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hriwig mode;

thea farwarhton Weros witi antfahat

ubil endilos.

Ledid up thanen her hebencuning

thea hluttaron theoda an that langsame lioht; thar is lif ewig gigarewid, godes riki, godaro thiado.

traurigen Herzens; (die) verdammten Menschen Strafe empfängt, Uebel endlos.

(Es) führt hinauf daun (der) hehre Himmelskönig (die) lauteren Menschen

in das unvergängliche Licht;

da ist (das) Leben, (das) ewige, bereitet, Gottes Reich

den guten Menschen.

II. Althochdeutsche Denkmäler.

Wenn uns verhältnißmäßig auch mehr althoch deutsche Dichtungen erhalten worden sind, so haben die meisten derselben doch wenig andern Werth, als den, daß sie uns Zeugnisse über den Zustand der damaligen Sprache geben. Doch sind das sogez nannte Wesso brunner Gebet und ein Gedicht über das jüngste Gericht, Muspilli genannt (beide übrigens nur in Bruchstücken vorhanden), auch in Bezug auf die Form wichtig, da sie alli terirend find, wie sie denn auch rücksichtlich der selbstständigen Auffassung den übrigen althochdeutschen Dichtungen vorzuziehen sind. Beide scheinen im 9ten Jahrh. abgefaßt worden zu sein. Merkwürdig ist ferner, weil es das einzige nicht kirchliche Denkmal gelehrter Poesie aus diesem Zeitraume ist, das Bruchstück einer alten Weltbeschreibung aus dem 11ten Jahrh., welches unter dem Namen Merigarto (Meergarten, d. h. Welt) bekannt wurde. Die wenigen uns erhaltenen Verse handeln vorzüglich von den Gewässern der Erde, insbesondere von einigen wunderbaren Quellen. Eine nähere Erwägung verdienen Otfrieds Evangelienharmonie und das Ludwigslied.

Otfried.

Von Geburt wahrscheinlich ein Franke, scheint Otfried seine erste Bildung im Kloster zu Fulda erhalten zu haben und somit ein Schüler des Hrabanus Mautus gewesen zu sein. Wahrscheinlich ist er später nach St. Gallen gekommen, so daß er gerade an denjenigen Orten verweilte, wo die deutsche Sprache am treuesten gepflegt wurde, was ihn wohl zunächst veranlaßte, sich in seinem Gedicht derselben zu bedienen. Wir finden ihn zuleßt im Benedictiner - Kloster zu Weißenburg im Elsaß, wo er auch sein Gedicht abfaßte, das er im Jahre 868 vollendete und mit einer deutschen Zueignungsschrift dem König Ludwig dem Deutschen, sowie mit einer lateinischen Vorrede dem Erzbischof Liutbert von Mainz übersandte. Leßtere ist deshalb von Wichtigkeit, weil sie uns den Standpunkt angibt, von welchem Otfried ausging, als er sein Gedicht niederschrieb. Er verfaßte dasselbe nämlich in der Absicht, es den Dichtungen des Volkes entgegenzusehen, die ihm wegen ihres heidnischen oder weltlich gesinnten Inhalts ein Gräuel waren. Nicht

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die Ueberzeugungskraft hat ihn also zum Dichter gemacht, wie jenen sächsischen Bauern; er hat nicht wie dieser das deutsche Element durch die Verkündigung des Christenthums veredeln wollen: seine Absicht ging vielmehr dahin, dasselbe zu vernichten, ihm Fremdes entgegenzuseßen. Daher ist sein Gedicht auch nur in Bezug auf Sprache und rhythmische Form deutsch; in Bezug auf Anschauung und poetische Gestaltung ist es durchaus fremd, indem er sich hierin die epischen Dichter der Römer zu Muster nahm. Zwar hat er dieselben, was die Composition des Ganzen betrifft, nicht ohne Glück nachgeahmt, indem er den in den Evangelien niedergelegten Stoff nach seinen Bedürfnissen vertheilte; aber darin liegt auch allein der Werth seines Gedichts. Denn die Ausführung ist durchgängig schwach und frostig, ohne episches Leben, in didaktische Betrachtungen ausartend. Selbst die Sprache steht der im Heliand weit nach. Es fehlt ihr nicht nur die kühne Begeisterung, die wir bei jenem be wundern, sie ist auch viel weniger rein und ächtdeutsch, oft matt und schwerfällig, wie es bei dem Bestreben des Dichters, seine Gelehrsamkeit hervorleuchten zu lassen, nicht anders möglich war. Ueber die me trische Form der Evangelienharmonie des Krists von Otfried haben wir schon oben (S. 8f.) das Nöthige gesagt; es bleibt uns nur übrig, eine Probe desselben mitzutheilen. Wir wählen hiezu die Stelle aus dem ersten Kapitel, in welchem Otfried das Lob der Franken besingt, weil daraus eine tiefgefühlte Vaterlandsliebe hervorleuchtet, die uns einigermaBen mit dem Feinde der heimatlichen Poesie verföhnt, und sodann zur Vergleichung mit dem Heland die Rede Christi auf dem Delberge.

