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die sonst meist wenig beachtete metrische Seite dieser Kirchenlieder, ihren Vers- und Strophenbau erörtert."

Diesen günstigen Beurteilungen könnte noch eine lange Reihe anderer hinzugefügt werden. Ich beschränke mich darauf, anzuführen, dafs mir auch die Freude zu teil wurde, meine bescheidene Leistung von dem hochseligen Bischof Dr. Konrad Martin in dem amtlichen Kirchenblatte der Diözese Paderborn dem Klerus amtlich empfohlen zu sehen (Jahrg. 1873):

,,Im Verlage der Junfermannschen Buchhandlung hierselbst sind in den Jahren 1866-69 drei starke Hefte von insgesamt 435 Seiten unter dem Titel „,Beiträge zur Geschichte und Erklärung der Kirchenhymnen, mit besonderer Rücksicht auf das römische Brevier, von Dr. Joh. Kayser, jetzigem Direktor des Schullehrer - Seminars zu Büren", erschienen. Diese hymnologische Arbeit hat von allen Seiten mit Recht die günstigste Anerkennung gefunden, denn sie löst die Aufgabe, welche sie sich gestellt hat, in ganz vorzüglicher Weise und ist ein durchaus gelungener Beitrag zum richtigen Verständnisse und zur allseitigen Würdigung der alten kirchlichen Dichtkunst, die für alle Gebildeten, insbesondere aber für den Theologen so anziehend und von so grofser praktischer Bedeutung ist. Ich habe es mir deswegen nicht versagen wollen, die hochwürdigen Priester meiner Diözese hierdurch auf dieses Werk aufmerksam zu machen, das nicht allein viel Wissenswertes in schöner und anziehender Form darbietet, sondern auch ganz vorzüglich geeignet ist, in den Geist und das Verständnis der Hymnen einzuführen, die uns die hl. Kirche täglich in den Mund legt. Ich empfehle aufs angelegentlichste dies schöne Werk, indem ich gleichzeitig auf das in demselben Verlage im Jahre 1865 erschienene Werkchen desselben Herrn Verfassers hinweise, welches unter dem Titel „,Anthologia hymnorum latinorum" eine prosodische Einleitung und den Text von 43 Hymnen verschiedener Verfasser bietet.

Paderborn, den 24. Juni 1873.

Der Bischof Konrad."

Die Verbreitung, welche die erste Auflage fand, war denn auch eine erfreuliche. Dieselbe ist seit lange schon vergriffen. Leider fehlte es mir bei den vielen Arbeiten des Amtes an Zeit, den mannigfachen Anforderungen zur Herausgabe einer neuen Auflage nachkommen zu können. Erst die unfreiwillige Mufse eines zweimaligen Aufenthalts in Ems konnte ich benutzen, zu der mir so lieb gewordenen Beschäftigung mit den Kirchenhymnen wenigstens zeitweilig zurückzukehren und an die Besorgung einer neuen Auflage zu denken.

Bei der Bearbeitung derselben habe ich die chronologische Ordnung streng einzuhalten gesucht, so dafs in den historischen Erörterungen nunmehr ein erster Anlauf zu einer Geschichte der kirchlichen Hymnodik bis auf Gregor d. Gr. gemacht ist. Auch sind die mit Sicherheit aus diesem Zeitraume nachweisbaren lateinischen Kirchenhymnen sämtlich vorgeführt und mit Angabe der Beweisstellen datiert. Endlich sind diese Hymnen ausführlich kommentiert bis auf die letzten des sechsten Jahrhunderts. Bei diesen musste ich mich mit dem Nachweis des ersten Vorkommens und mit einigen kritischen Anmerkungen begnügen. Mehr gestattete der Raum nicht. Lieb war es mir, dafs sich für die Erörterungen über das so viel gesungene Te deum noch Platz fand. Ich hoffe, dieselben werden eine willkommene Zuthat sein.

Die mir über die erste Auflage in Recensionen und privaten Zuschriften gemachten Bemerkungen habe ich thunlichst beachtet. Ich spreche gern allen Beteiligten meinen Dank dafür aus. Die seitdem erschienenen einschlägigen Schriften habe ich nach Möglichkeit benutzt, wie aus den Zusätzen leicht zu erkennen sein wird. Es sollte mich freuen, wenn mir nichts Wertvolles entgangen wäre. Für jede Hinweisung auf mir etwa unbekannt gebliebene hymnologische Werke oder Abhandlungen würde ich erkenntlich sein. Im übrigen kann ich nur wiederholen, was ich in der Vorrede zur ersten Auflage gesagt habe:,,Wenn ich es versuche, Beiträge zur Geschichte und Erklärung der kirchlichen Hymnen zu liefern, so ist meine Absicht, zur Abhülfe eines Bedürfnisses mitzuwirken, das schon lange fühlbar geworden ist.

