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für ausführlichere, durch sorgfältiges Eingehen auf Ein-
zelheiten motivirte Kritiken, während man in den allge-
meinen Literaturzeitungen bei dem jetzigen Standpuncte
der Literatur nur die wichtigsten und für die Förderung
einzelner Zweige der Wissenschaft erfolgreichsten Werke,
and sodann diejenigen Schriften kritisch gewürdigt finden
möchte, die dem Gesammtgebiete der Wissenschaft an-
gehören und deren Kenntniss jedem literarisch Gebildeten
überhaupt unentbehrlich erscheint. Die Aufgabe eines
Repertoriums ist es dagegen, wie schon der Titel zeigt,
eine vollständige Uebersicht aller literarischen Erschei-
nungen zu geben und Umfang und Inhalt der einzel-
nen Schriften so zu bezeichnen, dass der Leser einmal
in fortwährender Bekanntschaft mit den literarischen Lei-
stungen der Zeit im Allgemeinen erhalten werde, und
dann in dem speciellen Fache seines Studiums die Stel-
lung erkenne, welche diese oder jene Schrift zur Wissen-
schaft überhaupt und neben anderen Schriften gleicher
Richtung einnimmt. Dann mag der Leser von seinem
Gesichtspuncte aus ein bestimmtes Urtheil sich selbst bil-
den und bei sich entscheiden, ob die Einsicht einer Ein-
zelschrift ihm förderlich sein werde oder nicht. Bei den
so verschiedenen, ja unter sich oft geradehin entgegenge-
setzten Ansichten, wie sie in den meisten Zweigen
der Wissenschaften jetzt mehr oder weniger Geltung
haben, darf ein solches Repertorium, wenn es seinem
Zwecke vollkommen entsprechen soll, durchaus keiner
besonderen Partei angehören, indem getreue Relation der

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Hauptsamme des Inhaltes seine nächste Aufgabe ist.
Dass von einer solchen Relation das kritische Element
nicht ganz ausgeschlossen werden dürfe, ja dass eine Kri-
tik in der genauen Mittheilung des wesentlichen Inhaltes.
und der Darstellungsweise einer Schrift für den unter-
richteten Leser gewissermaassen schon enthalten sei, be-
darf keiner Erläuterung. Vielmehr ist es Pflicht eines
solchen Repertoriums, das Vorzügliche jeder Richtung un-
parteiisch aus der Menge hervorzuheben, das von jedem
Standpuncte aus Gehaltlose und Unnütze zu bezeichnen,
vor dem Schlechten und Unsittlichen zu warnen.

Diess war der Plan, den wir bei Herausgabe der
bis jetzt erschienenen zwei Jahrgänge des Repertoriums
zu befolgen strebten. Nene Ausgaben längst bekannter
Schriften, kürzere Abhandlungen, Gelegenheitsschriften
u. s. w. wurden nur dem Titel nach genannt, damit die
versprochene vollständige Angabe aller literarischen Er-
scheinungen Deutschlands bei dem verhältnissmässig engen
Raume ermöglicht werde. Allein dadurch wurde ander-
seits auch manchen interessanten Mittheilungen der Platz
entzogen, und die Anführung von blossen Titeln war mit
Recht vielen Lesern beschwerlich. Es darf daher als
ein grosser Gewinn für unsere Zeitschrift angesehen wer-
den, dass von jetzt an die in demselben Verlage erschei-
nende und sehr sorgfältig redigirte,,Allgemeine Biblio-
graphie für Deutschland" dem Repertorium beigelegt
wird. Auf diese Weise werden jene einfachen Titel ent-
behrlich und die Vollständigkeit, die wir zu erreichen