1. Lob der Franken.
Sie sint so sáma kuani,
sélb so thie Románi;
ni tharf man thaz ouh rédinon,
thaz Kríachi in thes giwidaron.
Sie eígun in zi núzzi
so sámalicho wizzi.
in félde ioh in wálde
so sint sie sáma balde.
Richiduam ginúagi,
joh sint ouh filu kuani,
zi wáfane snelle;
so sint thie thégana alle.

Sie búent mit giziugon,
joh warun io thes giwón,
in guátemo lánte;

bi thiu sint sie únscante.
Iz ist filu feizit,
hárto ist iz giwéizit

Sie sind eben so fühn,
gerade wie die Römer;

[treffen).

nicht darf (ein) Mann das auch sagen, daß die Griechen ihnen dies absprechen (sie darin überSie haben es (sich) zum Nugen gleicher Weise Klugheit, im Felde und im Walde da sind sie eben so kühn. (An) Macht genug (reich) sind (sie) auch sehr kühn, zu Waffen bereit

so sind die Degen alle.

Sie bauen mit Gezeug (Werkzeugen), auch waren (sie) ja des gewohnt,

in (einem) guten Lande;

dabei sind sie schandlos (ruhmvoll).
Es ist sehr fett (fruchtbar),
sehr ist es erzeigt (versehen)

mit mánagfalten éhtin;

nist iz bi unsen fréhtin.

Zi núzze grébit man ouh thár

ér inti kúphar,

joh bị thía meina

isine steina.

Ouh thára zua fúagi

sílabar ginúagi;

joh lésent thar in lante gold in iro sante.

Sie sint fástmuate zi mánagemo guate, zi mánageru núzzi;

thaz duent in iro wizzi.
Sie sint filu redje,
sih fianton zirrettine;
ni gidúrrun sies biginnan;
sie éigun se ubarwúnnan.
Liut sih in nintfúarit,
thaz iro lánt ruarit,
ni sie bíro gúați

in thíonon io zi noti.

Joh ménnisgon álle, ther sé iz ni untarfalle, ih weiz iz, Gót worahta, al éigun se iro forahta.

Nist líut thaz es bígiune, thaz widar in ringe; in éigun sie iz firméinit, mit wáfanon gizéinit.

Sie lértun sie iz mit svérton, náles mit then wórton,

mit spéron filu wáffo;

bi thiu fórahten sie se nóh so.

Ni si thiot, thaz thes gidráhte, in thiu iz mit in felite, thoh Médi iz sin, joh Pérsi, núbin es thiwirs si?

Lás ih iu in alawár

mit mannigfaltigen Arten (Gaben) nicht ist es mit unserm Verdienst. Zu Nußen gräbt man auch da

Erz und Kupfer,

auch nach der Meinung (wie ich glaube) Eissteine (Krystalle).

Auch dazu zur Fügung (Bereitung) Silber genug,

ja sie lesen da im Lande

Gold in ihrem Sande.

Sie sind festmüthig

zu manchem Guten,

ju manchem Nußen

das thut ihnen ihre Weisheit.

Sie sind sehr rasch,

sich (den) Feinden zu entreißen;

nicht wagen sie es zu beginnen (anzugreifen),

(so) haben sie dieselben überwunden.

(Kein) Volk sich ihnen entzieht,

das ihr Land berührt,

nicht bei ihrer Tapferkeit

ihnen zu dienen ja notbgedrungen.

Auch alle Menschen,

wer sich ihm nicht unterwirft,

ich weiß es, Gott bewirkte,

alle haben sie ihrer (vor ihnen) Furcht.

Nicht ist (ein) Volk, das es beginne (angreife)

das wider dasselbe ringe,

ihm haben sie es verleidet,

mit Waffen vorgezeichnet.

