deinem Angesicht, und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir."

Diakon (mit dem Orarium auf den Diskus zeigend und sein Haupt neigend):

,,Segne, o Herr, das heilige Brot!"

Bischof: Und mache es zu dem theuren Leibe deines Chriftus
Diakon: Amen. Segne, o Herr, den heiligen Kelch!

Bischof: Und dieses, was in dem Kelche ist, zu dem theuren Blute deines Christus.

Diakon: Amen. Segne, o Herr, beides!

Bischof: Und verwandele es durch deinen heiligen Geist.
Diakon: Amen, Amen, Amen.

Hierauf neigen der Presbyter und der Diakon ihre Häupter gegen den Bischof, und sprechen:

Herr, gedenke meiner!"

Bischof: Der Herr gedenke euer in seinem Reiche allezeit, jezt und immerðar, und in Ewigkeit,

(leise betend) und segne diese Gaben, daß sie denen, die daran Theil nehmen, zur Nüchternheit des Gemüthes, zur Vergebung der Sünden, zur Gemeinschaft des heiligen Geistes, und zum Vertrauen auf dich gereichen, und nicht zum Gericht oder zur Verdammniß. Ferner bringen wir dir unseren vernünftigen Dienst dar für diejenigen, die abgeschieden sind im Glauben, für unsere Vorfahren, Väter, Patriarchen, für die Propheten, Apostel, Prediger, Evangelisten, Märtyrer, Bekenner, für die Keuschen, und für jede, im Glauben abgeschiedene, gerechte Seele.

Während dessen beräuchert der Diakon, rund umber gehend, den heiligen Tisch, und nennt dabei die Namen der Lebenden oder Verstorbenen, von denen er wünscht, daß sie an dem Abendmahlsopfer Theil haben mögen. Der Bischof aber gedenkt laut sprechend

"Insonderheit der heiligsten, reinsten, holdseligen und herrlichen Jungfrau Maria, der Mutter Gottes,"

und hierauf singt der Chor den Gesang:

„Es ist wahrlich würdig und recht, dich, du ewig Selige, über alles zu loben, o reinste Mutter Gottes, reiner, denn die Cherubim,

Vorlesung der Diptycha.

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und unvergleichlich herrlicher, denn die Seraphim. Wir preisen dich hoch, o Mutter Gottes!"

Hierauf liest der Diakon die Diptycha (eine Art Doppeltafel, auf deren einer Seite die Namen lebender, und auf der anderen die Namen verstorbener Personen stehen, für welche gebetet werden soll), und der Bischof betet mit leiser Stimme:

Gedenke, o Herr, des heiligen Propheten, Vorläufers und Täufers Johannes, der heiligen, herrlichen und hochgepriesenen Apostel, und aller deiner Heiligen. Um ihres Gebetes willen sieh here nieder auf uns, und gedenke derer, welche, in der Hoffnung auf eine Auferstehung zum ewigen Leben, dieses Leben verlassen haben, und gieb ihnen Ruhe, wo das Licht deines Antliges leuchtet.

Gedenke ferner, o Herr, aller rechtgläubigen Bischöfe, die das Wort der Wahrheit recht verwalten, aller Presbyter und Diakonen in Christo, und aller geistlichen Aemter.

Ferner bringen wir dir unseren vernünftigen Dienst dar für die ganze Welt, für die heilige, rechtgläubige und apostolische Kirche, und für alle, die in Keuschheit und Heiligkeit leben.

Für den gottesfürchtigsten Kaiser, für die kaiserliche Familie, für den ganzen Palast und die Armeen.

Verleihe ihnen, o Herr, eine ruhige Regierung, damit wir unter ihnen ein ruhiges und stilles Leben führen mögen in aller Gottseligkeit und Ehrbarkeit.

Gedenke, o Herr, dieser Stadt und aller Städte und Länder, und
der gläubigen Bewohner derselben.

Gedenke, o Herr, Aller, die zu Wasser und zu Lande reisen, aller
Kranken, Leidenden, Gefangenen, und ihrer Errettung.

Gedenke, o Herr, derer, die deinen heiligen Kirchen wohlthun, und
die Armen nicht vergessen, und sende deine Gnade auf uns Alle
herab.

(laut) Gieb, daß wir mit Einem Munde und Einem Herzen loben und preisen deinen großen und herrlichen Namen, Vater, Sohn und heiliger Geist, jeht und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Chor: Amen.

Bischof (die Gemeine segnend): Die Gnade des großen Gottes und unseres Erlösers Jesu Christi sei mit euch allen!

Chor: Und mit deinem Geiste.

Diakon (zur Gemeine heraustretend):

Eingedenk aller Heiligen lasset uns wiederum beten zu dem Herrn in Frieden.

Laßt uns beten zu dem Herrn für die dargebrachten und geweih-
ten ehrwürdigen Gaben.