streben, um so sicherer gewonnen. Nur die mit der Jahreszahl 1835 erschienenen und noch nicht hier genannten Schriften werden wir, sofern sie nicht besondere Anzeigen erhalten, noch den Titeln nach anführen, da die Allgemeine Bibliographie in der Regel die nicht mit der Jahreszahl 1836 erschienenen Druckschriften ausschliesst. Was diese Bibliographie selbst betrifft, verweisen wir auf das in No. 1. derselben enthaltene Vorwort. Während nämlich diese das Merkantilische des Bücherwesens im weitesten Sinne befasst, soll das Repertorium sich bemühen, den scientifischen Gewinn in einzelnen Daten nachzuweisen, der aus der Thätigkeit von einigen tausend Literaten Deutschlands für Wissenschaft, Kunst und Gewerbe von Jahr zu Jahr hervorging. Die ausländische Literatar wird in der Bibliographie sehr vollständig mitgetheilt und fällt daher in den dem Repertorium beigegebenen „literarischen Miscellen" künftig weg. Dagegen enthalten letztere ungleich vollständiger und schneller als irgend eine andere literarische Zeitung Personalnotizen von Schriftstellern und Gelehrten, Universitäts- und Schulnachrichten mit einem vollständigen Verzeichnisse der auf allen deutschen Universitäten und den meisten Gymnasien erschienenen Gelegenheitsschriften, wichtige literarhistorische Notizen u. dgl. m. in sorgfältiger Zusammenstellung. Ihre thätige Mitwirkung bei der Redaction haben die Herren Professoren DDr. Kunze und Hartenstein auch ferner freundschaftlichst zugesagt und auswärtige Freunde unsers Unternehmens werden dasselbe

So

wie bisher durch ihre Correspondenz unterstützen. hoffen wir, dass das Repertorium mit seinen Beilagen (die,,Allgemeine Bibliographie" wird den Käufern der Bogenzahl nach nur in einem geringeren Maassstabe berechnet werden) das Gesammtgebiet der deutschen Literatur in einer Vollständigkeit und Allseitigkeit künftig repräsentire, wie sie von keiner andern Zeitschrift bisher erreicht wurde. Möge es der wohlwollenden Theilnahme so vieler geachteter Männer im In- und Auslande auch fernerhin und in immer höherem Grade für würdig erkannt werden, und zur Förderung allgemeiner Literaturkenntniss und der Wissenschaften selbst so kräftig beitragen, wie wir bei ernstem Fleiss und redlichem Willen es zu bewirken bemüht sind.

Leipzig, am 10. Januar 1836.

Die Redaction.

Theologie.

(Die mit * bezeichneten Schriften haben Katholiken zu Verfassern.)

[1] Die Wunder Jesu Christi, exegetisch-homiletisch bearbeitet von Fr. Gust. Lisco, Pred. an der St. Gertraud-Kirche. Berlin, Enslin'sche Buchh. 1836. X a. 413 S. gr. 8. (1 Thlr. 12 Gr.)

Der fleissige und für die Förderung des göttlichen Reiches unermüdlich thätige Vf. gibt hier eine seiner exegetisch - homiletischen Bearbeitung der Parabeln ganz ähnliche Arbeit Amtsbrüdern und Candidaten der Theol, in die Hände. Sein vornehmstes Bemühen ist gewesen, die Charaktere der in den Wundererzählungen handelnden Personen und der bei Jesu Hülfe Suchenden aufzufassen und zu entwickeln, die Momente der erzählten Begebenheiten lebendig und anschaulich hinzustellen und hieraus die Wahrheiten des christlichen Glaubens und Lebens herzuleiten. Bei Darlegung des Gedankenganges war es aber nicht sowohl seine Absicht, Predigtentwürfe zu geben, als nur, anzudeuten, wie man etwa verfahren müsse, um nach der analytisch-synthetischen Methode den ganzen Text, und zwar in seiner Reihenfolge, homiletisch zu verarbeiten. Es sind 34. Wundererzählungen in der Art von ihm behandelt, dass er zuerst den biblischen Abschnitt nach seinen einzelnen Theilen analysirt, Schwierigeres erklärt, wobei er Luther, Calvin, Bengel, Lavater, Albertini u. A. bald in exegetischer, bald in ascetischer Hinsicht mit ihren eignen Worten redend einführt, dadurch aber schon indirect dem Homileten reichen Stoff darreicht, indem Charakter der handelnden Personen und alle obwaltenden Umstände auf eine eben so geistreiche als erbauliche Weise ins Bepert, d, ges, deutsch, Lit, VII, 1.

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