Sie lehrten sie es mit Schwertern,

nicht aber mit den Worten,

mit Speeren, vielen Waffen;

vor diesen fürchten sie sich noch so.

Nicht sei (ein) Volk, das darnach trachte,

darin, (day) es mit ihm fechte,

wenn auch Meder es seien, oder Perser, ob nicht ihnen es desto schlimmer sei? Las ich ja in aller Wahrheit

in einen búachon, ih weiz wár,

sie in síbbu joh in áhtu

sin Alexándres slahtu,

Ther wórolti so githréwita, mit svértu sia al gistréwita úntar sinen hánton

init filu herten bánton.

Joh fand in theru rédinu, thaz fon Macedónju ther liut in gibúrti ̧ giscéidiner wúrti.

Nist untar in thaz thúlte, thaz kúning iro wálte,

in wórolti nihéine,

ni si thie sie zugun héime,
Odo in érdringe
ánder es bigínne

in thihéinigemo thiote,
thaz ubar si gibíate.

Thes éigun sie io núzzi in snelli joh in wizzi; nintratent sie nihéinan unz sinan eigun héilan.

Er ist gizál ubar ál io so édil thegan scál, wiser inti kúani; thero éigun se ío ginúagi. Wéltit er githiuto mánagero liuto,

joh zíuhit er se réine, selb so sine heime.

Ni sint thie imo ouh derjen, in thiu nan Fránkon werjen, thie snelli sine irbiten,

thaz sie nan umbiriten.

Wanta állaz thaz sies thénkent, siez al mit Góte wirkent,

ni dúent sies wiht in noti

ána sin girati.

in einem Buche, ich weiß, wo,

sie (seien) in Sipyschaft und in Verwandtschaft gewesen Alexanders Geschlecht,

Der (der) Welt also gedrohte,

mit Schwertern sie ganz hinstreuete (niederwarf) unter seine Hände

mit sehr starken Banden.

Auch fand (ich) in dieser Rede (Erzählung), daß von Macedonien

dieses Volk im Ursprung

abgesondert wurde.

Nicht ist unter ihnen geduldet,

daß (ein) König ihrer wälte

in der Welt keiner,

wenn sie dieselben sich nicht erzogen daheime,

Oder im Erdkreis

(ein) Anderer es beginne,

in irgend einem Volke,

daß (er) über sie gebiete.

Davon haben sie auch Vortheil

in Mannhaftigkeit und in Weisheit;

nicht erschrecken sie vor irgend Ginem,

so lang sie ihn (ihren König) haben gefund.

Er ist fühn vor Allen,

wie so edler Degen soll, weise und fübn;

deren haben sie wohl genug.

Waltet er freundlich

(über) manches Volk,

auch erziehet (regiert) er sie gut,

gerade wie seine daheime.

Nicht sind, die ihm auch schaden,

so lange als ihn Franken wehren (vertheidigen) die kühn seiner warten,

daß sie ihn umreiten (reitend umgeben).

Denn Alles was sie denken,

fie es Alles mit Gott wirken (thun), noch thun sie Etwas in (der) Noth ohne seinen Rath.

Sie sint Gótes worto

flízig filu hárto,

tház sie thaz gilérnen, thaz in thia búah zellen;

Tház sie thes biginnen, iz úzana gisingen, joh sie iz ouh irfüllen mit michilemo willen.

Gidán ist es nu rédina,

thaz sie sint gúote thegana,

ouh Góte thiononte álle, joh wisdames folle.

Sie find Gottes Wortes

befliffen sehr viel,

daß sie das gelernen,

was ihnen die Bücher (Bibel) erzählen,

Daß sie das beginnen,

es auswendig fingen,

und sie es auch erfüllen

mit kräftigem Willen.

Gethan ist nun (dte) Rede,

daß sie sind gute Degen,

auch Gott dienen alle,

auch weisheitsvoll.

2. Von der Lehre des Herrn an seine Jünger auf dem Berge.

Giáng tho drúhtin thánana,

mit ímo ouh sine thégana,
oúgtun sie imo innan thés
gizimbri thes húses.

Quad ér:,, Giwisso ih sagen íu,
thie steina wérdent noh zi thín,
thaz sie sint só unthrate,
hiar liggent al zi sate."

Er sáz sid thémo gange
in themo óliberge;
frágetun sie nan súntar
sie wás es filu wúntar:

,Ságe uns, meistar, thánne
wio thiu zit gigange,
zéichan wio thu quéman scalt,
ioh wio thiu wórolt ouh zigát?"