Eine Geschichte der kirchlichen Hymnodik giebt es meines Wissens noch nicht, dürfte auch so bald noch nicht zu erwarten sein, da trotz des reichen Materials, das von der Aufmerksamkeit und dem Interesse, welches sich in neuerer Zeit der kirchlichen Hymnendichtung in so erfreulicher Weise zugewendet hat, angesammelt ist, die Vorarbeiten zu einer solchen noch lange nicht als abgeschlossen angesehen werden können. Gleichwohl giebt es manche Punkte aus der Hymnengeschichte ich nenne beispielsweise nur die Lebensschicksale und Lebensverhältnisse der Verfasser dieser ehrwürdigen Dichtungen welche für den Freund der kirchlichen Hymnenpoesie überhaupt, wie für den Geistlichen, der so viele Hymnen in seinem Tagesofficium zu recitieren hat, von ausnehmender Wichtigkeit sind und aufserhalb des Zusammenhangs der Entwickelungsgeschichte der gesamten Kirchenhymnodik für sich wohl behandelt werden können und behandelt zu werden verdienen.

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Derartige Punkte aus der Geschichte der kirchlichen Hymnodik sollen in folgendem vornehmlich zur Behandlung kommen. Dabei wird die Feststellung der Autoren der einzelnen Hymnen, soweit das möglich ist, besondere Berücksichtigung finden.

Aufser solchen historischen Abhandlungen gedenke ich eine Erklärung einzelner der schwierigern und berühmtern lateinischen Kirchenhymnen zu geben. Da das Verständnis derselben nicht immer ganz leicht, weil die sprachliche Form nicht stets so durchsichtig ist, um den Gedanken auf den ersten Blick zu erfassen, so hoffe ich, solche erklärende Auseinandersetzungen werden manchem willkommen sein. Ascetische und erbauliche Bemerkungen, sowie rein allegorische Deutungen habe ich jedoch durchweg vermieden. Mein Zweck ging ausschliefslich dahin, den ursprünglichen Gedanken des Autors zu erfassen und klar zu stellen und so das richtige Verständnis der Hymnen zu vermitteln. Dabei konnte von der Kritik des Textes nicht Umgang genommen werden. Ich habe mich bemüht, stets den bewährtesten Text zu Grunde zu legen, dabei auch nicht unterlassen, die notwendige

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Rechenschaft über die Textesverschiedenheiten zu geben. Obwohl ich zunächst nur solche lateinische Hymnen zur Erklärung bringen werde, welche in kirchlichem Gebrauch sind, so wird, denke ich, der Freund kirchlicher Hymnodik dankbar dafür sein, wenn er dann und wann auch einen alten Hymnus erklärt findet, welcher nicht im römischen Brevier oder Missale vorkommt.

Die sonstigen Bemerkungen, welche ich der Erklärung zum Teil voraufgehen, zum Teil nachfolgen liefs, enthalten Aufschlüsse über die betreffenden Hymnen, welche das Verständnis derselben vertiefen, ihre Beziehungen erörtern, ihre Zu dem Ende habe ich mir Anwendung feststellen sollen. nicht versagen können, jedesmal auch die ältesten deutschen Übersetzungen, von denen ich Kunde erlangen konnte, namhaft zu machen.

Die hymnologischen und sonstigen Werke, welche ich benutzt habe, sind an den betreffenden Stellen unter dem Texte vermerkt; eine Aufzählung derselben glaube ich mir an dieser Stelle erlassen zu dürfen."

Möge denn auch diese zweite Auflage eine ebenso freundliche Aufnahme finden als die erste! Besonders wünsche ich, dafs sie meinen lieben Zuhörern aus den Jahren 1854 bis 1869 und allen meinen teuern Freunden und Konfratres in der Heimat ein Zeichen freundlichen Angedenkens aus der Ferne sei!

Für etwa übersehene Druckfehler und Ungleichmäfsigkeiten bitte ich um Nachsicht. Die Entfernung vom Druckort und der Umstand, dafs ich die Korrekturen meistens auf Dienstreisen besorgen mufste, dürfte mir zur Entschuldigung gereichen.

Danzig, am Feste Allerheiligen 1880.

Der Verfasser.

Inhaltsverzeichnis.

Position

Einleitung.

Stellung des Kirchenhymnus in der Poesie überhaupt
§ 1. Subjektive und objektive Dichtung
§ 2. Geistliche und weltliche Dichtung
§ 3. Psalmen, Kantiken und Hymnen
§ 4. Name

Sulley

Erstes Buch.

Übersicht der Geschichte der kirchlichen Hymnodik bis auf Hilarius von Poitiers.

§ 5. Zeit der Apostel . .

§ 6. Zeit der apostolischen Väter
§ 7.

Rest des zweiten und drittes Jahrhundert
§ 8. Viertes Jahrhundert; syrische Kirche

§ 9. Viertes Jahrhundert; griechische Kirche
§ 10. Synesius

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Zweites Buch.

Die lateinische Hymnendichtung von Hilarius bis
Prudentius

делай

Kap. I.

Der Hymnendichter Hilarius von Poitiers .
§ 11. Vortrefflichkeit der lateinischen Hymnen
§ 12. Des Hilarius von Poitiers Leben
§ 13. Seine Hymnen

Kap. II.

Der Hymnus Beata nobis gaudia

§ 14. Vorbemerkungen

§ 15. Strophe 1-4

§ 16. Strophe 5-6

§ 17. Deutsche Übersetzungen

.

Seite

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