Laßt uns beten, daß unser menschenliebender Gott sie auf seinem
Altar im Himmel, als einen geistigen Wohlgeruch, annehmen,
und auf uns die Gnade des heiligen Geistes herabsenden wolle.
Laßt uns beten, daß er uns von aller Trübsal, Mühseligkeit und
Noth befreie.

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Gesang des Vaterunser.

Bischof (leise betend): Dir, o menschenliebender Herr, empfehlen wir unser ganzes Leben und alle unsere Hoffnung, und rufen flehend zu dir, daß du uns würdig machest, Theil zu haben an diesem heiligen und geistlichen Tische mit einem reinen Gewissen, zur Vergebung unserer Sünden, zur Verzeihung unserer Uebertretungen, zur Gemeinschaft des heiligen Geistes, zum Erbe deines himmlischen Reiches, zur gewissen Zuversicht, und nicht zum Gericht oder zur Verdammniß.

Diakon (laut zur Gemeine): Gott, nimm dich unser an, erlöse uns, sei uns gnädig, und erhalte uns durch deine Gnade! Chor: Herr, erbarme dich!

Diakon: Lasset uns den Herrn bitten, daß wir diesen Tag in\ Heiligkeit, Friede und ohne Sünde beschließen mögen.

Lasset uns den Herrn bitten um den friedlichen, treuen Führer, den
Schußengel unserer Seelen und Leiber.

Lasset uns den Herrn bitten um Vergebung und Verzeihung unse-
rer Sünden und Vergehungen.

Lasset uns den Herrn bitten um alle Dinge, die unseren Seelen gut und nüglich sind, und um den Frieden der Welt.

Lasset uns den Herrn bitten, daß wir unsere übrigen Tage in Frieden und Buße vollenden mögen.

Lasset uns den Herrn bitten, daß das Ende unseres Lebens, unserem christlichen Glauben gemäß, ohne Schmerzen und ohne Schande sei, damit wir einst gute Rechenschaft geben mögen vor dem heiligen Richterstuhle Christi.

Chor: Verleihe dies, o Herr!

Wir bitten ferner um die Einigkeit des Glaubens, und um das Theilhaben an dem heiligen Geist, und empfehlen uns selbst, und einer den anderen, sammt unserem ganzen Leben, Christo, unserem Gott. Chor: Dir, o Herr!

Presbyter: Und verleihe uns, o Herr, daß wir dich, unseren Gott und Vater, mit Zuversicht und ohne Verdammniß anrufen dürfen, und sagen:

Chor (fingend): Vater unser, der du bist im Himmel zc. Bischof: Denn dein ist das Reich, und die Kraft, und die Herrlichkeit, Vater, Sohn und heiliger Geist, jeßt und immerdar, und von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Chor: Amen.

Bischof: Friede sei mit euch Allen!

Chor: Und mit deinem Geiste.

Diakon: Neiget eure Häupter vor dem Herrn!

Chor: Vor dir, o Herr!

Bischof: Schau hernieder, o unsichtbarer König, auf alle die, welche ihre Häupter beugen vor dir; denn sie beugen sie nicht vor Fleisch und Blut, sondern vor dir, dem schrecklichen Gott. Theile daher, o Herr, diese Mysterien, die vor uns liegen, uns Allen zum Heile aus, nach unserem Bedürfnisse. Sei du mit denen, die zu Wasser und zu Lande reisen, und heile alle, die da krank sind, der du bist der Arzt unserer Seelen und Leiber. 1) Erhöre uns, o Herr Jesu Chrifte,

1) Reisen und Krankheit waren ziemlich die beiden einzigen Dinge, welche nach

Brechen des Brotes.

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vom Throne deiner Herrlichkeit! Komm und heilige uns, der du sizest in der Höhe mit dem Vater, und doch hienieden unsichtbar uns gegenwärtig bist. Verleihe uns nach deiner Macht, daß dein unbefleckter Leib und dein theuerstes Blut uns, und durch unsere Hände dem ganzen Volke zu Theil werde!

Während dieses Gebetes umgürtet sich der, vor der Gemeine an den heiligen Thüren stehende Diakon mit seinem Orarium so, daß das= selbe die Brust kreuzweise deckt (gleichsam, um sich durch das Kreuz vor allen Angriffen des Bösen zu sichern), und spricht, ebenso wie der Bischof und die übrigen Geistlichen, dreimal:

,, Gott, reinige mich Sünder, und sei mir gnädig,"

und darauf, sobald er sieht, daß der Bischof im Begriff ist, das heilige Brot zu berühren, zum Volke:

,,Lasset uns aufmerksam sein!"

Hierauf werden die Vorhänge an der Gitterwand wieder vorgeschoben 1); der Bischof im Heiligthum hebt das Brot auf, indem er spricht:

„Das Heilige den Heiligen!"

und der Chor singt:

,,Einer ist heilig, Einer der Herr, Jesus Christus, in der Herrlichkeit Gottes, des Vaters.

Amen.