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Góumet", quad ér,,, thero dáto,

ioh weset gláwe, thrato,

thaz íu ni dáron in fára

thie mánagon lúginara. Yrwéhsit íamarlichaz thing

úbar thesan wórolt ring,

in húngere int in súhti

in wénegeru flúhti!"

Tho zált in thin sin guati

(E8) gieng hinauf (der) Herr (von) dannen, mit ihm auch seine Diener (Jünger), zeigten sie ihm indessen

(den) Bau des Hauses.

Sprach er:,, Gewißlich ich sage Euch,

diese Steine werden noch zu dem (näml. kommen), daß sie sind so unwerth,

(und) hier liegen all zur Saat (d. h. wie gesäet)." Er faß (d. 1. sezte sich) nach diesem Gange

auf dem Delberge;

fragten sie ihn insbesondere,

sie war es (d. i. nahm es) sehr Wunder:

"

Sage uns, Meister, denn,

wie die Zeit geht,

als Zeichen, wie du kommen sollst

und wie die Welt auseinandergeht?"

"

Beachtet", sprach er,,, diese Thaten (Ereignisse),

ja seid vorsichtig, trachtet,

daß euch nicht bringen in Gefahr

die manchen (vielen) Lügner.

(Es) erwächst jämmerliches Ding

über diesen Welt-Ring,

in Hunger und in Seuchen,

in armseliger Flucht!"

Drauf erzählte ihnen die seine Güte

thio selbun árabeiti,

thie sie scoltun rínan

thuruh námon sinan:

Mánno haz ouh mánagan, ubar sie giléganan,

nid filu stréngan,

so frám sie iz múgun bringan; Wió se scoltun fáhan,

zi hérizohon zíahan, gibúntan furi kúninga thie sine liabun thégana.

Det ér in dróst tho álles thes iro tódes fálles

quad théiz ni wári bi álles waz,

ni si thuruh sínan éinan haz.

Ni sórget fora themo liute, thár ir stet in note,

in fórahtun ni wéntet,
waz ir in ántwurtet.
Ih wisero wórto
giwárnon íúih hárto,
rehtera rédina,

ir birut mine thégana.

Ih bin selbo zi thiu,
ioh thár ouh spríchu uzar íu,
giwárnon hérzen guates,
ioh thráto festes múates.
Ságet in ouh zi wáre

fon themo éndidagen tháre.
giwúag in ouh ginóto
thes antikristen zito,
Thes githuingnisses,

thes wórolt thúltit thanne lés;
,, Giwisso thaz, ni híluh thih,
theist zitin allen úngilih.

Sie sint thanne in wéwen, in árabeitin séren,

thaz er ni ward íó súlih fal,

ouh íámer wérdan ni scál.

die selben Mühseligkeiten, die sie sollten erdulden

um seinen Namen (feinetwegen);
Menschenbaß auch manchen,
über sie gelegen,

Reid sehr unerbittlichen,
so weit sie es können bringen;

Wie sie sollten faben,

zu (den) Herzogen (Richtern) ziehen, gebunden vor Könige

die seinen lieben Diener.

Gab er ihnen Trost daju anders

(über) den ihren Todesfall,

sagte, daß es nicht wäre für anders was,

wenn nicht um seinen alleinigen Haß.

"

Nicht forget (fürchtet euch) vor dem Volke, wenn ihr steht in Noth,

aus Furcht nicht wendet

was ihr ihnen antwortet.

Ich weiser Worte (mit weisen Worten) bewaffne euch recht,

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2.

Thaz kúrzit druhtin sáre thuruh thie drúta sine, thuruh then góteleidon mit sínen ginádon.

Duit máno ioh thiu sunna mit finstere únwunna,

ioh fállent ouh thie stérron

in érda filu férron.

Sih, weinot thanne thuruh this quist

ál thaz hiar in érdu ist, thúruh thio selbun grúnni al thiz wórolt kunni.

So séhent se mit githuinge quéman thara zi thinge fon wólkonon hérasun then selbon ménnisgen suu.

Sine éngila ouh in ala wár, sie blásent iro horn thar, thaz dúent si ió gilícho filu kráftlicho.

Thaz sie thes thar giáfalon, sine drúta al sámanon, thaz sie quémen thara zi in, so war in wórolti sie sín.

Thaz íúer íagilih nu quit bi thesa iúngistun zit, nist ther thia gizéino, ni si min fáter eino.

