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Lachmann: 919-921.

den starken gêr er leinde an der linden ast:
bi des brunnen fluzze stuont der hèrliche gast.
Di Sifrides tugende wâren harte grôz.
Den schilt er leite nidere, dâ der brunne flôz:
swie harte so in durste, der helt doch niht entranc,
è der künec getrunke: des seit er im vil bæsen
danc.

Der brunne was küele, luter unde guot;
Gunther sich dô neigte nider zuo der vluot:
als er hete getrunken, dô rihte er sich von dan;
alsam het ouch gerne der küene Sifrit getân.
Do engalt er sîner zühte; den bogen und
daz swert,

Lachmann: 922-923.

daz truoc allez Hagne von im danwert,
unt spranc dâ hin widere, da er den gêre vant:
er sach nach einem bilde an des küenen gewant.

Dô der herre Sifrit ob dem brunnen tranc, er schôz in durch daz criuze, daz von der wunden spranc

daz bluot von dem herzen vaste an Hagnen wât: solher missewende ein helt nu nimmer begât.

*Den gêr im gên dem herzen steken er dô lie. Also grimmecliche ze flühte Hagne nie gelief in der werlde vor deheinem man. Dô sich der starke Sifrit der grôzen wunden

versan,

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Der herre tobelichen von dem brunnen spranc: im ragete von den herten ein gêrstange lanc. Der fürste wânde vinden bogen oder swert; sô müeste wesen Hagne nâch sînem dienste gewert. Dô der sêre wurde des swertes niht envant, done het er niht mêre, wan des schildes rant: er zuct in von dem brunnen, dô lief er Hagnen an: done kund im niht entrinnen des künic Gunthè

res man.

sînes libes sterke muoste gar zergên,
wand er des tôdes zeichen in liehter varwe truoc.
Sit wart er beweinet von schoenen vrouwen genuoc.

Do viel in die bluomen der Kriemhilde man; daz bluot von siner wunden sach man vaste gân: Dô begunder schelden des twanc in grôziu

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die ûf in gerâten heten ungetriwe den tôt.
Dô sprach der verchwunde:,,Jâ, ir bosen zagen,

Swie wunt er was zem tôde, so krefteclich waz helfent mîniu dienest, sîd ir mich habet erer sluoc,

daz ûzer dem schilde dræte genuoc
des edelen gesteines: der schilt vil gar zerbrast:
sich hete gerne errochen der vil hêrliche gast.
Do was gestrûchet Hagne vor sîner hand zetal;
von des slages krefte der wert vil lûte erhal.
Het er sîn swert enhende, sô wær ez Hagnen tôt:
sêre zurnde der wunde: des twane în êhaftiu nôt.
Erblichen was sin varwe; ern mohte niht gestên:

slagen?

Ich was iu ie getriuwe, des ich enkolten hân;
ir habet an iwren friunden leider übele getân.
*Die sint då von bescholden, swaz ir wirt
geborn

her nach disen ziten; ir habet iwern zorn
gerochen al ze sère an dem libe mîn :
mit laster sult gescheiden ir von guoten reken

sin!"

Lachmann: 932-942.

Die rîter alle liefen, dâ er erslagen lac: ez war ir genuogen ein vröudelôser tac. Die iht triwe hêten, von dem wart er gekleit: daz hete ouch wol verdienet umbe alle liute der helt gemeit.

Der künec von Burgonden klagte ouch sinen tôt;

dô sprach der verchwunde:,,Daz ist âne nôt, daz der nåch schaden weinet, der in dâ hât getân! der dienet michel schelden: ez wære bezzer verlân!

Dô sprach der grimme Hagne:,,Jan weiz ich, waz ir kleit;

ez hât nu allez ende an uns, sorge unde leit: wir vinden ir nu wênic, die getürren uns bestân;

wol mich, daz ich des helden hân ze râte getân!

,,Ir muget iu lihte rüemen", sprach her Sifrit; het ich an iu erkunnet den mortlichen sit, ich hete wol behalten vor iu mînen lip:

mich riwet niht sô sère, so vrou Kriemhilt, mîn

wîp.