Lobet Gott im Himmel, preiset ihn in der Höhe! Das Gedächtniß des Gerechten wird ewiglich währen; Er wird sicher sein vor aller Furcht des Bösen.

Hallelujah, hallelujah, hallelujah!"

Während dieses Gesanges geht auch der Diafon in das Heiligthum, stellt sich mit dem Presbyter und den übrigen Geistlichen neben den Bischof, und spricht:

,,Brich, o Herr, das heilige Brot!"

und der Bischof thut es, indem er das Stück IHC gegen Often, XC gegen Westen, NI gegen Norden, KA gegen Süden auf den Diskus, und alsdann das Stück IHC in den Kelch legt. (Das Stück XC wird unter die Geistlichkeit vertheilt, und die beiden Stücke NI und KA müssen, wenn Communicanten aus der Gemeine da sind, so eingetheilt werden, daß sie für alle ausreichen. Die übrigen, von den anderen Broten, zur Erinnerung an die Jungfrau Maria, an die Heiligen 2c., werden nie bei der Communion gebraucht.)

Während des Brechens sagt der Bischof:

,,Das Lamm Gottes wird gebrochen und getheilt; es wird gebrochen und bleibt unzertheilt; es wird allezeit gegessen, und niemals verzehrt; sondern es heiliget Alle, welche davon bekommen."

der Ansicht der Kirche den Christen wegen Nichtbesuches des Gotteshauses entschuldigen konnten; und daher wurden auch nur die Reisenden und Kranken in die christliche Fürbitte beim Abendmahle eingeschlossen.

1) „Woran,“ heißt es in dem Katechismus S. 83.,,,muß man sich erinnern, während das Sacrament selbst verrichtet wird, und die Geistlichen am Altare das heilige Abendmahl genießen? Antw. An das geheimnisvolle Abendmahl Jesu Christi selbst mit den Aposteln, an seine Leiden, seinen Tod und sein Begräbniß.“

234 Mischung des Weines mit kaltem u. warmem Wasser.

Diakon: Fülle, o Herr, den heiligen Kelch.

Der Bischof nimmt, wie bereits angegeben ist, das Stück IHC, macht damit das Zeichen des Kreuzes über den Kelch (in welchem, wie oben bemerkt worden, Wein und kaltes Waffer enthalten ist), und legt es hinein mit den Worten:

,,Die Fülle des heiligen Geistes.“

Diakon: Amen.

Hierbei nimmt er ein Gefäß, welches warmes Wasser enthält, und reicht es dem Bischof mit den Worten: ,,Segne, o Herr, das warme Wasser!" worauf dieser es thut, indem er spricht:

,,Gesegnet ist die Wärme deiner Seligen, allezeit, jezt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen,"

und dabei mit den Worten:

,,Die Wärme des Glaubens ist voll des heiligen Geistes. Amen“ kreuzweise so viel in den Kelch gießt, als für alle Communicirenden nöthig ist: denn später darf nichts mehr zugegossen werden.

Hierauf reicht der Bischof, nachdem er zuvor selbst ein Stück von dem Brote mit den Worten:

,,Der theure und heiligste Leib unseres Herrn, Gottes und Heilandes Jesu Chrifti wird von mir N. N. empfangen, zur Vergebung der Sünden und zum ewigen Leben“

genossen, darauf mit den Worten:

,,Das heilige Blut unseres Herrn, Gottes 2c."

dreimal von dem Kelch getrunken, und alsdann die Worte:

,,Siehe, dieses hat meine Lippen berührt und wird meine Uebertretungen hinwegnehmen, und mich reinigen von meinen Sünden“ gesprochen hat, der übrigen Geistlichkeit das Brot und den Kelch. 1) Jeder Empfangende spricht vorher:

Laß mich Theil haben, o Herr, an dem theuren und heiligen Leibe unferes Gottes und Heilandes Jesu Chrifti,"

und der Bischof dagegen während des Darreichens

,,der Presbyter (oder der Diakon) N. N. empfängt den theuren, heiligen und reinsten Leib (das theure und heilige Blut) unseres Herrn, Gottes und Heilandes Jesu Chrifti, zur Vergebung seiner Sünden und zum ewigen Leben."

Haben die Geistlichen alle communicirt, so recitirt der Diakon oder Presbyter einige kurze Auferstehungshymnen. Alsdann wischt der Diakon, nachdem die zur Communion für das Volk bestimmten Stückchen von dem heiligen Brote in den Kelch gethan worden sind, den Diskus mit dem (an die Kreuzigung erinnernden) Schwamm ab, indem er spricht:

1) Während der Priestercommunion findet in den größeren_Kirchen_auf_dem Sängerchore das sogenannte Concert statt, d. h. eine Vocalmusik (gewöhnlich ein Psalm), bei welcher Chöre und Solosäße abwechseln; und hier ist der Charakter der neueren Musik der vorherrschende, während die eigentlich liturgischen Gesänge einen eigenthümlich altkirchlichen Charakter haben.

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