O'do iz wizi wórolt man, wánne iz sculi wérdan, wanne iz Gót wolle, thaz wórolt al zifálle. Thoh wirdit in giwissi

ér michil stílnissi,

so íu was untar liutin

bi alten Nóes zítin.

So sie tház wásar thar bifiang,

so er érist thia árka ingigiang, so gáhun quimit hérasun

Dies kürzet der Herr bald

wegen der Geliebten seinen, wegen der Gottleidenden

mit seinen Gnaden.

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ther selbo ménnisgen sun.

Bi thíu sit ió ginoto wáchar filu thráto, wanta ist firhólan iuih ál, wánne druhtin quéman scal. Oba ther man westi, ther heime ist in ther fésti, al thaz úngizami wio ther thiob quami;

Er wácheti bi nóti thanne in théru ziti,

dribi then thiob thanana úz, ni liazi irgrában sinaz hús.

Bi thiu wahtet álla thia nált, thoh er iz dúe ubar máht, thaz er thaz sin ginerie ioh fianton biwérie.

Duet ír ouh, so so ther dúit, wanta ir ni wizut thia zit, sit wáchar io, so ih gibót thaz ir bimidet then nót!"

Ságeta er tho then liobon fon then zehen thiarnon bíldi biquámi,

ioh thára zua gizámi;

Wio thio finfi fuarun, thie úngiware wárun, ni wárun wola wáchar,

bi thiu missigíangun sie thar.

Wio wola iz thén gifuar ouh thár,

thio híar io warun wáchar,

thes hérzen sie hiar wialtun,

ioh réino gihíaltun.

Er zálta ouh bilidi ánder,

thaz sie síh wárnotin thiu mér: wio fuar ein mán richi

in ander kúningrichi;

Wio ér iz èr giméinta, sinaz dréso deilta

der selbe Menschen. Sohn.

Wegen dieses (deshalb) seid ja bestimmt wachsam sehr stark,

weil ist verhehlt euch allen, wenn der Herr kommen soll. Wenn der Mann wüßte, der daheim ist in dem Haus, alles ungefäll,

wie der Dieb kommt;

Er wachete nothwendig

dann in der Zeit

triebe den Dieb dann hinaus,

nicht ließe (er) ergraben (plündern) sein Haus.

Wegen dieses (deshalb) wachet (er) alle die Nacht (die obgleich er es thue über Vermögen,

das er das Seine rette,

auch (vor) Feinden bewahre.

Thuet ihr auch, so wie der thut,

da ihr nicht wisset die Zeit, seid wachsam ja, wie ich gebot, daß ihr vermeidet die Noth!"

Sagte er drauf den Lieben von den zehen Dirnen

ein Bild passend

auch dazu geziemend,

Wie die fünf (sich) aufführten,

welche unachtsam waren,

noch waren wohl wachsam,

Deshalb irrgiengen sie da.

Wie wohl es denen bekaum auch dar,

die hier ja waren wachsam,

des Herzens sie hier walteten,

auch rein behielten.

Er erzählte auch Gleichniß anderes, daß sie sich bewahrten desto mehr: wie reifte ein Mann reich

in (ein) andres Königreich;

und wie er es vorher beschloß, sein Schah theilte

[ganze Nacht),

úntar sinen scalkon

zi súorglichen wérkon;

Gibót thaz sie iz bifóratin

ióh thar ana wórahtin

wúachar gizálni,

únz er avur quámi.

Thie zvéne es wola zilotun,

ioh wola iz mérotun;
ther thritto was nihein héit
thúruh sina zágaheit.

Er ward firdámnot thuruh nót,

thár man inan pinot

giwisso réhto thuruh tház want et wáchar ni was.

Thie andere zvene sine

gidét er filu blide,
gifrewet in hárto iro múat,
so guat hérero duat.

Gisázt er sie tho scóno
ubar búrgi sino,
gideta ér se filu riche

thaz in thaz thionost liche. Bi thíu sit io wáchar

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allaz iuer lib hiar,
dáges indi náhtes,

so thénket ío thes réhtes;
Thaz ir thes io giilet,
thia zála bimídet,
ioh io thes gigáhet,
themo égisen intflíahet;

Tház ir werdet wirdig,

sar so químit minaz thing,
thaz ir stét in rihti
in mineru gisihti!"

Lert er dáges ubarlút ofono állan then liut;

sie quámun io ginóto

zi ímo sar gizito

Fuar thanne mit then knéhton

unter seinen Dienern

zu sorglichen Werken;

Gebot, daß sie es verwendeten,

auch daran bewirkten

Wucher (Nußen) passenden,

bis er aber (wieder) käme.