Nu müeze Got erbarmen, daz ich ie gewan den suon,

dem man itewîzen sol daz her nâch tuon, daz sîne måge ieman mortlich hânt erslagen: möhte ichz verenden, daz sold ich billichen klagen!"*)

Do sprach jæmerliche der verchwunde man: ,,Welt ir, künic edele, triwen iht begân in der werlde an iemen, sô lât iu bevolhen sîn ùf iuwer genâde die lieben triutinne mîn.

Lât si des geniezen, daz si iwer swester si: durch aller fürsten tugende wont ir mit triwen bi! Wan mir wartent lange min vater unt mine man : ez enwart nie leider an liebem vriunde getàn."**) Die bluomen allenthalben von bluote wâren naz; dô rang er mit dem tôde: unlange tet er daz, wan des tôdes zeichen ie ze sêre sneit; sam muost ersterben ouch der recke küene unde gemeit.

Dô die hêrren sâhen, daz der helt was tôt, si leiten in ûf einen schilt, der was von golde rôt, unt wurden des ze râte, wie daz solde ergân, daz man ez verhæle, daz ez Hagne hete getân. Do sprachen ir genuoge:,,Uns ist übel geschehen;

ir sult ez heln alle, unt sult gelîche jehen, da er jagen rite alleine, Kriemhilde man, in slüegen schâchære, då er füere durch den tan." Do sprach von Troneje Hagne:,,Ich bring in in daz lant:

mir ist vil unmære, wirt ez ir bekant,

*),,Zer werlde wart nie mêre grozer mort begân," sprach er zuo dem künige, ,,denne an mir ist getân;

ich behielt iu lip und êre in angestlicher nôt: ich håns engolten sêre, daz ihz iu ie so wol erbôt." **) Er rampf sich bitterliche, als im diu nôt gebôt, unt sprach do jæmerliche:,,Der mortlich tôt mag íuch wol geriuwen her nåch disen tagen: geloubt an rehten triuwen, daz ir iuch selben habt erslagen.

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dô sach er beidenthalben diu græzlichen sêr: daz weinte innecliche der vil getriwe Rüedegêr. ,,So wê mich," sprach der recke,,,daz ich den lip gewan,

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daz disen grôzen jâmer kan nieman understân! Swie gern ichz friden wolde, der künec entuot ez niht,

wand er der sinen leide ie mêr unde mêr gesiht."

Dô sant an Dietriche der guote Rüedeger, ob siz noch kunden wenden an dem künege hêr; dô enbôt im der von Berne:,,Wer möht ez understân?

Ez enwil der künec Etzel nieman scheiden lån."

Dô sach ein Hiunen recke Rüedegeren stân mit weinunden ougen, unt hetes vil getân; der sprach zer küniginne:,,Nu seht ir, wie er stât,

der doch gewalt den meisten hie bî Etzelen hât,

Und dem ez allez dienet, liut unde lant. Wie ist sô vil der bürge an Rüedegêr gewant, der er von dem künige vil manege haben mac! Er sluoc in disem sturme noch nie loblichen slac.

Mich dunket ern ruoche, wie ez hier umbe gåt, sit daz er den vollen nâch sinem willen hât; man giht im, er si küener, danne ieman müge sin: daz ist in disen sorger worden bæslichen schin." Mit trûrigem muote der vil getriwe man, den er daz reden hôrte, der helt, der blicte in an;

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Lachmann: 2079-2090.

er gedâht: „Du solt ez arnen! Du gihst, ich sî verzagt:

du hast diu dînen mære ze hove ze lûte gesagt!" Die füst begunder twingen: dô lief er in an uut sluog sô krefticliche den Hiunischen man, daz er im vor den füezen lac vil schiere tôt: do was aver gemèret des künic Etzelen nôt.

„Hin, du zage mære," sprach dô Rüedegêr; ,,ich hân doch genuoge leit unde herzen sèr: daz ich hie niht envihte, zwiu wisest du mir daz?

Ja war ich den gesten von grôzen schulden gehaz, Und allez, daz ich möhte, daz het ich in getân,

niwan daz ich die recken her gefüeret hân; ja was ich ir geleite in mines hèrren lant: des ensol mit in niht sriten mîn vil ellendes

hant."

Dô sprach zem marcgråven Etzel der künic hér: ,,Wie habt ir uns geholfen, vil edel Rüedeger! Wan wir so vil der veigen hie ze lande hân, wir bedurfen ir niht mère: ir hapt vil übele getân.

*Dô sprach der ritter edele: „Ja beswârt er mir den muot,

unt hat mir geitewitzet ere unde guot, des ich von dinen handen sô vil han genomen : daz ist dem lügenæære ein teil ze unstaten ko

men."

Do kom diu küniginne unt het ez ouch gesehen daz von des helden zorne dem Hiune was geschehen: si klagt ez ungefuoge, ir ougen wurden naz; si sprach zuo Rüedegère:,,Wie habe wir verdienet daz,

Daz ir mir und dem künege mêret unser leit? Nu habt ir, edel Rüedegèr, uns allez her geseit, ir woldet durch uns wâgen die êre und daz leben; ich hôrt iu vil der recken den brîs vil græzlichen geben.

Ich mane iuch der genâden und ir mir hânt gesworn,

do ir mir zuo Etzeln rietet, riter ûz erkôrn, daz ir mir woldet dienen unz an unser eines tôt: der wart mir armen wîbe nie sô græzlichen nôt.“

,,Daz ist âne lougen, ich swuor iu edel wip, daz ich durch iuch wagte die êre unde ouch den lip;

daz ich die sêle fliese, des hàn ich niht gesworn: zuo dirre hochgezite brâht ich die fürsten wol

geborn."

Si sprach:,,Gedenke, Rüedeger, der grôzen triwe din,

der stæte und ouch der eide, daz du den schaden min

immer woldest rechen und elliu mîniu leit!"

Lachmann: 2091-2101.

Aller miner êren, der muoz ich abe stân, triwen unde zühte, der Got an mir gebôt! Owè Got von himele, daz mihs niht wendet der tôt !

Swelhez ich nů lâze und daz ander began, sô hân ich bosliche unt vil übel getân; lâz aber ich si beide, mich schendet elliu diet: nuruoche mich bewîsen, der mirze lebene geriet !" Dô bâten si genôte, der künec und ouch sîn wip;

des muosen sider recken fliesen den lîp von Rüedegères hende, då ouch der held erstarp: ir mugt daz hie wol hæren, daz er vil jâmerliche warp.

Er weste schaden gewinnen und ungefüegin leit; er hete dem künige vil gerne verseit, und ouch der küniginne: vil sêre vorht er daz, ob er ir einen slüege, diu werlt trüege im drumbe haz.

Dô sprach zuo dem künige der vil küene man: ,,Her künec, nu nemt hin widere, swaz ich von iu hân,

daz lant mit den bürgen; der sol mich niht bestên:

ich wil ûf minen füezen in daz ellende gên."*) Do sprach der künec Etzel: „Wer hülfe danne mir?

Daz lant zuo den liuten, daz gib ich allez dir, daz du mich rechest, Rüedegèr, an den vînden min:

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Diu liute wænent lihte, dâz ich sî verzagt: deheinen mînen dienest hån ich in versagt, den vil edeln fürsten unde ouch ir man, ouch riwet mich diu friuntschaft, die ich mit iu geworben hàn.

Giselher dem degene gab ich die tohter mîn; sine kunde in dirre werlde niht baz verwendet sin ùf zuht unde ouch ûf ère, ûf triwe unde ûf guot: ine gesach nie künic jungen sô rehte tugentliche gemuot."

Dô sprach aber Kriemhilt:,,Vil edel Rüedegêr, nu là dich erbarmen unser beider sêr, mîn unde ouch des küniges: gedenke wol dar an, daz nie wirt deheiner sô leide geste mèr gewan.