Die zwei es wohl erzielten (verwendeten),

ja sehr es mehreten;

der dritte war fein guter

wegen seiner Zagheit.

Er ward verdammt zur Qual,

drauf man ihn peinigte,

gewis recht wegen dieses,

weil er wachsam nicht war.

Die andern zwei seine

that (machte) er sehr glücklich,

erfreute ihnen sehr ihren Muth (ihr Herz) wie (ein) guter Herr thut.

Seßte er sie drauf schön

über Burgen seine,

machte er sie sehr reich,

das ihnen der Dienst gefalle.

. Wegen dieses seid ja wachsam

all euer Leben hier,

Tages und Nachts,

so gedenkt (ihr) gewiß des Rechts; Daß ihr das ja (euch) beeilet,

die Gefahr vermeidet,

auch gewiß des (euch) bemühet, dem Schreden entfliehet;

Daß ihr werdet würdig,

sobald kommt mein Gericht,

daß ihr steht im Gerichte

in meinem Angesichte!

Lehrte er (des) Tages sehr laut

offen allen den Leuten;

ne kamen gewiß genau

zu ihm fortwährend (zur) Heit.

(Er) fuhr dann mit den Knechten (Jüngern)

in then óliberg zen náhton,
was io thár ubar náht,
so hiar fóra ward giwáht.

auf den Delberg zu Nacht,
war gewiß dort über Nacht,
wie hier zuvor ward bemerkt.

Das Ludwigslied.

Das Gedicht, welches den Sieg Ludwigs III., Königs von Austrasien und Neustrien, über die Normannen (bei Saucourt im J. 881) verheirlicht, würde schon einen vollgültigen Beweis in sich tra= gen, daß es vor ihm solcher Kriegs- und Siegslieder viele gegeben haben müsse, wenn dieses uns auch nicht auf das Bestimmteste berichtet wäre. Denn die ganze Darstellung, namentlich aber die des Kampfes, trägt ein so ganz eigenthümliches Gepräge, daß wir dasselbe als feststehend, im Laufe der Zeiten ausgebildet ansehen müssen, gerade wie es bei den Kriegs- und Siegsliedern des fünfzehnten Jahrhunderts der Fall ist. Weil die einzige Handschrift dieses Liedes in einer Klosterbibliothet gefunden wurde, gerieth man auf den Einfall, es für die Arbeit eines Mönchs auszugeben. Aller

dings wird diese Annahme durch den Umstand unterstüßt, daß ein Mönch, Namens Hucbald († 930), der mit Ludwig III. in genauen Verhältnissen stand. und zur Zeit der Normannenschlacht im Kloster St. Amand lebte (dem nämlichen, in welchem die Handschrift aufgefunden wurde), als Dichter und Tonkünstler berühmt war. Allein so merkwürdig dieses Zusammentreffen auch ist, so reicht es doch noch nicht hin, ihn oder überhaupt einen Geistlichen für den Verfasser des Gedichts zu halten, da die volksmäßige Haltung desselben einer solchen Annahme entschieden widerspricht. Das Ludwigslied ist übrigens nicht ganz vollständig erhalten; es fehlen in der Mitte mehrere Zeilen, und ist auch am Ende mangelhaft. Doch können auch hier nur wenige Zeilen fehlen. Es ist in einer vierzeiligen Strophe abgefaßt, deren Zeilen paarweise durch den Reim verbunden sind, welcher aber sehr häufig in bloßen Anklang der Vokale sich auflöst.

Das Ludwigslied.
Einan kuning weiz ih,
heizsit her Hludwig,
ther gerno Gode thionôt;
ih weiz, her imos lônôt.

Kind warth her faterlôs;
thes warth imo sår buoz:
holôda inan truhtîn,
magaczogo warth her sin.
Gab her imo dugidi,
frònisc githigini,
Istual hier in Vrankôn:
sô brùchê her es lango!
Thaz gideild her thanne
Einen König weiß ich,
beißet er Ludwig,

der gerne Gott dienet;

wohl er ihm's lobnet.

Kind ward er vaterlos,

des ward ihm bald Buße (Erfaß);
führte ihn (der) Herr,

Ergieber ward er fein.

Gab er ihm Tüchtige (Edle),
Rattliches Gedegene (Gefolge),
Stuhl bier bei (den) Franken;
so brauche er es lange!

Das getheilte er dann

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