Dô sprach der marcgrâve wider daz edel wîp: ,,Ez muoz hiute gelten der Rüedegères lip,

Do sprach der marcgràve: „Ich hân iu ê selten swaz ir und ouch min hèrre mir liebes hapt getân, dar umbe muoz ich sterben, daz kan niht langer bestân.

iht verseit."

Etzel der riche vlègen ouch began;

si buten sich ze fuoze beide für den man; den edeln marcgrâven unmuotes man dô sach; der vil getriwe recke harte jâmerliche sprach: ,,Owè mich Gotes armen, daz ich ditz gelebet hân!

Ich weiz wol, daz noch hiute min bürge unde och min lant

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Lachmann: 2102-2112.

iu müezen ledec werden von ir etelîches hant: ich bevilhe iu ûf genade mîn wip unt mîniu kint, und ouch die vil ellenden, die ze Bechelåren sint." ‚Nu lôn dir Got, Rüedeger," sprach der kü

nic dô;

Lachmann: 2713-2124.

Do erschrahten dirre mære die nôthaften man; wan ir deheiner fröude nie dâ von gewan, daz mit in wolde strîten, dem si da wâren holt: si heten von vînden vil michel arbeit gedolt. ,,Nune welle Got von himele," sprach Gunther der degen,

er und diu küniginne, si wurden beidiu vrô: ,,Uns suln dine liute vil wol enpholhen wesen;,,daz ir iuch genaden sült an uns bewegen, ouch trowe ich mînem heile, daz du maht selbe und der vil grôzen triuwe, der wir doch heten

wol genesen."

Dô liez er an die wâge sêle unde lip; dô begunde weinen daz Etzelen wîp;

er sprach:,,Ich muoz iu leisten, als ich gelopt hân. O wê der minen friunde, die ich ungerne hie bestân!"

Man sach in von dem künige vil trûriclichen gân;

muot:

ich wil u des getrouwen, daz ir ez nimmer getuot."

„Iane mag ichs niht gelâzen“, sprach der küene man;

ich muoz mit iu strîten, wan ichz gelobt hån. Nu wert iuch, küene helde, sô lieb in sî der lip: mich enwoltes niht erlâzen des künic Etzelen wip." ,,Ir widersagt uns nu ze spâte!" sprach der

künic hèr.

dô vant er sîne recken vil nåhen bî im stân; er sprach:,,Ir sult iuch wàffen, alle mine man! Die küenen Burgonden, die muoz ich leider bestân.",,Nù müez iu Got vergelten, vil edel Rüedeger,

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man,

dar über zwelf recken sach man mit im gân: die wolten prîs erwerben in des sturmes nôt; si enwessen niht der mære, daz in sô nâhent der tôt.

Dô sach man Rüedegêre under helme gân; ez truogen swert diu scharpfen des marcgrâven man, dar zuo vor ir handen die liehte schilde breit:

daz sach der videlære, ez was im grozlichen leit. Dô sach der junge Giselher sinen sweher gên mit ùf gebundem helme: wie moht man dô verstên,

waz er då mit meinte, niwan allez guot? Des wart der künic edele sô rehte frolich gemuot. ,,Nu wol mich solher friunde," sprach Gîselher der degen,

,,die wir hân gewunnen nu ûf disen wegen! Wir suln wil wol geniezen mines wibes hie: mir ist liep ûf min triuwe, daz ie der hirât ergie." ,,Ine weiz, wes ir iuch træstet," sprach der spileman;

,,wâ sâht ir ie durch suone so manegen helt gân. mit ûf gebunden helmen, die trüegen swert

enhant?

An uns wil dienen Rüedeger sine bürge unt si

niu lant."

Bedaz der videlære die rede dô volsprach, Rüedegern den edelen man vor dem hûse sach; sînen schilt, den guoten, den satzt er für den fuoz:

dô muoz er sînen friunden versagen dienst unde

gruoz.

Der edel marcgrâve rief dô in den sal: ,,Ir küene Nibelunge, nu wert iuch über al! Ir soldet mîn geniezen, nu engeltet ir mîn; ê do war wir friunde: der triwe wil ich ledic sin!

Ob ir ez an dem ende woldet güetlicher lân, triuwe unde minne, dir ir uns hapt getân.

Wir soltenz immer dienen, daz ir uns habt gegeben,

ich unt mîne mage, ob ir uns liezet leben. Der herlichen gåbe, dô ir uns brâhtet her in Etzeln lant zen Hiunen, des gedenct, vil edel Rüedegêr!"

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,Wie wol ich in des gunde," sprach Ruedegèr der degen, ,,daz ich iu mîne gâbe mit vollen solde wegen also willecliche, als ich des hete wân! Sone würde mir dar umbe nimmer schelten getân.“

,,Erwindet, edel Rüedegêr," sprach dô Gêrnôt! wan ez wirt deheiner gesten nie erbôt des sult ir wol geniezen, ob wir bî lebene bestân.“ sô rehte minneclichen, als ir uns hapt getân:

,,Daz wolde Got," sprach Rüedegèr, vil edel Gèrnôt,

daz ir ze Rine wæret, und ich wære tôt Ez wart an ellenden von friunden noch nie wirs mit etlichen êren, sit ich iuch sol bestân." getân."

,,Nu lône iu Got, hêr Rüedegêr," sprach do Gèrnôt,

sol an iu verderben sô tugentlicher muot. ,, der vil rîchen gabe! Mich riwet iwer tôt, Hie trag ich iwer waffen, daz ir mir gåbet, helt guot.

Daz ist mir nie geswichen in aller dirre not; under sinen ecken lit manic rîter tôt; ich wæn, sô riche gabe ein recke nimmer mêr ez ist lùter unde stæte, hèrlich unde guot:

getuot.

Unt welt ir niht erwinden, irn welt zuo uns gân,

slaht ir mir iht der friunde, die ich hinne hân, mit iwer selbes swerte nim ich iu den lip: sô riwet ir mich, Rüedegêr, unde iwer herlîchez wip."

,,Daz wolde Got, hêr Gêruôt, unt meht ez ergân,

daz aller iwer wille wære hie getân,

Lachmann: 2125-2136.

und daz genesen wære iwer friunde lip!

Lachmann: 2137-2149.

der ellenden recken sô hêrlichen gebe:

Ja sol iu wol getrûwen beidiu, min tohter und sô sol daz Got gebieten, daz iwer tugende im

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min wîp."

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mer lebe!"

,,Sô wê mich dirre mære!" so sprach ab Hagene. Wir heten ander swære sô vil ze tragene:

,Wie tuot ir sô, hèr Rüedegèr? Di mit mir ko- sul wir mit friunden strîten, daz sî Got gekleit!" men sint, Dô sprach der marcgrâve:,,Daz ist mir innecliche leit."

si sint iu alle wæge; ir grifet übel zuo:

die iwer schone tohter welt ir verwitwen ze fruo.

Swenne ir und iwer recken mit strite mich bestât,

wie rehte unfriuntliche ir daz schînen lât, daz ich in wol getrùwe für alle ander man, da von ich ze wibe iwer tohter mir gewan.“ ,,Gedenket iwer triuwen, vil edel künic hêr; gesende iuch Got von hinne!" sô sprach Rüedegêr.

„Lât die juncvrouwen niht engelten mîn: durch iwer selbes tugende sô ruochet ir genædic sin."

,,Daz tæt ich billiche," sprach Giselher daz kint,

,,die hohen mine mâge, di noch hier inne sint, suln die von iu sterben, so muoz gescheiden sin diu vil stæte friuntschaft zuo dir unde der tohter din."

,,Nu müez uns Got genâden!" sprach der küene man.

Dô huoben si die schilde, also si wolden dan striten zuo den gesten in Kriemhilde sal: do rief vil lûte Hagene von der stiege hin zetal:

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Belibet eine wîle, vil edel Rüedegêr! (also sprach dô Hagene) Wir wolden reden mêr, ich unt mine hêrren, als uns des twinget nôt. Waz mac gehelfen Etzeln unser ellender tôt?" ,,Ich sten in grôzen sorgen," sprach aber Hagene;

,,den schilt, den mir vrou Gotlint gap ze tragene, den habent mir die Hiunen zerhouwen von der hant:

ich fuort in friuntliche in daz Etzelen laut. Daz des Got von himele ruochen wolde, daz ich schilt sô guoten noch tragen solde, sô den du hâst vor hende, vil edel Rüedegêr, so bedorfte ich in dem sturme deheiner halsperge mèr!"

Vil gerne wær ich dir guot mit mînem schilde, getörst ich dirn gebieten vor Kriemhilde! Doch nim du in hin, Hagene, unt trag in an der hant:

hey, soldest du in füeren in der Burgonden lant!"

Do er im so willeclichen den schilt zu geben bôt, dô wart genuoger ougen von heizen trehen rôt: ez was diu leste gabe, die sider immer mêr bôt deheinem degene von Bechlâren Rüedegêr. Swie grimme Hagen wære unt swie zornic gemuot,

ja erbarmet im diu gâbe, die der helt guot bi sînen lesten zîten sô nâhen het getân: vil manic ritter edele mit im trùren began. ,,Nu lône iu Got von himele, vil edel Rüedegêr! Ez wirt iwer geliche deheiner nimmer mêr,

,,Nu lôn ich iu der gåbe, vil edel Rüedegêr, swie halt gein iu gebâren dise recken her, daz nimmer iuch gerüeret mit strite hie mîn hant, ob ir sie alle slüeget, die von Burgonden lant."

Des neig im mit zühten der guote Rüedegêr. Si weinten allenthalben; daz disiu herzen ser niemen scheiden kunde, daz was ein michel nôt: vater aller tugende lag an Rüedegêre tôt.

Dô sprach von dem huse Volkêr der spileman: den sult ir also state haben von mîner hant: ,,Sit min geselle Hagene den vride hât getân, daz hapt ir wol verdienet, dô wir kômen in daz lant.

Vil edel marcgrâve, ir sult mîn bote sîn. Dise rôte bouge gap mir diu marcgrâvîn, daz ich si tragen solde hie zer hôchgezît: die mugt ir selbe schouwen, daz ir des mîn geziuge sit."

,,Daz wolde Got der rîche," sprach dô Rüedegêr, ,,daz iu diu marcgrâvinne noch solte geben mêr! Diu mære sag ich gerne der triutinne mîn, gesihe ich si gesunder: des sult ir âne zwivel sîn."

Als er im daz gelobte, den schilt huop Rüedegêr, des muotes er ertobte: dô enbeit er da niht mêr, dô lief er zuo den gesten, einem degen gelich. Manegen slac vil swinden sluoc der marcgrâve rîch.

Die zwêne stuonden hôher, Volker unt Hagene, wan ez im ê gelobten die zwêne degene: noch vant er als küenen bî den türnen stan, daz Rüedegêr des strîtes mit grôzen sorgen began.

Durch mortræchen willen sô liezen si dar in Gunther unt Gêrnôt, si heten helde sin; dô stuont hôher Giselher, zwâr ez was im leit: er versach sich noch des lebenes; dâ von er Rüedegêren meit.

Dô sprungen zuo den vinden des marcgrâ

ven man;

man sach si nâch ir hêrren vil tugentlichen gân; diu snidunde wâfen si truogen an der hant: des brast då vil der helme unt manic hêrlicher rant.

Do sluogen die vil müeden vil manegen swinden slac

den von Bechelâren, der eben unt tiefe wac, durch die vesten ringe vast unz ûf daz verch: si tâten in dem sturme diu vil hêrlichen werch.

Daz edel ingesinde was nu komen gar, Volker unde Hagene, die sprungen balde dar, sine gåben fride niemen, wan dem einen man; von ir beider hende daz bluot nider durch helme

ran.

Wie rehte gremliche vil swerte drinne erklane! Vil der schiltspange ûz den slegen sprane;

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